Ferdinand-Hanusch-Platz
Der Ferdinand-Hanusch-Platz ist ein Platz im Stadtzentrum von der Stadt Salzburg.
Geografie
Der Platz befindet sich an der Salzach zwischen dem Franz-Josef-Kai und der Griesgasse. Er ist mit den Haltestellen Zentrum-Ferdinand-Hanusch-Platz ein wichtiger Verkehrsknoten im Salzburger Verkehrsverbund und des StadtBus.
Vom Ferdinand-Hanusch-Platz verbindet der Feingold-Steg (früher Makartsteg) die linksufrige Altstadt mit der rechtsufrigen.
Name
Der Platz ist nach Ferdinand Hanusch (* 1866; † 1923) benannt, einem sozialdemokratischen Politiker, Mitschöpfer der österreichischen Sozialpolitik in der Ersten Republik, sowie früher Arbeiterdichter des 19. Jahrhunderts.
Der Beschluss wurde am 20. Dezember 1946 gefasst.[1]
Geschichte
Ursprünglich lag der Platz vor den Stadttoren an der Salzach. Die Salzach, ein damals noch unregulierter Fluss mit wiederkehrenden Überschwemmungen, war für die Bewohner zu unsicher. Um Seuchen in der Stadt zu verhindern, siedelte dann Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau die Fleischer von der alten hölzernen Stadtbrücke an den Gries in der damals neu errichteten Fleischbank an.
Von 1631 bis 1863 stand an seiner Nordseite - den Platz abschließend - die Alte Thürnitz. In der Mitte des Platzes befand sich von 1620 bis 1873 der Wilde-Mann-Brunnen und Fischmarkt. Deshalb nannte man ihn damals Fleischbankplatz, Fischmarktplatz oder Griesplatz oder nur Gries, wie auch die Griesgasse und Gstättengasse nach dem nur schwer bebaubaren Schwemmsand der Salzach benannt, der hier den Untergrund bildet.
Um 1873 wurde das Gebäude Ferdinand-Hanusch-Platz 1 neu errichtet, das die Bürger- und Realschule beherbergte, weshalb später auch die Bezeichnung Realschulplatz aufkam. Dadurch wurde die Bezeichnung Realschulplatz populär, jedoch gab es weder einen Beschluss der Stadtgemeinde noch eine offizielle Tafel. [2]
In den 1930er-Jahren befand sich hier die zentrale Abfahrtsstelle des Autobusunternehmens Albus für Ausflugsfahrten sowie Fahrten auf den Gaisberg und die Großglockner Hochalpenstraße.
Legendär war die Verkehrsinsel von 1955 bis 1974, die im Volksmund "Mississippi-Dampfer" hieß. Auch das Nonstop-Kino befand sich am südlichen Rand des Platzes. Nach dem Abriss des Mississippi-Dampfers wurde der Platz für den Verkehr mehrmals umgebaut.
Bis 2013 konnte man noch auf der Südseite des Platzes parken, über den die Griesgasse verläuft. Nachdem 2013 die Griesgasse verkehrsberuhigt zu einer "Flaniermeile" wurde, ist jedoch kein Parken mehr am Rand des Hanusch-Platzes möglich.
Am 31. Mai 2023 wurde eine Nebeldusche im Fußgängerbereich vor dem AVA-Hof in Betrieb genommen.
Bauwerke
AVA-Haus
- Hauptartikel AVA-Hof
Schon im 19. Jahrhundert verschwanden die Fleischerbuden und es entstand ein Platz. Dort, wo heute (2013) der AVA-Hof emporragt, befand sich bis 1969 das Bundesrealgymnasium, das sich heute in der Akademiestraße befindet. 1874 wurde dort anstelle der Paris-Lodron´sche Kaserne die Realschule errichtet und die Bürgerschule Salzburgs untergebracht.
Ferdinand-Hanusch-Platz 4
Im Gebäude Ferdinand-Hanusch-Platz 4 befinden sich eine Nacht-Trafik, eine öffentliche Toilette und ein Geschäftsraum, in dem sich bis Herbst 2024 der Fisch Krieg befand.
Nicht mehr bestehende Gebäude oder Einrichtungen
Mississippi-Dampfer
- Hauptartikel Mississippi-Dampfer
Nonstop-Kino
- Hauptartikel Nonstop-Kino
Auf der Altstadtseite der Griesgasse befand sich das Nonstop-Kino, das heute nicht mehr existiert.
Kleindenkmäler und Kunstwerke
- Löwenkopf-Brunnen, ein Trinkwasserbrunnen.
- Im Bereich der vorbeiführenden Griesgasse gibt es auch einen Trinkwasserspender.
- Stolperstein für Karl Rinnerthaler vor dem Gebäude Ferdinand-Hanusch-Platz 1.
Bildergalerie
Bild 1: Ferdinand-Hanusch-Platz und Griesgasse, im Hintergrund das Museum der Moderne, Juli 2007.
Bild 2: Teil des Platzes mit dem AVA-Haus im Hintergrund, Juli 2007.
Bild 3: Radverleih am Ferdinand-Hanusch-Platz, 2012.
Bild 4: Der Ferdinand-Hanusch-Platz 2021, hier mündet die Griesgasse auf dem Platz.
Bild 5: Der Ferdinand-Hanusch-Platz 2021.
Bild 6: Stolperstein für Karl Rinnerthaler vor Haus Ferdinand-Hanusch-Platz Nr. 1.
Bild 7: Links der spätere Ferdinand-Hanusch-Platz mit der AlteThürnitz-Kaserne. Eine Aufnahme von von Friedrich Würthle zwischen 1860 und 1870.
Ferdinand-Hanusch-Platz und Griesgasse, im Hintergrund das Museum der Moderne, Aufnahme Juli 2007.
Teil des Platzes mit dem AVA-Haus im Hintergrund, Juli 2007.
Stolperstein für Karl Rinnerthaler vor Haus Ferdinand-Hanusch-Platz Nr. 1.
Links der spätere Ferdinand-Hanusch-Platz mit der Alten Thürnitz-Kaserne. Eine Aufnahme von von Friedrich Würthle zwischen 1860 und 1870.
weitere Bilder
Ferdinand-Hanusch-Platz – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
- Bildlink, Aufnahme von der historischen Albus-Abfahrtsstelle
Quellen
- Salzburg online
- Lehrerarbeitsgemeinschaft am Pädagogischen Institut Salzburg unter der Leitung von Josef Hübl: Heimatkunde Stadt Salzburg, Salzburger Druckerei, Ausgabe Mai 1974
- Brettenthaler, Josef: Salzburgs Synchronik, Verlag Alfred Winter, 2002, ISBN 3-85380-055-6
- Martin, Franz: Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Brücken, Tore und Parks mit Erklärung ihrer Namen. 5., wesentlich überarbeitete Auflage von Leitner-Martin, Willa und Martin, Andreas. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 25. Ergänzungsband, Selbstverlag der Gesellschaft, Salzburg 2006