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Der traditionelle Fisch Krieg am Hanuschplatz in der Salzburger Altstadt wird neu übernommen

Ein Unternehmer aus München will in das Gebäude 500.000 Euro investieren. Kay-Michael Dankl (KPÖ plus) spricht sich für den Bestbieter aus. Der Bewerber plant auch Thementage und Aktionen, an denen Gerichte zu einem niedrigen Preis angeboten werden.

Seit Herbst 2024 steht der Fischmarkt mit dem denkmalgeschützten Löwenbrunnen am Salzburger Hanuschplatz leer. Als Bestbieter bewarb sich nun ein Unternehmer aus München. Er plant ein Restaurant und einen Straßenverkauf.
Seit Herbst 2024 steht der Fischmarkt mit dem denkmalgeschützten Löwenbrunnen am Salzburger Hanuschplatz leer. Als Bestbieter bewarb sich nun ein Unternehmer aus München. Er plant ein Restaurant und einen Straßenverkauf.

Im September 2024 schloss der traditionsreiche Fischmarkt samt dem Lokal am Hanuschplatz seine Tore, weil das Unternehmen Fisch Krieg in die Insolvenz geschlittert war.

Bald sollen am Standort wieder ein Restaurant und ein Imbiss für Fisch und Meeresfrüchte kommen. Der Amtsbericht aus dem Ressort von Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl (KPÖ plus) schlägt vor, das Mietangebot des Bestbieters aus München anzunehmen. Dabei handelt es sich um die Kofookoo Holding GmbH, Geschäftsführer Feiliang Wu will den Standort unter dem Namen "Ferdinand" bespielen.

Mit dem Angebot sei sichergestellt, dass am Standort dauerhaft der Fisch im Vordergrund stehe, betont Dankl. "Die Gerichte im Restaurantbetrieb und dem Straßenverkauf sollen leistbar bleiben, das Angebot richtet sich vor allem an die Salzburgerinnen und Salzburger." Die gute Nachricht für die Stadt sei, dass das Unternehmen mehr als eine halbe Million Euro in die Sanierung des Gebäudes investieren wolle, damit es für die nächsten hundert Jahre gut aufgestellt sei.

Die Mietdauer beträgt zehn Jahre, mit der Option zur dreimaligen Verlängerung um je fünf Jahre, also insgesamt 25 Jahre. Die Fläche beträgt weiterhin rund 106 Quadratmeter. Der neue monatliche Bruttomietzins liegt bei rund 6400 Euro, das ist rund das Dreifache der alten, sehr günstigen Miete.

Zweistellige Zahl an Bewerbern

Insgesamt gab es laut Dankl eine zweistellige Zahl an Bewerbern, vom Pizzaimbiss bis zum traditionellen Salzburger Gasthaus, das auch Grillhendl und andere Gerichte anbieten wollte. "Für den Standort war mir aber wichtig, dass es beim Fisch Krieg weiterhin um Fisch geht", betont Dankl. Außerdem besteht er darauf, dass der Schriftzug "Fisch Krieg" im Sinne der Tradition und Kontinuität erhalten bleibt.

Über den Amtsvorschlag soll nächsten Montag im Bauausschuss abgestimmt werden. Laut dem Konzept der Bewerber sollen auch Süßwasserfische aus Österreich und Fisch aus nachhaltigem Fischfang serviert werden. Auch eine Salzburger Fischsuppe und ein spezielles Salzburger Fischbrötchen mit Fisch aus den Salzburger Seen und Flüssen sind geplant. Angedacht sind außerdem Kochkurse, Fischfestivals und Thementage mit lokalen Anbietern, vom Gemüsehändler bis zum Winzer. Auch Gastköche sowie regionale Küchenchefs sollen den Standort beleben. An Thementagen möchten die Betreiber eine günstige "Fischsuppe für alle" sowie leistbare, gesunde Gerichte oder Menüs für Familien mit geringem Einkommen servieren. Monatlich soll das Lokal bei einem gemeinsamen Essen zu einem Ort der Begegnung und des Austausches werden.

Zwischennutzung bis Umbau möglich

Dankl kann sich vorstellen, das Marktgebäude bis zum Beginn der Umbauarbeiten für eine Zwischennutzung zur Verfügung zu stellen. Nächstes Jahr feiert der Standort den 100. Geburtstag. Die Stadtgemeinde hatte den Fischmarkt 1926 errichtet.

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