Salzburger Festspiele 1920

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1920, Jedermann, Dagny Servaes, Alexander Moissi und Luis Rainer Tischgesellschaft, Archiv SF Foto Ellinger
1920, Jedermann, Alexander Moissi, Dagny Servaes, Archiv SF Foto Ellinger
Vorstellung am 22. August mit den Ehrengästen Präsident Seitz (1), Staatssekretären Heindl (2) und Glöckel (3), Landeshauptmann Oskar Meyer (4) und Bürgermeister Josef Preis (5).

Die ersten Salzburger Festspiele fanden vom 22. bis 26. August 1920 statt.

Das Programm

Die einzige Produktion, die gezeigt wurde, war das Schauspiel von Hugo von Hofmannsthal Jedermann. Die Aufführungen gab es am 22., 23., 25. und 26. August 1920, bei Schönwetter vor der Kulisse des Salzburger Domes am Domplatz, bei Schlechtwetter in der Großen Aula der alten Universität.

Zusätzlich gab es dann noch am 27. August eine Aufführung und für die Salzburger Bevölkerung am 29. August.

Die Mitwirkenden

Regie: Max Reinhardt
Bühnenaufbau: Eduard Wiedenmann
Kostüme: Alfred Roller
Musik: Einar Nilson, Bernhard Paumgartner
Tänze: Hede Nilson
Dirigent: Bernhard Paumgartner, es sagen die Salzburger Chorvereinigungen
Stimme des Herrn: Raul Lange
Tod: Werner Krauß
Jedermann: Alexander Moissi
Jedermanns Mutter: Frieda Richard
Guter Gesell: Wilhelm Dieterle
Hausvogt: Fritz Reichl
Koch: Wilhelm Frick
Armer Nachbar: Fritz Richard
Schuldknecht: Emil Rameau
Schuldknechts Weib: Tiny Senders
Buhlschaft: Johanna Terwin
Dicker Vetter: Otto König 22(?), Wilhelm Diegelmann
Dünner Vetter: Fritz Richard
Mammon: Heinrich George
Gute Werke: Helene Thimig
Glaube: Hedwig Bleibtreu
Teufel: Werner Krauß
Spielansager: Franz Löser

Über die ersten Festspiele

Die Salzburger Festspielhaus-Gemeinde hatte bekanntgegeben, dass der Reinerlös der Veranstaltung wohltätigen Zwecke zugute kommen sollte, was in Anbetracht der triesten Nachkriegszeit bei der Bevölkerung gut ankam. Alle Künstler verzichteten auf ihre Gage und alle Aufführungen waren restlos ausverkauft.[1]

Die ersten beide Vorstellungen konnten im Freien stattfinden. Am 25. August musste die Aufführung jedoch in die Aula verlegt werden.[2]

Der in Salzburg tätige Domorganist Franz Sauer nutzte die Festspielzeit und hatte für den Abend des 26. August ein Orgelkonzert angesetzt, das ein großer Erfolg wurde.[3]

Finanziell waren die Festspiele günstig verlaufen. Die Einnahmen betrugen 629.869 Kronen, denen Ausgaben in der Höhe von 476.215 Krone gegenüberstanden. So konnten 153.654 Kronen zugunsten der Salzburger Kriegsinvaliden und Witwen, den Heimkehrern aus der Kriegsgefangenschaft und der amerikanischen Kinderhilfsaktion gespendet werden.

Auszüge aus der Presse

Hans Liebstöckl schrieb am 23. August 1920 unter "Salzburger Festspiel" in Von Sonntag auf Montag. Ausgewählte Theater-Feuillletons, Wien-Berlin 1923

... Was Herr Reinhard zu geben hatte: eine bunte, farbenprächtige Tafel, lebendige Figuren, witzige und drastische Einfälle, ward indes überall von jenem höheren Regisseur übertroffen, der diesen Domplatz von Salzburg zu einem der schönsten und erhabensten Orte der Alpenstädte gemacht hat. ...

In der Salzburger Wacht war am 28. August 1920 zu lesen:

... Und doch war die Aufführung des Dramas auf dem Domplatz ein Ereignis, das auch in der Seele des innerlich Widerstrebenden tiefe und anhaltende Spuren hinterlassen hat. War doch jede, auch die kleinste Rolle mit den hervorragendsten Kräften der deutschen Bühne unserer Tage besetzt. ...

Das Salzburger Volksblatt schrieb am 23. August 1920:

... Es war vollends hinreißend, wie die Lichteffekte des scheidenden Tages für das Spiel Bedeutung gewannen, wie etwa, als Jedermann Abschied nahm vom Leben, die untergehende Sonne, die Festung Hohensalzburg, die den Platz steil überragt, rot erglühen ließ...

Quelle

Einzelnachweise

  1. Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 18. August 1920, Seite 4
  2. Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 26. August 1920
  3. Quelle ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 27. August 1920, Seite 4
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