Ernst Anton von Helmreichen zu Brunfeld
Dr. Ernst Anton von Helmreichen zu Brunfeld (* 11. Jänner 1728 in der Stadt Salzburg; † 1. Jänner 1795 ebenda) war dritter dann zweiter Landschaftsphysikus und hochfürstlicher Rat.
Einleitung
Ernst Anton von Helmreichen zu Brunfeld war ab 1762 Besitzer des Stadthauptmannhofes bzw. Weiklhofes in Schallmoos[1] (Gnigler Straße) und 1774 des Hauses Arenbergstraße 17/19 in der Vorstadt Äußerer Stein.
Leben
Ernst Anton von Helmreichen zu Brunfeld wurde als Sohn des Franz Anton von Helmreichen zu Brunfeld und seiner Frau Maria Elisabeth Helene, geborene Lospichler (* 1723 in der Stadt Salzburg) geboren. Johann Adam Lospichler Ernst Antons Großvater war hochfürstlicher Leibmedikus. Der Vater von Karl Joseph († 27. September 1756, begraben in St. Peter) war zur Zeit der Geburt Hofkammerrat bzw. Oberstwaldmeister, anschließend Pfleger von Kaprun, Werfen, Staufeneck und Hallein.[2]
Ernst Anton besuchte das Gymnasium in Salzburg und wurde am 6. Dezember 1741 als Rudimentist[3] immatrikuliert. Er studierte ebenso wie sein fünf Jahre älterer Bruder Karl Joseph Medizin.
1753 unternahm er eine zweijährige Studienreise nach Göttingen und Paris, 1755 wurde er 3. Landschaftsphysikus in Salzburg und 1756 - gemeinsam mit seinem Bruder - hochfürstlicher Rat. 1773 avancierte er zum 2. Landschaftsphysikus. 1794 wurde er Vorsitzender des Collegium Medicum.[4]
Lorenz Hübner schreibt 1794 über diese Aufgabe: "In der Hauptstadt befindet sich eine Art von Sanitätsrathe oder Collegium medicum, das aus den hiesigen Leib- Landschafts- und Stadtärzten unter dem Vorsitze des hochf. Leibmedicus, nunmehr, nachdem dieser resignirt hat, des Hrn. Landschaftsphysikus D. J. Ernst von Helmreich zu Brunnfeld besteht, und dem hochf. Hofrathe untergeordnet ist, von dem es von Zeit zu Zeit zu Gutachten und Rathschlägen aufgefordert wird. Gegenwärtig zählet dasselbe 7 Mitglieder und einen Aktuar. Dieses Collegium hat die Bader und Hebammen vor ihrer Anstellung zu prüfen, und mit Attestaten zu versehen, die Aufsicht wider alle Quacksalbereyen, welche scharf verbothen sind, wider alle Stümper und Afterärzte, und besorgt die schleunigsten Anstalten und Mittel wider Menschen und Viehseuchen. Sie hat ihre collegialische Errichtung unter Erzbischofe Max Gandolph zwischen 1679 und erhalten; ihr erster Director war der damahlige erzbischöfl. Leibarzt J. Theobald Murer von Ystein."[5]
Hübner erwähnt auch das herbarium viuum von meist inländischen Pflanzen, welches Ernst von Helmreichen besessen hat und aus dem die Flora Salisburgensis von Franz von Paula Schrank großteils entstanden ist. Außerdem führt er dessen Bibliothek unter den "vortrefflichen und kostbaren Handbibliotheken" an.[6]
Verheiratet war er seit 1756 mit Maria Franziska von Kürzer, Tochter des hochfürstlichen Truchseß, die am 12. Mai 1816 verstarb und in Gnigl begraben ist. Die beiden hatten den am 7. März 1757 geborenen Sohn Joseph Ernst. Dieser wurde 1778 Akzessist in Werfen, 1783 Mitterschreiber in Goldegg, 1787 Oberschreiber in Großarl, 1789 in Abtenau, 1792 Stadt- und Landrichter in Radstadt, 1805 Landrichter in Zell am See und war Besitzer des Thurner- oder Nothofes in Schallmoos. Verheiratet war er ab 1794 mit Theresia, die sowohl verwitwet als auch geschieden war.
Quellen
- ↑ Der Weiserhof, dessen gebräuchlichste Bezeichnung auf den Salzburger Stadtrat und Kaufmann Franz X. Andreas Athanasius Weiser (* 1739; † 1817) zurückging, hieß zuvor auch Weickl- oder Waicklhof, nach dem Rat und Landschaftsphysikus Ernst Anton v. Helmreich zu Prunnfeld, Besitzer bis August 1774; 1660 findet ihn Zillner als "Stadthauptmannshof" belegt; in: Peter Michael Lipburger, Gerhard Plasser (Schallmoos. Bau- und Entwicklungsgeschichte bis 1945, Mitt(h)eilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 130 (1990), 585–634, hier: 587.
- ↑ www.zobodat.at, pdf, Franz Martin: Beiträge zur Salzburger Familiengeschichte. 13. Von Helmreichen zu Brunfeld, in: MGSLK 70, 1930, S. 57.
- ↑ rudīmentum, ī, n. (zu rudis, e-rudio), der erste Anfang, der erste Unterricht in einer Kunst, die Übungsschule, Vorschule, in: Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Hannover 81918 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 2, Sp. 2419.
- ↑ Heinz Schuler, Nachrichten über Salzburger Ärzte, Bader und Apotheker des 18. Jahrhunderts, in: Jahrbuch der Heraldisch-Genealoischen Gesellschaft "Adler", Wien 1987, 161–173, hier: 168, und Franz Martin: Beiträge zur Salzburger Familiengeschichte. 13. Von Helmreichen zu Brunfeld, in: MGSLK 70, 1930, S. 57-58.
- ↑ Lorenz Hübner, Residenzstadt Salzburg und ihre Gegenden, Salzburg 1794, 362-363.
- ↑ Lorenz Hübner, Residenzstadt Salzburg und ihre Gegenden, Salzburg 1794, 394 und 392.