Otto Reitter

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Architekt Otto Reitter (* 20. Oktober 1896 in der Stadt Salzburg; † 25. November 1958) war ein Salzburger Architekt.

Leben

Otto Reiter war der jüngere der beiden Söhne des Tapezierermeisters Albert Reitter und seiner Frau Anna, geborene Würz. Sein Vater war Solist im Konzertsaal und im Domchor (Tenor) sowie seit 1909 Ehrenmitglied der Salzburger Liedertafel. Sein Bruder Albert maturierte an der Musikschule des Mozarteums in Salzburg im Klavierspiel. Ab 1926 betreute Albert die wissenschaftlichen Aufgaben der Stiftung, deren Präsident er von 1938 bis 1944 war.

Nach der Oberrealschule meldete er sich mit Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 als Einjährig-Freiwilliger bei dem k. u. k. Feldkanonenregiment Nr. 8 in der Umgebung von Rovereto im Trentino. Danach diente er weitere drei Jahre bis 1918 als mehrfach ausgezeichneter Artillerie- und Fliegeroffizier – zuletzt als Leutnant in der Reserve der Fliegertruppe.

Im Wintersemester 1919/1920 begann er das Studium mit dem Berufswunsch Innenarchitekt. Neben seiner Holzfachausbildung besaß er bereits einen Lehrbrief in der Tapeziererbranche. Als Student der Meisterklasse des Architekten, Designers und Bühnenbildners Oskar Strnad war er zusätzlich für die Fächer "Ornamentale Formenlehre" bei Franz Cizek und "Ornamentale Schrift, Heraldik I" bei Rudolf Larisch eingeschrieben.

Bild oben ein Entwurf des Salzburger Architekten Otto Reitter und unten ein Parteienraum in der Salzburger Landes-Hypothekenbank am Residenzplatz.

1922 erkrankte Otto Reitter an einer schweren Form von Tuberkulose und an Morbus Bechterew. Zu diesem Zeitpunkt hatte er eine Beschäftigung in Deutschland. Seine 21-jährige Verlobte, Herta Peyrer-Heimstätt, reiste eigens aus Salzburg nach Deutschland, um ihn zu pflegen. Wirtschaftliche Umstände zwangen die beiden jedoch schon bald zu einer Rückkehr nach Salzburg. Am 2. September 1922 heirateten sie in Salzburg. Am 28. August 1923 kam ihr Sohn Florian zur Welt, der aber bereits nach zwei Tagen an plötzlichem Kindstod (Fraisen) starb. Am 26. Oktober 1925 kam ihr Sohn Albert zur Welt († 10. Oktober 2010), am 8. Juli 1927 ihre Tochter Christina († 4. April 2008), nachmals verheiratete Vorderegger, und schließlich am 12. Dezember 1928 ihre zweite Tochter Elisabeth, nachmals verheiratete Ostheim.

1922 hatte Reitter zunächst in der Tapezierer-Werkstatt seines Vaters in der Bürgerspitalgasse Nr. 2 am Sigmundsplatz (heute Herbert-von-Karajan-Platz) in dem ehemaligen Bürgerspital in Salzburg zu arbeiten begonnen. 1929 erbaute er sich sein eigenes Haus, das Haus Reitter, Sinnhubstraße Nr. 15.

Otto Reitters Karriere stieg während der nationalsozialistischen Herrschaft in Salzburg vergleichsweise unerwartet und ruckartig in die Höhe, wie die seines Bruders, der Rechtsanwalt war. Von 1938 bis 1945 hatte er eine Arbeitsgemeinschaft mit Otto Strohmayr im Architekturbüro in der Hofstallgasse Nr. 2[1] in der Altstadt von Salzburg. Sie waren Auftragnehmer des Reichstatthalters und Gauleiters von Salzburg, Friedrich Rainer: Umbau des Schlosses Kleßheim, Neubau des Winterschlosses, Entwürfe für ein Festspielhaus, eine Gauanlage auf dem Imberg (Kapuzinerberg) sowie ein Hotel auf dem Bürglstein, weiters Ausstattung der Gauschulungsburg Hohenwerfen und Entwürfe für den Mirabell- und Makartplatz.

Bauten

  • Haus Amanshauser, St. Johann im Pongau, 1933
  • Heinrich Tessenow, Pförtnerhaus von Haus Dohrn, Heideweg Nr. 22, Dresden-Hellerau
  • Haus Melnitzky, Gaisbergstraße Nr. 10, Salzburg-Parsch, 1936/37, stand jedenfalls 2010 noch

Quellen

Einzelnachweis

  1. nach der Quelle Diplomarbeit "Architektur-Utopie? NS-Planungen in Salzburg. Vorgeschichte und Kontext am Beispiel von Otto Reitter" von Flora Peyrer-Heimstaett. Es müsste jedoch aufgrund der Beschreibung in der Quelle die Franziskanergasse Nr. 2 im Hofbogen gewesen sein.