Doppler

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Doppler ist der Familienname

Die Steinmetze von Himmelreich

Christian Doppler entstammte einer alten, in Himmelreich (Gemeinde Wals-Siezenheim) ansässigen Steinmetz-Familie, die in dem im Jahr 1674[1] gegründeten Betrieb seit Beginn des 18. Jahrhunderts vor allem Marmoraltäre anfertigte.[2]

Zu Wohlstand gelangt, besaß die Familie ein stattliches Haus am Salzburger Hannibal-Platz (jetzt: Makartplatz Nr. 1, "Jetzelsbergerhaus"), in dessen zweitem Stock Christian geboren wurde. Wegen seiner schwächlichen Konstitution konnte er allerdings den angestammten Beruf nicht ergreifen.

Als Stammfolge dieser Familie lässt sich (hier: bis zur Generation Christian Dopplers) angeben:[3]

Leonhart Toppler, Landwirt am Gut Wibmpoint auf der Gmain

Doppler-Haus am Makartplatz

Dessen Neffe

  • Andreas Doppler (1642–1706), übersiedelte, nachdem die Pest seine Eltern, Großeltern und Geschwister dahingerafft hatte, nach Viehhausen, eröffnete hier eine Steinmetzwerkstatt, heiratete Maria (* 1640; †1702) Ramblerin und übersiedelte nach 1674 mit Familie und Werkstatt nach Himmelreich
    • Georg Doppler (* 5. April 1677 Himmelreich; † 24. Oktober 1754), Steinmetz
      • Joseph (I.) Doppler (* 2. September 1732; † 3. Jänner 1798), Steinmetz in Himmelreich, kaufte von dem Steinmetz Jakob Mösl im Jahr 1788 das Haus am Hannibalplatz in Salzburg und stockte es auf
        • Joseph (II.) Doppler (* 1732; † 1823), Steinmetzmeister, verheiratet mit Anna Maria geborene Grepler, Tochter des Siezenheimer Mesners Michael Greppler
          • Mathias Doppler, Steinmetz in Himmelreich
          • Johann (I.) Evangelist Doppler (* 10. Dezember 1766)
            • Johann (II.) Doppler (* 1794; † 1838)
            • Andreas Christian Doppler (* 1803; † 1853), der berühmte Physiker

Linie des Mathias Doppler zu Himmelreich

Mathias Doppler, Erbe des Steinmetz-Familienbetriebes (nachmals: Gollackner-Haus) in Himmelreich, war verheiratet mit einer Theresia (keine weiteren Angaben verfügbar).

Linie des Johann Evangelist Doppler zu Salzburg

Grabmal der Familie Doppler in St. Sebastian, Nr. 56

Johann Evangelist (I.) Doppler (* 10. Dezember 1766[4]; † 1823), Steinmetzmeister, war ein Schüler des Johann Baptist von Hagenauer.
Er war verheiratet (26. November 1792 Viehhausen) mit Therese, Tochter des Kammmachers Tobias Seeleutner und der Therese Köllinger. Sie hatten zumindest eine Tochter und die Söhne

  • Johann Evangelist (II.) Doppler (* 1794; † 1838) und
  • Andreas Christian Doppler (* 1803; † 1853), der berühmte Physiker; drittes Kind und zweiter Sohn seiner Eltern,
  • Anna (* 23. Mai 1808 in Salzburg; † 14. März 1886), seit 1833 verheiratet mit Josef Gasparotti senior (* 1807; † 1865).

Johann Evangelist (II.) Doppler (* 1794; † 6. April 1838), Steinmetz, war verheiratet mit Anna Maria, geborene Freundlsperger (* 15. Mai 1800; † 7. Jänner 1863). Er hatte neben den früh verstorbenen Kindern Maria und Anna (* 1859; † 1860), Rudolf (* 1865; † 1870) und Otto (* 1868; †1870) [offenbar] zumindest den Sohn Johann (III.) Doppler.

Den Salzburger Steinmetz-Betrieb, zu dem eine Werkstatt in der Griesgasse Nr. 8 hinzugekommen war, übernahm im Jahr 1858 Christians Neffe Johann (III.) Doppler.

Von diesem Familienbetrieb wurde der Dopplersteig errichtet, der daher diesen Familiennamen trägt.

Christians Vater Johann (I.) und sein Bruder Johann (II.) starben an einem Lungenleiden.

Und aus der Steinmetzfamilie stammte Ludwig Doppler († 1881), nach dem der Dopplersteig am Untersberg benannt wurde.

Das Familiengrab (in dem nicht auch Christian bestattet wurde) ist auf dem Sebastiansfriedhof.

Christian Doppler mit Familie, ca. 1844

Andreas Christian Doppler (* 1803; † 1853), der berühmte Physiker, war verheiratet (11. August 1836 Mülln) mit Mathilde, geborene Sturm, und hatte mit dieser fünf Kinder:[5],

  • Mathilde, verheiratet mit Hermann von Pflügl, praktischer Arzt in Linz
    • Alfred von Pflügl (* 1863; † 1929), Künstler
      • ein Sohn; † mit 26 Jahren
      • Anna Emilia Sophie von Pflügl, Rio de Janeiro
  • Ludwig Doppler († 1906), Oberstleutnant, kinderlos
  • Adolf von Doppler (* 6. Juni 1840 Prag; † 24. Juli 1916 Kitzbühel), Eisenbahningenieur, zuletzt Sektionschef im k. k. Eisenbahnministerium[6], verheiratet mit Minna geborene Unger aus Hannover
    • zwei Töchter, die kinderlos blieben
  • Hermann (* November 1844 Prag), verheiratet (1881) mit Maria geborene Liebscher; fünf Kinder (zwei Söhne und drei Töchter), alle unverheiratet und kinderlos, darunter:
    • Christian (II.) († 1938)
    • Adolf (II.) († 1969),
    • Hermine († 15. Juni 1975 Wien),
  • Bertha, verh. (um 1880 Wien) mit Leutnant Otto Edlem von Klein
    • Gustav von Klein-Doppler
      • Dorothea Merstallinger († 2002 Wien), Klosterneuburg

Somit sind von den Nachkommen Christian Dopplers zu Anfang des 21. Jahrhunderts nur wenige, und keiner mit dem Namen Doppler, am Leben.

Die Bäcker von der Gnigl

Den Namen Doppler trug auch eine Bäckersfamilie in Gnigl, aus der insbesondere folgende Persönlichkeiten hervorgingen:

Quellen

  • Zur Steinmetz-Familie:
    • soweit nicht anders angegeben: Peter M. Schuster (2003) aaO
    • Grabaufschrift, Sebastiansfriedhof, Gruft Nr. 56 (wie oben abgebildet)
  • Zur Bäcker-Familie:
Artikel "Anton Doppler" und "Adam Doppler"

Einzelnachweise

  1. Christian Doppler. In: MacTutor History of Mathematics archive. (englisch)
  2. Neue Deutsche Biographie NDB, Bd. IV, S. 76.
  3. Peter M. Schuster, Weltbewegend – unbekannt: Leben und Werk des Physikers Christian Doppler und die Welt danach (Pöllauberg: Living Edition, 2003. ISBN 3-901585-03-6); zu Christian Dopplers Vorfahren: S. 11 ff, unter Berufung auf den Walser Lokalhistoriker und Genealogen Bartholomäus Reischl.
    • Englische Fassung: Moving the Stars – Christian Doppler: His Life, His Works and Principle, and the World After. Pöllauberg: Living Edition, 2005. ISBN 3-901585-05-2 (übertragen ins Englische von Wilmes, Lily)
  4. Geburtsdatum nach Wurzbach, der auf Pillwein, Biographische Schilderungen oder Lexikon Salzburgischer Künstler (Salzburg 1821) S. 27, verweist.
  5. Vgl. Peter M. Schuster aaO S. 62 ff.
  6. Eintrag "Doppler, Adolf", in: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL), Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957/1993, ISBN 3-7001-1327-7, S. 196