Siegmund von Hartmann
Dr. Siegmund von Hartmann (* 30. August 1737 in der Stadt Salzburg[1]; † 11. Oktober 1821 ebenda[2]) war ein salzburgischer Beamter.
Leben
Siegmund von Hartmann war der zweite Sohn von Friedrich Ludwig Hartmann (* 20. März 1695 in Jesingen bei Göppingen, Württemberg; † 5. Mai 1756 in der Stadt Salzburg), der als Sohn eines evangelischen Predigers zum Katholizismus konvertierte und seit 7. Juli 1724 Kästner des Salzburger Domkapitels war, und seiner Frau Maria Johanna, geborene Högler, der Tochter eines gräflich Tattenbachischen Pflegers.
Er absolvierte bis 1752 das Benediktinergymnasium und studierte Jus an der Benediktineruniversität Salzburg. Nach Abschluss des Studiums im August 1757 trat er in den Salzburger Landesdienst und war am Pfleggericht Radstadt und ab 13. Dezember 1758 bis 1761 unter Pfleger Ludwig Gottfried von Moll als Oberschreiber am Pfleggericht Wartenfels tätig. Ab 1. Dezember 1761 setzte er seine Studien an der württembergischen Universität Tübingen fort und konvertierte zum Evangelischen Glauben. Weitere Studien führten ihn nach Norddeutschland und die Niederlande, bevor er am 19. Mai 1769 in der Reichsstadt Ulm zum Ratskonsulenten avancierte. 1778 wurde er zum Syndikus der Ulmer Bürgerschaft gewählt, einer Art Bürgeranwalt, und quittierte seine städtische Anstellung.
Am 5. Juni 1779 wurde er (als Protestant) an der (katholischen) Benediktineruniversität Salzburg privatim, also ohne öffentliche Zeremonie, zum Doktor der Rechte (doctor iurium) promoviert.
1781 wurde er in den (pfälzischen) Adelsstand erhoben und erwarb 1782 das Gut Karlshof bei Nördlingen, wobei er jedoch sein Vermögen verlor. So wurde kehrte er 1784 nach Salzburg zurück, konvertierte am 10. Oktober zum römisch-katholischen Glauben (seine Frau Anna folgte am 21. Oktober) und wurde am 30. Oktober zum salzburgischen Hofkammerrat ernannt. Am 3. Februar 1788 wurde er Pflegskommissär im salzburgischen Mühldorf am Inn. 1804 wurde er pensioniert und übersiedelte nach München. 1811 übersiedelte er erneut nach Salzburg, wo er 1821 verstarb und auf dem Friedhof St. Peter beigesetzt wurde.
Familie
Siegmund Hartmann war seit 1770 verheiratet mit Margarete Elisabeth († 7. Jänner 1774 in Ulm), der Tochter des Ulmer Ratskonsulenten Dr. David Guther, mit der er einen Sohn hatte:
- Friedrich Ludwig (* 31. Dezember 26. Juni 1844 in Bad Kirchschlag, OÖ.).
Seit 1774 war er in zweiter Ehe verheiratet mit der Augsburger Bankierstochter Anna Margarethe, geborene Köpf († 25. Mai 1829 in der Stadt Salzburg), mit der er drei Töchter hatte:
- Sybille (* 16. Juli 1778 in Ulm; † 26. November 1838 in Nagysáros, slowakisch Veľký Šariš), seit 1801 verheiratet mit Stefan von Szentiványi;
- Theresia Barbara (* 15. Mai 1784 in der Stadt Salzburg; † 27. Februar 1829 in Frankenburg, OÖ.), seit 1812 verheiratet mit dem Pfleger von Frankenburg, Josef Wagner († 28. Februar 1853 in Linz);
- Friederike Ludovika (* 14. November]] 1791 in Mühldorf; † 2. Oktober 1877 in Tutzing, Oberbayern), seit 1822 verheiratet mit Obermedizinalrat Dr. Johann Nepomuk Ringseis (* 16. Mai 1785 in Schwarzhofen, Oberpfalz; † 28. Juni 1853 in München).
Quellen
- Klein, Herbert: Aus dem Leben des Salzburger Hofkammerrats Dr. Siegmund von Hartmann, in: MGSLK 106, 1966, S. 293-302
- Martin, Franz: Beiträge zur Salzburger Familiengeschichte. 68. Hartmann, in: MGSLK 80, 1940, S. 129-132