Pichl (Adelsgeschlecht)

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Die von Pichl waren ein Geschlecht des Salzburger (Beamten-)Adels.[1][2]

Die von Pichel

Maximilian Pichel, kaiserlicher Obersthofpostamts-Verwalter, wurde von Kaiser Ferdinand II. mit Diplom von 1627 in den Reichsadelsstand erhoben (ein Zusammenhang mit der Salzburger Familie von Pichl ist nicht bekannt).[3]

Die Teufl von Pichl

Die Teufl von Pichl sind wohl nicht als Vorfahren derer von Pichl anzusehen:

  • Hans Christof Teufl von Pichl, Pfleger von Abtenau, heiratete
    • Rosina († 13. Dezember 1631), Witwe (1612) nach Jakob Friedrich von Ritz, Tochter des Felix Altmann zu Urstein und der Anna Fröschlmoser[4];
    • (6. Juni 1633 Mühldorf:) Helena Elisabeth (* 1609 Hallein; † 6. Juli 1670), Witwe nach Hans Jakob Auer zu Winkel, Tochter des Dionys von Rost zu Aufhofen und Kehlburg und der Maria Susanna[5].

Der zweiten Ehe entstammte (zumindest) die Tochter Maria Susanna, verh. (1652 Abtenau) mit Johann Paris (1665: Freiherrn) von Rehlingen (* 1624; † 1693), salzburgischem Pfleger und hochfürstlichem Rat[6].

Die von Pichl und Räxenegg

Die Familie von Pichl und Räxenegg [7] ist bruchstückhaft wie folgt bekannt:

Die "eigentlichen" von Pichl

Der Adel der hier behandelten Linie wurde auf ein altes Pichler-Adelsdiplom vom 25. Dezember 1625 zurückgeführt. Der Besitzstand der Familie konnte bis über den Großvater zurückgewiesen werden.[3]</ref> Laut Kneschke aaO wurden nach Anlegung der Adelsmatrikel des (1806 gegründeten) Königreichs Bayern – zu dem Salzburg von 1810 bis 1816 gehörte – in diese die Brüder Joseph (* 1747), Sigmund (* 1748) und Ferdinand (1758) eingetragen. Kneschke gibt also für Joseph (zur bayerischen Zeit Salzburgs Landrichter zu Zell) das Geburtsjahr 1747 und für dessen Bruder Ferdinand (Hofrat und Pfleger zu Radstadt, ehemaliger salzburgischer Landmann) das Geburtsjahr 1758 an – also umgekehrt wie im Text dieses Artikels (Christoph Ferdinand 1747; Josef Ferdinand 1758).</ref>

Genealogie

Die hier verfügbare Genealogie reicht von von 1684 bis ca. 1850:

  • Christoph Sigmund Pichl (* 14. März 1684 Hofgastein; † 29. Juni 1746 Golling), verheiratet mit Maria Juliana von Fröhlichsburg, verw. Rottmayr[12], (* 1684; † 15. Jänner 1758 Golling)
    • Franz Ferdinand von Pichl (* 1714 Sachsenburg, Kärnten; † 9. August 1768 Golling), verheiratet mit Maria Barbara von Waltenhofen (* 22. Juli 1780 Salzburg, begraben in St. Peter)
      • Maria Anna Magdalena[12](†24. Mai 1762 Mittersill, 50 J.), verheiratet (1741 Lofer) mit Johann (a.A.: Josef[12]) Jakob Mayr von Mayrau (†17. Mai 1762 Mittersill)[12], salzburgischem Pfleger (1738 von Lofer, 1749 von Mittersill)[12]
        • Sydonia Mayr von Mayrau, verheiratet mit Johann Christoph Trauner
      • Christoph Ferdinand von Pichl (* 11. Juli 1747 Golling; † 12. Juni 1850) Laut Kneschke aaO wurden Nach Anlegung der Adelsmatrikel des (1806 gegründeten) Königreichs Bayern – zu dem Salzburg von 1810 bis 1816 gehörte – in diese die Brüder Joseph (* 1747), Sigmund (* 1748) und Ferdinand (1758) eingetragen. Kneschke gibt also für Joseph (zur bayerischen Zeit Salzburgs Landrichter zu Zell) das Geburtsjahr 1747 und für dessen Bruder Ferdinand (Hofrath und Pfleger zu Radstadt, ehemaliger salzburgischer Landmann) das Geburtsjahr 1758 an – also umgekehrt wie im Text dieses Artikels (Christoph Ferdinand 1747; Josef Ferdinand 1758).</ref> salzburgischer Hofrat und Pfleger zu Radstadt,[3] verheiratet mit Anna Barbara Lasser von Zollheim (* 21. Jänner 1761 Matrei), Tochter des Wolfgang Adam Lasser von Zollheim
      • Sigmund Maria von Pichl (* 18. II.(11.?)[13] 1748 Golling; † 6. September 1816 Salzburg, Hofkammerrat[14][3], Staatsbuchhaltungsdirektor[15]), verheiratet (1775 Teisendorf) mit Maria Antonia Staudacher von Wispach[15]
        • Maria Anna (* 21.Juni 1777) Teisendorf; † 6. Februar 1846 Salzburg), verheiratet (Salzburg, Dom, 1803) mit Leopold von Caspis (* 27. April 1772), salzburgischem Hofrat[14]
      • Josef Ferdinand von Pichl (* 26. Oktober 1758 Golling; † 11. Februar 1830 Innsbruck), verheiratet 1. (22. April 1796 Zell am Ziller) mit Maria Anna Jud (* 23. Mai 1759 Bischofshofen; † 1819), Tochter Johann Dismas Jud und der Maria Anna Lankmayr); 2. (10. August 1819) Elisabeth von Tarnoczy (* 23. Dezember 1790 Bozen, Südtirol; † 23. November 1843 Innsbruck), Tochter des Franz Xaver von Tarnoczy und der Katharina Stubhan).
        • Amalie Maria Rosina von Pichl (* 8. April 1800)
        • Maria Karolina verheiratete von Pütz (* 18. Dezember 1802 Zell am Ziller; † 1. März 1851 Welsberg, Südtirol)
        • Johanna von Pichl (* †1820)
        • Elise von Pichl (* 1821)
        • Josefa von Pichl (* 1821; † 1834)
        • Ferdinand von Pichl (* 7. Juli 1823), verheiratet (1850) mit Regina Reggla von Ährenthal (* 21. Dezember 1824)
          • Fritz von Pichl
          • Alexander von Pichl
        • Anna von Pichl (* 1826; † 1827)

Wie aus dem Folgenden hervorgeht, gab es auch spätere Angehörige des Geschlechts (Nachkommen des Ferdinand (II.) von Pichl (*1823) und der Regina geborene Reggla von Ährenthal?).

Einzelpersonen

Ferdinand von Pichl

Ferdinand von Pichl wurde 1803 Pfleger von Radstadt.[16] 1790 bezog er als Pfleger das – von den Mönchen im Jahr 1781 verlassene Tamsweger Kapuzinerkloster Kloster, das dann auch der Bezirkshauptmannschaft als Amtsgebäude diente. Während der Franzosenherrschaft (1809/10 widersetzte er sich der von den Befreiungskämpfern angestrebten Volksbewaffnung. Daraufhin wurde er arretiert, sodass nun der Pass Lueg, der Durchgang bei Abtenau im Lammertal und die Radstädter Straße hinreichend besetzt werden konnten.[17] Über das Lungauer Samson-Brauchtum urteilte er: "Die Erscheinung des Samson ist im Lungau ein altes Possenspiel, das wahrscheinlich eine Kapuzinererfindung ist und nicht nur hier, sondern auch an anderen Orten, z. B. Mauterndorf, in der Muhr und in Kendlbruck dem gaffenden Pöbel gegeben wurde".

Franz von Pichl

Ein Franz von Pichl wurde am 20. September 1800 Akzessist am Pfleggericht Tamsweg, das damals von Ferdinand von Pichl geleitet wurde.[18]

Ein (Professor) Franz von Pichl war Verfasser folgender Werke:

  • Panorama des Groß-Venedigers. Salzburg 1873.
  • Kleine Salzburgische Heimatskunde für Schule und Haus. Salzburg. Druck und Verlag der Pustet'schen Buchdruckerei, 1877.
  • Kritische Abhandlungen über die älteste Geschichte Salzburgs. Innsbruck, Wagner´sche, 1889.

Uneinreihbare Personen

Ein Johann Franz von Pichl besaß für kurze Zeit zwischen 1630 und 1640 Schloss Pichl (das aber weder vorher noch nachher von diesem Geschlecht besessen wurde und daher eher von diesem den Namen erhalten als ihn ihm gegeben hat) bei Bad Mitterndorf[19][20] in der Steiermark.

Literatur

Genealogisches Taschenbuch der Ritter- und Adelsgeschlechter, Brünn 1870 und 1880. [21]

Quellen

Einzelnachweise

  1. Wie sich aus dem Folgenden ergibt, könnten es auch mehrere solcher Geschlechter sein.
  2. Die Ortschaft Pichl, von der der Adelsname wohl abgeleitet ist (eine andere Möglichkeit wäre die Bildung aus dem Herkunftsnamen Pichler ist zumindest für einen Teil der bezeugten von Pichl mit Pichl bei Mariapfarr, für einen anderen Teil aber vielleicht mit mit Pichl bei Abtenau gleichzusetzen.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Ernst Heinrich Kneschke, Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon Bd. VII (Oss–Rj) S. 142.
  4. MGSLK 1930, S. 62 f.
  5. MGSLK 1931, S. 102.
  6. MGSLK, 1933, S. 147
  7. Räxenegg ist vielleicht mit dem steirischen Rettenegg gleichzusetzen.
  8. MGSLK 1930, S. 64.
  9. MGSLK 1942/43, S. 61 f.
  10. MGSLK 1934, S. 131.
  11. MGSLK 1937, S. 123.
  12. 12,0 12,1 12,2 12,3 12,4 MGSLK 1939, S. 67
  13. Bei Burger-Scheidlin: Februar, bei Franz Martin (MGSLK): XI.; sodass anzunehmen ist, dass "11." (November) fälschlich als "II." (Februar) – allenfalls auch umgekehrt – interpretiert wurde.
  14. 14,0 14,1 MGSLK 77, 1937, S. 128
  15. 15,0 15,1 MGSLK 77, 1937, S. 142
  16. Salzburger Landesarchiv, Repertorium 11-11: Churfürstliche und k.k. Regierung, Rubrik II.2. (1803).
  17. Felix Redolf, Das Gefecht an der Halbstundenbrücke bei Taxenbach 1809, www.wehrgeschichte-salzburg.at
  18. Salzburger Staatskalender 1802, S. 77.
  19. siehe Ennstalwiki → enns:Bad Mitterndorf
  20. Verlinkung(en) mit "enns:" beginnend führ(t)en zu Artikeln, meist mit mehreren Bildern, im EnnstalWiki, einem Schwesterwiki des Salzburgwikis
  21. Franz Martin, Versuch einer Zusammenstellung des genealogischen Schrifttums über Salzburger Familien (mit Ausnahme des Mittelalters und Mozarts), MGSLK 84/85, 1944/45, S. 71.