Saline Hallein

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Perkufen und Halleiner Fuder im Pfannhaus, auf einem Gemälde von Benedikt Werkstätter, 1758, in den Fürstenzimmern im Keltenmuseum Hallein
Aus der Salzproduktion in der Saline Hallein: links sieht man am Rande einer Sudpfanne die Perkufen, rechts, die weißen, bereits getrockneten Salzstöcke, werden von Salzträgern entfernt.
Schautafel in der Alten Saline über die Salinengeschichte
Alte Saline auf der Pernerinsel als Veranstaltungsort
Alte Saline, Veranstaltungsort, Bild Kunstausstellung zu Advent 2009

Das historische Gebäude der Saline Hallein ist die letzte bestehende Saline in Hallein auf der Pernerinsel und zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in Hallein.

Geschichte

In mehreren Salinen in Hallein wurde 1198 bis 1989 die Sole des Salzbergwerks Dürrnberg versotten. Die Sole wurde in hölzernen Rohren vom Berg in die Stadt hinuntergeleitet, wo sie in den verschiedenen Sudhäusern in großen Pfannen mittels Hitze verdampft wurde. Zurück blieb das Grobsalz.

Die Hallen der letzten Saline, der sogenannten "Alten Salinen", dienen heute als Kultur- und Veranstaltungsstätte.

Die Anfänge

Eine Urkunde vom 14. April 1191 bezeugt erstmals eine Saline am Tuval im Norden von Hallein. Dann folgten in kurzen Abständen mehrere Urkunden mit Schenkungen von Salzanteilen. Durch immer neue Verleihungen von Pfannen (Sudhäusern, Salinen) nahm die Salzverarbeitung in Hallein einen großen Aufschwung. Es kamen Nutzungsrechte am Dürrnberg hinzu, wo neben Klöstern auch die Geschlechter der Gutrater und Goldegger Pfannrechte erhielten. 1198 wurde erstmals eine Salzpfanne in "muelpach", einem Ort im Bereich der aufgegebenen keltischen Talsiedlung im heutigen Stadtgebiet von Hallein, urkundlich erwähnt. Diese Bezeichnung wird im Laufe des 13. Jahrhunderts durch die Namen Salina und schließlich Hallein (haellinum von Hall = Salz, kleines Hall) abgelöst.

Sudhäuser in der Altstadt

Selbstverständlich hatten die Erzbischöfe einige Pfannen in Hallein. Das Domkapitel besaß ebenfalls Pfannen. Die Gutrater hatten wahrscheinlich auf der Pfanne Neusieden Rechte. Mitte des 13. Jahrhunderts gab es neun Pfannen in Hallein. Dem Erzbischof gehörten "vier Sieden", die Haus, Zistel, Werch und Wieting.

Im Laufe der Jahrhunderte entstanden so mehrere Sudhäuser in der Halleiner Altstadt wie das Colloredo-Sudhaus, Sudhaus Werch anstelle des heutigen Bayrhamerplatzes oder das Sudhaus Raitenau. Das Colloredo-Sudhaus war dann das letzte Sudhaus, bevor eine zentrale Saline auf der Pernerinsel errichtet wurde, die heute "Alte Saline" genannt wird. Das Colloredo-Sudhaus aber schon nach wenigen Jahren wieder stillgelegt, weil es sich dabei um eine Fehlkonstruktion handelte.

Produktion

Im 15. und 16. Jahrhundert erzeugte die Salinen in Hallein durchschnittlich 24 000 bis 30 000 Tonnen Salz pro Jahr. Davon gelangten etwa zwei Drittel, also zwischen 16 000 und 20 000 Tonnen auf der Salzach in den Handel, der Rest wurde zu Lande exportiert. Pro Jahr legten in Hallein zwischen 1 300 und 1 800 Salzschiffe ab, einschließlich der Schiffe, die vom Berchtesgadener Salzstadel in Rif oder von Salzburg abfuhren, passierten etwa 3 000 bis 3 500 Schiffe jährlich die Stadt Laufen. 1590 erreichte die Produktion in Hallein mit 39 200 Tonnen den Spitzenwert.

1850 verloren die Salinen ihre obrigkeitlichen Befugnisse und wurden reine Wirtschaftskörper der Habsburgermonarchie, zuletzt als k.u.k. alpenländische Salinen. Auf die alpenländischen Salinen entfielen in den letzten Jahren der österreichisch-ungarischen Monarchie mit 170 000 Tonnen Salz rund 50 % der Salzproduktion der österreichischen Reichshälfte.

Neubau auf der Pernerinsel

Eine längst überfällige Rationalisierung wurde in den Jahren 1854 und 1862 mit dem Bau einer zentralen leistungsfähigen Salinenanlage auf der Pernerinsel eingeleitet. Der einseitig auf das Salzwesen ausgerichteten Ökonomie der Stadt Hallein versuchte man in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zunehmend mit neuen Betriebsansiedlungen entgegen zu wirken. Es entstanden z. B. ein Zementwerk, eine Tabak- und eine Papierfabrik.

In der Alten Saline, die ursprünglich doppelt so groß war wie heute, wurde bis 1989 Salz produziert. Bis in die 1950er-Jahre mit riesigen Sudpfannen aus Metall, die mit Holz befeuert wurden, das im benachbarten Ziegelstadl getrocknet und gelagert wurde.[1]

1954 und 1955 erhielt der Salinenstandort Hallein mit der Errichtung einer modernen Thermokompressionsanlage einen letzten Innovationsschub.

Veranstaltungsort Alte Saline

Im Jahre 1989 endet dann die Jahrtausend alte Salzgewinnung mit der Schließung der Saline und der Einstellung der Soleproduktion im Dürrnberg. Kunst und Kultur erfüllen seither die zurückgelassenen Industriestätten mit Leben, u. a. mit Produktionen der Salzburger Festspiele, der internationalen Sommerakademie und des Halleiner Kulturforums. Zur Weihnachtszeit fanden in Teilen der Gebäude der Original Halleiner Weihnachtsmarkt statt, alle zwei Jahre die Tennengauer Messetage. Heute gibt es nur mehr den Halleiner Weihnachtsmarkt.

Seit Sommer 2024 können nun künftig bis zu 1 780 Personen können künftig laut Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Hallein in der Alten Saline auf der Halleiner Pernerinsel eine Veranstaltung besuchen. Bisher waren es mit rund 1 200 um etwa ein Drittel weniger. Möglich macht das der Umbau der historischen Räumlichkeiten. Die Stadt Hallein, der die Pernerinsel seit 1991 gehört, hat 2,3 Millionen Euro investiert. Der Handlungsbedarf sei groß gewesen, aus statischen Gründen war der erste Stock seit Dezember 2022 behördlich gesperrt. Es wurde der Zustand aus der Zeit der Erbauung Ende des 19. Jahrhunderts hergestellt plus etliche moderne Errungenschaften eingebaut: eine LED-Beleuchtung, eine moderne Brandmeldeanlage und Brandschutztüren sowie ein Lift und WC-Anlagen im Erdgeschoß.

Die so neu geschaffenen Räume, die man mieten kann, tragen seit dem Umbau neue Namen: Franz-Kurz-Saal, Ritter-von-Schwind-Saal, Romed-Plank-Raum, Friedl-Bahner-Salon und Barbara-Raum. Alle Personen haben etwas mit der Geschichte des Gebäudes zu tun. Weil die (Salinen-)Vergangenheit in Hallein eine Männerangelegenheit war, blieb als Frau nur die heilige Barbara, Schutzpatronin der Knappen, übrig.[1]

Bilder

  Saline Hallein – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Siehe auch

Quellen

  1. 1,0 1,1 www.sn.at, 17. Juli 2024: "Hallein: Heiraten im Salz in der neuen Alten Saline", ein Beitrag von Karin Portenkirchner