Luftfahrtunternehmen von Niki Lauda

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Start des Lauda-Airbus A320 "Salzburg" mit der Kennung OE-LOO am Salzburger Flughafen am 8. Juli 2019 nach seinerTaufe auf den Namen "Salzburg".

Dieser Artikel berichtet von Luftfahrtunternehmen von Niki Lauda im Zusammenhang mit dem Salzburg Airport W. A. Mozart.

Geschichte

Lauda Air

1979 gründete Niki Lauda, der selbst Pilot war, die erste Lauda Air als Bedarfsfluglinie mit zwei Fokker F-27. Mitte Mai 1979 startete Lauda Air erstmals vom Salzburger Flughafen. 1985 wurden die beiden Fokker 27 Flugzeuge ver-least und gegen zwei BAC 1-11/500 Maschinen getauscht. Damit begann eine Kooperation zwischen Lauda Air und dem österreichischen Reiseveranstalter ITAS ("Der Mann mit dem Hut") von Basile Varvaressos. Der damit eingetretene wirtschaftliche Erfolg brachte einen ersten Ausbau der Flotte um zwei Boeings 737-200, die ab Jänner 1986 zur Flotte stießen.

 
Boeing 767-3Z9/ER der Lauda Air am Flughafen Zürich-Kloten, 2003

1988 begann Lauda Air mit ersten Linienflüge in den Fernen Osten, seit 1990 hatte Lauda Air eine weltweite Linienflugkonzession.[1]

Am 26. Mai 1991 kam es beim Lauda-Air-Flug 004 zu einem schweren Unfall mit 223 Todesopfern, als eine Boeing 767 über Thailand abstürzte. Unter den Toten waren auch Salzburger (der Reisebürobesitzer Dkfm. Karoly Balla, der 31jährige Gemeindebedienste Hubert Höfer und der Geflügelzüchter Wilhelm Kaufmann, beide aus Zell am See, Christine Quehenberger, Stewardess aus St. Martin am Tennengebirge, Josef Steinlechner, ein junger erfolgreicher Transportunternehmer aus Mauterndorf und Margret Mauser, ebenfalls aus Mauterndorf, die Steinlechner begleitetem Rober Raß aus Großarl, der 29jährige Finanzbeamte Kurt Schweinsberger sowie der 23jährige Reisebüroangestellte Werner Müller, beide aus der Stadt Salzburg[2]). Das Flugzeug war auf den Namen Mozart getauft gewesen und hatte seinen Jungfernflug am 5. November 1989 gehabt. Niki Lauda flog damals persönlich die Maschinen von Wien nach Singapur mit den "Wiener Sängerknaben" an Bord.[3]

 
Lauda Air Boeing 737-800 OE-LNT "Kurt Cobain" am Flughafen Karpathos (Griechenland), 2008

1992 begann eine engere Zusammenarbeit mit Lufthansa. 1997 beteiligte sich Austrian Airlines zu 36 % an Lauda Air. 2001 wurde die Beteiligung zuerst auf 55 %, dann auf 99 % erhöht. 2002 wurde Lauda Air ganz von Austrian Airlines übernommen. Niki Lauda war bereits am 21. November 2000 aus der Fluglinie ausgeschieden. 2003 wurde die Lauda Air Teil der Austrian Airlines Group. Ende März 2013 verschwand der Name Lauda Air völlig.

flyniki

Im Rahmen der Insolvenz der Aero Lloyd übernahm Lauda die Mehrheitsanteile an der Aero Lloyd Austria GmbH und gründete Ende November 2003 wieder eine eigene Fluglinie. Diese firmierte unter Niki Luftfahrt und nutzte in den ersten Monaten für ihren Außenauftritt den Marketing-Namen flyniki. Mit Air Berlin bestand eine enge Kooperation. Am 5. Juli 2010 gaben Air Berlin und flyniki bekannt, dass Air Berlin seine Anteile auf 49,9 % mit der Option zur vollen Übernahme aufstockt. Am 8. November 2011 wurde veröffentlicht, dass Lauda die restlichen Kapitalanteile an die Air Berlin übertragen habe. Lauda werde nach Medienberichten zudem den Posten eines Verwaltungsrats (Non-Executive Director) bei der Air Berlin PLC übernehmen.

Am 15. August 2017 meldete Air Berlin beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg Insolvenz und mit der Landung der letzten Maschine am 14. Dezember um 00:14 Uhr der OE-LOG als Flug HG2601 aus Teneriffa kommend auf dem Flughafen Wien erlosch auch diese Marke. Am 23. Jänner 2018 bekam Lauda den Zuschlag und kaufte Air-Berlin-Tochter Niki zurück.

Insgesamt flog Niki mit 35 Flugzeugen, davon 21 Airbus A321 und 14 Boeing 737, die von TuiFly im Wet-Lease für NIKI betrieben wurden. Einer der Höhepunkte in der Geschichte von Niki war sicherlich der Start eines Langestreckenfluges nach Abu Dhabi 2014 im Rahmen der strategischen Partnerschaft mit Etihad Airways.

Laudamotion

Anfang 2016 übernahm Lauda das Wiener Bedarfsflugunternehmen Amira Air, später Laudamotion GmbH. Die Fluggesellschaft führte mit ihren 15 Businessjets Flüge für die gehobene Klientel durch. Seit 8. Februar 2018 verfügte Laudamotion über den IATA-Two-Letter-Code OE. Am 20. März 2018 wurde bekannt, dass die irische Ryanair einen Anteil von zunächst 24,9 % an Laudamotion übernehmen will (in Folge übernahm Ryanair Laudamotion komplett). Ab 1. Juni 2018 flog Laudamotion täglich ab Salzburg nach Mallorca auf den spanischen Balearen.

 
Laudamotion 2018 am Salzburger Flughafen

Die Flugzeuge von Laudamotion waren anfangs mit dem Schriftzug Laudamations lackiert, wurden jedoch 2018 wieder auf das einfache Lauda umlackiert.

Am 19. Oktober 2020 führte Laudamotion ihren letzten Linienflug unter diesem Namen durch. Das gesamte Vermögen der Fluggesellschaft ging auf die Lauda Europe Ltd in Malta über und auch das letzte Luftfahrtunternehmen des mittlerweile verstorbenen Niki Lauda war Geschichte.

Lauda Air und Salzburg

Im März 1995 nahm Lauda Air Liniendienste vom und zum Salzburger Flughafen auf. Die täglich geflogenen Strecken von Salzburg waren nach Paris-Orly und London-Gatwick je einmal pro Tag sowie nach Frankfurt zwei Mal pro Tag. Geflogen wurde mit einem neuen 50-sitzigen Canadair-Regional-Jet, getauft auf den Namen Egon Schiele.

Ab der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre flog Lauda Air im Auftrag von Reiseveranstaltern zahlreiche Charterflüge von Salzburg. Einer der Hauptkunde von Lauda Air war in den folgenden Jahren die Reiseveranstaltergruppe ITAS-Paco Leone, die dem Griechen Basile Varvaressos gehörte.

Weitere Lauda-Fluglinien-Artikel im SALZBURGWIKI

 
2019 nach der Taufe: Kapitän Christoph Zebinger und die Flugbegleiterinnen Alexandra Hanel und Constanze Marzi freuen sich, mit der "Salzburg" unterwegs zu sein.

Weblink

Quellen

  • wikipedia-de-Artikel und dortige Quellen
  • Presseaussendung Salzburger Flughafen GmbH am 1. Juni 2018
  • Impressum Laudamotion, abgefragt am 9. Juli 2019
  • Salzburger Wirtschaft, Ausgabe vom 17. März 1995, Seite 4, Aufnahme der Linienflüge
  • Quelle(n) dieses Artikels sind persönliche Erinnerungen oder Kenntnisse von Peter Krackowizer, der von 1986 bis 2008 in der Salzburger Reisebranche tätig war, die nicht mit Einzelnachweisen belegt sind

Einzelnachweis

  1. Quelle www.austrianwings.info, abgefragt am 1. Juni 2018
  2. www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 28. Mai 1991, Seite 13
  3. www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 28. Mai 1991, Seite 16