Wintersport auf dem Gaisberg (historisch)
Wintersport auf dem Gaisberg war seit der 1920er-Jahre bis etwa Mitte der 1970er-Jahre möglich.
Das Wintersportgebiet
Die Aufstiegshilfen
Als Aufstiegshilfen gab es den Gaisberg-Sessellift von Salzburg-Parsch bis zur Judenbergalpe, dann musste man zu Fuß bis zur Zistel gehen. Dort stand ein Schlepplift in Richtung Gaisberg-Plateau zur Verfügung, ebenso einer etwas unterhalb bei der Mitteregg. Oder man konnte mit einem Linienbus der Albus bis auf das Gaisberg-Plateau fahren.
Die Skilifte
Am 28. Dezember 1951 nahm ein Schlepplift auf der Zistel mit 300 Meter Länge und einer Stundenkapazität von 200 Personen seinen Betrieb auf. Außerdem erhielt der neue Hintner-Schilift vom Sport Hintner, am Mitteregg die Betriebsgenehmigung. Weil drei Tage später eine Stütze knickte, musste der Liftbetrieb vorübergehend eingestellt werden. Beide Lifte existieren heute nicht mehr, wohl aber ein etwas weiter unterhalb liegender Lift in Oberwinkl (Gemeinde Elsbethen).
Die Abfahrten
Es gab eine mehr oder weniger "wilde" (nicht angelegte) Abfahrtspiste vom Gaisberg-Plateau zur Zistel. Von dort gab es dann aber eine relativ gute Piste, wenn auch "naturbelassen" ohne jegliche Pistenpräparierung, die vorbei an der Straßenabzweigung nach Mitteregg, weiter in Richtung Steinwänderhöfe und südlich am ehemaligen Hotel Kobenzl vorbei zu den Gänsbrunnhöfen in Aigen-Abfalter zum Judenbergweg führte. Dort warteten manchmal Kleinbusse von Albus, um Interessierte wieder zur Talstation des Gaisberg-Sessellifts in Parsch zu bringen.
Alpine Skirennen
Es gab einen "Schweizer Gedächtnislauf", der von der Gaisbergspitze über die Zistel nach Oberbrand bei der Mitteregg führte.
Im Ski-Abfahrtslauf vom Gaisberg-Plateau am 12. Jänner 1947 gab es einen Doppelsieg für die beiden Grödiger Max Wörndl und Hans Helminger. Beim Abfahrtsrennen des Polizei-SV von der Zistel am 21. Jänner 1953 prallte die Vorjahressiegerin, Gertrude Schröder, kurz nach der "Bauernwiese" gegen einen Baum und erlag kurz darauf ihren Verletzungen.
Skispringen
Es gab zwei Holzschanzen, eine am Gersberg und eine bei Mitteregg.
Die Schanze Mitteregg befand sich auf einem östlichen Abhang zwischen Zistel und Mitteregg. Schon 1938, am 6. Februar, trat Bubi Bradl für seinen Skiclub Salzburg beim Zistelspringen an. Auch Hans Hauser war bei einigen dieser Springen dabei gewesen. Am 3. März 1946 fand das vom Skiclub Salzburg veranstaltete traditionelle Zistel-Springen auf dem Gaisberg-Mitteregg statt. Am 20. März 1949 gewann vor 10 000 Zuschauern Paul Ausserleitner das Zistelspringen am Gaisberg mit dem damaligen Schanzenrekord von 55 Metern. Franz Rihar, Gastwirt vom Gasthof Mitteregg erinnerte sich noch, als er 1958 den Gasthof übernahm, stand zwar noch die Sprungschanze, sie wurde aber nicht mehr benutzt.
Auf der Gersbergalm steht derzeit (2019) noch immer eine Sprungschanze aus Beton, auch ein Sprungrichterturm ist noch zu sehen.
Rennrodel-Europameisterschaften
Die 7. Rennrodel-Europameisterschaften fanden 29. und 30. Jänner 1938 statt.
Langlauf
1929 existierte eine 16,5 Kilometer (!) lange Langlaufstrecke. Sie führte mit 340 m Steigung und 650 m Gefälle von Koppl-Ortszentrum über Guggenthal und den Gersberg nach Parsch.
Sonstige Wintersportveranstaltungen
Am 13. Februar 1910 veranstaltete die Salzburger Wintersport-Vereinigung mehrere Wettbewerbe von der Zistel zur Gänsbrunnwiese und auf der Breyer-Wiese.
Bildlink
- www.facebook.com, eine historische Aufnahme der Gersbergsprungschanze
Quellen
- Salzburgwiki-Artikel
- Gasthof Mitteregg
- Paul Heiselmayer, Hermann Suida: Der Gaisberg, Natur- und Erholungslandschaft, im Internet als pdf www.zobodat.at, abgefragt am 20. Dezember 2017