Marko-Feingold-Steg

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Ostern 2021: Blick auf den Marko-Feingold-Steg mit seinen Liebesschlössern.

Der Marko-Feingold-Steg, früher Museumssteg, später Makartsteg, ist eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer über die Salzach in der Stadt Salzburg.

Geografie

Der Marko-Feingold-Steg verbindet den Franz-Josef-Kai auf Höhe des Ferdinand-Hanusch-Platzes in der linken Altstadt mit dem Elisabethkai und - über die direkte Verlängerung Josef-Friedrich-Hummel-Straße - dem Makartplatz in der rechtsufrigen Altstadt.

Der ehemalige Makartsteg, Ansicht vom Ferdinand-Hanusch-Platz, diese Aufnahme bringt die geschwungene Form des Steges gut zum Ausdruck.

Am rechten Salzachufer stehen südlich des Brückenkopfs das Hotel Sacher und nördlich das Haus, in dem Herbert von Karajan aufwuchs. Am linken Ufer befindet sich nördlich des Brückenkopfs die Anlegestelle des Salzachschiffes Amadeus Salzburg und südlich das Gebäude Ferdinand-Hanusch-Platz 4, das ehemals den Fisch Krieg beherbergte. In diesem Bereich befindet sich auch eine der beiden Bushaltestellen Zentrum-Ferdinand-Hanusch-Platz.

Namensänderungen

Der Steg war ursprünglich nach dem Salzburger Maler Hans Makart benannt. Am 16. April 1923 wurde er dann jedoch in "Museumssteg" umbenannt, da sich am linken Salzachufer das Museum Carolino Augusteum befand.[1] Noch 1985 hatte er diesen Namen.[2]

Der ehemalige Makartsteg, südwestliche Ansicht.

Wann er dann wieder in Makartsteg umbenannt wurde oder ob sich die Benennung als Museumssteg einfach nicht durchsetzte, konnte noch nicht eruiert werden (Stand Dezember 2024).

Am 16. September 2020 beschloss der Stadtsenat mit breiter Mehrheit (gegen die Stimmen der Grünen) die Umbenennung des Makartstegs in "Marko-Feingold-Steg".[3] Hofrat Marko M. Feingold war von 1979 bis 2019 Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg und Ehrenbürger der Stadt Salzburg. Er starb am 19. September 2019 im Alter von 106 Jahren.[4]

In einem Festakt am Donnerstag, den 27. Mai 2021, vollzog dann Bürgermeister Harald Preuner die offizielle Umbenennung. Zugleich hatte das Stadtarchiv an diesem die Internetseite[5] zu Marko Feingold freigeschaltet.[6]

Geschichte

Der Steg wurde 1904 vom Makartsteg-Verein errichtet. Der erste Geh-Steg bestand aus einer Eisenkonstruktion im Jugendstil auf zwei Pfeilern — wie der Mozartsteg — und wurde am 18. Juni 1905 der Benutzung übergeben.[7] [8]

Eine Winteraufnahme zwischen 1937 und 1945.

Das Mautaufseher-Häuschen (drei mal drei Meter im Geviert) wurde auf dem Franz-Josef-Kai errichtet.[9] Die Mautgebühr betrug zwei Heller, zu entrichten durch den Kauf einer kleinen blaue Karte.[10]

1908 wurde erstmals die periodisch notwendige Erneuerung des Brückenanstriches vorgenommen.[11]

1920 musste der Makartsteg wegen größerer Reparaturen gesperrt werden.[12]

1921 wurde die Mautgebühr auf zehn Heller erhöht.[13]

Der ehemalige Makartsteg, wie er 1967 erbaut wurde. Das Bild wurde vor 1970 aufgenommen, da rechts noch das alte Schulgebäude zu sehen ist, dass Anfang der 1970er-Jahre abgerissen und durch das AVA-Haus ersetzt wurde.

1967 wurde der Steg demontiert. Ihm folgte der Bau des "schwingenden" Steges im gleichen Jahr. Beim Überqueren des Stegs konnte man deutlich die Schwingungen der Konstruktion spüren. Da der Makartsteg täglich von mehr als 20 000 Menschen frequentiert wurde, war der 1967 erbaute Steg rasch wieder baufällig geworden. So wurde 1998 ein EU-weiter Wettbewerb für den Neubau ausgeschrieben, den das Salzburger Architekturbüro Halle 1 (Gerhard Sailer und Heinz Lang) unter 70 Teilnehmern gewann. Für die Statik zeichnete Dipl. Ing. Johann Lienbacher verantwortlich. Im Zuge des Neubaus regte der Salzburger Stadtverein die Benennung des Stegs nach dem weltweit bekannten Salzburger Physiker Christian Doppler an, der in einem Haus wenige Meter vom östlichen Brückenkopf entfernt zur Welt kam. Dieser Vorschlag wurde vom Gemeinderat jedoch abgelehnt.

Aufnahme aus den 1960er-Jahren.

Am 11. September 2000 wurde der alte Makartsteg gesperrt und am 9. Oktober mit dem Abriss begonnen. Nach einer Bauzeit von nicht einmal einem Jahr konnte der neue Steg am 6. Juli 2001 mit einer italienischen Nacht, Akrobaten und vielen Attraktionen an den Salzachufern bei einem fröhlichen Spektakel wieder der Öffentlichkeit übergeben werden. Der Eröffnungsfeier wohnten 25 000 Menschen bei. Die Kosten für den neuen Steg betrugen 53,8 Millionen Schilling (89,7 Millionen Euro, Währungsrechner Stand 2023), 50 Millionen waren dafür vorgesehen gewesen.[14]

Im Frühjahr 2024 entfernte die Stadtgemeinde Salzburg wieder einmal Liebesschlösser von den Geländern des Marko-Feingold-Stegs. Um die 15 000 Stück wurden abgezwickt, das war in etwa jedes zehnte Schloss. Damit wurde die Brücke um rund zwei Tonnen erleichtert. Diese jährliche Maßnahme war aus Sicherheitsgründen nötig – nicht aber wegen der Tragfähigkeit der Brücke, sondern wegen des Maschengitters. Die Schlösser würden immer wieder zu Löchern führen. Das Gitter können man laut Markus Holzleitner, dem Bereichsleiter des Brückenbaus Salzburg, nicht flicken. Wenn, dann müsse man die gesamte Länge des Sicherheitsnetzes austauschen. Die abgezwickten Schlösser würden aber nicht weggeworfen werden, sondern für rund ein Jahr am Bauhof gelagert. Sollte jemand sein Schloss vermissen, könnte die Person es demnach wieder abholen. Die Suche in den tausenden Schlössern tue sich allerdings kaum jemand an.[15]

Eine Studie ergab, dass der Marko-Feingold-Steg im Vergleich zum Müllner Steg beinahe von vier Mal so vielen Personen pro Tag genutzt. Der Schwellenwert von 17 000 Personen pro Tag (deutlich reduzierter LoS) wurde im Jahr 2023 an 112 Tagen überschritten, jener von 15 000 Personen pro Tag (dabei kommt es bereits zu Behinderungen) sogar an 214 Tagen.[16]

Ausstellungen

Im Sommer 2020 war der Steg mit Plakaten 100 Jahre Salzburger Festspiele geschmückt.

2020: Plakate 100 Jahre Salzburger Festspiele am Makartsteg: Vorne ein Kopf von Jaume Plensa, hinten das Plakat von Anselm Kiefer "die Sichtbarmachung von Ablagerung und Erneuerung im künstlerischen Schaffen".

Die Ausstellung Displaced Persons-Ausstellung 2023 auf dem Marko-Feingold-Steg war im Juni und Juli 2023 zu sehen.

Die Kulturabteilung der Stadt Salzburg präsentierte in Zusammenarbeit mit den Kuratoren Albert Lichtblau sowie Hannes Sulzenbacher und dem Salzburg Museum auf dem Marko-Feingold-Steg in der Altstadt von Salzburg unter dem Titel die "Anstand" von 16. Mai bis 11. Juli 2025.

Bilder

 Marko-Feingold-Steg – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
 Makartsteg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Weblink

Quellen

Einzelnachweise

  1. ANNO, "Salzburger Wacht", Ausgabe vom 17. April 1923, Seite 3
  2. www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 28. Mai 1985, Seite 5
  3. Stadt Salzburg, Pressemeldung vom 16. September 2020: Aktuelles von der Sitzung des Gemeinderates
  4. www.sn.at, 14. September 2020
  5. www.stadt-salzburg.at/marko-feingold
  6. SALZBURG24 vom 27. Mai 2021
  7. ANNO "Salzburger Chronik", 13. Mai 1905]
  8. ANNO, "Salzburger Chronik", 19. Juni 1905
  9. ANNO, "Salzburger Chronik, 5. April 1905
  10. ANNO, "Salzburger Chronik", 14. Juli 1909
  11. ANNO, "Salzburger Chronik", 1. März 1910]
  12. ANNO, "Salzburger Chronik", 12. Oktober 1920
  13. ANNO, "Salzburger Chronik", 30. August 1921
  14. www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten" vom 28. Juni 2001, Seite 14
  15. SALZBURG24 vom 5. März 2024
  16. www.sn.at, 21. Jänner 2025: "Viele Gäste, wenig Platz: Wo sich Einheimische und Touristen in der Salzburger Altstadt auf die Zehen steigen", Abschnitt "Umleitung der Touristenströme über den Mozartsteg"