Leopold Ladislaus Pfest

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Leopold Ladislaus Pfest (* 15. November 1769 Isen auf Burgrain, Oberbayern; † 3. Oktober 1816 Gnigl) war ein salzburgischer Beamter und Dichter.

Leben und Wirken

Leopold Ladislaus Pfest erblickte das Licht der Welt zu Isen unweit Erding in Oberbayern, wo sein Vater fürstlich Freisingischer Rat und Beamter der Herrschaft Burgrain war.

Laufbahn

Er studierte die niederen Schulen und die Philosophie zu Freising, dann − nach dem Tode seines Vaters − an der Benediktineruniversität Salzburg Theologie und danach die Rechte. Auf Einladung des damaligen Salzburgischen Hofkanzlers Franz Freiherrn von Kürsinger und des Stadtsyndikus Loes trat er in salzburgische Dienste; er wurde im Jahre 1791 beim Stadtsyndikat zu Salzburg Akzessist, 1793 hochfürstlicher Anwalt, kam 1797 als Mitterschreiber nach Neumarkt, im Jahre 1798 als Oberschreiber nach Mattsee, 1800 als Oberschreiber nach Waging, wo er zur Zeit des Franzoseneinfalls das Amt führte, und 1802 als Oberschreiber nach Saalfelden im Pinzgau. Anfang 1804 als Administrator des Pfleg- und Landgerichts Neuhaus (Gnigl), und am 1. Februar desselben Jahres auch als Administrator des Pfleg- und Landgerichts Glanegg, dann des Berggerichts Oberalm aufgestellt. Im Jahre 1805 erfolgte die Aufhebung des Pfleggerichts Glanegg, und er wurde zum Kursalzburgischen Rat und zum wirklichen Pfleger in Neuhaus ernannt. Da Salzburg im Jahr 1810 zu Bayern kam, wurde er königlich bayerischer Landrichter, und der Sitz des Landgerichts wurde von Neuhaus in die Stadt Salzburg verlegt. Als Salzburg im Jahr 1816 wieder österreichisch wurde, war er kaiserlich österreichischer Landrichter. Noch in demselben Jahr starb er.

Dichtung

Erinnerungswürdig ist Pfest als Dichter der deutschen Romantik. Er verfasste auch einige historische Arbeiten.

Seine Gedichte fanden bei der deutschen Kritik im Allgemeinen weniger gute Aufnahme als bei der österreichischen.

Familie

Am 25. November 1804 stand Pfest am Totenbett seiner ersten Gemahlin, die kleine Tochter Katharina auf dem Arm.

Schon im nächsten Jahr verehelichte er sich abermals, mit Josefa, Tochter des Salzburger Handelsherrn Anton Deßlbrunner. Am 27. März 1814 wurde er Vater eines Sohnes Leopold.

Tochter Katharina heiratete einen Arzt. Diesen Beruf ergriff auch Sohn Leopold; er wirkte jahrzehntelang in Pillersee (Tirol), setzte sich dann in Salzburg zur Ruhe. Witwe Josefa starb im Jahr 1852 in Fieberbrunn (Tirol).

Schriften

(Auswahl)

  • Gedichte. Salzburg, Johann Baptist Mayr, Mayrische Buchhandlung, 1804. 236 S.
  • Anthologia epigrammatica latina, e poetis post renatas scientias ad nostra usque tempora claris, edita. Tomus I. Salzburg, Mayrische Buchhandlung, 1805. 303 S.
  • Tisch- und Trinklieder der Teutschen, gesammelt von L. L. Pfest. Erster Theil. 392 S. 2ter Theil. 397 S. Wien, Degen 1811.
  • Epigramme. Wien, Degen 1811. 252 S.
  • Die Jahreszeiten; eine Liederlese für Freunde der Natur. Salzburg, Mayr 1812. 476 S.
  • An Seine Durchlaucht den Herrn Fürsten und Bischof Ernest von Schwarzenberg, seiner Ankunft in Aigen, Ode. Salzburg, 1814.
  • Im Salzburger Intelligenzblatt:
    • Beytrag zur Gelehrtengeschichte von Salzburg über Friedrich Plank; ebenda 1804, S. 337-340.
    • Historische Nachrichten von dem Geschlechte der Freyherrn von Rehlingen; ebenda, 1808, S. 415-423.
    • Dr. Johann Jakob Hartenkeil; ebenda [1808,] S. 558-564.
    • Beytrag zur Literatur von Salzburg; ebenda 1810, S. 389.
    • Salzburger in Nordamerika; ebenda [1810,] S. 609.

Gedenken

Nach ihm ist im Salzburger Stadtteil Gnigl die Leopold-Pfest-Straße benannt.

Quellen