Gasthaus Kuglhof
Das Gasthaus Kuglhof ist ein Gasthaus im Salzburger Stadtteil Maxglan in direkter Nachbarschaft zum Pressezentrum Salzburg an der Karolingerstraße.
Geschichte
1860 wurde das alte Baumannpetergut von Johann Maurachl gekauft. Er heiratete Rosina Holzegger, bürgerliche Guglbräuin. 1870 hörte in der Stadt das alte Guglbräu in der Judengasse zu bestehen auf und so errichtete Maurachl auf seinem Gut in Maxglan ein Gasthaus, das er "zum Kuglhof" nannte. Die Kugel, phonetisch ähnlich klingend, hat jedoch mit dem Gugl, dem Namen eines früheren Besitzer, nichts zu tun. Der "Kuglhof" war bald ein beliebter Ausflugsort für die Salzburger, viele kleine Gartenfeste wurden dort abgehalten. 1887 erbte ihn Klara Buttinger, die den Johann Dobler heiratete, den sie in Mitbesitz setzen ließ. 1902 war die Witwe wieder die Besitzerin.
Im Mai 1911 erwarb ihn die Stieglbrauerei und verpachtete ihn.
Während des Ersten Weltkriegs befand sich beim Kuglhof ein russisches Kriegsgefangenenlager. Die Gefangenen mussten bei den Bauern in der Umgebung arbeiten[1].
1935 am 3. Jänner brannte der Gasthof, der zum Großteil aus Holz erbaut war, bis auf die Seitenwände ab. Der damalige Pächter, Stanislaus Ellwagner, erlitt dabei auch bedeutenden persönlichen Schaden.[2] Unter Kommerzialrat Direktor Heinrich Kiener wurde von der Stieglbrauerei nach den Plänen des Baumeisters Schwaiger durch die Firma Karl & Zimmermann auf der Stelle der Brandstätte ein neues Gasthaus erbaut und im Juli 1935 der Benützung übergeben.
1936 erhielt das Gasthaus eine für damalige Verhältnisse sensationelle Lehmbahn mit Nadelstreu und zog die Salzburger Stockschützen an.
Ab 1947 war Anton Schenk neuer Pächter.
Von 1996 bis Ende 2012 war der Gasthof von der Familie Hawranek gepachtet. Deren Abschied sorgte in der Gastronomieszene für Aufsehen.
Noch eine Rarität: Der Kuglhof ist eines der wenigen Gasthäuser, die mit dem traditionellen Pferdegespann der Stieglbrauerei beliefert werden.
Der Kugelhof heute
Am 20. März 2013 eröffnete der Kuglhof unter seinem neuen Pächter, Peter Preslmayr, neu. "Das Datum haben wir bewusst gewählt" sagt er. "Da ist nämlich Frühlingsbeginn." Dann schaut er seine Lebensgefährtin ziemlich verliebt an und fügt hinzu: "Und die Conny hat am 21. März Geburtstag." "Die Conny" heißt übrigens noch Stöllinger. Sie ist in Fuschl am See aufgewachsen und seit 20 Jahren lebt sie mit ihrem Peter in wilder Ehe beisammen.
"Wir sind uns bewusst, dass unser Vorgänger Alexander Hawranek riesige Fußstapfen hinterlassen hat", sagt Preslmayr. Umso dankbarer seien sie auch, dass Hawranek in der Planungsphase noch beratend zur Seite stand. Hawranek streut Preslmayr und Stöllinger auch vorab Rosen: "Die beiden sind eine gute Wahl. Sie sind sehr sympathisch und mit dem festen Willen ausgestattet, den Kuglhof so weiterzuführen, dass sich die ehemaligen Stammgäste genauso wohlfühlen wie in den letzten 17 Jahren."
"Wir waren jetzt 13 Jahre im Tiroler Oberland.", sagt Preslmayr, der das gastronomische Handwerk in Wels und Bad Schallerbach erlernt hat. Kennengelernt haben sich die beiden bereits auf der Hotelfachschule in Bad Ischl. Dann studierten sie internationale Betriebswirtschaft in Innsbruck. Preslmayr war bis zuletzt in der Geschäftsleitung von Handl Speck beschäftigt. Stöllinger führte zehn Jahre lang den Vorzeigebetrieb Trofana Tyrol in Mils bei Imst. Auf die Frage, ob sie sich mit ihrer Hochschulausbildung nicht überqualifiziert für ein Traditionsgasthaus fühlen, antworten sie mit ihrer Visitenkarte. Darauf steht der Firmenname, unter dem der Kuglhof in Zukunft geführt wird: "Herzblut Gastronomie GesmbH."
Weblink
Quellen
- Salzburger Nachrichten, 21. und 25. August, 1. September 2012 sowie 8. Februar 2013
- Josef Eder: Der Kuglhof ANNO, Salzburger Volksblatt, 27. Juli 1935, Seite 9
Einzelnachweise
- ↑ Foto in Salzburg Vorstädte Album 1860−1930, Verlag für Photographie, Wien 1998
- ↑ ANNO, Salzburger Chronik, 4. Jänner 1935, Seite 7