Dahoam - Der Frühling sprießt

Kamelie - keine Blume der Reichen

Die weitverbreitete Leidenschaft gegenüber der Kamelie begann in Wirklichkeit mit einer Täuschung.

BILD: SN/STOCK.ADOBE.COM/LUCKY ACE

Briten wollten in allen ihren Kolonien den Tee der Chinesen anpflanzen. So holten sie sich im 18. Jahrhundert aus dem Reich der Mitte die Pflanzen zuerst nach England, um sie unter Glas zu kultivieren und zu vermehren. Doch dann kam die große Überraschung: Anstelle der Teepflanze, botanisch Camellia sinensis, wurde ihnen die herrlich blühende Camellia japonica untergejubelt. 

ΜΕΙΝΕ PFLANZEN

KARL PLOBERGER


Als Pflanzenfreaks nahmen es die Briten gelassen und das Kuckucksei wurde schlussendlich zum beliebten Sammelobjekt. Ihre großen weißen, roten und rosa Blüten begeisterten die Menschen und noch heute sind viele uralte Pflanzen zu bewundern. Die schönste und größte steht übrigens in Pillnitz. Sie ist beinahe 200 Jahre alt und fast neun Meter hoch. Alljährlich schützt ein fahrbares Gewächshaus im Winter die wertvolle botanische Rarität.

Fünf Tipps, wie man Kamelien pflegt

Kamelien sind keine Zimmerpflanzen! 1. aber einige Vorlieben: keine Temperatur über 12 bis 15 Grad im Winter. Ist es wärmer, verlieren sie die Blütenknospen. Ideal sind null bis fünf Grad. Sie vertragen kurze Zeit Frost bis minus zehn Grad.

1. Kamelien sind keine Zimmerpflanzen! Sie sind jedoch robuste Pflanzen, haben aber einige Vorlieben: keine Temperatur über 12 bis 15 Grad im Winter. Ist es wärmer, verlieren sie die Blütenknospen. Ideal sind null bis fünf Grad. Sie vertragen kurze Zeit Frost bis minus zehn Grad.

2. Zu viel oder zu wenig an Wasser mag die Pflanze auch nicht. Am liebsten steht sie möglichst lange im Freien - oft bis in den Dezember hinein. Sie wartet dann in einem sehr kühlen, hellen Raum auf die ersten Frühlingsstrahlen und kommt Ende Februar schon wieder in den Garten oder auf den Balkon, wo sie wochenlang blüht.

3. Kamelien lieben saure, also kalkfreie Erde, so wie die Rhododendren. Daher möglichst nicht mit kalkhaltigem Leitungswasser gießen. Als Standort im Freien hat sich ein Platz im Halbschatten bewährt. Zu wenig Sonne heißt: Es gibt keine Blüten. Zu viel Sonne: Die Blätter verbrennen!

4. Einige als ,,winterharte“ Kamelien gehandelte Pflanzen haben sich bei uns nicht bewährt. Gerade in vielen Jahren mit Spätfrost frieren diese Pflanzen bis zum Boden ab, treiben aber dann wieder von unten durch.

5. Gedüngt werden die Kamelien (mit einem Moorpflanzen-Dünger) gleich nach dem Abblühen bis etwa Juni/Juli. Dann bilden sich bereits wieder die Blütenknospen, die im kommenden Spätwinter für einen außergewöhnlichen Blütenreichtum sorgen.