Rainer von Österreich

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1860: Erzherzog Rainer von Österreich im hechtgrauen Campagne-Waffenrock mit der Generalmajorsdistinktion und mit Ordensdekoration (u. a. der Halsorden vom Goldenen Vlies), Säbel und schwarzer Generalshose mit scharlachroten Lampassen.

Erzherzog Rainer Ferdinand Maria Johann Evangelist Franz Ignaz von Österreich (* 11. Jänner 1827 in Mailand, Lombardei, Italien, damals zum Kaisertum Österreich gehörend (Doppelmonarchie erst ab 1867); † 27. Jänner 1913 in Wien), General der k.u.k. Armee, Mitglied des Hauses Habsburg-Lothringen und Namensgeber für das Salzburger Hausregiment Erzherzog Rainer Nr. 59.

Werdegang

Erzherzog Rainer der Jüngere wurde am 11. Jänner 1827 als Sohn von Erzherzog Rainer dem Älteren (* 30. September 1783; † 16. Jänner 1853) und Elisabeth von Savoyen-Carignan (* 13. April 1800; † 25. Dezember 1856) in Mailand geboren. Er war der Neffe 2. Grades von Kaiser Franz Joseph I. (* 18. August 1830; † 21. November 1916).

Erzherzog Rainer wurde 1857 von Kaiser Franz Joseph I. an die Spitze des ernannten Reichsrat (Österreich) berufen. Und war von 1861 bis 1865 als nomineller Ministerpräsident Haupt des liberalen Kabinetts von Anton von Schmerling, 1868 bis 1906 Oberkommandierender der Kaiserlich Königliche Landwehr und 1874 Feldzeugmeister.

Erzherzog Rainer galt als Förderer der Kunst und Wissenschaft. So war er unter anderem Kurator der Österreichische Akademie der Wissenschaften und Protektor des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie. 1884 erwarb er die in Fayum, Ägypten, gefundene Papyrussammlung, die er 1899 der Hofbibliothek (heute Österreichische Nationalbibliothek) schenkte.

Leben

Am 21. Februar 1852 heiratete Erzherzog Rainer seine Cousine 1. Grades, Erzherzogin Maria Karolina (* 10. September 1825; † 17. Juli 1915), die Tochter von Erzherzog Karl (* 5. September 1771; † 30. April 1847) und Henriette von Nassau-Weilburg (* 30. Oktober 1797; † 29. Dezember 1829)[1], die Ehe galt als glücklich, blieb jedoch kinderlos. Er residierte bis zu seinem Tod in seinem Palais Erzherzog Rainer auf der Wieden.

Erzherzog Rainer und seine Gattin waren, unter anderem dank ihrer häufigen Präsenz in der Öffentlichkeit und ihrer zahlreichen sozial-caritativen Aktivitäten, jahrzehntelang die populärsten Mitglieder des Kaiserhauses. Die Feier zu ihrer Diamantenen Hochzeit 1912 galt als das letzte Großereignis der untergehenden Donaumonarchie.

Erzherzog Rainer und Erzherzogin Maria Karolina kümmerten sich intensiv um die Belange von Kindern und Jugendlichen, auch im eigenen Erzhaus.

Erzherzog Rainer verstarb am 27. Jänner 1913 hochbetagt in Wien und fand in der Wiener Kapuzinergruft (Kaisergruft) in der sogenannten Neuen Gruft im Sarg Nr. 110 seine letzte Ruhestätte.

Infanterieregiment Nummer 59

Erzherzog Rainer war von 1852 bis 1913 Inhaber des Infanterieregiments No. 59. Nach seinem Tod erhielt das Salzburger Hausregiment Nr. 59 auf immerwährende Zeiten die Bezeichnung "Erzherzog Rainer". Hans Schmid verfasste zu Ehren dieses ruhmreichen Regiments den "Rainer-Marsch".[2]. Seine Tradition wird heute vom Jägerregiment Salzburg - Erzherzog Rainer des Österreichischen Bundesheeres fortgeführt.

Weitere Salzburg-Bezüge

Erzherzog Rainer verweilte öfters im Kapruner Tal. Am 9. August 1863 bestieg er das Kitzsteinhorn, am 11. August 1893 ging er bis zum Karlinger-Gletscher. Am 15. Juli 1898 fand abermals ein Besuch des Erzherzogs Rainer im Kapruner Tal statt.

Weblinks

Quellen

  • Hamann, Brigitte, Die Habsburger, Ein biographisches Lexikon, Wien, 1988
  • Reifenscheid, Richard, Die Habsburger in Lebensbildern, 2. Auflage, München 2007
  • Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage, o.O., 1904-1911
  • Erzherzog Rainer. in: von Wurzbach, Constant,Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, Band 7; 1861. S.&127. (Online-Version)

Einzelnachweise

  1. Beutler, Gigi, Die Kaisergruft, Seite 79
  2. www.rainermarsch.at