Richard Mayr

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Bildnis von Richard Mayr in Gastzimmer des Caspar Moser-Bräu in Henndorf (Original im Salzburg Museum)
Richard Mayr, Tafel im Heimatmuseum Kobergerhaus in Köstendorf
Gedenktafel an Mayrs Geburtshaus in der Linzer Gasse (Gablerbräu). Aufnahme: August 2007.

Richard Mayr (* 18. Oktober 1877 in der Stadt Salzburg; † 1. Dezember 1935 in Wien) war ein bekannter Salzburger Opernsänger.

Leben

  • Geboren im Gablerbräu an der Linzer Gasse als Sohn des Gastwirtsehepaares Franz und Maria Mayr, geborene Moser.
  • 18871896: Besuch des k.k. Staatsgymnasiums Salzburg
  • 1897: Beginn eines Medizinstudiums in Wien. Rege Teilnahme am geselligen Studentenleben (Burschenschaft Libertas). Mitwirkung an zahlreichen künstlerischen Veranstaltungen, wodurch er zu einer bekannten Persönlichkeit wurde.
  • 1898, 4. November: Erster öffentlicher Auftritt im Wiener Sophiensaal in einer studentischen Bieroper "Dalibor oder der Boehme" von Prof. Dr. Franz Pawlikowsky. Bald darauf Abbruch des Medizinstudiums und Beginn einer Sängerlaufbahn auf Anraten des Dirigenten Dr. Josef Neubauer
  • 1901, Herbst: Besuch der von Richard Wagner in Bayreuth gegründeten Stilbildungsschule unter der Leitung von Julius Kniese, der seine Ausbildung übernimmt.
  • 1902
28. Juli: Erster Opernauftritt als "Hagen" bei den Bayreuther Festspielen.
Engagement an die Wiener k.k. Hofoper (ab 1920 Staatsoper) durch Gustav Mahler. Debüt als "Don Silva" in Verdis "Ernani" am 2. Oktober 1902. Bereits im ersten Jahr singt er in Wien 16 Opernrollen.
Mai: Auftritt als "Ochs auf Lerchenau" an der Covent Garden Opera in London. In der Folge zahlreiche Gastspiele in London, Paris und anderen europäischen Musikzentren.
6. Oktober: Richard Mayr wird Ehrenmitglied der Staatsoper Wien.
26. September: Ernennung von Richard Mayr zum Ehrenbürger der Stadt Salzburg.
2. November: Debüt an der Metropolitan Opera in New York als "Pogner" in Wagners "Die Meistersinger von Nürnberg". Weitere Gastspiele in den USA bis 1930.
31. Juli: Am Abend nimmt Professor Dr. Finsterer die notwendig gewordene zweite Operation an Mayr vor, die gut verlaufen ist und das Befinden des Patienten in den späten Abendstunden den Umständen entsprechend günstig ist.[1]
1. September: Übertritt in den Ruhestand.
1. Dezember: Tod in Wien. Nach mehreren Trauerakten in Wien Beisetzung in der Familiengruft am Salzburger Friedhof von St. Peter.

Sein Vermögen vermachte er testamentarisch je zur Hälfte der Internationalen Stiftung Mozarteum sowie dem Salzburger Museum Carolino Augusteum.

Bühnenrollen

Allein an der Wiener Staatsoper verkörperte Richard Mayr in der Zeit zwischen 1902 und 1933 insgesamt 95 verschiedene Opernfiguren; die meisten davon sang er viele Male. 149 mal gab er in Wien den "Ochs auf Lerchenau" (im "Rosenkavalier"), 138 mal den "Goldschmied Veit Pogner" (in "Die Meistersinger von Nürnberg"), 123 mal den "Landgraf Hermann" (in "Tannhäuser") und 101 mal den "König Marke" (in "Tristan und Isolde"). Weitere Rollen in: "Die Zauberflöte", "Don Giovanni", "Fidelio" und anderen Produktionen bei den "Salzburger Festspielen".

Das besondere Talent Richard Mayrs lag darin, seinen Rollen eine ganz eigene und neuartige Charakteristik zu verleihen. Ohne jedes intellektuelle Kalkül verschmolzen in ihm der Naturmensch und der Künstler zu einer Bühnenpersönlichkeit, die dem Publikum äußerst authentisch erschien. Mayr verstand es, seinen Rollen psychologische Tiefe zu geben, indem er sie nicht nur spielte, sondern buchstäblich verkörperte, also immer auch als authentischer Mensch auf der Bühne stand. Besonders dort, wo sich das Komödiantische mit dem Tragischen paart, feierte er seine größten Erfolge. Deshalb ist seine Interpretation der Figur des "Ochs auf Lerchenau" auch so außergewöhnlich populär geworden.

Bilder

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Quellen

Einzelnachweis

  1. ANNO, "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 3. August 1935, Seite 7