Republik Slowenien
Republik Slowenien ist ein mitteleuropäischer Staat, der im Süden Österreichs eine lange Grenze hat.
Geografie
Slowenien grenzt an die österreichischen Bundesländer Kärnten, Steiermark und Burgenland, an Ungarn, Kroatien und Italien und hat einen schmalen Zugang (von nur 46,6 km Breite) zum Meer, zur Adria.
Es hat eine Fläche von 20 273 km², das ist etwas mehr als die Niederösterreichs, und eine Einwohnerzahl von etwas mehr als zwei Millionen.
Die Hauptstadt Sloweniens ist Ljubljana, deutsch Laibach (ungefähr 280 000 Einwohner).
Trotz seiner geringen Größe verfügt Slowenien über sehr verschiedenartige Landschaftsformen. Im Nordwesten verlaufen die Hochgebirgszüge der Julischen Alpen, Karawanken und Steiner Alpen. Von den vier wichtigsten Flüssen Sloweniens entspringen die Soča (italienisch Isonzo) und die Save (slowenisch Sava) in den Julischen Alpen. Die zwei größten Flüsse kommen hingegen aus Österreich, nämlich die Drau (slowenisch Drava) und die Mur (slowenisch Mura).
1991 hatte die Republik die Alpenkonvention mit unterzeichnet.
Der Alpe-Adria-Trail führt durch Slowenien.
Geschichte und historische Geografie
Eigentliche Geburtsstunde Sloweniens ist das Jahr 1918, in dem die Grenzen weitgehend nach ethnischen Kriterien gezogen wurden und sich Slowenien dem jugoslawischen Staat anschloss, aus dem es am 25. Juni 1991 wieder ausschied.
Zuvor gehörte das Gebiet Sloweniens, mit geringfügigen Ausnahmen, von der Karolingerzeit bis 1806 zum (Heiligen) Römischen Reich Deutscher Nation, dann bis 1918 zum Kaisertum Österreich bzw. zur Österreichisch-Ungarischen Monarchie, war also eng mit dem heutigen Österreich verbunden. Es war aber auf unterschiedliche Reichsfürstentümer bzw. Kronländer aufgeteilt, die alle im Laufe des Spätmittelalters oder in der frühen Neuzeit dem Haus Habsburg zugefallen und damit "österreichisch" geworden waren.
Diese Einteilung in historische Landschaften ist noch heute lebendig, auch weil sie in den Dialekten der slowenischen Sprache tiefe Spuren hinterlassen hat – diese gliedert sich in acht Dialektgruppen[1] mit insgesamt 46 Mundarten und ist damit die am stärksten dialektzerklüftete Sprache Europas.
Die Gliederung in fünf historische Landschaften entspricht im Wesentlichen den ehemaligen österreichischen Kronländern und ist noch immer gängig:
- Kranjska = Krain, die Kernlandschaft (ehemaliges Herzogtum Krain) mit der Hauptstadt Ljubljana (deutsch Laibach);
- (Spodnja) Štajerska = (Unter-)Steiermark; bedeutendste Stadt: Maribor;
- Koroška = Kärnten, hier: jener Teil Kärntens, der 1918 an Jugoslawien gelangte;
- Primorska = Küstenland (Teile des ehemaligen Kronlandes Küstenland);
- Prekmurje = Übermurgebiet, slowenisches Sprachgebiet im ehemaligen Königreich Ungarn.
Salzburgbezüge
In der Untersteiermark befanden sich im Mittelalter Besitzungen des Fürsterzbistums Salzburg in Pettau, Rann und Marburg an der Drau, sowie des Salzburger Eigenbistums Gurk (Drachenburg, Lichtenwald).
Die Herren von Graben waren ursprünglich in der Krain begütert.
1962 wurde die Diözese von Lavant auf Maribor umbenannt und am 22. November 1968 der Erzdiözese Ljubljana als Suffragan unterstellt.
In Slowenien sind die Spar European Shopping Centers und der Dm drogerie markt GmbH vertreten.
Die Republik Slowenien unterhält in der Stadt Salzburg ein Honorarkonsulat.
In der Stadt Salzburg gibt es eine Gottscheerstraße.
Personen aus Slowenien mit Salzburgbezug
- Franz Josef Binder (* 1908 in Marburg an der Drau, slowenisch Maribor; † 1960 in der Stadt Salzburg), Versuchsingenieur und ein international bekannter Motorradrennfahrer vor und nach dem Zweiten Weltkrieg
- Karl Doménigg (* 1867 in Laibach, slowenisch Ljubljana), Alpinist, Kurdirektor von Bozen und Salzburg
- Franz Schmidt von Ehrenberg (* 1781 in Marburg an der Drau, slowenisch Maribor; † 1832 in Salzburg), Kommandant des Salzburger Hausregiments, des später "Rainer-Regiment" genannten Infanterieregiments Nr. 59
- Emilie Kraus Baronin von Wolfsberg (die "Hundsgräfin") (* 1785 in Idria, Herzogtum Krain; † 1845 in Gnigl), Geliebte des französischen Kaisers Napoléon I.
- Ludwig von Kurz zum Thurn und Goldenstein (* 1850 in Laibach, slowenisch Ljubljana; † 1939 in Graz), Maler, Zeichner und Schriftsteller
- Franz Xaver Kuttnar (* 1793 in Schahmannstal bei Sittich, slowenisch Šentvid pri Stični, Unterkrain; † 8. März 1846 in St. Andrä im Lavanttal), Fürstbischof der Diözese Lavant
- Michael Ruppe (* 1863 in Schäflein, slowenisch Ovčjak bei Nesseltal, Krain; † 1951 in Salzburg), Maler und Bildhauer in Salzburg
- Felix von Schmitt-Gasteiger (* 1865 in Marburg an der Drau, slowenisch Maribor, Untersteiermark), österreichischer Beamter und von 1912 bis 1918 Landespräsident von Salzburg
- Anton Martin Slomšek (* 1800 in Ponikva bei Cilli, slowenisch Celje, Untersteiermark; † 1862 in Marburg an der Drau, slowenisch Maribor, Untersteiermark) war der letzte Fürstbischof des Bistums Lavant und der erste Bischof der neu geformten Diözese Lavant-Marburg
- Jakob Ignaz Maximilian Stepischnegg (* 1815 in Cilli, slowenisch Celje, Untersteiermark; † 1889 in Marburg an der Drau, slowenisch Maribor, Untersteiermark) war Fürstbischof des Bistums Lavant
- Constant von Wurzbach (* 1818 in Laibach, slowenisch Ljubljana, Krain; † 1893 in Berchtesgaden, Bayern), ein österreichischer Bibliograph, Lexikograf und Schriftsteller
- Ignaz Franz Zimmermann (* 1777 in Windisch-Feistritz, slowenisch Slovenska Bistrica; † 1843), Fürstbischof des Bistums Lavant
- Benjamin Šeško (* 2003 in Radeče), Fußballspieler beim FC Liefering
- Kevin Kampl (* 1990 in Solingen, Deutschland), ehemaliger Fußballspieler bei Red Bull Salzburg
Salzburger mit Slowenienbezug
Der Lungauer Maler Franz von Kurz zum Thurn und Goldenstein wirkte ab 1834 als Zeichenlehrer an der Handelsschule von J. Mahr in Laibach. Die Mutter von Viktor Kaplan stammte aus Pettau.
Ereignisse mit Salzburgbezug
Am 17. Jänner 1970 feierte Annemarie Moser-Pröll im Riesentorlauf von Marburg, ihren ersten von 62 Weltcupsiegen
Weblink
- Pressemeldung über die Bestellung von Anton Santner als neuen slowenischen Honorarkonsul in Salzburg
Quellen
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Republik Slowenien"
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Slowenische Mundarten"
Fußnote
- ↑ Von diesen entfallen drei auf die Landschaft Krain; an der Grenze zwischen der Kärntner und der steirischen Dialektgruppe ist erkennbar, dass Teile der Untersteiermark im Mittelalter noch zu Kärnten gehörten.