Richard Ignaz Pfarrmaier
Richard Ignaz Pfarrmaier, auch Pfarrmayer geschrieben (* 3. April 1871 in Sagritz in Döllach in Kärnten; † 6. Juni 1947 in Wörtherberg in Rauris) war eines der ledigen Kinder des Ignaz Rojachers, ein Fremdenverkehrspionier im Raurisertal, Goldbergwerksbesitzer und Erbauer des Observatoriums auf dem Hohen Sonnblick in den Hohen Tauern.
Leben
Ignaz Pfarrmaier wurde als Sohn der Magd Elisabeth Pfarrmai(y)er geboren. Es gibt streng wissenschaftlich keinen Nachweis dafür, dass Richard Ignaz Pfarrmaier tatsächlich der Sohn von Ignaz Rojacher war. Im Taufbuch ist kein Eintrag über den Vater angegeben. Allerdings reiste Ignaz Rojacher ein Jahr bevor er starb (1891) nach Döllach, um Richard Ignaz Pfarrmaier eine Arbeit als Aufsichtsjäger im Raurisertal zu vermitteln. Dieser wurde dann der "Jaga Naz" im Raurisertal. Weiters anzumerken ist, dass der "Kolm Naz" und sein [wahrscheinlicher] Sohn "Jaga Naz" am selben Tag, den 3. April, Geburtstag haben.
Die Mutter Elisabeth Pfarrmaier ist am 20. Dezember 1830 in Stall-Döllach geboren. Sie starb am 12. Dezember 1882 in Döllach. Ignaz war also elf Jahre alt als seine Mutter starb.
Am 18. Oktober 1897 heiratete Ignaz Pfarrmaier in Bruck in erster Ehe Anna Maria, geborene Schweinberger (* 14. Jänner 1891 in Zell am See; † 19. November 1918). Sie war zum Zeitpunkt der Heirat 16½ Jahre jung. Beide wohnten dann in Bruck. Ignaz Pfarrmaier arbeitete in Kaprun als Säger bei Gmach & Co. Die Tochter Theresia starb im Alter von nur fünfeinhalb Monaten am 15. Februar 1899.
Von 1901 bis 1913 war Pfarrmaier beim Militär in Klagenfurt in einem Infanterie-Regiment beim k. k. Landesturmbezirkskommando in Klagenfurt. Später musste er noch als Ersatz-Reservist in der Landwehr dienen.[1]
Am 29. September 1919 heiratete Ignaz Pfarrmaier in zweiter Ehe Maria Pirchner aus Rauris (* 28. Juni 1892 in Rauris; † 31. März 1974 in Piesendorf). Sie hatten fünf Kinder.
Aufgrund der Wirtschaftslage in den 1920er-Jahren verlor Pfarrmaier seine Arbeit und hielt sich bis 1931 mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser. 1931, er war 60 Jahre alt, wird sein Beruf als Hirte angegeben. Nach 1931 übersiedelte er mit seiner zweiten Frau ins Seidlwinkltal im Südwesten von Rauris, wo sie im Steinhäuslgut vulgo Thoman wohnten. Noch einmal übersiedelte das Ehepaar nach Wörtherberg, das südlich des Marktzentrums von Rauris liegt. Dort starb Ignaz Pfarrmaier im Alter von 76 Jahren.
Seine Frau Maria war zum Zeitpunkt seines Todes erst 55 Jahre alt. Zunächst wohnte sie mit ihrer jüngsten Tochter Maria im Ganslberggut, zog aber bald in den Oberpinzgau, wo ihre Töchter Frieda und Zäzilia lebten. Dort war sie als Sennerin auf der Limbergalm in Kaprun tätig. Mit dem Bau der Limbergsperre der Tauernkraftwerke wurde dann die Limbergalm zerstört. Maria zog weiter auf die Neumayralm. Auch die gibt es heute nicht mehr. Schließlich zog sie zu ihrem jüngsten Sohn Ignaz nach Piesendorf, wo sie im Alter von 82 Jahren starb.
Quellen
- Biografie Ignaz Rojacher, im Internet abrufbar als freies download-pdf unter diesem Link (Druckversion November 2021)
- ergänzende Recherche von Margot Daum im Landesarchiv Salzburg im April 2025
Einzelnachweis
- ↑ Richard Ignaz Pfarrmayer, Stellungsbescheid Taxenbach 14.04.1894 durch die Assentierungskommission des Ergänzungsbezirkskommandos Nr. 59, im Bestand Evidenzreferat in den "Assentprotokollen", im Landesarchiv Salzburg