Trabrennbahn


Die Trabrennbahn in der Stadt Salzburg hatte drei verschiedene Standorte: in Froschheim nahe der Lehener Brücke, im Stadtteil Parsch (fälschlicherweise oft auch als in Aigen befindlich bezeichnet[1]) und zuletzt in Liefering in der Herrenau nahe der Mündung der Saalach in die Salzach.
Geschichte
Trabrennbahn Froschheim
Die erste Rennbahn war in Froschheim, nahe der heutigen Lehener Brücke an der Salzach. Diese Bahn war sehr schmal und außerdem häufig überschwemmt. Im Jahre 1902 entschloss sich der 1890 gegründete Salzburger Traberzucht- und Rennverein zur Errichtung einer neuen Bahn am heutigen Ignaz-Rieder-Kai in Parsch (Aigen). Dieses Areal, von der Mayr-Melnhofschen Gutsverwaltung gepachtet[2], erwies sich für den sportlichen und wirtschaftlichen Aufschwung des Trabrennsportes in Salzburg als ideal.
Trabrennbahn Parsch (Aigen)
Auf der Trabrennbahn in Salzburg-Parsch (Aigen) startete dann am 16. Juli 1910 auch ein Flugzeug mit Motorantrieb mit Pilot Josef Auer.
Am 21. Juli 1929 fand ein Motorradrennen auf der Trabrennbahn statt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es schon vier Monate nach Kriegsende die ersten Trabrennen. Am 16. Juni 1946 fand ein großes Pfingst-Trabrennen mit fünf großen, reichbeschickten Rennen statt.[3]
Auf dieser Bahn wurden auch mehrmals Sandbahnrennen für Motorräder ausgetragen. Das erste Nachkriegs-Sandbahnrennen fand am Sonntag, 4. Mai 1947, vor 20 000 Zuschauern als Marathon-Motorradmeeting statt. Es fanden rund 1 000 Trabrennen auf dieser Bahn statt.
Am 5. Juli 1950 fand nach jahrelanger Pause in Salzburg auf der Trabrennbahn wieder ein zweitägiges internationales Reitturnier statt.
Am 5. August 1951 fand ein Concours d’élegance d’automobile auf der Trabrennbahn statt. Sieger Schorsch Fallenegger mit seinem Porsche erhielt als Preis 200 Rasierklingen der Maka-Werke. Bei den großen Wagen gewann Paul Lamberg mit einem Hudson, den Bewerb "Die Dame und ihr Wagen" Frau Olly Fallenegger auf Porsche.
Am 16. April 1961 wurden erstmals Windhunderennen auf der Trabrennbahn durchgeführt. Sie waren ein Volltreffer für das Publikum, doch leider schloss die Bahn in der darauffolgenden Woche.
Zum finalen Renntag am 23. April 1961 kamen 5000 Zuschauer inklusive höchster Politik. Die österreichische Fahrerelite mit Übleis, Honsa, Fischer und Co. war mit gewinnstarken Pferden vertreten, um sich zu verabschieden. Im Hauptrennen, ausgeschrieben als "Preis der Stadt Salzburg", gab es eine Überraschung: Nach 2200 Metern Renndistanz mussten sich die drei favorisierten, in der Wiener Krieau stationierten französischen Pferde geschlagen geben. "Ritter" mit Fahrer Spannberger, der zwei Wochen zuvor an selber Stelle noch aus dem Sulky gestürzt war, gewann[4].
Trabrennbahn Liefering
Als man 1961 beschloss, auf diesem Gebiet der Rennbahn Wohnungen zu errichten, die so genannte Rennbahnsiedlung, musste sich der Verein ein neues Zuhause suchen: schon drei Tage nach dem letzten Rennen konnte Vereinspräsident und Rennstallbesitzer Hermann Waldbaur die Zukunft absichern. Nachdem es mit Plänen in Wals und Seekirchen nicht geklappt hatte, erwarb er ein 40.000 Quadratmeter großes Grundstück aus dem Besitz des Salzburger Schützenvereins an der Saalach in Salzburg-Liefering-Herrenau. In Boden und Bau wurden über fünf Millionen Schilling investiert. Am 15. August 1965 nahm der Verein an seinem dritten Standort seit Gründung im Jahr 1890 den Betrieb auf. 6 000 Besucher kamen zu den Eröffnungsrennen[4].
Am 7. November 2007 wurde das dreizehn Hektar große Areal an Dietrich Mateschitz verkauft, der auf diesem Gelände die Fußballakademie mit sieben Fußballplätzen, einer Halle und einem Internat errichtete. Am 12. Mai 2008 fand der letzte Renntag auf der Trabrennbahn Salzburg Liefering statt.
Siehe auch
- Motorsport in Salzburg - Sandbahnrennen auf der Trabrennbahn
Bilder
Trabrennbahn – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Quellen
- Salzburgwiki-Artikel
- Motorrad-Literatur- und Bildarchiv Prof. Dr. Helmut Krackowizer (motorsportliche Angaben)
- die ehemalige Homepage des Salzburger Traberzucht- und Rennvereins, die jedoch bei Kontrolle März 2012 nicht mehr im Internet war
Einzelnachweise
- ↑ siehe Diskussion bei Parsch
- ↑ wo heute die Finanzlandesdirektion Salzburg steht, befanden sich früher die Mayr-Melnhofsche Marmorwerke
- ↑ ANNO, Salzburger Tagblatt, Ausgabe vom 15. Juni 1946, Seite 10
- ↑ 4,0 4,1 Salzburger Nachrichten, 26. April 2021