Franz Hueber

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Dr. iur. Franz Hueber (* 10. Jänner 1894 in Grünburg, .; † 10. Juli 1981 in der Stadt Salzburg) war Notar und Politiker, insbesondere in der Zwischenkriegszeit kurzzeitig Justizminister.

Leben

Franz Hueber war der Sohn des oberösterreichischen Gerichtsadjunkten Dr. Anton Hueber und seiner Frau Gabriele Rigele,[1] der Tochter des Linzer Notars Dr. Gustav Rigele und Schwester des Notars Dr. Friedrich Rigele. Dieser war seit 1912 mit Olga Göring, Schwester des angehenden Offiziers und späteren NS-Granden Hermann Göring, verheiratet. Im Saalfeldner Notariat von Fritz Rigele war seit 1917 Dr. Hueber, der in Wien Rechtswissenschaft studiert und 1918 promoviert hatte, als Konzipient angestellt und lernte so Olgas Schwester Paula Göring kennen, die er im Jahr 1920 heiratete.[2]

Hueber war Mitglied der völkischen Turnerschaft und einer der Gründer der Heimwehr im Pinzgau. Von 1925 an bekleidete er die Funktion deren Zweiten Landesführers, ab 1929 des Landesführers. Ab 1927 war er Notar in Mattsee.

Vom 30. September 1930 bis zum 30. Juli 1932 war er Abgeordneter zum Nationalrat und Fraktionsführer des Heimatblocks, vom 30. September bis zum 4. Dezember 1930 Justizminister im Kabinett des Christlichsozialen Carl Vaugoin.

Am 28. Juni 1933 verließ er die Heimwehr[3] und schloss sich den Nationalsozialisten an. 1937 übersiedelte er nach Wels, Oberösterreich, wo er am 1. Juni ein Notariat erhielt und im Schloss Lichtenegg wohnte. Während des Anschlusses war er vom 11. März 1938 bis zum 1. Mai 1938 nochmals kurzzeitig Justizminister, legte sein Notariat nieder und übersiedelte nach Wien. In der Reichstagswahl 1938 wurde er in den Großdeutschen Reichstag gewählt und wurde SA-Brigadeführer.

Am 1. März 1939 wurde er Unterstaatssekretär im deutschen Reichsministerium der Justiz, ab 1. Dezember 1942 Präsident des Reichsverwaltungsgerichtes.[4]

Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er 1945 als Kriegsverbrecher inhaftiert, im Dezember 1948 wegen Hochverrates zu 18 Jahren Kerker verurteilt und im Dezember 1950 bedingt entlassen. Danach ließ er sich in der Stadt Salzburg nieder und war in der Privatwirtschaft sowie als Salzburger Gauobmann des Österreichischen Turnerbundes tätig.

Quellen

  • Voithofer, Richard: Politische Eliten in Salzburg. Ein biografisches Handbuch. 1918 bis zur Gegenwart. Wien (Verlag Böhlau) 2007, S. 96.]
  • Bayr, Hanno: Berlin trifft Mauterndorf. Eine Reise mit Epenstein und Göring. Mariapfarr (Peter Klammer) 2017, S. 119 und S. 168.
  • Kriechbaumer, Robert (Hrsg.): Die Dunkelheit des politischen Horizonts. Salzburg 1933 bis 1938 in den Berichten der Sicherheitsdirektion. Band 1: Gewitterwolken. Vom März 1933 bis Februar 1934. Wien (Böhlau) 2019, S. 426f.
  • Kriechbaumer, Robert (Hrsg.): Die Dunkelheit des politischen Horizonts. Salzburg 1933 bis 1938 in den Berichten der Sicherheitsdirektion. Band 2: Donnergrollen. Vom Februar 1934 bis Juli 1936. Wien (Böhlau) 2019, S. 215f.

Einzelnachweise