Johann Stöckl (Bezirkshauptmann)

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Regierungsrat Johann Stöckl (* 23. Oktober 1843 in Böckstein; † 23. Oktober 1926 ebenda)[1] war von 1891 bis 1902 Bezirkshauptmann von Zell am See.

Leben

Hans Stöckl war der legitimierte Sohn der Schmiedemeisterstochter Theresia Schober (* 30. Jänner 1818 in St. Johann im Pongau]])[2] und ihres Mannes, des Berghutmannes[3] Johann Stöckl (* 1. August 1824 in Böckstein)[4].

Er besuchte das Borromäum und trat in den Salzburger Landesdienst. Dort war er von 1874 bis 1877 k.k. Regierungskonzipient im Pongau, dann im Lungau, wo er 1878 zum k.k. Regierungskommissär aufstieg. Von 1879 bis 1891 war er k.k. Regierungskommissär im Flachgau.

Seit 1871 war er Mitglied der Sektion Salzburg des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins und gehörte zu deren Pioniere, die der Öffentlichkeit die Welt der Alpen erschlossen. Er war langjähriger Schriftführer und von 1883 bis 1885 zweiter Präsident des Deutschen und Österreichischer Alpenvereins. Anschließend war er von 1885 bis 1891 Erster Vorstand der Sektion Salzburg und sorgte in dieser Funktion für die Erbauung des Untersberghauses und die Höherlegung der Kürsingerhütte.

Als er von 1891 bis 1902 Bezirkshauptmann von Zell am See war, kümmerte er sich um die Erschließung der Hohen Tauern und regte die Errichtung der Mainzer Hütte und der Gleiwitzer Hütte an.

1902 kehrte er als Landesregierungsrat bis zu seiner Pensionierung nach Salzburg zurück.

Viele Jahre war er Mitglied des Weg- und Hüttenbau-Ausschusses des Alpenvereins, dann Obmann der Kommission, die einen Führertarif für das ganze Gebiet der Hohen Tauern ausarbeitete.

Nach seiner Pensionierung zog er sich an seinen Geburtsort Böckstein zurück, wo er sein Gut bewirtschaftete und das Café Sonnblick führte.

Seit 1917 war er verheiratet mit Louise, geborene Aigner.[5]

Ehrungen

In Anerkennung seiner Verdienste bei Hochwasserkatastrophen und Schulbau verlieh ihm die Gemeinde Saalbach am 11. April 1898 ihre Ehrenbürgerschaft.[6]

Auch die Gemeinden Dienten, Embach, Eschenau, St. Gilgen, Saalfelden und Thumersbach würdigten seine Verdienste mit ihrer Ehrenbürgerschaft.[7]

Hans Stöckl war Besitzer des Ehrenzeichens des Deutschen und Österreichischer Alpenvereins für 50-jährige Mitgliedschaft und wurde von mehreren Sektionen des Alpenvereins zum Ehrenmitglied ernannt. Der Stöcklkamin am Hohen Tenn wurde 1903 nach ihm benannt.

Quellen

Einzelverweise

  1. Taufbuch der Pfarre Böckstein, Band II, S. 9.
  2. Taufbuch der Pfarre St. Johann im Pongau, Band IX, S. 74.
  3. Berghutmann ist der Vorarbeiter in einer Grube.
  4. Taufbuch der Pfarre Böckstein, Band I, S. 37.
  5. Sterbebuch der Pfarre Böckstein, Band III, S. 131.
  6. Weitlaner, Siegfried: Heimatbuch Saalbach-Hinterglemm. Vom armen Bergbauerndorf zum internationalen Fremdenverkehrsort. Gemeinde Saalbach-Hinterglemm 1987, S. 421.
  7. Salzburgischer Geschäfts-, Volks- und Amtskalender für das Schaltjahr 1904. 32. Jg. Salzburg (Mayr) 1904.
Zeitfolge
Zeitfolge
Vorgänger

Eduard Richter

1. Vorstand der Sektion Salzburg des DÖAV
18851891
Nachfolger

N. N.