Thalgauberg (Gemeinde)

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Begriffsklärung
Dieser Artikel behandelt die ehemalige Flachgauer Gemeinde Thalgauberg. Über die heutige Thalgauer Ortschaft Thalgauberg informiert der Artikel Thalgauberg.
Gemeindeschild Thalgauberg
Nördlich der Westautobahn befand sich das Gebiet der früheren eigenständigen Gemeinde Thalgauberg.

Die eigenständige Gemeinde Thalgauberg bestand ab etwa 1850 bis zum Jahr 1935 und wurde nach ihrer Auflösung in die Gemeinde Thalgau einverleibt.

Gebiet

Das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Thalgauberg ist mit dem Bereich der heutigen Katastralgemeinde Thalgauberg weitgehend identisch. Die Größe beträgt 18,20 km² und stellt damit die größte Katastralgemeinde im Gebiet der Marktgemeinde Thalgau (Gesamtfläche 48,2 km²) dar. Zum Vergleich: Egg 12,02 km², Enzersberg 12,58 km², Thalgau 5,38 km².

Geschichte

Der Bereich des Thalgauberges dürfte wegen seiner sonnigen Lage und der für die Landwirtschaft günstigen Geländeform schon sehr lange besiedelt sein. Daneben war der Waldreichtum ebenfalls stets von Bedeutung. Bereits vor der Gründung der Gemeinde Thalgauberg wurde im Jahr 1809 ist das Rieget (Gebiet) Thalgauberg als eigenes Siedlungsgebiet ausgewiesen. Dies ergibt sich auch aus einem Landwehr-Einsatzbefehl vom 6. Mai 1809, demzufolge das "Thalgauberger Riegath" 10 Mann für Schanzarbeiten in Salzburg zu stellen hatte.

In den Unterlagen der Pfarre Thalgau sind für das "Talgeyberger Rieget" im Jahr 1796 48 Häuser verzeichnet. Als Einwohnerzahl im Jahr 1775 sind in derselben Quelle 327 Personen angeführt.

In der Gemeindechronik von Thalgau ist angeführt, dass die Gemeinde Thalgauberg im Jahr 1933 für die Verwaltung die erste Schreibmaschine angeschafft habe.

Als bekannt wurde, dass die Gemeinde Thalgauberg ihre Eigenständigkeit verlieren werde, versuchte die Gemeindevertretung von Thalgauberg durch Petitionen an den damaligen Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl die Auflösung abzuwenden. Es wurde auch in der Bevölkerung des Thalgauberges eine Abstimmung über die Eigenständigkeit abgehalten, die eine 100 prozentige Zustimmung ergab. Beides erwies sich als erfolglos.

Mit dem "Gesetz über die Vereinigung der Ortsgemeinden Thalgau und Thalgauberg im Verwaltungsbezirke Salzburg-Umgebung."[1] wurde die Gemeinde Thalgauberg rückwirkend zum 1. Jänner 1936 in die Gemeinde Thalgau eingemeindet.

Im Zeitraum von 1900 bis 1935 waren in der Gemeinde Thalgauberg neun Bürgermeister tätig (deren Abbildungen befinden sich im Foyer des Gemeindeamtes Thalgau). Die Gemeindesitzungen fanden im Gasthaus Mooshäusl statt. Die Gemeindekanzlei befand sich aber bereits im Ortszentrum von Thalgau (Haus Nr. 57 von Martin Kicher, später Wohnhaus der Familie Hierner), damit sie für die Bürger gut erreichbar war.

In Petitionen an den damaligen Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl versuchten die Gemeindevertreter von Thalgauberg die Eigenständigkeit zu erhalten, was aber nicht gelang.

Der letzte Gemeindesekretär der Gemeinde Thalgauberg, Johann Hierner, wurde von der Gemeinde Thalgau übernommen.

Bürgermeister der Gemeinde Thalgauberg

Hauptartikel Bürgermeister der Gemeinde Thalgauberg

Ehrenbürger der Gemeinde Thalgauberg

Hauptartikel Ehrenbürger der ehemaligen Gemeinde Thalgauberg

2016: Sonderausstellung "Auflösung der ehemaligen Salzburger Bergbauerngemeinde Thalgauberg"

Anlässlich der vor 80 Jahren erfolgten Auflösung der Gemeinde Thalgauberg wurde im Rahmen der 25. Thalgauer Bildungswoche im Jahr 2016 zum Thema "Und ewig singen die Wälder" eine Sonderausstellung geboten, die auch auf das damalige karge Leben der Thalgauberger Bevölkerung Bezug nahm.

Bildergalerie

Quellen

Einzelnachweis

Gemeinden, die nicht mehr als selbständige Gemeinden im Land Salzburg existieren

Im Flachgau: Seekirchen-Markt mit Seekirchen-Land wurden zu Seekirchen am Wallersee · In Straßwalchen: Straßwalchen-Land · in Thalgau: Thalgauberg

Im Lungau: in Mariapfarr: Pichl - Zankwarn · in Mauterndorf: Steindorf · in St. Michael im Lungau: St. Michael-Land · in Tamsweg: Lasaberg - Haiden - Mörtelsdorf - Sauerfeld - Seetal - Wölting

Im Pinzgau: in Bruck an der Großglocknerstraße: St. Georgen im Pinzgau · in Lend: Embach · in Mittersill: Mittersill-Land · in Rauris: Bucheben · in Saalfelden am Steinernen Meer: Saalfelden-Land · in Taxenbach: Eschenau - Sonnberg - Wolfbachthal · in Zell am See: Bruckberg - Thumersbach

Im Pongau: in Altenmarkt im Pongau: Palfen - Sinnhub · in Eben im Pongau: Gasthof - Schattbach · in Goldegg: Goldeggweng · in Bad Hofgastein: Hofgastein-Land · in Hüttau: Sonnberg · in Radstadt: Radstadt-Land · in St. Johann im Pongau: St. Johann-Land · in Wagrain: Wagrain-Land · in Werfen: Werfen-Land

In der Stadt Salzburg: Aigen - Gnigl - Leopoldskron-Moos - Maxglan - Morzg

Im Tennengau: in Golling an der Salzach: Obergäu - Torren · in Hallein: Burgfried - Dürnberg - Taxach

Gemeinden, die 1939 entstanden, sich aber nach dem Krieg wieder änderten

Dorfwerfen (wurde wieder Pfarrwerfen) · Krimml-Wald (wurde aufgelöst) · Marienpichl (wurde wieder Mariapfarr) · Markt Pongau (wurde wieder St. Johann im Pongau) · Neumarkt-Köstendorf (wurde aufgelöst)