Kameradschaftsbund Maxglan

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Der Österreichische Kameradschaftsbund Maxglan ist einer von 18 Kameradschaftsvereinen in der Landeshauptstadt Salzburg. Unter Bedachtnahme auf seine Wurzeln im "I. Militär- Veteranen- und Kriegerverein Maxglan" gilt der Kameradschaftsbund Maxglan als einer der ältesten Vereine des Salzburger Stadtteils Maxglan.

Geschichte

Gründungsjahre

Der Vorgänger des heutigen Kameradschaftsbundes wurde 1873 als "Militär-Veteranen- und Kriegerverein Maxglan" gegründet. Aus der Taufe gehoben wurde dieser Verein in der noch bis 1935 eigenständigen Gemeinde von Josef Stöllner (* 1847; † 1921) und 23 weiteren Gründungsmitgliedern. Stöllner, ehemaliger Soldat, Großgrundbesitzer und seit 1873 Bauer am Bachmaiergut in Glanhofen, wurde zum ersten Vorstand des neuen Vereins gewählt und übte diese Funktion bis 1890 aus. Später wurde er zum Ehrenvorstand des II. Maxglaner Veteranenvereins gewählt.

1874 erfolgte die Fahnenweihe. Als Fahnenbild wurde eine Kombination mit dem hl. Maximilian, dem Maxglaner Kirchenpatron und dem Salzburger Fürstenwappen ausgewählt. Von 1890 bis 1906 bekleidete Konrad Erbschwendner die Position des Vorstandes. 1898 war Helene Stöllner, die Ehegattin des Gründers, Fahnenmutter der zweiten Fahnenweihe.

Teilung in zwei Vereine für Alt- und Neumaxglan

Der Riss der zu jener Zeit durch das teilweise noch bäuerlich geprägte Altmaxglan und dem aufstrebenden städtischen Ortsteil Neumaxglan ging, führte einhergehend mit der (damals noch bestehenden) räumlichen Trennung der beiden Siedlungsgebiete im Jahr 1903 zur Teilung des Vereins in den "I. Militär-Veteranen- und Kriegerverein Altmaxglan" und den "II. Militär-Veteranen- und Kriegerverein Neumaxglan" dem der Maxglaner Bürgermeister Engelbert Stechl vorstand. Als Fahnenbild des zweiten Vereins wurde der hl. Georg in Kombination mit dem österreichisch - ungarischen Doppeladler genommen, die Fahnenweihe erfolgte 1910 mit Alicia von Bourbon-Parma, Großherzogin von Toskana[1] als Fahnenmutter. Als Vereinslokale wurden der Hartlwirt in Altmaxglan für den I. Verein und der Neuwirt in Neu-Maxglan für den II. Verein gewählt.

Errichtung des "Kaiser-Franz-Josef-Denkmal" und des Kriegerdenkmals

Von 1906 bis 1914 erfüllte Georg Reiter die Funktion als Vorstand des Altmaxglaner Vereins. Unter ihm errichtete der Verein 1908, anlässlich des 60 - jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers, aus eigenen Mitteln das Kaiser-Franz-Josef-Denkmal und brachte es am Siezenheimer Platz zur Aufstellung. Auf Reiter folgte bis 1919, in der äußerst schwierigen Zeit des Ersten Weltkriegs, zum zweiten Mal Konrad Erbschwendner als Vorstand. Nach dem Krieg übernahm Bartl Kemetinger den Veteranenverein und baute ihn mit einem aus 15 Kameraden bestehenden Ausschuss wieder auf.

1920 erbaute der "I. Militär-Veteranen- und Kriegerverein Altmaxglan" in der Kapelle beim Eingang zur alten Maxglaner Pfarrkirche ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Im Zuge dieses Vorhabens wurde durch die Mithilfe des zweiten Vereins aus Neumaxglan unter ihrem Vorstand Sebastian Fuchsreiter, auch der Kontakt zwischen den beiden Militär-Veteranen-Vereinen aus Maxglan wieder gefestigt.

1931 verlegte der Veteranenverein das aus politischen Gründen dem Verfall preisgegebene Kaiser-Franz-Josef-Denkmal vom mittlerweile verkehrsreichen Siezenheimer Platz auf die Nordseite der Maxglaner Pfarrkirche.

Wiedervereinigung der beiden Vereine und Auflösung 1938

Am 19. März 1932 wurde auf Initiative der Vorstände Bartl Kemetinger und Sebastian Fuchsreiter auf der Jahreshauptversammlung des "II. Militär-Veteranen- und Kriegervereines Neumaxglan" die Wiedervereinigung der beiden Vereine beschlossen.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich musste das Kaiser-Franz-Josef-Denkmal auf Druck der neuen Machthaber aus der Öffentlichkeit entfernt werden und fand bis 1985 im Hof des Brennerbauern Simon Bayerhammer Verwahrung. Auch der Verein selbst wurde noch im selben Jahr von den Nationalsozialisten zwangsaufgelöst. Die Belange des bisherigen dem "Gedenken" zugewandten Veteranenvereins übernahm bis zum Zusammenbruch des dritten Reiches der weitaus martialischere NS-Kriegerbund unter Johann Lienbacher.

Wiedergründung als Ö.K.B. Maxglan nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach Kriegsende dauerte es einige Jahre, bis der Verein am 11. Februar 1951 im Gasthaus Hartlwirt, dem schon bisherigen traditionellen Vereinslokal im Maxglaner Kirchenviertel, wiedergegründet werden konnte. Die Neuwahl des Obmanns brachte ein einstimmiges Wahlergebnis für Simon Bayrhammer. Weitere Gründungsmitglieder des nunmehrigen Österreichischen Kameradschaftsbundes Maxglan waren Mathias Steininger und Fritz Steinlechner. Am 25. April 1952 gründete sich im Zipfer Bierhaus dann auch der Landesverband Salzburg des Österreichischen Kameradschaftsbundes dem der Maxglaner Verein seitdem angehört.

Errichtung des neuen Kriegerdenkmales

Kriegerdenkmal Maxglan

Dem bereits kurz nach der Wiedergründung aufkeimendem Gedanken einer Erneuerung des Kriegerdenkmals wurde mit engagierter Arbeit und der Installierung eines Kriegerdenkmal - Komitees mit Obmann Simon Bayrhammer, Obmann-Stellvertreter Paul Knoll, Schriftführer Josef Franke sen., dem Kassier Georg Lienbacher und den Herren Franz Stöllner, Paul Greiner, Josef Schaber und Josef Hinterlechner entgegengeschritten. 1953 trug der Kameradschaftsbund Maxglan das alte Denkmal auf seine Kosten ab, sechs Jahre später erfolgte 1959, gemeinsam mit der Fahnenweihe, die Einweihung des neuen Denkmals. Zu diesem Anlass trugen zehn Musikkapellen, darunter auch die Trachtenmusikkapelle Maxglan, 35 Kameradschaftsvereine, vier Traditionsverbände, fünf Trachten - und Ortsvereine sowie die Reitergruppe Wals mit 23 Pferden zum Gelingen der festlichen Veranstaltung bei. Als Ehrengäste waren Landeshauptmann Josef Klaus, der Salzburger Vize - Bürgermeister Josef Weilhartner und Kameradschaftsbund - Landesobmann Josef "Sepp" Schöpp zugegen. Auf sieben Marmortafeln wird seither vor dem Maxglaner Friedhof an der Siezenheimer Straße der 200 Gefallenen des Ersten und der 317 gefallenen Maxglanern des Zweiten Weltkriegs gedacht.

Wiederaufstellung des Kaiser-Franz-Josef-Denkmals

1964 gründete sich innerhalb des Kameradschaftsbundes Maxglan der Schützenverein. 1985 wurde der seit 1981 geschäftsführende Obmann Hans Maurer zum ordentlichen Obmann gewählt. 1985 folgte die Renovierung und Wiederaufstellung des 46 Jahre lang im Brennerhof des Simon Bayrhammer verwahrten "Kaiser-Franz-Josef-Denkmals" vor dem Maxglaner Heimathaus im Stölzlpark unter tatkräftiger Unterstützung des damaligen Stadtrates Dietrich Masopust. Im selben Jahr verstarb am 31. Dezember Simon Bayerhammer, der seit der Wiedergründung 1951 bis 1981 aktiv (bis 1985 offiziell) als Obmann die Geschicke des Vereins leitete und durch seine Initiative das Kaiserdenkmal vor der Zerstörung und dem Zerfall rettete. Das Begräbnis Bayerhamers am Maxglaner Stadtfriedhof geriet zu einem seltenen Ereignis der Verbundenheit und Wertschätzung durch die Vereine und die Bevölkerung Maxglans.

Vereinsvorstände bzw. Obmänner

  • I. Militär-Veteranen- und Kriegerverein Maxglan
1873–1890: Josef Stöllner
1890–1903: Konrad Erbschwendner
  • I. Militär-Veteranen- und Kriegerverein Alt - Maxglan
1903–1906: Konrad Erbschwendner
1906–1914: Georg Reiter
1914–1919: Konrad Erbschwendner
1919–1932: Bartl Kemetinger
  • II. Militär-Veteranen- und Kriegerverein Neu-Maxglan
1903–?: Engelbert Stechl
?–1932: Sebastian Fuchsreiter
  • I. Militär-Veteranen- und Kriegerverein Maxglan
1932–1938: Bartl Kemetinger
  • Österreichischer Kameradschaftsbund Maxglan
1951–1985: Simon Bayrhammer
1985–?: Hans Maurer (198–1985 geschäftsführender Obmann)

Literatur und Quellen

  • Salzburger Bildungswerk Maxglan (Hg.): Maxglan – Ein Salzburger Stadtteil. Autoren: Walter Häufler, Guido Müller, Martin Wiedemair. Salzburg 1990
  • Peter Kramml, Franz Lauterbacher, Guido Müller (Hrsg.): Maxglan. Hundert Jahre Pfarre 1907–2007. Salzburgs zweitgrößter Stadtfriedhof. Salzburg 2007
  • Hans Maurer: Festschrift der Kameradschaft Maxglan anlässlich des 100jährigen Gründungsfestes 1873 - 1973. Ö.K.B. Maxglan Obmann Hans Maurer. (Hg.). [Salzburg 1973]

Einzelnachweis

  1. zweite Ehefrau von Ferdinand IV. von Toskana