Salzburger Festspiele 1924
1924 fanden keine Salzburger Festspiele statt.
Hintergründe
Die ersten drei Festspiele gingen mit viel Engagement und Idealismus der Betreiber und Künstler über die Bühne. Aber den Salzburgern, die unter Hunger und Wohnungsnot nach dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie litten waren die Salzburger Festspiele nicht recht. Vor allem der Mangel an Nahrungsmittel machte sich immer wieder bemerkbar. So versicherte die Salzburger Festspielhaus-Gemeinde bereits 1920, im ersten Jahr der Festspiele, dass sie keine Propaganda für die Aufführungen in auswärtigen Städten beabsichtigte.
Innerhalb der Festspielhaus-Gemeinde wurde immer wieder heftig gestritten. Das bewog den ersten Festspielpräsidenten Alexander Prinz Thurn und Taxis 1922 dazu, dieses Amt niederzulegen. Auch um seine Nachfolge gab es ein Geplänkel. Richard Strauss wurde nach langem Hin und Her neuer Festspielpräsident, Max Reinhardt war darüber gekränkt, dass nicht er Präsident wurde.
1923 spielte dann Max Reinhardt nur Molières Eingebildeten Kranken im Schlosspark von Schloss Leopoldskron, wo er wohnte, und einmal im Stadtheater.
Schließlich fehlte es an Geld und Motivation zur Ausrichtung von Festspiele 1924. Am 1. September 1924 verlangte der Salzburger Zweigverein der (Wiener) Festspielhaus-Gemeinde von der Wiener Direktion die Einberufung einer außerordentlichen Generalversammlung; man wollte eine Neuorganisation der Salzburger Festspielhaus-Gemeinde durchsetzen. Am 1. Oktober legte Richard Strauss sein Präsidentenamt der Wiener Festspielhaus-Gemeinde zurück, zermürbt von der kleinlichen Vereinsmeierei mit dem Salzburger Zweigverein der (Wiener) Festspielhaus-Gemeinde, der Salzburger Festspielhaus-Gemeinde. Bei einer weiteren außerordentlichen Generalversammlung der Wiener Festspielhaus-Gemeinde am 17. November kam es zur Auflösung des Vereines, zu einer Statutenänderung und der Verlegung des Sitzes und der Leitung nach Salzburg; Vereinszweck: Bau eines Salzburger Festspielhauses und nicht auf Gewinn ausgelegte Veranstaltung von Festspielen in Salzburg.
In den Wintermonaten 1924/1925 kam es zum Bau des provisorischen Salzburger Festspielhauses in der ehemaligen neuen Winterreitschule durch Architekt Eduard Hütter.
Quelle
- Kaut, Josef: Festspiele in Salzburg, Residenz Verlag Salzburg, 1965
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