Flugplatz Zell am See

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Flugplatz Zell am See, Anflug von Nordosten, 2021.
Das Flugplatzgelände in Blickrichtung Westen.
Blick auf das Abfertigungsgebäude und den Tower.
Blick nach Westen auf den Flugplatz Zell am See in der Bildmitte. Im Hintergrund dasOberpinzgauer Salzachtal.
Flugplatz Zell am See. Im Bildhintergrund der Zeller Ortsteil Schüttdorf und der Zeller See.
Zell am See im Zeller Becken, Bildmitte oben der Flugplatz Zell am See, darunter der Golfplatz Schmittenhöhe und ganz rechts unten das Tauern Spa World.

Der Flugplatz Zell am See im Pinzgau entstand 1928 als Behelfsflugplatz. Seit 2001 ist er im Besitz der Familie Porsche.

Chronik

Schon 1924 diente die Eisfläche des im Winter zugefrorenen Zeller Sees als Landeplatz. Eine Flugminute kostete einen Schilling.

  • 1927 beschäftigte Georg Oberschneider, für seine Flugbegeisterung bekannt, den Piloten Hans Guritzer für Rundflüge am Zeller See.
  • 1928 suchte Oberschneider bei der Stadtgemeinde um eine Pachtwiese im Zeller Moos an. So entstand ein kleiner "Behelfsflugplatz".
  • 1931 verunglückte der Piesendorfer Johann Genser mit seinem selbst erbauten Segelflugzeug während eines Probefluges. Er war von der Schmittenhöhe gestartet und stürzte aus 50 Metern Höhe in den Tod.
  • 1936 errichtete die Marktgemeinde Zell am See eine Entwässerungsanlage.
  • 1937 berichtete das Salzburger Volksblatt: "Am Sonntag, dem 18. Juli, wurde das Flugfeld in Zell am See erstmals von einem angemeldeten Passagierflugzeug angeflogen"; Mr. Gilbert Miller war mit seinem Privatflugzeug über Hamburg, Wien und Salzburg gelandet[1]
  • 1939 wurde aufgrund der sehr günstigen meteorologischen Bedingungen eine Segelflugschule erbaut.
  • 1941 gelang einem Leistungsflugzeug im Wellenflug über den Hohen Tauern vom Flugplatz Zell am See aus ein erster Vorstoß in die Stratosphäre.
  • 1945 wurde der Platz anderweitig verwendet und es kursierten Verkaufsabsichten.
  • 1950 fanden erste Versuche zur Wiederinbetriebsetzung des Flugplatzes statt.
  • 1952 erfolgte die Gründung der Alpinen Segelflugschule Zell am See als erster Segelflugschule Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg. Es wurden ein Flugleitgebäude und ein Hangar errichtet und es fanden die ersten Staatsmeisterschaften im Segelflug statt.
  • 1953 wurde auch die 2. Staatsmeisterschaft im Segelflug in Zell am See durchgeführt und es konnten auch Siege für Zell am See erreicht werden.
  • 1955, nach einem Besuch des Bundeskanzlers Ing. Raab, wurde der Flugplatz Zell am See der Ausbildung der Jugend im Flugsport gewidmet und übernahm daher die Bundesgebäudeverwaltung die Betreuung des Platzes und seiner Gebäude.
  • 1957 wurde der Flugplatz wieder soweit hergestellt, dass die Genehmigung als öffentlicher Flugplatz erteilt werden konnte. Darauf folgend konnte auf dem Areal großzügig neu geplant und der Flugplatz entsprechend umgebaut werden.
  • 1959 erfolgte die feierliche Eröffnung von Flugplatz und Fliegerheim der neu gegründeten Alpinen Segelflugschule. In diesem Jahr wurden auch die 5. Staatsmeisterschaften im Segelflug durchgeführt.
  • Seither wurde das Flugplatzgelände weiter modernisiert, die Gebäude größtenteils neu errichtet und die Flugleitstelle auf den neuesten technischen Stand gebracht.
  • 1969 und 1970 fanden Eisrennen am Alpenflugplatz Zell am See statt.
  • 2001: Vertragsabschluss mit der Familie Porsche-Piëch und Spatenstich für die Errichtung des neuen Flugplatzes Zell am See.
  • 2002: Fertigstellung und Inbetriebnahme der neuen Betriebsgebäude der Flugplatzbetriebsgesellschaft Zell am See im Juli 2002. Offizielle Eröffnungsfeier am 14. und 15. September.
  • 2011: Am 28. August kam es direkt über dem Flugplatz zu einem folgenschweren Unfall. Zwei sich gerade im Landeanflug befindende Kleinflugzeuge kollidierten und stürzten daraufhin in eine Wiese neben dem Flugfeld ab. Alle vier Insassen kamen ums Leben.
  • 2019: Am Gelände des Flugplatzes fand erstmals der GP Ice Race statt.

Ereignis im Zusammenhang mit dem Flugplatz

Am 21. Dezember 2019 stürzte ein Kleinflugzeuge im Bereich der Erlhofplatte im Gemeindegebiet von Bruck an der Glocknerstraße ab, bei dem der 66jährige Pilot ums Leben kam und seine beiden Töchter (neun und zwölf Jahre) schwer verletzt wurden. Der Pilot befand sich auf dem Anflug zum Flugplatz und brach am letztmöglichen Punkt (acht Kilometer vor der Piste) den Anflug aufgrund der schlechten Wetterbedingungen ab. Was danach passiert ist Gegenstand einer Untersuchung. Das Kleinflugzeug war zu Mittag vom Flughafen in Bonn gestartet. Das Kleinflugzeug stürzte kurz vor 15 Uhr in einem unwegsamen Waldstück im Gemeindegebiet von Bruck ab.

Sowohl vom Wetterdienst des Flugplatzes in Zell am See als auch vom Wetterdienst des Flughafens in Innsbruck, der die Piloten nach Zell am See lotst, sei der Mann auf die schwierige Wetterlage hingewiesen worden, heißt es von Seiten des Zeller Flugplatzes. Man sei nicht davon ausgegangen, dass der Pilot nach Zell am See fliegen würde. Bei Flughäfen obliegt diese Entscheidung den Lotsen, bei Flugplätzen wie jenem in Zell am See entscheiden allerdings die Piloten selbst.

Der 66-jährige wollte offensichtlich dennoch im Pinzgau landen. Allerdings dürfte er gemerkt haben, dass die schwierigen Bedingungen dies nicht zuließen, sagt der Sprecher des Flugplatzes. "Rund acht Kilometer vom Flugplatz entfernt ist eine Stelle, an der sich die Piloten zur Landung entscheiden müssen. Dort hat er durchgestartet und ist den Korridor für den Abbruch der Landung angeflogen."

Anschrift

Flugplatz Zell am See
Betriebsgesellschaft m.b.H.
Kaprunerstraße 15
5700 Zell am See
Telefon: (0 65 42) 56 0 41-0
Telefax: (0 65 42) 56 0 41-41
E-Mail: info@flugplatz-zellamsee.at

Bilder

 Flugplatz Zell am See – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Weblink

Quellen

Einzelnachweise

  1. Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 24. Juli 1937, Seite 12