Salzburger Kirchenprovinz
Die Salzburger Kirchenprovinz war und ist der kirchliche Jurisdiktionsbereich des Erzbischofs von Salzburg.
Geschichte
- siehe auch Kirchenprovinz Salzburg 1825–1918
Bis 1817/1821 ist sie gleichzeitig die Bayerische Kirchenprovinz. Sie unterstand und untersteht nur dem Erzbischof.[1]. Die Bayrisch-Salzburger Kirchenprovinz vor und nach 1817/1821 sind in ihrem Flächenumfang erheblich unterschieden. Daher erscheint es zur besseren Unterscheidbarkeit sinnvoller die Kirchenprovinz unter dem Vorsitz des Salzburger Erzbischofs vor 1817 als bayerische Kirchenprovinz (bzw. altbayrische Kirchenprovinz) zu bezeichnen und die Kirchenprovinz nach 1817/1821 als Salzburger Kirchenprovinz.
Erzdiözese Salzburg
- Erzdiözese Salzburg
- Archidiakonat Domstift Salzburg (Lungau)[2]
- Archidiakonat Baumburg
- Archidiakonat Admont[2]
- Archidiakonat Oberkärnten[2]
- Archidiakonat Obere Mark[2]
- Archidiakonat Untere Mark[2]]
- Bistum Leoben von 1786 bis 1859
Suffraganbistümer der bayerischen Kirchenprovinz unter Salzburger Vorsitz
- Bistum Freising, Bayern, von 798 bis 1817[2]
- Bistum Neuburg, Bayern, von 798 bis etwa 802[2]
- Bistum Regensburg, Bayern, von 798 bis 1817[2]
- Bistum Passau, Bayern, von 798 bis 1728: Als das Bistum Passau 1728 vom Papst aus dem Salzburger Metropolitanverband ausgegliedert und direkt dem Apostolischen Stuhl unterstellt wurde, gab es heftige Salzburger Proteste. Jedoch wurde diese Exemtion 1730 bestätigt. Trotzdem blieb aber die Erscheinungspflicht bei vom Salzburger Erzbischof einberufenen Provinzialsynoden aufrecht. Unter den Bischöfen war unter anderem auch ein Verwandter des Salzburger Erzbischofs Leopold Anton Freiherr von Firmian, Leopold Ernst von Firmian (1763–1783). Auch das Haus Auersperg war mit einem Bischof vertreten, mit Joseph Franz Anton von Auersperg (1784–1795).[2]
- Bistum Brixen, Südtirol, von 798 bis 1921[2]
- Erzbistum Trient , Trentino, heute Italien, von 1825 bis 1920
- Diözese Wien[2]
- Diözese Wiener Neustadt[2]
Salzburger Eigenbistümer
- Bistum Chiemsee von 1215/1216 bis 1817/1818, unter den Bischöfen war Sigmund Christof Graf Zeil, Apostolischer Administrator der Erzdiözese Salzburg in Ermangelung eines Erzbischofs[2]
- Gurk-Klagenfurt, seit 1072: Sie wurde als Salzburger Eigenbistum Gurk gegründet, 1786 dann eigenständige Diözese und der Bischofssitz von Gurk nach Klagenfurt verlegt. Unter den Bischöfen finden sich Salzburger Erzbischöfe wie Matthäus Lang von Wellenburg, Hieronymus II. Graf von Colloredo (1762–1772) oder Andreas Rohracher (Weihbischof von 1933 bis 1939, Kapitelvikar von 1939 bis 1943) oder Verwandte der Salzburger Erzbischöfe wie Sebastian Bartholomäus von Lodron (1630–1652);[2]
- Diözese Graz-Seckau seit 1218: Das Salzburger Eigenbistum wurde 1786 eigenständige Diözese der Salzburger Kirchenprovinz mit Sitz in Graz und 1963 in Diözese Graz-Seckau umbenannt. Auch hier finden sich unter den Bischöfen Verwandte Salzburger Erzbischöfe wie Leopold III. Ernst Graf von Firmian (1729–1763).[2]
- Bistum Lavant von 1228 bis 1924: Als Salzburger Eigenbistum mit Sitz in St. Andrä im Lavanttal gegründet, 1786 als selbständiges Bistum der Salzburger Kirchenprovinz und seit 1859 Bischofssitz in Marburg (Maribor, Slowenien).[2]
Exemte Fürstpropstei
Die im Mittelalter die bayerisch-Salzburger Kirchenprovinz umgebenden Bistümer[2]
- Im Westen das Erzbistum Mainz
- Im Südwesten das Erzbistum Mailand
- Im Süden das Patriarchat Aquileia
- Im Südosten das Erzbistum Kalocsa
- Im Osten das Erzbistum Gran
- Im Norden das Erzbistum Prag
Die Salzburger Kirchenprovinz in der Gegenwart
- Hauptartikel Kirchenprovinz Salzburg Anfang des 21. Jahrhunderts
Die Kirchenprovinz Salzburg ist eine von zweien in Österreich (die andere ist Wien), zu ihr gehören die
- Erzdiözese Salzburg
- Diözese Graz-Seckau
- Diözese Gurk-Klagenfurt
- Diözese Innsbruck, Nordtirol, seit 1964
- Diözese Feldkirch, Vorarlberg, seit 1968
Quellen
- Salzburg Archiv: Lebensbilder Salzburger Erzbischöfe aus zwölf Jahrhunderten, Schriftenreihe des Vereins Freunde der Salzburger Geschichte, 1998, Peter F. Kamml und Alfred Stefan Weiß, ISBN 3-9500712-0-2
- Dopsch, Heinz: Salzburg im Hochmittelalter. In: Geschichte Salzburgs, Stadt und Land, Band I/1, hg. von Heinz Dopsch, 2. Aufl. Salzburg 1983, S. 229-419, hier S. 237-238
- Wikipedia Suffraganbischof
- Kathpedia - Die freie katholische Enzyklopedie
Einzelnachweise
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