SN.AT / Leben

Heimischer Fisch aus der Konserve

Ob als Jause oder zum Verfeinern von Gerichten - bei Philipp Dornbusch kommen Forelle, Saibling und Karpfen in die Dose.

Schon als Kind wollte Philipp Dornbusch Fischwirt mit eigenen Fischteichen werden. Dieser Berufswunsch ging auf die familiäre Vorbelastung zurück. "Wir haben Fischteiche und mit dem Putterersee bei Aigen im Ennstal einen eigenen See", erzählt Dornbusch. Doch das Studium - Umwelt- und Bioressourcenmanagement mit dem Master im Fachbereich Abfall - führte ihn nach Wien, wo er der Liebe wegen bis heute lebt. Aus den eigenen Fischteichen wurde bislang nichts, ihre Bewirtschaftung von Wien aus wäre schwierig. Aber Philipp Dornbusch hat einen Weg gefunden, dennoch mit Fisch zu tun zu haben: Er verarbeitet ihn für Konserven.

Fische sind fangfrisch

In den Supermarktregalen finden sich Dosen gefüllt mit Sardinen, Makrelen, Thunfisch, Lachs oder Hering. Philipp Dornbusch hat sich hingegen für heimische Fischsorten entschieden, die er unter dem Label "Von Alpen" vertreibt. Von regionalen Züchtern bezieht er frisch gefangene und geschlachtete Forellen, Saiblinge und Karpfen. "Durchschnittlich zwei Mal im Monat fahre ich heim nach Aigen im Ennstal und produziere dort für einige Tage", erzählt Dornbusch. Er bekommt die Tiere entweder schon filetiert oder als Ganzes. In diesem Fall übernimmt er das Putzen der Fische - er entfernt die Flossen und überschüssiges Fett - und das Filetieren. Den Saiblingen und Karpfen zieht er zudem die Haut ab. "Die Forelle wird gebraten und kommt dann warm in die Dose, die nach der Zugabe des Suds verschlossen wird", informiert Dornbusch. "Ich verwende kein Öl, weil heimischer Fisch zu leicht vom Eigengeschmack her ist und dieser ginge in Öl verloren." Während zum Karpfen eine Tomatensoße kommt, nimmt Dornbusch für die anderen beiden Sorten Salzlake. Die ist bei der Forelle mit Thymian und rosa Pfeffer verfeinert, beim Saibling mit Zitrone.

Salz an sich beziehungsweise die Salzlake spielt beim Haltbarmachen keine Rolle. Die verschlossenen Dosen kommen in einen Autoklav, der die Dosen erhitzt, wodurch Keime und Bakterien abgetötet werden. "Das Endprodukt ist lange lagerfähig und es bedarf keiner Kühlkette, weder bei mir in der Lieferkette noch beim Händler und beim Käufer."

"In Öl ginge der Eigengeschmack der Fische verloren."
Philipp Dornbusch
Konservenhersteller

Auf die Rezepte für seine Fischgerichte ist Dornbusch "durch die reine Vorstellung, was gut schmecken könnte", gekommen. Er hat sie mit seiner Lebensgefährtin ausprobiert und daran gefeilt. "Meine Produkte sind pur genießbar oder sie können zum Verfeinern von Gerichten verwendet werden." Rezeptvorschläge finden sich auf der Von-Alpen-Homepage, darunter Saiblingspizza, Sommersalat mit Eierschwammerln und Forelle sowie Tomatenpasta mit Karpfen.

Ideen für neue Produkte

Seine drei Fischvarianten betrachtet Philipp Dornbusch, der im Jänner 2023 mit ihrem Verkauf begonnen hat, nur als Anfang. "Ich will das Sortiment ausbauen. Ich habe ganz viele Ideen, dazu gehören auch andere heimische Fischarten." Wichtig ist ihm, dass der Fisch ausschließlich aus Österreich kommt und er die Züchter kennt. Vorstellen kann sich Dornbusch unter anderem eine Fischsuppe und Aufstriche - ebenfalls in Konserven. Bei neuen Produkten spielen die Überlegungen, was man einmachen kann und wie es in eine Konservendose passt, eine gewichtige Rolle. Die Dosen haben für den Abfallexperten nicht nur den Vorteil der langen Lagerfähigkeit. Auch beim mehrfachen Recycling gäbe es beim Rohstoff keine Qualitätseinbußen.