Freiwillige Feuerwehr Bramberg

Die Freiwillige Feuerwehr Bramberg ist eine Feuerwehr in der Pinzgauer Gemeinde Bramberg am Wildkogel.

Gründung

Am 22. Oktober 1898 wurde in der Gemeinde Bramberg auf Betreiben des Herrn Fürschnaller die Freiwillige Feuerwehr von den Alois Kaserer (Straßenwirt), Johann Scharler (Hennhauser), Hans Neumaier (Grünbacher Hansei) und Martin Hollaus (Reiter Mascht) gegründet.

Die Feuerwehr war vorerst ein Verein, die Satzungen wurden am 27. September 1901 niedergeschrieben und am 3. Oktober 1901 vom Landespräsidenten bescheinigt. Auf diesem Dokument scheinen die Unterschriften von Johann Neumaier, Franz Scharler und Hans Knupfer (als Hauptmann auf). Hanz Knupfer wirkte als Lehrer in Bramberg und war sehr rege im öffentlichen Leben tätig.

1904 unterzeichnete der Landeshauptmann die Löschordnung der Gemeinde Bramberg. Als Vorsteher der Gemeinde unterschrieb diese der als Gründer der Feuerwehr aufscheinende Alois Kaserer.

Die Löschordnung wurde 1903 aufgestellt und 1904 mit einem Zusatz versehen. Darin war genau festgelegt, dass "alle, auch solche, die nur wenige Arbeitskräfte (Knechte, Anm.)besitzen, verpflichtet sind, bei einem, im hiesigen Orte und Umgebung vorfallenden Brande bei der Löschordnung mitzuwirken und den Anschaffungen Folge zu leisten."

Die Alarmierung der Feuerwehrmänner erfolgte laut Löschordnung folgendermaßen: "Als Signal bei Ausbruch eines Feuers ist erstens jenes der hiesigen Feuerwehr durch die Alarmtrompete und zur weiteren Verständigung und Wahrnehmung das Sturmläuten auf dem Kirchenturm."

Die genaue Einteilung der Wasserentnahme in den verschiedenen Ortschaften und die Besorgung der Bespannung mit einem Pferdepaar waren ebenfalls wichtige Punkte dieser Ordnung.

Schließlich gibt es noch die Dienstordnung aus dem Jahr 1905, deren erster Punkt folgendermaßen lautet: "Jedes Mitglied der Feuerwehr hat in und außer Dienst ein ehrenhaftes, männliches Betragen, insbesondere im Dienst Pünktlichkeit, Ruhe, Ausdauer, Gehorsam und wie es gilt Entschlossenheit und Mut zu zeigen."

Ehemalige Löschzüge

Löschzug Mühlbach

In Mühlbach bestand schon seit 1902 eine Feuerwehr, die vollkommen selbständig war. 1925/1926 wurde sie ein Löschzug von Bramberg, weil es nach den Richtlinien des Landes nicht zwei Feuerwehren in einer Gemeinde geben durfte. Diese Feuerwehr bzw. der Löschzug wurde von den Gebrüdern Bacher geführt, wobei sich der Baumeister Sepp Bacher (Kommandant von 1902 bis 1933) sehr hervortat. Weitere Zugführer waren Georg Wimmer (Rest Schmied) von 1933 bis 1960 und Josef Wimmreuter (Boa Sepp) von 1960 bis 1972.

Schon vor dem Ersten Weltkrieg hatte die Feuerwehr Mühlbach eine Zeugstätte. 1933 wurde eine neue Zeugstätte vor dem Gasthaus Batzinger gebaut. Die bis 1972 den Mühlbacher Löschzug beherbergte und nach der Auflösung für die Panzlschützen Mühlbach-Bramberg umgebaut wurde.

Die erste Feuerspritze im Pinzgau besaß der "Handel" (Handelsgesellschaft) in Mühlbach. Sie war zum größten Teil aus Holz, ein "fruchtbares Ungetüm an Größe und Schwere". Angeblich wurde sie beim Brand in Mittersill im Jahre 1837 bereits verwendet und allgemein bewundert.

1972 wurde der Löschzug Mühlbach aufgelöst.

Löschzug Habach

Unter dem Hauptmann Hans Knupfer wurde am 24. Oktober 1908 der Löschzug Habach gegründet, der seinen Sitz im Weyerhof in Weyer hatte. Da die Geräte vorerst nur in einer Hütte untergebracht waren, baute man 1919 eine Zeugstätte, die sogenannte "Weyerspritzhütte" in Weyer. Im Jahre 1966 erhielt der Löschzug die Zeugstätte in Habach.

Um diesen Löschzug machte sich der Zugführer Markus Laner (Benkerbauer), der den Franz Huber (1908–1909) ablöste, sehr verdient. Laner führte den Zug bis 1931. Ihn lösten dann von 1931 bis 1950 Franz Noel (Veitei, Steinmaurer), von 1950 bis 1976 Anton Brunner (Tetscherhäusl) und von 1976 bis 1994 Jakob Blaikner (Brosing) ab.

1994 wurde der Löschzug Habach im allgemeinen Einvernehmen aufgelöst und die Feuerwehrkameraden übersiedelten mit ihren Gerätschaften ins Bramberger Feuerwehrhaus. Auf Grund des vorhandenen Fahrzeugparks, der es ermöglicht auch abgelegene Einsatzorte rasch zu erreichen, war eine Zusammenlegung zweckmäßig und zielführend.

Löschzug Sonnberg

Noch einen dritten Löschzug gab es in der Gemeinde Bramberg, wenn auch nur in einem äußerst bescheidenen Ausmaß, nämlich den Löschzug Sonnberg, der auch in seinen aktivsten Zeiten kaum mehr als drei Leute im Zug hatte. Thomas Exenberger (Wiesen Tom) hatte die Rückentragespritze in Verwahrung. Damit waren die Sonnberger bei einem Brand recht schnell zur Stelle.

Kommandanten

Der Feuerwehr Bramberg standen in ihrer Geschichte zuerst die Hauptmänner, dann die Brandmeister und jetzt die Brandinspektoren vor.

Der erste Hauptmann war Franz Scharler (1899–1902), der wahrscheinlich schon von der Gründung an in dieser Funktion tätig war. Hans Knupfer (* 1872) führte die Feuerwehr von 1902 bis 1919. 1919 wurde er zum Ehrenhauptmann ernannt. In weiterer Folge diente er lange der Feuerwehr als Schriftführer. Trotz seiner angegriffenen Gesundheit lebte er bis 1955.

Der Bergführer Karl Wurnitsch erhielt 1919 das Amt des Hauptmannes. 1922 wurde der Titel durch Brandmeister ersetzt. Unter seiner Führung wurde 1923 das 25-jährige Bestandsjubiläum gefeiert. 1925 übernahm Ferdinand Nindl (Michei Ferd), welcher von 1946 bis 1954 Bürgermeister von Bramberg war, die Brandmeisterstelle. Johann Dick (Lietz Hans), folgte 1931 als Brandmeister.

Da die Aufzeichnungen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs zum Teil nicht mehr existieren oder nie gemacht wurden, ist es ungewiss, ob Ludwig Rainer 1941 oder 1942 die Brandmeisterstelle übernahm, nachdem Hans Lietz diese zurück gelegt hatte. Rainer behielt sie bis zum Kriegsende 1945. Nach den Kriegswirren begann Anton Nindl (Wagner Toni) die Feuerwehr wieder zu organisieren und zu modernisieren.

 
Das Gebirgsdreirad von Hans Kirchner, hier mit Josef Breitner, Schönangerlwirt in Krimml, mit Tochter Hannelore; Aufnahme bei den Krimmler Wasserfällen.

1945 bekam die Feuerwehr das erste Fahrzeug - einen von der Wehrmacht zurückgelassenen Steyrer 2000. Außerdem wurden 1949 eine Motorspritze, 1957 ein Gebirgsdreirad - eine Eigenkonstruktion des Automechanikers Hans Kirchner - und 1961 ein Unimog gekauft. Unter Brandmeister Nindl wurde eine neue Zeugstätte errichtet. Sie war gleich neben dem Gemeindeamt und wurde 1961 eingeweiht. Bis 1972 dienten diese Räume der Feuerwehr, ab 1972 benutzte sie die Raiffeisenkasse Bramberg und heute sind dort die Büroräume des Bürgermeisters und der Gemeindekanzlei untergebracht.

Bis 1967 war Toni Wagner an der Spitze der Bramberger Feuerwehr, aber zwischendurch (von 1950 bis 1953) leitete Alois Wurnitsch (Bergführer) die Geschicke der Wehr.

Im Jahr 1967 löste der Schulwart Johann Huber Toni Wagner ab. Ihm gelang es, die Ausrüstung auf den modernsten Stand zu bringen. So wurde zum Beispiel die alte dreiteilige Spritzenschubleiter aus dem Jahre 1906, wie aus einem Bericht zu entnehmen ist, durch eine neue ersetzt. (Die alter Leiter war noch bis zur Auflösung des Löschzuges Habach dort in Verwendung. Anm.)

Da die Räumlichkeiten im Zeughaus schon wieder zu klein wurden (durch die rasche Zunahme der Motorisierung), machte man sich Gedanken über einen großzügigen Neubau. Dieses Feuerwehrhaus wurde in der Wennsergasse, nahe der Auffahrt zur Bundesstraße, errichtet und 1972 bezogen. Darin fanden zwei eigene Fahrzeuge Platz, und der Landesfeuerwehrverband Salzburg stellte ein Katastrophenfahrzeug (Unimog) ein.

1975 wurde ein neues Kleinlöschfahrzeug (Ford Transit) gekauft und geweiht. Nach den Richtlinien des Landesfeuerwehrverbandes für eine Mindestausrüstung der Feuerwehren wurde verlangt, dass die Gemeinde Bramberg auf Grund ihrer Größe ein Tanklöschfahrzeug haben muss. So entschloss man sich im Jahr 1981 ein solches Fahrzeug zu kaufen.

Dieses 3 000 Liter Löschwasser fassende Magirus-Fahrzeug mit Rosenbauer-Aufbau wurde 1982 feierlich eingeweiht.

1982 übernahm der Schulwart Franz Hofer die Führung der Feuerwehr, nachdem Hans Huber diese Funktion aus Altersgründen zurückgelegt hatte. Seit 2004 ist nun HBI Andreas Hofer in dieser Funktion tätig.

Unter der langjährigen Leitung von Franz Hofer ist viel geschehen:

  • Ankauf eines Ford-Transits für den LZ Habach
  • 1986 Neueinkleidung mit einer Ausgehuniform und Erneuerung der Einsatzkleidung
  • 1989 Um- und Ausbau des Feuerwehrhauses: Es entstanden ein weiterer Einstellplatz (4 Autos), der Bereitschaftsraum, ein Werkstättenraum und verschiedene andere Nebenräume.
  • Ankauf von 70 Spinden, 70 Stiefeln, einem Stromaggregat und 2 Pumpen
  • Anstrich des Feuerwehrhauses und Gestaltung des Feuerwehrvorplatzes.
  • Das Habacher Löschfahrzeug wurde in Eigenregie überholt und zu einem Schlauchfahrzeug umgebaut.
  • Der bis dahin in Verwendung stehende Dodge hatte nun ausgedient und wird jetzt als wertvolles Museumsstück gepflegt.
  • Im Rahmen der 100-Jahr Feier 1998 wurde ein modernes Rüstlöschfahrzeug mit einem 2 000 Liter Wassertank eingeweiht. Dieses Fahrzeug dient als Ersatz für das Katastrophenfahrzeug des Landesverbandes (Unimog Bj. 1972), welches von der Feuerwehr angekauft wurde.
  • Umbau des Feuerwehrhauses: Verlängerung der drei Einstellplätze inkl. neuer Garagentore und Vergrößerung der Schulungs- bzw. Bereitschaftsräume.

Seit 2005 ist OBI Andreas Hofer Ortsfeuerwehrkommandant und Übernahm diese Führungsfunktion von seinem Vater Franz Hofer.

Fahrzeuge

TLF-A 4000

Tanklöschfahrzeug Allrad mit 4 000 Liter Wasserinhalt MAN TGM 18.340

  • Funkrufname Tank Bramberg
  • Baujahr 2011
  • Leistung 340 PS
  • Gewicht 16 000 kg
  • Antrieb Allrad
  • Getriebe Vollautomatik

RLF-A 2000

Rüstlöschfahrzeug Allrad mit 2 000 l Löschwassertank 2018 generalsaniert MB 1627 SK

  • Funkrufname Rüstlösch Bramberg
  • Baujahr 1997
  • Leistung 290 PS
  • Gewicht 16 000 kg
  • Antrieb Allrad
  • Getriebe 6-Gang Split m. Untersetzungsgetriebe

VF-A

Versorgungsfahrzeug Allrad Mercedes Unimog U4000

  • Funkrufname Last Bramberg
  • Baujahr 2016
  • Leistung 218 PS
  • Gewicht 10 t
  • Antrieb Allrad/Diff.-Sperre v./h.
  • Getriebe MB Telligent (8 Vorw./6 Rückw.) + Untersetzung

Dieses Fahrzeug ist sowohl für den Brandeinsatz als auch für den technischen Einsatz gerüstet. Aufgrund der Wattiefe von 1,20 m und der extremen Geländegängigkeit eignet sich das Fahrzeug bestens für Katastropheneinsätze.

KLF-A

Kleinlöschfahrzeug Allrad Mercedes-Benz Sprinter 519 CDI

  • Funkrufname Pumpe Bramberg
  • Baujahr 2022
  • Leistung 190 PS
  • Gewicht 5 500 kg
  • Antrieb Allradantrieb
  • Getriebe 7-Gang Automatik mit Untersetzungsgetriebe

MTF-A

Mannschaftstransportfahrzeug Allrad VW T5 4 Motion TDI

  • Funkrufname Bus Bramberg
  • Baujahr 2013
  • Leistung 180 PS
  • Gewicht 3 500 kg
  • Antrieb Allrad
  • Getriebe Vollautomatik

SSFA

Sandsackfüllanlage Anhänger zum Befüllen von Sandsäcken

  • Baujahr 2022

Nach den schwerwiegenden Hochwassereinsätzen im Jahr 2021, wo viele Sandsäcke durch die Feuerwehr Bramberg und einigen freiwilligen Helfern per Hand gefüllt werden mussten, wurde der Entschluss gefasst, eine eigene Füllanlage zu bauen.

Nach mehreren Monaten der Planung und Umsetzung durch unsere Mechaniker, konnte rechtzeitig vor der Hochwassersaison unsere Sandsackfüllanlage (SSFA) getestet und in Betrieb genommen werden. Damit ist es uns möglich, bei Einsätzen dieser Art, noch schneller und flexibler zu agieren

Quelle