Josef Salzmann (Politiker)
Josef Salzmann (* 26. April 1819 in Unken; † 16. Februar 1892 in Zell am See) war Kaufmann, Riemermeister sowie Haus- und Grundbesitzer, Bürgermeister von Zell am See und Landtagsabgeordneter.
Leben
Bürgermeister
Josef Salzmann wurde 1847 in den Gemeindeausschuss gewählt und war von 1854 bis 1859 und von 1860 bis 1880 Bürgermeister des Marktes Zell am See.
In seine Ära fällt
- der Ankauf des Zeller Sees und der Möser im Jahr 1860;
- der Bau des Seekanals zur Entsumpfung des Mooses (1863 bis 1866); der Erfolg des erhöhten Wasserabflusses lag in einer fortschreitenden Trockenlegung des Mooses und in der Gewinnung von Seezuwachs; dies verdoppelte den Pachtzinserlös für Kultur- und Streugrund des Zeller Mooses;
- die Verhinderung der geplanten Verlegung des Sitzes der Bezirkshauptmannschaft Zell am See im Jahr 1860 durch ein dem Kaiser überbrachtes Majestätsgesuch;
- die Eröffnung einer Mädchenschule im ehemaligen Bruderhaus (1871);
- der Eisenbahnbau, der von 1873 bis 1875 − nach einer Petition des Zeller Gemeinderates an das Handelsministerium und an den Ministerpräsidenten und persönlichem Einsatz des Bürgermeisters in Wien − doch längs des Zeller Seestrandes − und nicht, wie ursprünglich geplant, über Thumersbach – erfolgte – einer der Haupteinflüsse der Entwicklung zum heutigen Stand der Tourismuswirtschaft in Zell am See;
Salzmann machte sich auch durch die Sammlung der Gemeindeakten der Jahre 1800 bis 1870 verdient.
Landtagsabgeordneter
Josef Salzmann war Abgeordneter zum Salzburger Landtag, und zwar
- vom 7. März 1864 bis zum 2. Jänner 1867 für die Pinzgauer Landgemeinden,
- vom 18. Februar 1867 bis zum 21. Mai 1870 für den Großgrundbesitz,
- vom 20. August 1870 bis zum 10. August 1871 für die Pinzgauer Märkte und
- vom 24. September 1878 bis zum 29. Mai 1884 für den Großgrundbesitz.
Vom 9. Juni 1880 bis zum 18. Oktober 1884 war er auch Ersatzmitglied des Landesausschusses.
Sonstiges
Josef Salzmann war Mitbegründer (1871) und Vorstand der Sektion Pinzgau des Deutsch-Österreichischen Alpenvereins und 1877 der Marktsparkasse.
Ehrungen
Am 30. Juni 1875 wurde Bürgermeister Salzmann vom Kaiser persönlich das Goldene Verdienstkreuz verliehen.
In Würdigung seiner Verdienste verlieh ihm die Marktgemeinde Zell am See ihre Ehrenbürgerschaft.
Nach Josef Salzmann ist die Salzmannstraße im Ortskern der Stadt Zell am See benannt.
Quellen
- Fink, Barbara: Zeller Straßennamen. 4. Teil: Bürgermeister. In: Der Hippolyt Nr. 13 – März 2004.
- Lahnsteiner, Josef: Unterpinzgau. Zell am See, Taxenbach, Rauris. Geschichtlich und heimatkundlich beschrieben. Hollersbach 1960.
- Voithofer, Richard, "… dem Kaiser Treue und Gehorsam …" Ein biografisches Handbuch der politischen Eliten in Salzburg 1861 bis 1918. Wien (Verlag Böhlau) 2011. ISBN 978-3-205-78637-5. S. 104 f.
Vorgänger Georg Poschacher |
Bürgermeister von Zell am See 1854–1859 1860–1880 |
Nachfolger |