Hôtel zum Goldnen Schiff

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Das Bild oben zeigt die historische Fassade des Hôtels zum Goldnen Schiff am Residenzplatz, bereits als Gebäude von der Salzburger Landes-Hypothekenbank Aktiengesellschaft genutzt. Das untere Bild dieselbe Fassade nach dem Umbau nach einem Brand 1928 von Architekt Wunibald Deininger.

Das Hôtel zum Goldnen Schiff (nicht "Goldenen Schiff", obwohl es so in allen Zeitungsartikeln geschrieben wird, die man in ANNO einsehen kann) befand sich in der Salzburger Altstadt am Residenzplatz neben der Filialkirche zum hl. Michael.

Geschichte

An der Stelle des Hotels dürfte sich zunächst die Bischofsburg befunden haben, später dann die herzogliche Pfalz. Das Gebäude dient heute in komplett umgebauter Form als Sitz der Landeshypothekenbank.

Das Hotel war "unstreitig der erste Gasthof" in der Stadt, sagte der Historiker Franz Martin in einem Vortrag im Dezember 1928.[1]

Im Dezember 1856 gab es Vorstellungen von "der Azteken aus Central-Amerika, des Buschmann und der Corana aus Süd-Afrika, täglich von 11 bis 12 Uhr Vormittags, von 2 bis 3 Uhr Nachmittags und von 5 bis 6 Uhr Abends im Hotel zum goldenen (sic!) Schiff".[2]

Am Donnerstag, den 16. Dezember 1869 fand unter dem Vorsitz von Graf Lamberg um 10 Uhr die konstituierende Sitzung des Salzburger Eislaufvereins statt.[3]

Die "Neue Warte am Inn" wusste in ihrer Ausgabe vom zu berichten: "Wie wir aus sicherer Quelle erfahren, wurde das dem hiesigen Gemeinderathe Herrn Josef Mayer gehörige Hotel 'zum goldnen Schiff' am Residenz-Platz Nr. 7 sammt fundus instructus an einen gewissen Mann aus Steyr um den Kauffschilling von 160.000 verkauft."[4]

"Das Hotel zum 'goldenen Schiff' auf dem Residenzplatz, das bisher im Besitze des Herrn Alois Merka war, ist durch Kauf in das Eigentum des Herrn Karl Schrems übergegangen. Herr Schrems der gegenwärtig Besitzer des Gasthofes zur 'Hölle' ist, wird mit 1. Jänner den Betrieb des Hotels 'Schiff' übernehmen." So schrieb die "Salzburger Wacht" in ihrer Ausgabe vom 29. November 1909.[5]

Aufgrund der beiden oben angeführten Artikel (1892 und 1909) dürfte Josef (IV.) Mayr nicht wie unten angeführt, bis 1918 Besitzer des Hotels gewesen sein.

Am 18. Mai 1896 fand die Generalversammlung des Vereins zur Hebung des Fremdenverkehres in der Stadt Salzburg im "Gold(e)nen Schiff" statt.[6]

Besitzer

Besitzer waren ab 1735

  • 1735–1738: Wolfgang Augustin Hofer († 1738)
  • 1738–1768?: vermutlich Klara Hofer, geborene Rechler († 1768), Witwe des Vorigen
  • 1752?–1791?: Josef (I.) Anton Mayr († 1791), Schwiegersohn beider Vorigen
  • 1791?–1830?: Wolfgang Augustin Anton Mayr (* 1753; † 1830), Sohn des Vorigen, auch Pächter der Stadttrinkstube am Waagplatz Nr. 1.
  • 1830?–1831?: Josef (II.) Erasmus Mayr (* 1792; † 1831), Sohn des Vorigen
  • 1831?–1856?: Josef (III.) Anton Wolfgang Mayr (* 1817; † 1856), Sohn des Vorigen
  • 1856?–1918?: Josef (IV.) Mayr (* 1844; † 1918), Sohn des Vorigen

Josef (IV.) Mayr hatte nur die Tochter Katharina, welche den Bankier Carl II. Spängler (* 1864; † 1954) heiratete. Einer der Söhne von Josef (III.) Anton Wolfgang Mayr war Franz Wolfgang Mayr, Besitzer des Gablerbräu sowie Großvater des Opernsängers Richard Mayr und des Malers und Trachten-Designers Carl Mayr.

Aus der Gästeliste

13. Juni 1856: Großherzog von Meklenburg-Schwerin und die Großherzogin, die Prinzen und Gefolge kamen abends im Hotel an.[7]
5. Mai 1865: Generalmajor Freiherr von Stein, 6. Mai 1865: Erzherzog Joseph aus Linz, der als Brigadier die hiesigen Garnisonstruppen inspizierte.[8]
Fremden - Verzeichniß vom 1. Juni 1865: Hr. Berkemeyer, Landrath mit Frln. Tochter von Lauenburg. Hr. J. Lander von Bonn. Hr. S. Hiller, Kaufmann von München. Hr. J. Leitner, Fabriksbesitzer von Graz. Hr. J. Kick, Privat von Wien. Hr. Dowus aus England. Hr. J. Schneller, k. k. Offizier i. P. von Wending. Hr. K. Ney, Privat mit Gattin von Berlin. Hr. J. Kock, k.k. Beamter von Ischl. Hr. Dr. F. Forstmann, Sanitätsrath mit Gattin von Werden an der Ruhr.[9]
10. September 1866: König Ludwig I. von Bayern stieg im Hotel ab und am 11. September kamen die Prinzen Georg und Constantin von Oldenburg an.[10]

Quellen

Einzelnachweis

  1. ANNO, "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 15. Dezember 1928, Seite 6
  2. ANNO, "Neue Salzburger Zeitung", Ausgabe vom 30. Dezember 1856, Seite 4
  3. ANNO, "Salzburger Zeitung", Ausgabe vom 13. Dezember 1869, Seite 4
  4. ANNO, "Neue Warte am Inn", Ausgabe vom 5. November 1892, Seite 5
  5. ANNO, "Salzburger Wacht", Ausgabe vom 29. November 1909, Seite 2
  6. ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 7. Mai 1896, Seite 4
  7. ANNO, "Neue Salzburger Zeitung", Ausgabe vom 13. Juni 1856, Seite 4
  8. ANNO, "Salzburger Zeitung", Ausgabe vom 6. Mai 1865, Seite 3
  9. ANNO, "Salzburger Zeitung", Ausgabe vom 2. Juni 1865, Seite 4
  10. ANNO, "Salzburger Zeitung", Ausgabe vom 11. September 1866, Seite 3