Friedrich III. von Leibnitz
Friedrich III. von Leibnitz (* ?; † 30. März 1338) war ein Salzburger Erzbischof im 14. Jahrhundert.
Leben
Am 24. Oktober 1315 wurde einstimmig der damalige Dompropst Friedrich von Leibnitz zum Erzbischof gewählt. Er stammte aus der alten Salzburger Ministerialenfamilie mit dem Stammsitz Burg Leibnitz, Südsteiermark, und hatte schon während der Sedisvakanz und der Abwesenheit des Vorgängers seinem Land wertvolle Dienste erwiesen. Der neu gewählte Erzbischof reiste unverzüglich nach Avignon, Südfrankreich, um dort vom Papst die Bischofsweihe und das Pallium zu empfangen.
Dort wartete Friedrich über ein Jahr. Papst Clemens V. war gestorben, und erst 1316 erfolgte die Neuwahl von Johannes XXII. Erst am 25. November wurde Friedrich zum Bischof geweiht und konsekriert. Die lange Wartezeit in Avignon war mit hohen Kosten und Zahlungsverpflichtungen verbunden, die samt den Schulden des Vorgängers erst allmählich beglichen werden konnten. Zudem erwies sich die lange Abwesenheit des Erzbischofs von Salzburg als gefährlich. Nur mit Mühe konnte in dieser Zeit ein Krieg gegen das Herzogtum Bayern verhindert werden. Friedrich erneuerte aber nach seiner Heimkehr aus Avignon sofort das Bündnis mit Österreich gegen Ober- und Niederbayern. So war eine Auseinandersetzung zwischen Österreich samt seinem Verbündeten Salzburg gegen Niederbayern unausweichlich. In der Schlacht bei Mühldorf (1322), der letzten Ritterschlacht des ausgehenden Mittelalters auf Salzburger Boden, siegten aber die Bayern. 1324 besetzte ein bayrisches Heer die Salzburger Stadt Tittmoning. 1327 musst diese Stadt vom Erzbischof um 6.500 Pfund Salzburger Pfenninge ausgelöst werden.
Neue Salzburger Steuern zur Schuldentilgung gegenüber Bayern
Aufgrund der nun nicht mehr beherrschbaren Geldnot ersuchte Erzbischof Friedrich den Papst um Zustimmung zu einer Subsidiarsteuer (Einkommenssteuer) in der Salzburger Kirchenprovinz, die am 5. Februar 1327 beurkundet ist, wenngleich sie schon drei Jahr zuvor geltend gemacht wurde. Die Einhebung dieser Schatzsteuer für die Salzburger Diözese wird teilweise als "Geburtsstunde" eines von Bayern unabhängigen Landes Salzburg angesehen. Auf Drängen des Adels, der bei der Schlacht von Mühldorf schwere Verluste erlitten hatte, erließ Friedrich III. am 29. September 1328 ein erstes umfassendes Gesetz für "seine Herrschaft", quasi eine erste Salzburger Landesordnung.
Er ließ eine Burg am Krottensee errichten, aus der später das Schloss Hüttenstein wurde.
Mit dem Ablassbrief vom 15. Mai 1330, der noch erhalten ist, gewährt er den Mariazeller Wallfahrern "einen Nachlass von 40 Tagen der ihnen auferlegten Buße".
Die letzten Jahre der Regentschaft des Fürsterzbischofs verliefen ruhig. Mit seiner Abwendung vom Mutterland Bayern und der Zuwendung zu Österreich hat Friedrich für das Erzbistum schwere Rückschläge hinnehmen müssen. Salzburgs Stellung im Südosten des Reiches war stark geschwächt.
Friedrich von Leibnitz wurde im Salzburger Dom neben dem Heiligenkreuz-Altar beigesetzt.
Literatur
- Dopsch, Heinz; Spatzenegger, Hans (Hrsg.): "Geschichte Salzburgs, Stadt und Land", Verlag Anton Pustet, Salzburg 1988; ISBN 3-7025-0243-2
- Dopsch, Heinz; Hoffmann, Robert: "Salzburg, die Geschichte einer Stadt", Verlag Anton Pustet, Salzburg 1996
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Salzburger Erzbischof 1315–1338 |
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