Otto Mathé

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Otto Mathé auf Porsche 1 085 cm³ bei der technischen Abnahme zur Internationalen Österreichische Alpenfahrt 1949 (ausgefallen).
Otto Mathé beim Gaisbergrennen 1957 in seinem Porsche Eigenbau.
Straßenrennen Salzburg-Liefering 1952: Nr. 73 - Ernst Kronreif, Mitbegründer von KTM, in seinem Monoposto-Rennwagen "Salmson" Eigenbau und Nr. 75 - Otto Mathé auf VW 64-Porsche;

Otto Mathé (* 31. Juli 1907 im Zillertal; † 29. November 1995 in Innsbruck, Nordtirol) war gelernter Mechaniker und Rennfahrer.

Leben

Mathé fuhr in den 1920er sehr erfolgreich bei Radrennen mit. Dann kamen Bergrennen mit einem Motorrad und in den 1930er-Jahren Bahnrennen in ganz Österreich hinzu. Am 30. September 1934 verunglückte er schwer im Training für das Bahnrennen in Graz und erlitt eine Quetschung des rechten Arms; er prallte gegen eine Holzsäule. Er konnte dann nicht mehr seinen rechten Arm verwenden und musste mit dem Motorradfahren aufhören. 1936 machte er sich in Innsbruck mit einer Tankstelle, einem Schmierstoffhandel und Handel mit Fahrrad-, Motorrad- und Autozubehör selbständig.

Im Alter von 40 Jahren begann Mathé im Automobilrennsport.

Am 11. Juli 1948, vor einer Kulisse von 30 000 bis 45 000 Zuschauern[1] beim Innsbrucker Straßenrennen auf dem "Saggen-Ring" ("Rund um Hopfgarten") war er mit einem "Fiat Balilla 508 S" zu sehen. Zu diesem Rennen war auch Herbert Kaes auf "Porsche 356" Konstruktionsnr. 001, der im Sommer in Gmünd fertiggestellt, gekommen, ebenso Ferry Porsche mit dem "Berlin-Rom-Wagen" war privat ebenfalls dabei.[2]. Allerdings gab es kein Automobilrennen, wie angekündigt, sondern nur ein Motorradrennen (bei dieser Veranstaltung fiel Helmut Krackowizer wegen Getriebe- und Kerzenschaden beim Motorradrennen der 250 cm³ Klasse aus). Die Automobile fuhren nur ein paar Runden zur Schau.

Im Juni 1949 kaufte den "Berlin-Rom-Wagen" von Porsche. Mathé baute ihn auf Rechtslenkung um, und gewann zwischen 1949 und 1952 zahlreiche nationale und internationale Straßenrennen, darunter die Österreichische Alpenfahrt 1949 und 1950, die Straßenrennen von Korneuburg, Linz, Krems und Innsbruck sowie den Staatsmeistertitel 1952. Insgesamt gelangen ihm in diesem Jahr 22 Siege. Zuletzt fuhr Otto Mathé­ den "Berlin-Rom-Wagen" 1982 in Laguna Seca anlässlich eines Porsche-Treffens. In dieser Zeit war er auch schon mit einem "Porsche 356" bei Rennen zu sehen.

Dann tritt Mathé bei den Int. Motorrad- und Auto-Eisrennen Zell am See in Erscheinung, wo er allerdings mit einem anderen Porsche-Modell. 1953 er den Kilogramm Leergewicht ultraleichten Sportwagens namens MA-01 im Eigenbau konstruiert. Der Renner mit Spitzname "Fetzenflieger, hatte einen Porsche-Motor im Heck, dessen Schwerpunkt extrem niedrig gelegt war. Erstmals war er bei der Veranstaltung 1953 zu sehen. Er erreichte ohne Skifahrer einen Schnitt von 97,3 km/h und gewann mit einer Zeit von 02:08,0 min. in der Rennwagenklasse.

Im Winter 1954 auf 1955 bemüht sich Mathé von Porsche einen größeren Viernockenwellen-Motor zu erhalten. Diesen erhielt er im Frühjahr 1955 und kann die Leistung seines "Fetzenfliegers" auf 130 PS steigern, womit er rund 210 km/h Spitzengeschwindigkeit erreichte. So gerüstet kam er am 12. Februar 1956 zum Eisrennen nach Zell am See und lieferte sich mit dem deutschen Porsche-Rennleiter Fritz Huschke von Hanstein ("Porsche RSK") ein spannendes Duell, das Mathé gewann. 1957 fuhr er bei den Automobilen die schnellste Runde mit 102,3 km/h und damit neuen Bahnrekord (1 250 m Länge). Sein Schnitt des Rennens betrug 97,46 km/h.

Das Eisrennen 1958 musste wegen Tauwetters abgesagt werden und Mathé nutzte die Zeit, um eine für ihn unerwünschte Reglement-Änderung beim Eisrennen rückgängig zu machen. Er intervenierte bei Dr. Helmut Krackowizer, der zu diesem Zeitpunkt Werbe- und Pressechef bei Porsche Konstruktionen GmbH & Co KG war, dass dieser die Schirmherrin des Eisrennens, Ferdinand Porsches Tochter Louise Piëch einschalten möge.

Dieser Plan scheint Mathé gelungen zu sein, denn 1959 nahm er an der Veranstaltung auf dem Zeller See wie gewohnt teil und gewann mit einem Schnitt von 96,8 km/h vor Richard von Frankenberg ("Porsche RS"). In der Klasse Automobile ohne Limit konnte Otto Mathé mit 94,7 km/h Schnitt den Porsche-Rennleiter Fritz Huschke von Hanstein, der den zweiten Werksrennwagen steuerte, gleichfalls auf den zweiten Platz verweisen. Nach diesem Rennen beendete der 51-Jährige seine aktive Motorsportkarriere, denn er hatte seiner Frau Rosl versprochen, mit dem Motorsport aufzuhören.

Bei den 1. Mai Rennen 1952 und 1953 auf der Westautobahn in der Stadt Salzburg-Liefering war er am Start, wieder mit einem anderen Porsche, einem "Porsche 1100". Später brachte er dann wieder den Porsche Typ 64 zu den Oldtimer Grand Prix auf dem Salzburgring.

Am Straßenrennen Hallein 1952 nahm er mit einem "Porsche 356" 1 500 cm³ teil.[3]

Beim Gaisbergrennen 1957 wurde Mathé in der formelfreien Rennwagenklasse auf Bardahl-Porsche Zweiter hinter Dr. Harry Zweifel (SUI).

Juli 1973: 25. Rennjahr-Jubiläum bei Porsche in Innsbruck, Otto Mathé kam auf "Ur-Porsche" (Berlin-Rom-Wagen), Kaes auf "Porsche 914".

Schließlich war er noch beim "Oldtimer Grand Prix" auf dem Salzburgring mit der "Ur-Porsche" zu sehen.

Siehe auch

Quellen

Einzelnachweise

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