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Geschichte Taxenbachs

Taxenbach, Salzach und Salzburg-Tiroler-Bahn, Aufnahme um 1875.
Bild links oben: Personen aus Taxenbach in Salzburger Tracht im Festspielsommer 1934.

Besiedlung

Schon um das Jahr 1500 v. Chr. hat es in Taxenbach eine Besiedlung gegeben. Sichere Beweise gibt es allerdings erst aus der älteren Bronzezeit. Auf dem Schlossberg ist eine Niederlassung dieser Menschen gewesen. Beim Forsthaus wurden zwei bronzene Armreifen, in Högmoos Tongeschirr aus der Bronzezeit gefunden.

Auf die Menschen der Bronzezeit folgten die Kelten (oder Taurisker?) (um das Jahr 400 v. Chr.). Diese haben in Gastein und Rauris einen Goldbergbau betrieben. Wegen des Goldes haben sich dann auch die Römer für unsere Gegend interessiert und ihre Leute hierher geschickt. Sie haben in Taxenbach allerlei Spuren hinterlassen. Neben einem Grabstein auf dem Felde des Summererbauern wurde auf dem Edtgut ein Topf mit schönen römischen Münzen gefunden. Dies ist ein Hinweis, dass die Römer die alte Straße über Höf übernommen und ihre Siedlungen entlang dieser Straße angelegt haben.

Taxenbach

Baiern

Nachdem die Bajuwaren bei ihrer ersten Einwanderung um das Jahr 500 n. Chr. nur bis ins Saalfeldener Becken vorgestoßen waren, sind sie erst um das Jahr 800 ins Salzachtal eingedrungen. Taxenbach ist eine Kirchensiedlung, wie sie die Bayern im frühen Mittelalter im Salzburger Land aufbauten. An die Kirche schließen sich die Häuser an und bilden ein planmäßiges Rechteck als Marktplatz. Die Bayern haben sich sehr stark vermehrt und darum war der Bedarf nach Erwerbsquellen groß. Als Erwerb kamen damals nur Grund und Boden in Frage. So wurden Rodungen vorgenommen, Waldflächen niedergebrannt und die bestehenden Weiden und Halden zu Anbaugründen verbessert. Um das Jahr 1350 war diese Kolonisation dieses Gebietes im großen und ganzen beendet und die Täler mit Bayern besiedelt. Die zurückgebliebenen Römer haben sich mit den Bayern verschmolzen.

Frauenkapelle Taxenbach

Urkundliche Erwähnung

Der Name Taxenbach ist 963 erstmals urkundlich erwähnt, 1150 erscheinen die Herren von "Tassinpach", was auf die Existenz einer Burg bereits zu dieser Zeit hinweisen mag. 1228 kommt Taxenbach wie der gesamte Pinzgau in den Besitz der Erzbischöfe von Salzburg über, die hier 1411 die erste Kirche weihen. Die Gruftkapelle ist heute noch erhalten, ebenso wie ein Teil des Turmes.

Taxenbach wird Markt

Taxenbach wird schon 1323 als Markt bezeichnet, weil der Erzbischof "ober dem Markt" eine Festung bauen wollte.[1]

Bauernkriege und Bautätigkeit

Während des Bauernkrieges gegen Erzbischof Matthäus Lang (1525 bis 1526) wird die Burg durch ein Feuer zerstört, ein Brand äschert 1622 auch weite Teile des inzwischen zum Markt erhobenen Ortes und die Kirche ein. 1640 wird Dombaumeister Santino Solari mit der Wiederherstellung der Pfarrkirche zum hl. Andreas beauftragt. 1710 wird die Frauenkapelle errichtet.

Ende des 18. Jahrhunderts wird Taxenbachs Stellung deutlich, als 1778 ein Pflegeamt (bis Ende 2002: Bezirksgericht Taxenbach) und 1792 das Dekanat Taxenbach eingerichtet werden.

Im Zuge der Franzosenkriege kommt es 1809 zum Kampf an der Halbstundenbrücke, in dem Anton Wallner mit 400 Pinzgauern eine zwanzigfache Übermacht sieben Stunden aufgehalten kann.

Salzachtalstraße und Bahnverbindung

1851 wird die Musikkapelle Taxenbach gegründet und vier Jahre später wird Taxenbach direkt an die Hauptverbindungsstraße von Lend nach Zell am See angeschlossen. Diese hatte zuvor über Embach und Höf vorbei am Ortszentrum von Taxenbach nach Bruck geführt. 1857 folgt die Eröffnung der Bahnstrecke Salzburg - Wörgl.

1872 vernichtet ein weiteres Feuer die Burg am Schlossberg endgültig. Sie wird danach nicht mehr aufgebaut. 1877 wird die Freiwillige Feuerwehr Taxenbach gegründet. 1890 bekommt Taxenbach als erste Gemeinde in Salzburg eine Raiffeisenkasse. Nach dem Ersten Weltkrieg, bei dem 52 Taxenbacher fallen, wird 1926 auf der Strecke nach Rauris der Postbus eingeführt und 1930 die bereits 1915 zweigleisig ausgebaute Bahnstrecke nach Wörgl elektrifiziert. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg kommt die Gemeinde Eschenau zu Taxenbach.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

107 Taxenbacher kehren aus dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr in ihre Heimat zurück. Die amerikanischen Besatzungssoldaten errichten der leidgeprüften Bevölkerung 1952 einen Sportplatz. 1958 wird die erste Ortsumfahrung eröffnet und 1966 die Hauptschule eingeweiht. Bei einem Unglück in der Kitzlochklamm kommen 1974 acht Kinder ums Leben.

1982 bekommt Taxenbach die erste Polytechnische Schule des Unterpinzgaus.

Ereignisse

Am 16. April 2017, dem Ostersonntag, kam es gegen 22 Uhr in der Kitzlochklammstraße gegenüber des Gasthauses Kitzloch auf dem Gemeindegebiet von Lend zu dem massiven Felssturz; dabei brechen rund drei Kubikmeter Gestein aus einem Felsen heraus und beschädigen vier abgestellte Pkw;

  1. Quelle www.meinbezirk.at "Mit der Markterhebung konnte zoll- und mautfrei gehandelt werden", 25. März 2020