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Geschichte von St. Johann im Pongau

Frühe Geschichte
Funde deuten auf eine erste Besiedlung des Gebietes in der Bronzezeit etwa 2000 v. Chr. hin, speziell die Stollensysteme und hölzernen Grubeneinbauten für den Kupferabbau im Arthurstollen. Ebenso gibt es Spuren aus der Kelten- und der Römerzeit.
Es gibt eine Deutung, dass die römische Fernstraße Virunum–Iuvaum (Zollfeld–Salzburg) von Altenmarkt im Pongau her über die Wagrainer Höhe gelaufen sei. Dann könnte hier die Station Vocario gelegen haben. die Trasse durch das Fritztal gilt aber inzwischen als gesichert, und es wird dafür Pfarrwerfen-Werfen angenommen. Jedenfalls werden sich hier aber mit Sicherheit niederrangigere Straßen über Wagrainer Höhe und in den Salzach-Pinzgau getroffen haben.
Erwähnt sind die Gegend und die eine Kirche das erste Mal 924 im Salzburger Güterverzeichnis. Die erste Nennung des Namens erfolgte 1074 (ad sanctum Johannem). Einen Rückgang erlitt die Besiedlung durch die Pest 1348, um 1350 dürften hier 350 Menschen gelebt haben.
Zwischen dem 14. und Ende des 19. Jahrhundert
Während der Bauernaufstände 1525 und 1526 und während der Reformationszeit stellte sich St. Johann auf Seite der Protestanten. Nach der Niederschlagung der Bauernaufstände konnte sich St. Johann gut entwickeln, so wurde 1672 das Pflegegericht St. Johann im Pongau begründet, wie im Atlas Salisburgensis vom Salzburger Kartografen Joseph Jakob Fürstaller angeführt wird.
Im Zuge der Ausweisung von Protestanten aus dem Erzbistum Salzburg, die 1731 ihren Höhepunkt fand, mussten 2 500 Einwohner als Salzburger Exulanten die Pfarre verlassen (mindestens 70 % der Einwohner, St. Johann zählte damals ungefähr 3 000 Einwohner). Ein weiterer Rückschlag der wirtschaftlichen Entwicklung war der Marktbrand von 1855, bei dem fast der ganze Ort, einschließlich der Kirche durch vernichtet wurde.
1875 wurde die Giselabahn als Verbindung zwischen Salzburg und Tirol eröffnet.
Das 20. Jahrhundert
Der Erste Weltkrieg forderte 118 gefallene St. Johanner.
Das Recht zur Führung eines Wappens erhielt St. Johann im Jahr 1929. In diesem Jahr wurde auch die Landwirtschaftskrankenkasse Salzburg mit dem Sitz in St. Johann im Pongau errichtet und mit dessen büromäßigen Leitung Rupert Deutschmann beauftragt wurde.
Die Krobatin-Kaserne wurde 1936 errichtet.
Von 1939 bis zum 23. Dezember 1945 hieß die Gemeinde Markt Pongau (Reichsgau Salzburg). Nationalsozialistischer Bürgermeister wurde Hans Kappacher (ernannt durch Kreisleiter Josef Kastner). Kappacher wurde in den 1950er-Jahren erneut Bürgermeister und vom Gemeinderat zum Ehrenbürger ernannt. 1940 wurden die Halleiner Schulschwestern, seit den 1720er-Jahren ansässig, vertrieben.
In St. Johann befand sich dann ab 1941 ein Stammlager für Kriegsgefangene, das Stalag XVIII C (317) mit zeitweise bis zu 30 000 Gefangenen und einer Wachmannschaft von etwa 1 000 Mann. Durch Hunger, Erfrieren und Seuchen starben von 1941 bis 1945 im STALAG "Markt Pongau" an die 4 000 sowjetische Kriegsgefangene. Der Russenfriedhof am Abhang der Pinzgauer Straße (B 311) nördlich der Speedwaybahn erinnert heute noch daran, auf dem zirka 4 000 verstorbene Kriegsgefangene beigesetzt wurden.
Mit der "Verordnung des Landeshauptmannes in Salzburg vom 23. August 1939, Nr. 4845/15" wurde der Markt St. Johann im Pongau in Markt Pongau umbenannt.[1] Diese Verordnung wurde mit der "13. Kundmachung der Landesregierung Salzburg vom 24. Dezember 1945" außer Kraft gesetzt.[2]
1955 begann nach dem Abzug der US-Truppen eine rege Bautätigkeit. St. Johann im Pongau erlebte einen enormen Wirtschaftsaufschwung und wurde zum Schulmittelpunkt. Besonders der Fremdenverkehr entwickelte sich im Laufe der Jahre zum bedeutenden Wirtschaftszweig.
1973 wurde die Schließung des Gemeindespitals beschlossen. Gleichzeitig wurde der Betrieb vom Krankenhaus Schwarzach übernommen. 1990 wurde das Spital endgültig geschlossen und abgerissen.
Zwischen 1978 und 1982 wurde im Ortsteil Plankenau ein Bunker errichtet, in dem das legendäre System Einsatzzentrale Basisraum zur Luftraumüberwachung für Österreich, mit dem Namen Goldhaube, untergebracht ist.
Mit dem "83. Gesetz vom 29. März 2000" wurde die seit 1290 gewesene Marktgemeinde St. Johann im Pongau zum 24. Juni 2000, dem Tag des Namenspatrons, zur Stadt erhoben.[3]