Adalbert II.
Adalbert II., vielfach auch Odalbert genannt (* um 875; † 14. November 935), war ein Salzburger Erzbischof und Abt des Benediktinerstifts St. Peter im 10. Jahrhundert.
Leben
Adalbert entstammte dem mächtigen Adelsgeschlecht der Aribonen. Vor seiner Wahl zum Erzbischof führte er aber ein eher weltliches Leben. Er trennte sich beim Amtsantritt als Erzbischof von seiner Ehefrau Rihni aus dem Geschlecht der Luitpoldinger, die ihm sechs (oder sieben ?) Kinder geschenkt hatte. Adalbert war in der Folge ein weltoffener und zielstrebiger Erzbischof, der sich als Kirchenfürst und als Angehöriger des bayrischen Hochadels nach manchem anfänglichem Misstrauen zunehmend allgemeiner Achtung und Wertschätzung erfreute.
Über diesen Erzbischof ist ein ausführlicher Traditionskodex erhalten, der älteste in der Geschichte Salzburgs. In diesem werden über 100 Tauschgeschäfte des Erzbischofs aufgelistet. Bei diesen Tauschgeschäften war Adalbert sehr am langfristigen Vorteil für das Land Salzburg bedacht. Häufig vergab er größeren Besitz an Geschäftspartner, wenn diese dafür nach deren Lebenszeit ihren Besitz dauernd dem Erzstift vermachten. Adalbert konnte so am Ende seiner Regentschaft auf eine insgesamt sehr erfolgreiche Wirtschaftspolitik zurückblicken.
In einer Tauschurkunde vom 23. Mai 927 zwischen Adalbert II. und seinem Chorbischof Cotabert wird das steirische Rottenmann erstmals erwähnt.
Zudem baute er das Pfarrnetz Karantaniens immer weiter aus. Adalbert verließ seine Diözese selten, reiste aber innerhalb seines Machtbereiches unermüdlich umher, um seinen Aufgaben nachzukommen. Adalbert nahm allerdings - gemeinsam mit dem Herzog von Bayern - auch an Kriegszügen teil (929 Kriegszug nach Böhmen, 934 nach Oberitalien).
Am 22. Juli 935 besuchte Herzog Eberhard von Bayern gemeinsam mit dem Erzbischof Reichenhall, um den Treueeid der Halligen, der Edlen und anderen entgegen zunehmen.
Literatur
- Dopsch, Heinz: Die Zeit der Karolinger und Ottonen. In: Geschichte Salzburgs - Stadt und Land, Bd.I/1, hg. von Heinz Dopsch, 2. Aufl. Salzburg 1983, S. 157–228, hier S. 201–204.
Quellen
- Hauthaler, Willibald (Hg): Traditionscodex, SUB I, S. 55–165, vergl. dazu Erben, Wilhelm: Untersuchungen zum Codex traditionum Odalberti, MGSL 29 (1889) S. 454–480.
Vorgänger |
Salzburger Erzbischof 923–935 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Abt der Benediktiner-Erzabtei St. Peter 923–935 |
Nachfolger |