Alois Dürlinger
Mag. theol. Alois Rupert Dürlinger (* 14. Mai 1958) ist Priester der Erzdiözese Salzburg, insbesondere in den
Funktionen
als
- Dechant (Regionaldechant) des Dekanats Salzburg Zentralraum,
- Pfarrer und Leiter des Pfarrverbandes Pfarrverbandes 2 des Dekanats Salzburg Zentralraum (bis 2023: Pfarrverband Salzburg-Süd) mit den Pfarren Salzburg-Gneis, Salzburg-Herrnau, Salzburg-Leopoldskron-Moos, Salzburg-Morzg, Salzburg-Nonntal und Salzburg-St. Paul sowie
- Flüchtlingspfarrer der Erzdiözese.
Leben
Kindheit
Dürlinger wuchs auf dem Unterbergerhof im Pinzgauer Piesendorf in einer Bauernfamilie mit elf Kindern auf.
Geistliche Laufbahn
Die Spiritualität des hl. Ignatius von Loyola begleitet Dürlinger seit der Studienzeit an den Jesuitenuniversitäten in Rom und Innsbruck. Seine Weihe zum Priester erhielt er am 2. Juli 1988 im Salzburger Dom. Seine Primiz feierte er am 17. Juli 1988 in Piesendorf.
Seelsorgliches Wirken im Innergebirg:
- Dürlinger war
- ab 1988 Kooperator in Bischofshofen, daneben Provisor in Mühlbach,
- Pfarrprovisor (ab 1992) in Großarl und Pfarrer (ab 1993) daselbst sowie in Hüttschlag,
- danach in Maria Alm und Hinterthal, davon ein Jahr auch Provisor in Dienten.
- 2008 nahm er seine Tätigkeit in den Pfarren Goldegg und St. Veit auf. 2013 war er bei der Großglockner Wallfahrt der Wallfahrtspfarrer.
- Seit dem 6. März 2017 war er auch Regionaldechant für das Regionaldekanat Lungau, Pinzgau, Pongau.[1]
Er ist sehr gern unter Menschen, und ganz wichtig ist ihm ein reges Pfarrleben.
Er hat auch eine Ausbildung zur Notfallseelsorge und stellt sich dem Roten Kreuz in der Krisenintervention zur Verfügung.
Aus Anlass der Flüchtlingswelle im Herbst 2015 ernannte ihn der Erzbischof zum "Assistenten und Sprecher in Asyl- und Flüchtlingsangelegenheiten", kurz, zum "Flüchtlingspfarrer".[2]
Im Jahr 2018 verlagerte sich sein seelsorgliches Wirkungsgebiet in die Stadt Salzburg:
- Seit 1. September 2018 ist er Pfarrprovisor von Salzburg-Morzg. Zusätzlich wurde er zum Referenten für das Projekt "Armut in der Stadt" bestellt. Seit 1. September 2019 betreut er als Pfarrprovisor auch die Pfarren Salzburg-Gneis, Salzburg-Herrnau und Salzburg-Nonntal und ist Leiter des Pfarrverbandes Salzburg-Süd mit Sitz in der Herrnau.
- Mit Wirkung vom 3. November 2021 wurde er zum Dechant (Regionaldechant) des Dekanats Salzburg Zentralraum bestellt.
- Am 2. Juli 2023 feierte er sein 35-jähriges Priesterjubiläum in der Stadtpfarrkirche zur hl. Erentrudis.[3]
- Mit 22. September 2023 wurde er, anlässlich der Neuordnung und Neuerrichtung der Pfarrverbände des Dekanats Salzburg Zentralraum, zum Leiter des nunmehrigen Pfarrverbandes 2 des Dekanats ernannt; dieser umfasste außer den Pfarren des bisherigen Pfarrverbandes Salzburg-Süd auch die Stadtpfarre Salzburg-Leopoldskron-Moos, deren Leitung er nun ebenfalls übernahm.[4]
Pferdezüchter
Stand 2015
Neben seiner pfarrlichen Tätigkeit widmet sich Dürlinger seinen beiden Norikerpferden Stern und Romy. Mehrere Stuten und zwei Deckhengste hat Dürlinger in 18 Jahren gezüchtet. Stern I, die zwölf Fohlen geboren hatte, verendete im Herbst 2012. Die zwei Stuten verbringen die Sommer auf der 1 700 m ü. A. hoch gelegenen Großwildalm in Großarl.
Seine Leidenschaft für Pferde. die ihm den Beinamen "Pongauer Rosspfarrer" verschaffte, scheint in der Familie zu liegen. Sein Großvater Josef war leidenschaftlicher Pferdezüchter, und der Unterbergerhof hatte den Beinamen "Rosshimmel".
Den Pfarrer trifft man häufig bei der Zuchtviehversteigerung in Maishofen und im Wald. Er ist auch Jäger.
Fünf bis sieben Dreikönigsreitergruppen wurden von ihm gegründet.
Ostern und Osterkerzen
Eigentlich sei er kein Sammlertyp, sagt Pfarrer Alois Dürlinger. Bis auf eine Ausnahme: Osterkerzen. "Ich bin vor 29 Jahren zu Beginn meiner Pfarrerjahre im Großarltal auf die Idee gekommen, ich könnte sie behalten, als eine Art sichtbare Chronik meiner Tätigkeit." Mit jedem Wechsel des Dienstortes habe er vieles zurückgelassen. Die Osterkerzen seien jedoch stets mitübersiedelt. Eingewickelt in Papier und in Kartons verpackt traten sie zuletzt 2019 die Reise von St. Veit in die Stadt Salzburg an, wo Dürlinger den Pfarrverband Salzburg-Süd mit den Pfarren Morzg, Gneis, Nonntal und Herrnau leitet – eine Kerze eine pro Pfarre und Jahr. Zumeist waren es Werke kunstbegabter Pfarrkinder.
67 Osterkerzen hat Dürlinger bisher (Stand Ostern 2021) entzündet. "Ich habe die Kerzen immer im Eingangsbereich des Pfarrhofs aufgestellt, hier in Salzburg haben sie noch keinen fixen Platz, aber ich könnte mir vorstellen, ihnen in einer der Krypten in der Pfarrkirche Nonntal oder Herrnau einen würdigen Platz zu geben."
In vielen Pfarren komme die Osterkerze nach den Feiertagen neben das Taufbecken, die Taufkerze werde immer an der Osterkerze entzündet. Auch die Verstorbenen werden, so Dürlinger, in das Licht der Osterkerze hinein verabschiedet. Diese kann auch als Mahnung an den Prediger dienen: "Mein Predigtlehrer in Innsbruck hat gesagt, man soll als Prediger das Evangelium so lange kauen, bis es einen österlichen Geschmack bekommt, und wenn man einen solchen nicht findet, hält man besser den Mund."
Unvergessen ist die Osterkerze aus St. Veit aus dem Jahr 2016. Sie erregte im ganzen Bundesland Aufsehen und brachte Dürlinger Zustimmung, aber auch Kritik ein. "Das waren die turbulentesten Ostern meines Lebens", sagt er. Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingswelle hatte Dürlinger die Kerze als Zeichen seines Protests gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung mit Stacheldraht umwickelt. Zudem hatte er als Aufwecksignal am Karfreitag die Glocken geläutet, die an diesem Tag eigentlich zu schweigen hatten – und löste damit bei vielen Gläubigen einen Sturm der Entrüstung aus. "Ich wurde wüst beschimpft, aber ich würde es wieder tun, Kritik kann mich nicht vom Weg abbringen."
Quellen
- Pfarre Goldegg: Der Pfarrer (Stand: 24. Februar 2017)
- RES (Regesta Ecclesiastica Salisburgensia), Eintrag Dürlinger, Alois Rupert (1958-)
- Effenberger, Max: Heimatbuch Piesendorf. Gemeinde Piesendorf 1990, S. 288.
- Verordnungsblatt der Erzdiözese Salzburg, Jg. 2001, 2004, 2009, 2013, 2015, 2017, 2018, 2019, 2020, 2021 und 2023
- "Salzburger Woche", Ausgabe "Pongauer Nachrichten", 25. Juli 2013
- SN online, 23. April 2019, und Printausgabe, 24. April 2019: Flüchtlingspfarrer Dürlinger wechselt vom Land in die Stadt (Daniele Pabinger)
- SN online, 2. April 2021: Warum ein Salzburger Pfarrer seit fast 30 Jahren alle Osterkerzen aufbewahrt (Barbara Haimerl)
- Pfarrverband Salzburg-Mitte bzw. Salzburg Süd
Einzelnachweise
- ↑ Verordnungsblatt der Erzdiözese Salzburg, Jg. 2017, S. 32
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 17. Oktober 2015, Lokalteil, S. 14 f
- ↑ Facebook-Meldung von InfoMediaWorx am 2. Juli 2023
- ↑ Pfarre Maria-Hilf in Leopoldskron-Moos > Pfarrteam > Pfarrer (abgerufen am 11. Jänner 2024)
Vorgänger |
Pfarrer von Salzburg-Leopoldskron‑Moos seit 2023 |
Nachfolger |
Vorgänger Roland Rasser (Stadtdechant) |
Dechant (Regionaldechant) von Salzburg Zentralraum seit 2021 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Pfarrer von Salzburg‑Salzburg-St. Paul seit 2021 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Leiter des Pfarrverbandes Salzburg Süd (Pfarrverbandes 2 des Dekanats Salzburg Zentralraum) seit 2019 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Pfarrer von Salzburg‑Nonntal seit 2019 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Pfarrprovisor von Salzburg-Herrnau seit 2019 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Pfarrprovisor von Salzburg-Gneis seit 2019 |
Nachfolger |
Vorgänger Peter Zeiner |
Pfarrprovisor von Salzburg-Morzg seit 2018 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Regionaldechant für den Lungau, Pinzgau und Pongau 2017–2018 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Dechant von St. Johann im Pongau 2009–2019? |
Nachfolger |
Vorgänger |
Pfarrprovisor von Mühlbach am Hochkönig Feb.-Aug. 2013 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Pfarrer von St. Veit im Pongau und Goldegg 2008–2019 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Pfarrprovisor von Dienten 2004–2005 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Pfarrprovisor von Hinterthal 2001–2008 |
Nachfolger |