Volksschule der Franziskanerinnen von Vöcklabruck
Schulbild | |
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Schuldaten[1] | |
Schulkennzahl: | 501221 |
Name der Schule: | Volksschule der Franziskanerinnen von Vöcklabruck |
Adresse: | Schwarzstraße 35 5020 Salzburg |
Website: | www.vs-franziskanerinnen.salzburg.at |
E-Mail: | vs-franziskanerinnen@salzburg.at |
Telefon: | (06 62) 87 40 16 |
Direktorin: | Christoph Sebald |
Volksschule der Franziskanerinnen von Vöcklabruck ist eine private Grundschule der Franziskanerinnen von Vöcklabruck in der Neustadt der Stadt Salzburg an der Schwarzstraße.
Geschichte
Die Volksschule der Franziskanerinnen wurde 1905 als Private Mädchen-Volksschule gegründet.
2019: Verkauf dieser Liegenschaft und neue Standortplanung
Am 26. März 2019 gaben die Franziskanerinnen von Vöcklabruck bekannt, dass der Orden seine zwei Schulen in der Stadt Salzburg schließen werde: Im Juni 2023 werde der Betrieb der Volksschule eingestellt und im Juni 2024 jener der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) samt Hort und Praxiskindergarten. Dem Orden fehle bei einem Altersdurchschnitt von 77 Jahren der Nachwuchs, hieß es. Bekannt wurde zugleich, dass es Verwertungspläne für das Areal zwischen Schwarzstraße und Elisabethkai gibt und dass der Orden ein Baurecht vergeben will, um Wohnungen und ein Studentenheim bauen zu lassen und auf diese Weise die Altersvorsorge der damals 140 großteils pflegebedürftigen Schwestern zu sichern.
Drei Tage später erklärte sich die Erzdiözese Salzburg grundsätzlich bereit, die Trägerschaft für beide Schulen zu übernehmen. Auch der damalige Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) und Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) bekundeten, sich für den Erhalt der Schule einsetzen zu wollen. Sie plädierten für den Erhalt der Volksschule am Standort und für eine Teilung der Liegenschaft. Erwogen wurde auch, dass die Stadtgemeinde die Trägerschaft übernimmt. Zugleich erfolgte im April 2019 eine Variantenuntersuchung durch die Erzdiözese bezüglich der Übernahme der Trägerschaft beider Schulen am Standort Schwarzstraße und/oder in Kombination auf dem Areal des neuen Borromäums Salzburg in Parsch. Planungsstudien wurden beauftragt. Es zeigte sich, dass die Übernahme beider Schulen nicht finanzierbar war und dass das Borromäum-Areal für beide Schulen zu klein ist. Daher folgten weitere Planungen zur Integration der BAfEP auf dem Areal des Borromäum. Dort wird die BAfEP seit Juni 2023 neu gebaut (Datenstand Februar 2025).
Am 29. April 2019 schloss der Orden der Franziskanerinnen von Vöcklabruck einen Kaufvertrag mit dem Benediktinerstift Admont. Das Stift erwarb die Hälfte der Liegenschaft um 3,2 Millionen Euro.
Mitte November 2019 hieß es nach einem Termin bei Landeshauptmann Wilfried Haslauer junior (ÖVP), die Franziskanerinnen hätten einen Lösungsansatz präsentiert. Es werde bis 30. Juni 2020 geprüft, ob die Volksschule ins Gebäude der benachbarten BAfEP übersiedelt und nur rund zwei Drittel der Fläche mit Wohnungen verbaut werden. Im Gegenzug würde die Stadt eine höhere Dichte beim Wohnbau ermöglichen, von einem Potenzial für 200 Wohnungen war im Magistrat die Rede.
Am 20. Dezember 2019 unterbreitete die Erzdiözese Salzburg in Person von Erzbischof Franz Lackner den Franziskanerinnen das Angebot, die gesamte Liegenschaft um acht Millionen Euro zu erwerben. Am 22. Jänner 2020 antwortete der Orden, der Verkauf stehe nicht zur Diskussion.
2020: Die Franziskanerinnen teilen der Bildungsdirektion offiziell mit, dass die Schule mit Ende des Schuljahrs 2024/2025 geschlossen werde
Im Jänner 2020 wurde erneut über die Zukunft der Schulen diskutiert, Auinger sagte, die Stadt würde sich für den Fall, dass die Erzdiözese die Trägerschaft nicht übernehme, imstande sehen, dass die Stadt einspringt und die Schule im Verbund mit der Volksschule Campus Mirabell betreibt. Am 7. Mai 2020 sicherte die Erzdiözese in einem Gespräch mit Preuner und Haslauer zu, die Erzdiözese übernehme die Trägerschaft, sofern der Neubau der Schule von Stadt und Land finanziert werde.
Am 30. Juni 2020 teilten die Franziskanerinnen der Bildungsdirektion offiziell mit, dass die Schulen mit Ende des Schuljahrs 2024/2025 geschlossen werden. Am 16. Oktober 2020 schrieb Auinger an Haslauer, das Stift Admont würde Grund und Boden an der Schwarzstraße kostenfrei zur Verfügung stellen. Die Schulkosten seien von Stadt und Land zu übernehmen, die Erzdiözese übernehme die Trägerschaft ohne finanzielle Zuschüsse.
Entwicklung 2021
Im Juli 2021 gab es eine Absichtserklärung der Erzdiözese bei Finanzierung mit Stadt und Land, in der Folge wurden die Kosten wesentlich höher als angenommen, die Finanzierung scheiterte.
Entwicklung 2022
Im September 2022 vollzog Auinger eine Kehrtwende. Er betonte, das Stift Admont habe bei den politischen Vertretern der Stadt um eine Bedarfsauskunft für die Volksschule gebeten. Er sei nicht gegen die Volksschule Schwarzstraße, habe aber mitgeteilt, dass ein Kindergarten Priorität habe und aus seinem Ressort eine zusätzliche Volksschule nicht mitfinanziert werden könne, sagte Auinger. In den städtischen Volksschulen seien Plätze frei.
Im Oktober 2022 schaltete sich vermittelnd Bildungslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) ein. Um ein Zeichen zu setzen, zogen im November zum Fest des hl. Martin rund 600 Schüler, Eltern, Lehrkräfte und Unterstützer der Volksschule durch die Altstadt.
Am 1. Dezember 2022 lud Gutschi zu einem runden Tisch, an dem auch die Erzdiözese teilnahm.
2023: Eine Neubaulösung wird geplant
Zehn Tage vor den Landtagswahl am 23. April 2023 verkündeten Gutschi und Auinger gemeinsam mit Thomas Hofer, dem Miteigentümer des Immobilienentwicklers planquadrat, den "Rettungsplan" für die Volksschule. Stadt und Land sicherten je drei Millionen Euro zu. Gutschi startete auch Gespräche mit dem Bund. Die Lösung sah vor, dass planquadrat die Schule auf dem Areal des ehemaligen Klosters St. Josef der Kongregation Unserer Frau von der Liebe des Guten Hirten an der Hellbrunner Straße neu baut. planquadrat ist Eigentümer der Liegenschaft. Darauf befindet sich auch die Ordensschule, das Ausbildungszentrum St. Josef (ABZ). Im Kaufvertrag mit den Schwestern hatte sich planquadrat verpflichtet, die Schule am Areal zu erhalten. Laut Rettungsplan sollte das ABZ nun aber neben die caritas.schule in die Eduard-Heinrich-Straße übersiedeln. Allerdings war dieses "Schulkarussell" zu diesem Zeitpunkt weder finanziell noch vertraglich unter Dach und Fach. Zum Schluss hätte die öffentliche Hand nun zwei Drittel der 18 Mill. Euro übernommen. Die Erzdiözese hätte 3,6 Millionen beigesteuert, die Schwestern vom Guten Hirten 1 Million Euro.
2024: Aus für die Neubaulösung und Diskussionen mit dem Stift Admont
Ende Jänner 2024 setzte sich Haslauer beim Abt[2][3] des Stiftes Admont Gerhard Hafner[4] für den weiteren Verbleib der Schule an der Schwarzstraße um ein Jahr ein. Der Wirtschaftsdirektor des Stifts Franz Pichler[5] knüpfte dies am 4. Februar 2024 an Bedingungen. So forderte er von der Stadt Salzburg den Beschluss des Bebauungsplans der erweiterten Grundstufe bis spätestens Ende April 2025 und eine rechtskräftige Baubewilligung für das Hauptprojekt bis spätestens Ende August 2025. Zudem müsse garantiert werden, dass mit 1. August 2026 mit dem Abbruch und der Errichtung der Wohnungen begonnen werden könne. Der Elternverein hätte den neuen Pachtvertrag schließen müssen. Statt wie bisher einem Euro/Quadratmeter hätte er jedoch fünf Euro bezahlen müssen. Pichler beruft sich auf einen Vertrag aus 2018, wonach die Miete auf fünf Euro steigt, sobald die Schule über 2025 hinaus genutzt wird. Er habe dem Elternverein am 6. Februar 2024 in der Früh in Aussicht gestellt, entsprechend der finanziellen Leistbarkeit noch zu verhandeln, sagt Pichler. Aufgrund der unerfüllbaren Bedingungen verkündeten Gutschi und Auinger am Donnerstagabend, den 6. Februar 2025, das Scheitern des Rettungsversuchs.
Mitte Februar 2025 wurde dann doch noch eine Lösung für das Schuljahr 2025/2026 gefunden. Die Erzdiözese Salzburg übernimmt mit diesem Schuljahr die Trägerschaft der Schule und ermöglicht so eine geordnete Fortführung. Die nicht von Schulgeldern abgedeckten Kosten für das Schuljahr 2025/2026 werden zu gleichen Teilen von der Erzdiözese sowie von der Stadt und dem Land Salzburg getragen. Ab dem Schuljahr 2026/2027 werden die verbleibenden vier Klassen – gemeinsam mit ihren Lehrpersonen und im vertrauten Klassenverband – in geeigneten Räumlichkeiten der Erzdiözese in der Stadt Salzburg weitergeführt. Der Verbleib am Standort Schwarzstraße wird nach dem Schuljahr 2025/2026 nicht möglich sein. Auch eine Neuaufnahme von Schülern in der ersten Klasse kann ab sofort nicht mehr stattfinden, zudem wird ab dem Schuljahr 2025/2026 keine erste Klasse mehr gebildet.[6]
Auf der Liegenschaft in Bestlage zwischen Schwarzstraße und Elisabethkai will das Stift Admont 130 frei finanzierte Mietwohnungen bauen. Im gründerzeitlichen Volksschulgebäude, das erhalten bleibt, sind Wohnungen und auf Wunsch der Stadtgemeinde Salzburg ein Kindergarten geplant. In die Kapelle, die nicht mehr sakral genutzt wird, soll ein Café einziehen. Das Projekt wurde von den Wiener Architektenbüros Berger+Parkkinen in den vergangenen Jahren nach einem Bürgerbeteiligungsprozess gemäß den Vorgaben der Sachverständigenkommission für die Altstadterhaltung in Salzburg (SVK) entwickelt. Allerdings werde das Projekt diesem attraktiven Bauplatz weder städtebaulich noch architektonisch gerecht lautet Kritik am Projekt.[7]
Schülerzahl | |
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1939 | 191 |
1993 | 97 |
2000 | 93 |
2010 | 211 |
Schulleiter
Quellen
- Homepage der Schule
- Homepage Ordensgemeinschaften Österreich
- www.sn.at, 13. Februar 2025: "Volksschule Schwarzstraße: Die Chronologie einer missglückten Rettung", ein Beitrag von Barbara Haimerl
Einzelnachweise
- ↑ www.lsr-sbg.gv.at
- ↑ siehe Ennstalwiki → Äbte des Benediktinerstifts Admont
- ↑ Verlinkung(en) mit "enns:" beginnend führ(t)en zu Artikeln, meist mit mehreren Bildern, im EnnstalWiki, einem Schwesterwiki des SALZBURGWIKIs
- ↑ siehe Ennstalwiki → Gerhard Hafner
- ↑ siehe Ennstalwiki → Franz Pichler
- ↑ SALZBURG24 vom 20. Februar 2025
- ↑ www.sn.at, 24. Februar 2025