Salzburger Festspiele 2025

Eröffnung am Samstag, 26. Juli 2025 von links: Der rumänische Präsident Nicușor Daniel Dan, ?, Außenministerin Beate Meinl-Reisinger, die Außenministerin Rumäniens, Oana Țoiu, Festspielpräsidentin Kristina Hammer, der Außenminister Polens, Radosław Sikorski, Festspielrednerin Anne Applebaum, Landeshauptfrau Karoline Edtstadler, Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Christian Stocker.

Die Salzburger Festspiele 2025 sind die 105. Festspiele[1] und finden vom 18. Juli bis 31. August 2025 statt und bieten rund 174 Opern-, Schauspiel- und Konzertaufführungen mit etwa 222 500 verfügbaren Karten..

Das Programm der Salzburger Festspiele 2025

Zu den Höhepunkten zählen bei der Oper Peter Sellars' Inszenierung von Gustav Mahlers "Der Abschied", sowie beim Schauspiel Karl Kraus' "Die letzten Tage der Menschheit". Im Konzertprogramm wird dem 100. Geburtstag von Pierre Boulez mit der Reihe À Pierre gedacht. Den Auftakt bildet Georg Friedrich Händels barocke Oper Giulio Cesare in Egitto.

Das Leitmotiv der diesjährigen Festspielopern ist "Macht", eindrucksvoll verkörpert in Georg Friedrich Händels Giulio Cesare in Egitto, Gaetano Donizettis Maria Stuarda sowie Giuseppe Verdis Macbeth mit Asmik Grigorian. Neben dem "Jedermann", erneut mit Philipp Hochmair als "Jedermann" und Deleila Piasko als "Buhlschaft", ist die Koproduktion mit dem Wiener Burgtheater die "Letzten Tage der Menschheit" von Karl Kraus zu erwähnen.

Die Ouverture spirituelle steht unter dem Motto "Fatum – Schicksal". Die Wiener Philharmoniker spielen fünf Konzertprogramme und werden dirigiert von Andris Nelsons, Riccardo Muti, Yannick Nézet-Séguin, Franz Welser-Möst und erstmals Lorenzo Viotti. Gedacht wird auch dem 50. Todestag von Dmitri Schostakowitsch, einem russischen Komponisten, Pianisten und Pädagogen der Sowjetzeit, sowie dem 100. Geburtstag von Pierre Boulez, einem französischen Komponisten, Dirigenten und Musiktheoretiker.

"jung & jede*r" - das Jugendprogramm der Salzburger Festspiele bietet 37 Vorstellungen sowie zahlreichen Schulprogrammen (von April bis August) ein umfassendes Vermittlungsangebot für Kinder und Jugendliche.

Störaktionen bei Festspieleröffnung

Während der Eröffnungsfeier

Die 105. Salzburger Festspiele wurden am Samstag, 26. Juli, mit einem Festakt in der Felsenreitschule von Bundespräsident Alexander Van der Bellen offiziell eröffnet. Zahlreiche Ehrengäste waren zur Eröffnung geladen, darunter der rumänische Präsident Nicusor-Daniel Dan, der bereits am Freitag, 25. Juli, von Bundespräsident Van der Bellen in Salzburg offiziell empfangen wurde.

Aufgrund des Dauerregens fand der Empfang mit militärischen Ehren und Militärmusik in diesem Jahr statt auf dem Residenzplatz um 10.30 Uhr in der Hofstallgasse statt.[2]

Die Festrede hielt die polnisch-amerikanische Historikerin und Publizistin Anne Applebaum. Sie gilt als Kritikerin autoritärer Herrschaftssysteme. Festspielpräsidentin Kristina Hammer, Landeshauptfrau Karoline Edtstadler (ÖVP) sowie Vizekanzler und Kulturminister Andreas Babler (SPÖ) richteten in der Felsenreitschule ihre Grußworte aus. Bablers Rede wurde dabei zwei Mal von sechs Pro-Palästina-Aktivisten unterbrochen, die auf Bühne und von der Galerie des Festspielhauses Transparente ausrollten mit Aufschriften wie "Stoppt den Völkermord - Free Gaza Now" und "Blut, Blut auf euren Händen" entrollten.[3] Sie konnten erst nach mehreren Minuten von Sicherheitskräften überwältigt werden.

Nach ersten Informationen sollen die Aktivisten mit gefälschten Festspielausweisen ins Haus eingedrungen sein. Erste Vermutungen, dass es sich bei den Aktivisten den Ausweisen nach um Mitarbeiter der Festspiele gehandelt haben könnte, erwiesen sich schnell als falsch. Auf den Erkennungsmarken für Mitarbeiter, den sogenannten Badges, stand statt "Salzburger Festspiele" der Ausdruck "Salzburger Festspeiben". Bei sechs Personen nahm die Polizei vor Ort Identitätsfeststellungen vor. Auch vor dem Festspielhaus kam es zu einer Pro-Palästina-Kundgebung.[4][5]

Wie die "Salzburger Nachrichten" aus Insiderquellen in Erfahrung bringen konnten, warnte die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) bereits gut eine Woche vor der Festspieleröffnung genau vor dieser Gefahr. In einem Schreiben wurde eindeutig auf Klimaaktivisten verwiesen, die die Weltbühne der Festspiele für ihre Zwecke nutzen könnten. So könnte "die öffentliche Sichtbarkeit und die Anwesenheit hochrangiger Akteure als Motivationsfaktor für symbolische Interventionen wirken", heißt es in dem Schreiben wörtlich.[6]

Am Protest von Aktivisten im Festakt zur Eröffnung der Salzburger Festspiele waren nicht sechs, sondern acht Personen beteiligt: Neben den am Samstag festgenommenen und mittlerweile freigelassenen Aktivisten war auch eine ehemalige Mitarbeiterin der Salzburger Festspiele beteiligt. Und eine weitere Person habe den Hintereingang zur Felsenreitschule von innen geöffnet. Dies teilten Landespolizeidirektor Bernhard Rausch und der Kaufmännische Direktor der Salzburger Festspiele, Lukas Crepaz, am Dienstag, den 29. Juli 2025, in einer Pressekonferenz mit.[7]

Am letzten Tag der Festspiele

Am Sonntag, den 31. August, war die Aktivistengruppe erneut tätig geworden. Um, wie es die Aktivisten selbst formulieren, sich "gegen den Völkermord in Palästina einzusetzen", platzierten sie ein Banner mit der Aufschrift "Salzburger Genozid Spiele" am Dach des Großen Festspielhauses. Auf der Festung Hohensalzburg waren zudem fast über die gesamte Breite der Großen Kuenburgbastei, der Aussichtsplattform mit Blick auf die Salzburger Altstadt, drei große Transparente mit der Aufschrift "Intifada" und "Revolution" sowie eine Flagge Palästinas zu sehen. "Eure Hände sind noch immer blutig", schreiben die Aktivisten wenig später in einer Aussendung. "Es wäre so einfach gewesen: Verwirklicht euren eigenen Anspruch auf Humanität. Nehmt Stellung gegen die Ausrottung des palästinensischen Volkes."

Wie die Aktivisten auf das Dach des Großen Festspielhauses gelangten, war zunächst noch unklar (Datenstand 2. September).

Rund 15 Aktivisten waren am Sonntagnachmittag auf die Festung gekommen. "Sie waren zwischen 13:30 und 14:30 Uhr regulär während der Öffnungszeiten oben", schildert Manuel Schwemberger, der als Leiter der Kulturvermittlung auf der Festung Journaldienst hatte. Dann hätten sie im Rahmen der nicht angemeldeten Aktion die Banner entrollt und die Rauchkörper gezündet. Die Polizei sei rasch mit fünf Beamten zur Stelle gewesen. "Dann hat der Sprecher der Aktivisten vor den Beamten mündlich die Kundgebung angekündigt." Die Aktivisten machten keine Anstalten, die Aktion zu beenden. Daraufhin seien zehn weitere Beamte angefordert worden. Die Aktivisten seien noch eine Zeit lang oben geblieben. "Die Touristen haben das Geschehen beobachtet, sie haben sich von der Aktion nicht davon abhalten lassen, an die Brüstung zu gehen und Fotos von der Altstadt zu machen", schildert Schwemberger. Die Behörde wird Anzeige wegen einer nicht angekündigten Demonstration erstatten. Auch wegen des Zündens der Rauchkörper wird Anzeige erstattet.

Bereits 2024 war die Kuenburgbastei am Rupertitag Schauplatz einer politischen Aktion gewesen.[8]

Salzburger Marionettentheater

Das Salzburger Marionettentheater ist heuer erstmals Spielort der Salzburger Festspiele. Am Samstag, den 2. August, konnte prominenten Gast bei der Aufführung von "Die Geschichte vom Soldaten" begrüßt werden: Die deutsche Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel - seit Jahrzehnten ein treuer Festspielgast - saß mit Ehemann Joachim Sauer und in Begleitung des ehemaligen österreichischen Ministers Martin Bartenstein und dessen Ehefrau Ilse im Publikum.[9]

Notizen

Am 26. August 2025 hatte das Hagen Quartett bei einem Kammerkonzert seinen letzten Auftritt bei den Salzburger Festspielen, da es für 2026 das Ende ihrer Karriere angekündigt hat.

Bilder

  Salzburger Festspiele 2025 – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Quellen

Einzelnachweise

  1. Siehe dazu Salzburger Festspiele 2020#99. oder 100. Festspiele?
  2. www.sn.at, 26. Juli 2025
  3. www.sn.at, 26. Juli 2025
  4. www.sn.at, 27. Juli 2025, Störaktion bei Eröffnung der Salzburger Festspiele: Ex-Klima-Kleber als einer der Hauptakteure
  5. www.sn.at, 26. Juli 2025: Störaktion bei Festspieleröffnung: Wer trägt die Verantwortung?
  6. www.sn.at, 28. Juli 2025
  7. www.sn.at, 29. Juli 2025
  8. www.sn.at, 1. September 2025: Erneute Störaktion von Aktivisten bei den Salzburger Festspielen
  9. www.sn.at, 3. August 2025
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