Marmorsaal Schloss Mirabell

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Marmorsaal Schloss Mirabell
der Marmorsaal

Der Marmorsaal im Schloss Mirabell in der rechtsseitigen Altstadt Salzburgs zählt zu den berühmtesten Trauungsälen der Welt.

Geschichte

Aus dem Schloss Farmach in Saalfelden, das einst als Pflegegericht diente, stammt der Marmorboden. Dieser wurde im Zuge des Umbaus von Schloss Farmach im 19. Jahrhundert nach Salzburg ins Schloss Mirabell gebracht.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fand am 12. Oktober 1947 im Marmorsaal die erste öffentliche Veranstaltung der neu gegründeten Salzburger Volkshochschule mit einem Gastvortrag des British Councils über britisches Leben, Denken und Kulturschaffen statt.

Einer persönlichen Initiative von Dipl.-Ing. Wolfgang Exner senior ist die Sanierung des Marmorsaales in seiner heutigen Gestaltung zu verdanken. Am 9. April 1954 wurde die Renovierung des Marmorsaales beendet, die unter Leitung des Landeskonservators Theodor Hoppe durchgeführt wurde. Im selben Jahr, am 31. Oktober, begannen im Marmorsaal die Salzburger Schlosskonzerte.

1955 wurde der Saal zum Trauungsort. Beispielsweise Bürgermeister Stanislaus Pacher (SPÖ) heiratete hier am 21. Juni 1955 seine Frau Justine, die frühere Gattin seines Sohnes. Besonders beliebt sind naturgemäß einprägsame Termine für Hochzeiten. So gaben sich am 9. September 2009 (09. 09. 2009) 27 Paare im hier ihr "Jawort", darunter ein Paar, das sich erst Anfang September nach vielen Jahren des Zusammenlebens zur Hochzeit entschlossen hatte. Am 10. September 2010, einem Sonntag, (10. 09. 2010) waren es 24 Paare.

Trotz eines Freitags und einem 13. heirateten am 13. März 2020 vier Paare, darunter die beiden Berliner Michael Salzburg und seine Frau Heike, die zum ersten Mal in der Stadt Salzburg waren. Am 22. Februar 2022 (22. 02. 2022) schlossen 22 Paare hier den Bund fürs Leben.

Am 15. Jänner 1970 wurde eine Orgel zur musikalischen Umrahmung von Hochzeiten zur Verfügung aufgestellt. Das Instrument stammt von der Firma Dreher & Reinisch aus Salzburg und verfügt über 419 Pfeifen, fünf Register und ein Manual. Der künstlerische Schmuck stammt von Jakob Adlhart. Allerdings stand dieses Instrument nur wenige Monate im Marmorsaal, dann wurde es in der Evangelischen Matthäuskirche in Salzburg-Taxham aufgestellt, die Ende 1969 gesegnet worden war.[1]

Am 25. März 1972 wurde der vom deutschen Medienunternehmen Franz Burda gestiftete "Bambi-Preis" im Marmorsaal verliehen. Die Leser der Burda-Zeitschriften hatten Inge Meysel, Heinz Rühmann, Mireille Mathieu und Peter Alexander zu den beliebtesten Unterhaltungsstars gewählt.[2]

Am 12. Oktober 1973 wurde im Marmorsaal die Urkunde der Städtepartnerschaft der Landeshauptstadt mit der Norditalienischen Stadt Verona vom Veroneser Bürgermeister Carlo Delaini und dem Salzburger Bürgermeister Heinrich Salfenauer (SPÖ) unterzeichnet.[3]

Mit einem Festakt im Marmorsaal feierte am 7. April 1978 der Aeroclub Salzburg "50 Jahre Segelflug in Salzburg".[4]

Zu einer Ehrung mit Misston kam es hier am 24. Mai 1978. Im Rahmen einer Festsitzung des Salzburger Gemeinderates erhielten die früheren Stadträte Martha Weiser (ÖVP) und Josef Weilhartner (FPÖ) den Wappenring der Landeshauptstadt Salzburg verliehen. Bürgerlisten-Gemeinderat Richard Hörl lehnte jedoch die Ehrung ab und wies in seiner Wortmeldung auf die Mitverantwortung der Geehrten für die teilweise Zerstörung des Stadtbildes hin.[5]

Am 26. April 1985 kam der Gemeinderat mit Magistratsdirektor Herbert Meister zu einer Festsitzung "40 Jahre Zweite Republik" im Marmorsaal zusammen.[6]

2024, Blick in den Marmorsaal.

In einer Festsitzung am 23. April 1987 wurde "700 Jahre Stadtrecht" gefeiert. Neben Bürgermeister Josef Reschen (SPÖ) sprachen noch der Salzburger Erzbischof Karl Berg, Innenminister Karl Blecha und Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Radlegger (beide SPÖ) sowie die Historiker Heinz Dopsch und Rudolf Ardelt.

1988 hatte die Streichung der 15.000-Schilling-Heiratsprämie einen Hochzeitsboom im Marmorsaal auslöst. Im Dezember fanden 319 Hochzeiten statt, viermal mehr als im Dezember 1986.

Das Bild rechts 2024 wurde anlässlich der Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Landeshauptstadt an Harald Preuner beim Festakt im Marmorsaal, an dem neben Landeshauptmann Wilfried Haslauer junior auch der gesamte Stadtratskollegium teilgenommen hatte, aufgenommen.

Weblink

Quelle

  • SALZBURGWIKI-Beiträge
  1. "Chronik der Stadt Salzburg 1970–1979", Seite 8
  2. "Chronik der Stadt Salzburg 1970–1979", Seite 60
  3. "Chronik der Stadt Salzburg 1970–1979", Seite 98
  4. "Chronik der Stadt Salzburg 1970–1979", Seite 206
  5. "Chronik der Stadt Salzburg 1970–1979", Seite 208
  6. "Chronik der Stadt Salzburg 1980–1989", Seite 104