Wetter im Sommer 2024

Der Artikel Wetter im Sommer 2024 dokumentiert vor allem die Unwetter des Augusts 2024.

Der Sommer

Zweigeteilt zeigte sich der Sommer 2024 in Österreich. Während vor allem im Osten und Südosten bei der Zahl der Hitzetage und Tropennächte Rekorde verzeichnet wurde, gab es im Westen des Landes häufiger Kaltfronten. Mit einer Abweichung von +2 Grad Celsius gegenüber dem Mittel der vergangenen 30 Jahre handelt es sich um den zweitwärmsten Sommer in Österreich seit Beginn der Aufzeichnungen vor 258 Jahren. Im Osten- und Südosten liegt der Sommer sogar auf Platz 1, berichtet der Wetterdienst Ubimet. Die erste Hitzewelle des Sommers ließ bis zum 18. Juni auf sich warten und war auch nur von kurzer Dauer.

Insgesamt 17 Hitzetage mit Temperaturen von über 30 Grad wurden in der Stadt Salzburg gemessen, der Rekord liegt hier bei 31 Tagen im Sommer 1994. Im Vergleich dazu wurden in Eisenstadt heuer ganze 41 Hitzetage verzeichnet, damit wurde der Rekord von 38 Hitzetagen im Sommer 2015 gebrochen. Ähnlich stellt sich die Situation auch bei den Tropennächten, also Temperaturen von über 20 Grad in der Nacht, dar – davon gab es in Salzburg heuer keine. Linz hingegen verzeichnet mit 15 Tropennächten einen Rekordwert. Der August trug mit +3,2 Grad maßgeblich zur deutlichen Sommerbilanz bei und schloss als heißester der Messgeschichte ab. Im Vergleich zum langjährigen Mittel war es im Bundesland Salzburg im Sommer 2024 mit +2,1 Grad deutlich zu warm.[1]

Juni

Juli

Der Juli 2024 war der zweitwärmste Juli der Messgeschichte und der 14. überdurchschnittlich warmer Monat in Serie. Im Tiefland Österreichs lag die Temperatur um 2,1 Grad über dem Mittel der Klimaperiode 1991 bis 2020, in den Gipfelregionen um 2,0 Grad. Die Wetterstation in Salzburg-Freisaal von GeoSphere Austria registrierte acht Hitzetage (Temperatur über +30 °C), jedoch keine Tropennacht (in der die Temperatur nicht unter + 20 °C sinkt).[2]

August

Der August war mit +3,2 Grad über dem langjährigen Durchschnitt der heißeste der Messgeschichte.

  • 2. August: In der Nacht auf heute Freitag erreichte eine Regenfront mit Gewittern das Bundesland; in der Nacht waren mehr als 400 Mitglieder der Feuerwehren im Einsatz; im Laufe des heutigen Tages ziehen immer wieder Regenfelder und Gewitter über Salzburg hinweg; die Messstelle Salzburg-Freisaal von GeoSphere Austria verzeichnete rund 19 Liter Regen pro Quadratmeter seit gestern späten Nachmittag bis heute 12 Uhr; rund 17 Liter seit gestern, davon heute Vormittag einmal rund sieben Liter innerhalb einer Stunde, sind die Daten von Petes Hobby-Wetterstation Neumarkt am Wallersee;
  • 7. August: Um 15 Uhr konnte man vom Strandbad Neumarkt am Wallersee eine Unwetterfront sehen, die sich aus dem Rupertiwinkel näherte und schon etwa 20 Minuten später, gegen 15:30 Uhr, mit Hagel Neumarkt am Wallersee erreichte.
7. August: Video einer herannahenden Unwetterfront von Westen Richtung Wallersee. Eine Videoaufnahme im Strandbad Neumarkt am Wallersee mit anschließenden Video des Unwetters mit Hagel, aufgenommen in einem Garten in Neumarkt am Wallersee.
Der Hydrographische Dienst des Landes Salzburg registriert am Nachmittag mit +29,5 °C die höchste Wassertemperatur im Wallersee seit Jahren. Nach diesem heißen Sommertag mit Temperaturen über +30 °C sind die Feuerwehren im Bundesland Salzburg waren in der Nacht auf Dienstag gefordert wie noch nie in diesem Sommer: Blitzeinschlag, Murenabgänge, lokale Überschwemmungen. 31 Feuerwehren mit 1 060 Einsatzkräften halfen bei insgesamt 236 Einsätzen; im Tennengau werden zwei Jäger vom Gewitter überrascht; die Jäger suchten in einem Bodensitz Schutz, als plötzlich ein Blitz in unmittelbarer Nähe einschlug; während die Jäger nur leichte Verletzungen davontrugen und durch Alpinpolizei und Bergrettung ins Tal gebracht werden konnten, war der Blitzschlag für den Hund, der unter der Bank des Bodensitzes lag, tödlich; um etwa 19 Uhr wurden die Einsatzkräfte zu einem Brand am Mühlbacher Sonnberg in Bramberg am Wildkogel (Pinzgau) gerufen, wo nach einem Blitzeinschlag ein Bauernhaus in Flammen stand; das Feuer konnte bis 22 Uhr unter Kontrolle gebracht werden, wie Bezirksfeuerwehrkommandant Klaus Portenkirchner mitteilte; die örtlichen Feuerwehren waren mit etwa 135 Leuten im Einsatz;[4]; die Wagrainer Straße wird zwischen Wagrain und St. Johann im Pongau auf einem Abschnitt von etwa zwei Kilometern vermurt und teilweise unterspült;
  • 13. August: Nach den gestrigen Unwettern, die vor allem im Innergebirg Schäden verursachten, gehen auch heute Abend wieder seit etwa 18 Uhr im gesamten Bundesland schwere Gewitter nieder; so kühlte es beispielsweise in der Nordflachgauer Stadt Neumarkt am Wallersee von +25 °C um 20 Uhr auf + 17 °C um 21 Uhr ab; in dieser Stunde fielen 7,6 Liter Regen pro Quadratmeter[5]; so kühlte es beispielsweise in der Nordflachgauer Stadt Neumarkt am Wallersee von +25 °C um 20 Uhr auf + 17 °C um 21 Uhr ab; in dieser Stunde fielen 7,6 Liter Regen pro Quadratmeter; 705 Einsatzkräfte von 29 Feuerwehren sind an 84 Einsatzstellen, vor allem im Flachgau, Tennengau und Pongau, bis spät in die Nacht im Einsatz; auf dem Wolfgangsee gerät gegen 22:40 Uhr ein Elektroboot in Seenot, das von St. Gilgen nach St. Wolfgang fahren wollte;[6] am nächsten Morgen wird in Neumarkt am Wallersee um 06:26 Uhr der Nachttiefstwert von +16,9 °C registriert, der Wallersee-Pegel stieg über Nacht wieder um drei Zentimeter von 118 auf 121 cm über Normalnull, jedoch fiel die Wassertemperatur nur unwesentlich ab (von +28,2 °C am 13. August mittags auf +26,2 °C am nächsten Tag in der Früh);[7]
  • 14. August: Den dritten Abend in Folge gehen schwere Gewitter über dem Land Salzburg nieder; in Neumarkt am Wallersee kühlt es von +30,8 °C um 17:06 Uhr auf 19,2 °C um 21:45 Uhr ab. Die Unwetter, die in der Nacht von Montag, 13., auf Dienstag, 14. August über den Pongau gezogen sind, haben auch in der Liechtensteinklamm massive Schäden verursacht; sie ist seit Dienstag komplett gesperrt; in den nächsten Tagen soll die Liechtensteinklamm in Teilen wieder aufsperren, vermutlich nur die erste Hälfte des Weges bis zum Helix, aber der gesamte Weg wird erst 2025 wieder begehbar werden;[8]
Video, Blitze einer Gewitterfront am 14. August 2024 im Salzburger Land, 02:16 min. Video
  • 17. August: ein Leichtflugzeug stürzt am Vormittag in Mauterndorf ab und verfehlt dabei ein Wohnhaus nur um wenige Zentimeter; der Pilot kann sich nur leicht verletzt selbstständig aus den Trümmern der Maschine befreien; er hatte noch eine Notlandung versucht, die jedoch missglückte und die Maschine prallte frontal in einen Gartenzaun;[9]
  • 18. August:
... in der Nacht von gestern Samstag, auf heute Sonntag, standen in Salzburg elf Feuerwehren mit mehr als 260 Helfern in Dauereinsatz; der Schwerpunkt lag im Pinzgau, vor allem Kaprun und Zell am See waren von Unwettern betroffen, großteils waren Vermurungen zu beseitigen;
... eine Mure hatte in der Nacht auf Sonntag in Thumersbach in Zell am See einen Schwerverletzten gefordert; die Geröllmassen waren in ein Haus eingedrungen und hatten den Bewohner erwischt; die Rettung des Verletzten gestaltete sich äußerst schwierig, denn anfangs es nicht möglich bis zum Haus zu gelangen, da die Zufahrt von Geröllmassen blockiert war; der Notarzt wurde mit einem Unimog zum Verletzten gebracht;
... im Gemeindegebiet von Niedernsill hatte eine Mure die Mittersiller Straße (B 168) verschüttet;
... in Kaprun war die Lage sehr kritisch, berichtete Bürgermeister Domenik David (SPÖ); die Freiwillige Feuerwehr Kaprun musste Verkehrswege freimachen, überflutete Gebäude auspumpen und diverse Bäche wieder ins Bachbett zurückleiten; am Schaufelberg gab es mehrere Erdrutsche, die Zufahrt zu den Kapruner Stauseen und der Gletscherbahn war gesperrt; zwei Häuser am Schaufelberg waren bis Sonntagmittag von der Außenwelt abgeschnitten, alle Bewohner der 30 Häuser am Schaufelberg sind aber seit der vergangenen Nacht angehalten, nur in den oberen Stockwerken der Gebäude zu bleiben;[10]

Quellen

  1. SALZBURG24 vom 2. September 2024
  2. www.zamg.ac.at, abgefragt am 31. Juli 2024
  3. www.sn.at, 3. August 2024
  4. www.sn.at, 13. August 2024
  5. Quelle Petes Hobby-Wetterstation Neumarkt am Wallersee, Daten abgefragt um 21:05 Uhr
  6. www.sn.at, 14. August 2024
  7. SALZBURG24 vom 14. August 2024, www.salzburg.gv.at/wasser/hydro sowie Petes Hobby-Wetterstation Neumarkt am Wallersee, Daten abgefragt am 14. August 2024 um 08:15 Uhr
  8. www.sn.at, "Pongauer Nachrichten" vom 14. August 2024
  9. SALZBURG24 vom 17. August 2024
  10. www.sn.at, 18. August 2024
Wetter im Land Salzburg