Embach (Gemeinde)
Bevölkerungs- entwicklung | |
---|---|
Datum | Einwohner |
1796 | 700 |
1817 | 607 |
1850 | 579 |
1880 | 641 |
1900 | 713 |
1923 | 694 |
1939 | 896 |
1951 | 732 |
1971 | 705 |
1989 | 665 |
Die Gemeinde Embach war eine Pinzgauer Gemeinde, die zum 1. Jänner 1939 der Gemeinde Lend einverleibt wurde.
Geografie
Ausdehnung des Gemeindegebiets
Die Gemeinde Embach umfasste die damalige Katastralgemeinde Embach mit einer Fläche von 2825 ha und den Ortschaften Berg (92), Embach (181), Heuberg (167), Teufenbach (68), Urbar (104) und Winkl (101).
Anmerkung: In kursiver Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften zum 31. Dezember 1900 angegeben.[1]
Geschichte
Mit der '"Verordnung des Landeshauptmanns in Salzburg vom 23. November 1938, betreffend die Zusammenlegung von Gemeinden und die Bildung von Verwaltungsgemeinschaften für Gemeinden"[2] wurde die Ortsgemeinde Embach zum 1. Jänner 1939 zur Gemeinde Lend eingemeindet.
Protestantenvertreibung
- Hauptartikel Protestantenvertreibung
Aus dem kleinen Bergort Embach wurde eine verhältnismäßig große Anzahl von Einwohnern protestantisch und wanderte 1732 aus. Lahnsteiner führt das auf den Einfluss des nahen Pongaus zurück, aus dem sich einige Bauern und Handwerker in Embach ansässig machten. Allen voran der Holzerbergbauer Hans Clingler, der Unterwirt Hans Lodermoser, der Obereggbauer Georg Hundrieser und der Schneidermeister Veit Reinisch. Sie stammten von St. Veit im Pongau, bzw. St. Johann im Pongau. Beim Unterwirt, auch Mayrwirt genannt, wurden in den Jahren 1731 und 1732 Versammlungen abgehalten, in denen "Lutherisches Gedankengut" verbreitet wurde. Der Wirt Hans Lodermoser und der Holzerbergbauer Hans Clingler wurden noch vor der Auswanderung wegen ihrer Agitation eine Zeit lang eingekerkert. Letztlich mussten aus Embach viele Familien das Land verlassen. 1732 wanderten insgesamt 110 Erwachsene und 35 Kinder aus.
Der große Abbruch der Embacher Plaike
Zu Pfingsten im Jahr 1794 fing die Embacher Plaike, die aus Konglomerat und eiszeitlichem Moränenschotter besteht, nach langem Starkregen zu rutschen an. Der gesamte Hang kam in Bewegung und ganze Felder, Waldstücke, Felsen und Schotter stürzten in das Bett der Salzach hinunter. Durch die 30 Millionen Kubikmeter Gemenge aus Erde, Fels, Schotter und Holz wurde das Salzachbett zur Gänze verschüttet. Es bildete sich ein ca. 20 m hoher Damm, der das Flussbett völlig abriegelte und das Wasser aufstaute. Auch die Straße in den Pinzgau, die damals bereits durch das Salzachtal führte, wurde verschüttet und durch den sechs Kilometer langen "Stausee", der sich bis Taxenbach hinauf ausbreitete, auch überflutet. Laut Lahnsteiner benötigte die Salzach ganze drei Jahre, bis sie den großen Damm komplett durchgefressen hatte. Bis dahin rutsche auch immer wieder Material nach und es fiel flussabwärts bis zur Stadt Salzburg hinaus auf, dass die Salzach trotz Schönwetter trübes Wasser führte. Dieses Unglück zog auch damals schon "Katastrophentouristen" an, die extra anreisten, um diese Verwüstung mit eigenen Augen zu sehen.
Bürgermeister der Gemeinde Embach
- Hauptartikel Bürgermeister der Gemeinde Embach
Ehrenbürger der Gemeinde Embach
- Hauptartikel Ehrenbürger der ehemaligen Gemeinde Embach
Töchter und Söhne des Ortes
- Hauptartikel Töchter und Söhne der ehemaligen Gemeinde Embach
Quellen
- Lahnsteiner, Josef: "Unterpinzgau, Zell am See, Taxenbach, Rauris" Selbstverlag Hollersbach im Pinzgau 1960
- Salzburgwiki
Einzelnachweise
- ↑ Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. III. Salzburg. Herausgegeben von der k.k. Statistischen Zentralkommission. Wien 1907.
- ↑ Verordnungsblatt für den Amtsbereich des Landeshauptmannes für Salzburg vom 24. November 1938