Burkhard II. von Weißpriach

Burkhard II. von Weißpriach (* 1421 in Weißpriach im Lungau; † 16. Februar 1466 in der Stadt Salzburg) war Kardinal und Fürsterzbischof von Salzburg.
Leben
Burkhard stammte aus einem adeligen Ministerialengeschlecht mit dem Stammsitz nächst dem Lungauer Ort Weißpriach. Der Großteil der Besitzungen des Ministerialen-Geschlechtes lag aber damals im heutigen Kärnten, wo Burkhard auch aufwuchs. Burkhard war ein fähiger Diplomat, dessen Dienste auch Kaiser Friedrich III. schätzen gelernt hatte. Burghard war 1452 Teil er kaiserlichen Gesandtschaft in Rom, der Papst ernannte ihn auf Drängen des Kaisers zum Dompropst, er musste dem Papst dafür einen Oboedieneid leisten und einen Geldbetrag als Annaten entrichten.
1459 schlug Friedrich III. ihn zur Kardinalsernennung vor, Papst Pius II. lehnte aber vorerst ab. und ernannte Burkhard stattdessen erst zum Apostolischen Protonotar – und unterstellte ihn damit direkt Rom. Er durfte nun mit Mitra und Brustkreuz das Pontifikalamt leiten. Am 5. März 1460 wurde Burkhard von Pius zum Kardinal "in pectore" ernannt. Am 16. November 1461 ernannte das Salzburger Domkapitel ihn darauf einstimmig zum Erzbischof.
Am 9. Mai 1462 wurde die Ernennung des Erzbischofes Burkhard zum Kardinal in Salzburg durch den Bischof von Chiemsee, Ulrich von Plankenfels öffentlich vorgestellt und am 31. Mai auch in Viterbo, Latium, Italien, offiziell als solcher Kardinal-Priester geweiht. Papst Pius II. wies ihm die Kirche Santi Nereo et Achilleo in Rom als Titelkirche zu. Am 9. Oktober 1462 fand in Anwesenheit des Herzogs Ludwig IX von Bayern-Landshut die Einführung des Kardinals im Salzburger Dom statt. Unter den drei Kardinälen, die im Mittelalter auf dem Thron des Erzbischofs saßen, war er der einzige, der seine geistliche Laufbahn in Salzburg begonnen und zu Ende geführt hat.
Burkhard wollte als Teil des Benediktinerstiftes St. Peter eine Universität errichten lassen. Salzburg war zu seiner Zeit von einer regen Bautätigkeit erfüllt, die den bischöflichen Stadtkern mit einer Reihe von Bauwerken umgab, welche den Aufstieg des Bürgertums sichtbar machten.
Nach seinem Tod rissen seine Verwandten alles, was er an Kleinodien zusammengetragen hatte, an sich. Auch wenn schon frühere Bischöfe ihre Familien gefördert hatten, so war doch Burkhard der erste Vertreter eines gezielten Nepotismus. Seinem Bruder Balthasar übertrug er schon als Domprobst die wichtige Hauptmannschaft Pettau, 1464 verlieh er ihm Feste und Pflege Goldegg ohne die Verpflichtung zu Zahlungen. Als Nachfolger in Pettau ernannte er seinen Bruder Sigmund.
Quellen und Literatur
- Catholic Hierarchy.
- Friederike Zaisberger: Geschichte Salzburgs, München 1998.
- Hermann Wiesflecker: Österreich im Zeitalter Maximilians I., München 1999.
- Dopsch, Heinz: Salzburg im 15. Jahrhundert. In: Geschichte Salzburgs-Stadt und Land, Bd.I/1, hrsg. von Heinz Dopsch, 2. Aufl. Salzburg 1983, S. 529-536.
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Salzburger Erzbischof 1461–1466 |
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