Salzburgisches Idiotikon

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Das Salzburger Idiotikon ist ein auf Salzburger Mundartwörter begrenztes Wörterbuch.

Beschreibung

Es findet sich im Anhang des dritten Bandes der "Beschreibung des Erzstiftes und Reichsfürstenthums Salzburg in Hinsicht auf Topographie und Statistik" von Lorenz Hübner[1] und umfasst ohne den Anspruch der Vollständigkeit die üblichsten Redensarten und Wörter..., die man sowohl in der Hauptstadt und im flachen Lande als im Gebirgslande des Erzstiftes zu hören gewohnt ist.

Mundartliche Wörter

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A

  • Aastall: Schafstall (Pinzgau)
  • aber: aufgetaut (z. B. es wird aber: es wird offen, schneelos; es wird grün. Vom Lateinischen apertus)
  • abich: verkehrt (auch in Bayern)
  • Achen: ein Bach, Fluss
  • Adach: Attich (lat. sambucus ebulus), eine Holunderart
  • Aechen: der dritte Teil eines Tagbaues
  • Aegarn: Nebenstube (Lungau)
  • Aeggeil: Hebamme (Lungau)
  • Aenl: Großvater
  • Aenstag: vor kurzem (z. B. am Aenstag, Thalgau)
  • Aesten: Voralpen
  • Aetze: Weide (z. B. ein Feld abätzen lassen: ein Feld abweiden lassen)
  • afalln: vergessen (Innergebirg)
  • Affaritzen oder Dabernatschen: (lat. ribes alpinum) der Straußbeerenstrauch oder Alpen-Johannisbeere (Innergebirg)
  • aftn: hernach
  • aga: ungeschickt (Innergebirg)
  • agessla: vergessen (Innergebirg)
  • Ahen: eine Egge (Pinzgau)
  • Akram: Buchecker, Buchmast (Innergebirg)
  • Alaitn: Abhang des Hügels oder Berges
  • allwengst: allerdings (Innergebirg)
  • Alm: eine Alpe
  • Almenpros: die gemeine Pappel (lat. populus migra)
  • alsma: anderswo (Innergebirg)
  • alsgfahr: zufällig
  • Alspa: anderer Ort (z. B. er ist von Alspa her: er ist von einem anderen Orte her, Großarl)
  • Alt oder Altel: der Döbel (lat. squalius cephalus)
  • amerig: lästern (Innergebirg)
  • Andl: Anna
  • andrahn: einen andrehen, mit einem Händel anfangen
  • anfenstern: bei dem Fenster seiner Geliebten Nachts anklopfen (Innergebirg)
  • anfrimen: bestellen (z. B. ein Kleid anfrimen, einem Schläg' anfrimen)
  • anglay: sanft aufwärts (Innergebirg)
  • anhabig: anhaltend
  • Anl: Großmutter
  • anlassen: einen anlassen oder anreden; auch: darüber spötteln
  • anpoussen: anklopfen, anstoßen
  • anschmeissen: anreden (Innergebirg)
  • antappig: gerne zugreifend, antastend
  • antauchen: anstämmen, mit Gewalt nachdrucken
  • Antnklee: Schilf (Innergebirg)
  • antrefln: großsprechen (Innergebirg)
  • anweichen: gelüsten (z. B. das weicht mich an: danach gelüstet mich)
  • anzeck: verliebt (Pinzgau)
  • Arschkützler: Hetschepetsch oder Hagebutte
  • arschlings: rückwärts, verkehrt (z. B. ein Kleid arschlings - also verkehrt herum - anziehen)
  • aschtla: sonderbar (Pinzgau)
  • Aubey: Eule (Pinzgau)
  • aufglein: auftauen, auch figürlich für: Mut bekommen
  • aufhängen: aufhören (Flachgau, z. B. Thalgau)
  • Aufsatz: Haarbund (Lungau)
  • augasseln: sich Nachts bei seiner Schönen melden (vom Gasselgehen)
  • Augenflanl: Augenwimper
  • ausachten: tadeln
  • ausflaan: auswaschen (Lungau)
  • Ausspann: der dritte Teil eines Tagbaues
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B

  • Bachamsel: Wasseramsel (lat. cinclus cinclus)
  • Bachltag: der Heilige Abend oder Christtag
  • baiten: warten (z. B. bait a bois: wart ein wenig)
  • Barkirch: Emporkirche, Empore
  • Barm: Flussbarbe (lat. barbus barbus)
  • Bascht, Båscht: Lambertshasel oder Bart (lat. corylus maxima, Pinzgau), so auch Baschtnuss statt Bartnuss
  • baschtnaggen: barbieren (Innergebirg)
  • batzig: großtuerisch (verliebt, Pinzgau)
  • Beinhosen oder Boanhosen: Strümpfe (Pinzgau)
  • beitn: borgen
  • bekema: begegnen (z. B. er ist mir bekema oder begegnet)
  • beuteln: einen beim Schopfe nehmen (d.i. einen bei den Haaren schütteln, auch in Bayern und Österreich)
  • beilich: beiläufig
  • Bies: die Milch, welche die Kuh nach dem Kälbern zuerst gibt (Pinzgau), daher Biessuppe
  • Biessen: Mangold (lat. beta vulgarais)
  • Birgstutzen: eine größere Art Eidechsen (Zillertal)
  • bitter: viel (z. B. es regnet gar so bitter: es regnet gar so viel)
  • Blendte: Buchweizen
  • Bletzen: breite Blätter (z. B. Krautbletzen, auch: Bletschen)
  • Boantscherggen: Eichelhäher (Lungau)
  • Boanweich: Hartriegelstrauch (Innergebirg)
  • Boatz: Groll (z. B. Boatz auf jemanden haben: Groll auf jemanden haben)
  • Bösdirn: ein Mädchen (auch in Oberösterreich)
  • bösla: übel, arg
  • Bogratn: eine leere Bettstätte (Pinzgau)
  • boia oder beia, auch bella: garstig (Pinzgau)
  • bois: wenig (a bois: ein wenig)
  • boisingweis: bisweilen (Innergebirg)
  • Blumbesuch: Viehweide
  • brachten: sprechen, plaudern (z. B. wos is dös für a Brachtn: was ist das für ein Geschwätze), auch anbrachten: ansprechen
  • Brandreiterl: der Rotschwanz, auch: Rotbrantel
  • branteln: Gold machen
  • Bratteng: der hundertjährige Kalender (Pinzgau)
  • Brodalpen: Alpen, die auf Berghängen liegen.
  • Bsechnerin: ein Weib, das eine Wöchnerin bedient
  • bseichen: wird im Gebirge von einer Kuh gesagt, welche aufhört, Milch zu geben.
  • Bseichkraut: die Mondraute (lat. botrychium lunaria, Zillertal)
  • Bue: jeder unverheiratete Bursche
  • burschen: arbeiten (z. B. das Holz burschen: vom Berg herabschaffen, Pinzgau)
  • Büßer: ein Züchtling
  • bunzat: klein und dick
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D

  • dab: entkräftet, matt (Innergebirg)
  • Dachl: die Dohle
  • Dachtel: eine Ohrfeige (z. B. gib ihm eine Dachtel, d.i. eine Ohrfeige, auch in Österreich und Bayern) Der gemeine Mann braucht hin und wieder noch niedrigere Ausdrücke, z. B. Flaschen, Fotzen etc., beide letztere auch als Zeitwort.
  • dadanten: dort dabei (z. B. dadanten auf dem Felde, Flachgau)
  • dadet: zuvor (Pinzgau), so auch dadöst: kurz zuvor
  • dakema: erschrecken
  • Dam: Anton (Pinzgau)
  • damisch: zornig (anstatt wild, feindselig, zänkisch, auch in Bayern)
  • dappet: ungeschickt (auch in Österreich und Bayern) depat (Innergebirg)
  • Daxen: Fichten (lat. picea abies)
  • debet: anstatt darum (Waging)
  • dengeln: die Sense oder Sichel ausklopfen
  • denk: link
  • Dill: Feldkohl (lat. brassica campestris, Zillertal)
  • dödig: (gleichsam todähnlich) schwächlich, kränklich
  • Doggen: Hifeln[2][3], Haufen Getreid (Lungau)
  • Dörnkuchl: Hagebutte (Pinzgau)
  • döstig: vor kurzem (Pinzgau)
  • dorren: anstatt donnern, es dorrt: es donnert
  • doxn: dumm, eigensinnig (Pinzgau)
  • dräschtig: voll (Flachgau) heut is dräschtig im Wirtshaus
  • Drahling: ein runder Holzblock, dergleichen z. B. nach Hallein getriftet werden
  • Dreindl: Katharina (Pinzgau)
  • Duck: eine Neckerei
  • ducken: neigen, bücken (auch in Bayern und Österreich)
  • Duech: der Schenkel, Düech: die Schenkel
  • dümpl: dunkel (um Werfen)
  • Dusel: Krankheit (Innergebirg)
  • duseln: prügeln (Pinzgau)
  • dusen: dämmernd (Pinzgau)
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E

  • Eben: die Mutterschafe (Zillertal)
  • Ehblöß: eine Weide in einem Walde (Pinzgau)
  • Ehgarten: ein Acker, worauf man in einem Jahre Getreid und im folgenden Gras wachsen lässt
  • Ehgartholz: Traubenkirschenbaum (lat. Prunus padus)
  • Eigelbeere: um die Stadt Salzburg für die Heidelbeere (lat. vaccinium myrtillus), auch Mostbeere (im Zillertal) und Schwarzbeere (im Pinzgau und Lungau)
  • einbüßen: geschwängert werden (z. B. das Mädchen hat eingebüßt)
  • eitel: anstatt leer. Der Magen ist mir ganz eitel
  • Elbe: Schafe, elbe Wolle, eine Abart der gemeinen Schafe oder Wolle von Lohbrauner Farbe
  • Eller: die gemeine, die Schwarzerle (lat. Alnus glutinosa)
  • enten: jenseits
  • entüberi: hinüber
  • Essbrettail: ein hölzerner Teller (Essbrettel, Innergebirg)
  • Esta: die Essglocke auf dem Hause des Bauern, womit zum Essen geläutet wird (Pongau)
  • ergo: anstatt also (Thalgau)
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F

  • Fack: ein gemeines Schwein, daher Facklar: ein Milchferkel
  • Fäustling: ein Handschuh ohne abgesonderte Finger (auch in Österreich und Bayern)
  • fahren: auf die Alm, das Vieh auf die Alpe treiben (Innergebirg)
  • Fanelle: der Hänfling (lat. Carduelis cannabina)
  • Fantihab: Hausgeräte (Flachgau)
  • Farch: Föhre, Kiefer
  • Fart: das Rinnsal eines größeren Baches
  • fedatag: vorgestern (der Vordertag)
  • Feggin: eine Blödsinnige
  • Feichte: eine Fichte
  • feindsig: feindselig
  • feindla oder feinla: nit gar feinla: nicht gar sehr
  • Feldschachen: Gehölze inner Band und Stecken, umringt von den Feldern des Besitzers
  • Fallwild: Steinböcke
  • fembitzen: flimmern
  • Ferchen: die gemeine Forelle
  • fert oder ferten: im vorigen Jahre
  • Fex: ein Narr von friedlicher Art, dergleichen man in der Hauptstadt und auf dem Lande viele umher gehen sieht, und die gerne lustiger Dinge sind
  • flecken: spotten (Pinzgau)
  • Fleck: Spottrede (Pinzgau)
  • Flötz: Stubenboden (Lungau), sonst das Vorhaus
  • Flötzbirnen: Erdäpfel (Zillertal)
  • floß: flott, auch ledig, nicht sehr fest (Flachgau, z. B. floß stricken)
  • Frischling: Schaf (Lungau)
  • fruetig: gesund, kräftig, wohlauf
  • fruetla: geschwind, tus fruetla: tu's freudig
  • Fuichen: eine Stute von ein, zwei und drei Jahren
  • Füchsling: ein Fäustling aus Fuchspelz (Pinzgau)
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G

  • gach: (jähe), steil, auch zuweilen geschwind (z. B. gachzornig anstatt jähzornig)
  • Galtvieh: unfruchtbares Vieh (z. B. Galtgoaß: eine unfruchtbare Geiß, Geitvieh, Pinzgau)
  • gamen: das Haus hüten
  • gamitzen: gähnen
  • Gamsbart: eine Art Strauß aus den Haaren der Gämse in Gestalt eines Halbzirkels
  • gamset: (gemsicht), hurtig, schnell, munter (Pinzgau)
  • Gankel: der Teufel
  • gankl: gut zu Fuß (um Werfen)
  • Ganzer: ein Hengst
  • garig: gelegen, bequem (Innergebirg)
  • garitzen: knarren, auch figürlich für wimmern
  • Garitzer: einer, der immer klagt
  • gartiren: herumstreifen
  • Gassel: ein nächtlicher Besuch bei Mädchen (auch in Bayern und Österreich), Gasselbue, aufs Gassel gehen, Gasselreim
  • gaufen: ein Handvoll, aufgaufen: aufhäufen
  • gauschat: fett, aufgedunsen (Pinzgau)
  • gax: plötzlich (Lungau)
  • Gehwegtag: der Dienstentlassungstag (um Waging)
  • Geische: die Hütte eines Leerhäuslers
  • Geläck: eine landesfürstliche Waldung, worin die Untertanen ihre angewiesenen Holzbezirke zur Hausnotdurft haben; daher einen Wald verläcken, ausläcken
  • Gelder: ein Gläubiger (Gerichtswort)
  • Gellnkraut: Schafgarbe (Innergebirg)
  • Gemachtn: Magendampf (Pinzgau)
  • Giescht: ein Zaunpfahl (Pinzgau)
  • Gigal oder Gigelar: ein Schaf (Zillertal)
  • Giggin: Schimpfwort der Männer im Pinzgau
  • glag: sanft erhöht (Pinzgau)
  • Glaskuh: eine Kuh, welche dem Kälbern nahe ist (Pinzgau)
  • Glenkapfoad: das Oberhemd der Weibsleute (im Pinzgau)
  • Gmähn: Zugvieh (Lungau)
  • gnad: gänzlich (Pinzgau)
  • grädig: eilfertig, geschäftevoll (z. B. er hat's recht gnädig)
  • gneissen: bemerken, gewahr werden (auch in Bayern)
  • Goasbart: Ziegenbart oder Haberwurz, der Wiesen-Bocksbart (lat. tragopogon pratensis)
  • Goaskrack: das Ziegenvieh (Pinzgau)
  • Goasküchl: Bergweidereich (Zillertal)
  • Godschenti: Potztausend
  • Göth: Pate
  • Gothin: Patin
  • Gottleichnamstag: der Fronleichnamstag
  • gottsprich: als wollte er sagen
  • graan: besorgt sein, sich grämen
  • grantig: zornig, unwillig, oder auch übler Laune
  • Granten: die Preuselbeere (lat. Vaccinium vitis-idaea), Grangen (Pinzgau)
  • Gras, Gräser: so viel von einer Alpe, als ein Pferd oder ein Rind den Sommer hindurch für sich nötig hat. Pferdegräser sind größer und teurer als Kuhgräser. Eine Alpe hat also so viele Gräser nötig, als sie Stücke Vieh zu füttern hat, doch nach Verschiedenheit ihres Fraßes.
  • grassen: schneiteln (Pinzgau)
  • Greatn: Bank vor dem Hause (Lungau)
  • greisl: ein wenig (Innergebirg)
  • greinen: zanken
  • Grassach: die zur Streue abgehauenen Fichten- oder Tannenzweige
  • groan: (geraten) gedeien
  • gröhans: diesen Augenblick (um Tittmoning)
  • Gropper: derjenige, welcher die Aufsicht über die Packer der Fuhrwägen hat
  • gruebig: frisch, kräftig
  • Grundalpen: Alpen, die in einem Tal liegen
  • gschändtig: unverschämt im Fordern
  • gschnappig: schnippisch (auch in Bayern und Österreich)
  • gscheiblich: rund, kugelförmig
  • gschmoassen: schlank (Innergebirg)
  • gschrams: (schrems) über die Quere
  • Gschwerr: die Maulwurfsgrille
  • Gspadl: Schachtel (Innergebirg)
  • gstehn: kosten (z. B. was gstehts?: was kostet es?, Innergebirg)
  • gsteift: brauchbar
  • gstobn: außer sich, wahnsinnig (Pinzgau)
  • Gstraun: Hammel
  • gutla: sachte, so auch sich gütlich tun: sich wohlsein lassen
  • Guggizer: der Kuckuck
  • Gugukas: Sauerklee (Innergebirg)
  • gutding: ziemlich
  • guwanit: nicht doch (Innergebirg)
  • Gwalter: Kammer (Innergebirg)
  • Gwalt Gottes: jedes große Unglück, jede schwere Krankheit
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H

  • Ha (das): das Heu (Innergebirg)
  • Haar: Flachs, Aferhaar, der Spätflachs
  • Haar: Verding- oder insgemein Darangeld bei Verdingung der Dienstoten
  • Haarröllerl: Bachstelze
  • Habagoaß: eine Art Uhu
  • Hädachsel: Eidechse (Innergebirg)
  • Häpp: ein Stück Vieh (Lungau)
  • Haiay: ein Blödsinniger (wird im Pinzgau beinahe allein, und als Schimpfwort gehört)
  • hail: glatt, schlüpferig (auch in Bayern)
  • Hailskelpern: Halsbinde (Lungau)
  • Haimgarten: Hausbesuch, Haigarschten (Lungau)
  • Hainzl: die schlechteste Biergattung
  • Hain- oder Weißbuche: ein Baum aus der Familie der Birkengewächse
  • Handling: eine Gattung Handschuhe (Innergebirg)
  • Hansöl: ein kurzes weibliches Oberhemd ohne Ärmel (Innergebirg)
  • hantig: bitter
  • hapedisch: fröhlich (um Werfen)
  • Hapl: ein armer, gebrechlicher Mensch, auch ein solches Tier, z. B. ein Goasvieh-Hapl (Pinzgau)
  • harb: (herb) gut, nit harb: nicht gut (Innergebirg)
  • Harberne: Leinwand, eine Leinwand aus gehecheltem Flachs
  • Harml: das gemeine Wiesel
  • Hareil: die Waldrebe
  • Hart: die Kruste des Schnees (z. B. übern Hart gehen, Innergebirg)
  • Haxen: niedrig, Füße (auch in Bayern und Österreich)
  • hauchet: eingebogen, gekrümmt (z. B. dieser Mensch geht hauchet umher, d.i. eingebogen, auch in Österreich und Bayern)
  • Hedail: eine junge Ziege (Innergebirg)
  • Heilignstuck: ein Gebäck oder Brot von besonderer Gestalt, das am Allerheiligen-Feste gewöhnlich ist
  • Hemmern: die weiße Nieswurze
  • Hengst: Wallach, ein geschnittenes Pferd
  • herenter: diesseits
  • Hetz: oder Eichelhäher (lat. garrulus glandarius, Zillertal)
  • Heppin: eine Unke (Protz. Bayern)
  • Heustehen: aufrecht stehen (wird vorzüglich von Kindern gesagt, wenn sie lernen, ohne Hilfe aufrecht zu stehen)
  • Hiebl: ein Mund- oder Löffelvoll Speise (Pinzgau)
  • Hies: Matthias
  • Himmelbrand oder (im Pinzgau) Himmelköschzn: (Himmelskerze) das Wollkraut
  • Himmelkuhel: die Sammetmilbe
  • himmellacken: wetterleuchten (Pinzgau)
  • himmelitzen: blitzen, wetterleuchten
  • Hinschlingerin: ein Weibsbild, das sein Kind abtreibt (Pongauer Schimpfwort)
  • hinst: bis
  • hinterkommen: in die Wochen kommen (gemeine Volkssprache hintriköma)
  • hisch: wunderlich (Abtenau), fast (Werfen)
  • Hoadach: Heidekraut (lat. erica vulgaris)
  • Hoadn: Haide oder Blendte
  • hochgsehn: stolz (Innergebirg)
  • Hockwurm: so wird jeder große Wurm genannt (z. B. die Natter, die Blindschleiche, vorzüglich die Ringelnatter)
  • hödig: männlich, so auch ein hödiges Ross: d.i. ein Hengst
  • Hörndl: Bergspitze (Innergebirg)
  • Höswuchz: Hosenwurzel (lat. orchis, Zillertal)
  • Hötschepötschen: Hagebutten
  • Hosenkracks: Hosenträger (Innergebirg)
  • Hoß: der Platz unter dem Dache der Alphütte (Pinzgau)
  • Huildern: der Boden unterm Dache (Lungau)
  • humlete Goaß: eine Geiß ohne Hörner (Zillertal)
  • husig: hurtig, geschwind
  • Hus: Haar (in der Gegend von Teisendorf)
  • Hutn: ein schlechter Abwischlappen von Leinwand
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I

  • Igawitz: der Bergfink
  • Ilme (die): der Ulmbaum
  • Imp: eine Biene, auch ein Bienenstock (der Imp)
  • Item: ein Teil des liegenden Besitzstandes
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J

  • Jährling: ein einjähriges Pferd
  • Jätgoas: der Bock, worauf man das Jätkraut im Korbe stellt (Pinzgau)
  • Janka: ein Kinderröckchen
  • Jodl: der Stier (Innergebirg)
  • Joppen: der Rock
  • Juten: die Molke
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K

  • kaaren: necken (Pinzgau)
  • Käs: Gletscher in den hohen Gebirgen
  • Kaelberl: ein Schaf (Pinzgau)
  • Kätschgä: Käsekübel (Lungau)
  • kaig: mit Dünsten überzogen (z. B. ein kaiger Tag)
  • Kalm oder Kaiwelle: eine ein- oder eineinhalbjährige Kuh, oder auch ein Rindl
  • kamlete Goas: eine Geiß ohne Hörner (Pinzgau)
  • Kaser: (die Kase) die Almhütte
  • kasig: angenehm (Pinzgau) oder käsig: so viel wie blaß, abfärbig (im übrigen Land, z. B. der Mensch sieht ganz käsig aus)
  • Kaskruck: ein Gerät, dessen man sich bei Verfertigung des Käses bedient
  • Kehl: der gemeine Wersich oder Herzkohl
  • Kehlrabi: Kohlrübe
  • Kemmatn: Speisegewölbe (Pongau)
  • Kendl oder Köhnl: ein Graben in einem Bergwalde, in welchen das Holz herabgeworfen oder geschoben wird.
  • kenten: zünden, ankenten: anzünden, einheizen
  • keyen: werfen, umkeyen: umwerfen
  • Kilperlar: die weiblichen Schafe (Zillertal)
  • klafen: unzüchtig reden (Innergebirg)
  • Klampferer: Spängler
  • Klapf: Felsen (Werfen)
  • kleber: schwächlich (auch in Bayern)
  • kleim oder Dleim: (klein) nahe, dicht daran
  • klöcken: knallen mit der Peitsche (Pinzgau)
  • Klotzen, anstatt Kletzen: gedorrte Birnen
  • klug: sparsam, karg
  • Klumse (eine): eine Ritze
  • Kneifl: eine Alpenspeise von einem aus Mehl und Eiern würfelförmig zubereiteten Teige, der in Butter oder Schmalz gebacken wird (Pinzgau) Diese Speise nennen die Pongauer den Schnuraus
  • Koch: Mus, Brei
  • Kogel: eine kegelförmige Bergspitze (Innergebirg)
  • Kranbach: Wacholder
  • Kratzbeere: der hohe Brombeerstrauch (Pinzgau)
  • Kraut: der weiße Kopfkohl
  • Krautsolln: das Behältnis des Sauerkrautes
  • Krautstocker: die Krautstengl (Pinzgau), die Krautstiegn (Pongau)
  • Kreinzenmacher: Korbflechten
  • Krewand: Bank vor der Haustüre (in Rauris)
  • kröchn: gerade (Pinzgau)
  • Kron: Krähe
  • Kruecken: Füße (Innergebirg)
  • kucheln: die Mädchen in der Küche besuchen (Pinzgau)
  • kudern: schäkern,
  • Kuderwoche: die erste Woche nach der Trauung, soviel als Schäkerwoche
  • Kuhbue: der Stier (Innergebirg)
  • kuibig: wolkichttrübe (Innergebirg)
  • Kuchelmärgen: Speisebehältnis (Rauris)
  • kühhüten: Spaß verstehen (Pongau)
  • Küesse: ein weibliches Kalb (Zillertal)
  • Kusel: ein weibliches Kalb (im übrigen Innergebirg)
  • Küttel: weiblicher Rock, Unterküttel Unterrock
  • Kund: Liebhaber
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L

  • Lab: (in der verstümmelten Aussprache) ein Laub, lau, auch: abgeschmackt (z. B. ein laber Mensch)
  • Läbn: Vorhaus (Lungau)
  • Lähne: Lawine, abgerollte große Schnee-, Sald- oder Steinklumpen
  • lämpern: plaipern, plaudern (Lungau)
  • Lämpitzen: Mutterschaf
  • Lagel: Viertel, Rotte (im Zillertal)
  • Lanta: ein Tor in einem Feldzaune (Innergebirg)
  • Lanz: Lenz, Frühling, Lanzkorn, Frühkorn
  • Lanzing: Lenz, Frühling
  • Lasiter: Salpeter (Zillertal), daher Lasiterer
  • lassig: (lässig) ohne Gedränge (z. B. in der Kirche war es ganz lassig). Man gebraucht es auch anstatt ungeschäftig
  • Latschbock: Gämsbock (Innergebirg)
  • Latsche: der kleine Alpenkiefer (lat. pinus pumilio, Zillertal) Latschach (Pinzgau)
  • Laube: ein Fisch, der Weißflosser oder Ukelei (lat. alburnus alburnus)
  • launen: launen mit jemandem: auf jemanden Verdruss haben
  • laut: gut, schön, herrlich (z. B. hier ist's laut; das ist ein lauter Mensch; ein Mensch von lauter Raren)
  • leba: viel (Pinzgau)
  • Lecker: die Zunge (niedrig)
  • Leger (eigentlich Lager): die höhere oder niedrigere Abteilung einer Alpe, um das Vieh stufenweise hinanzutreiben
  • Leggn oder Lögn: Legföhre (lat. pinus sylvestris)
  • leichen oder loachen: betrügen, hintergehen, bevorteilen (z. B. Ich will dich loachen, auch in Bayern)
  • leicht: nämlich (z. B. woaßt leicht)
  • Leimahorn: der Spitzahorn
  • leinernes Holz: weiches Holz (Thalgau)
  • Leitakoch: die Hefen, welche bei der Zubereitung des Schmalzes übrig bleiben (Pinzgau)
  • Leiten: ein Feld oder Acker auf dem Abhange eines Hügels
  • lembig: anstatt lebendig
  • Leser: der Magen des Rindviehs
  • letz: schlimm (z. B. das ist letz: das ist schlimm, ein letzer Mensch: ein schlimmer Mensch)
  • liederla: sogleich (Thalgau)
  • Loden: ein aus Schafswolle verfertigtes Tuch
  • loder oder loda: anstatt locker
  • lodern: (dahin lodaan) nachlässig daher gehen (Innergebirg)
  • Loder: der Stier (Pinzgau)
  • Loderin: ein Weibsbild (Pinzgau)
  • lön: so viel als das Bayerische lind: weich
  • Lötschenmeister: Niederleger (Niederlage)
  • losen: horchen, zulosen: zuhören
  • luftig: geschwind
  • Lus: ein Wiesengrund (Innergebirg)
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M

  • Ma: Mähre, Geschichte (z. B. a noi ma: eine Neuigkeit, Innergebirg)
  • Mada: Marder
  • magixn?: kann ich davor? (Pongau)
  • Magn: der Mohn (lat. papaver somniferum)
  • Mahd: Wiese, Bergmahd: Bergwiese
  • Mahrin: ein Schimpfwort, welches Verliebten gegeben wird, die ihre Liebe nicht zu verbergen wissen (Pinzgau)
  • Mais: (Moas) ein Verhau, oder eine Stätte, wo ein Wald abgetrieben worden ist
  • Mangl oder Manglkatz: Murmeltier (Innergebirg)
  • Masin: eine alte Stute (Pinzgau)
  • mau: mürbe (Pinzgau)
  • maulitzn: zanken (Pinzgau)
  • Maurachen: Morcheln (lat. morchella esculenta)
  • Maymilli: (Maymilch) der Schaum bei der Zubereitung der Butter (Pinzgau), Tunk (Zillertal)
  • Medall (Maday im Pinzgau): Maria
  • Meitz: Mädchen (Pinzgau)
  • Menze: eine Kuh, die man länger als gewöhnlich nicht zum Stiere lässt, oder menzt (Zillertal)
  • Milchdoip: gemeiner Augentrost (lat. euphrasia officinalis)
  • miema: (mirmen) zueignen
  • mißlsüchtig: kränklicht, verdrossen
  • mittler: mittelmäßig (z. B. ein mittler Haar: ein mittelmäßiger Flachs)
  • Möscht: Martin (Pinzgau)
  • Molthund: Sumpfsalamander oder Teichmolch (lat. Lissotriton vulgaris)
  • Monatblümchen: die gemeine Maßliebe oder Gänseblümchen (lat. bellis perennis)
  • Moosbeere: die Heidelbeere, hiervon Moosböfleck: ein flaches Stück, das aus diesen zu Brei gesottenen und mit Mehl vermengten Beeren als Arzneimittel verfertigt wird
  • Mooskuh: die Rohrdommel (lat. botaurus stellaris)
  • Muessa: das Vorhaus (Pinzgau)
  • Mücken: Bohnensäulen (Lungau)
  • Münach oder Münch: ein verschnittener Ziegenbock
  • Mürchn: Mittwoch (Pinzgau)
  • murgeln: fallen (Pinzgau)
  • Murmamentl: Murmeltier
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N

  • Nacht: gestern Abends (Innergebirg), auch Znachtn und nachtn (Flachgau)
  • Nachthoal: Abendessen (Pinzgau)
  • Nachtroas: Nachtbesuch (Thalgau)
  • nackeln: etwas locker machen (z. B. an etwas nackeln)
  • Naderin: weibliches Schimpfwort im Pongau
  • namla: nämlich (z. B. es ist namla wahr)
  • napfitzen: schlummern
  • Napm: Atem (Pinzgau)
  • narritzn: foppen (Innergebirg)
  • Nase: ein Fisch, der Nasenfisch (lat. Chondrostoma nasus)
  • netter oder netta: genau, netter so viel: genau so viel, netter daher wirft er: gerade, oder genau
  • neuling: ebenerst (Thalgau)
  • Nocken: ein Hügelchen in einer Pfütze (Pinzgau), sonst eine Art Mehlspeise, z. B. Butternocken (auch in Bayern)
  • nohaintling: noch (Innergebirg)
  • noharist: nunmehr (Innergebirg)
  • Nuesch: Dachrinne (Pongau)
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O

  • Oaterbatzen: (Eiterbatzen) Stachelbeere
  • Oberes: der Rahm (Bayern) oder die Sahne
  • Obstn: die Vorhalle der Kirche (Innergebirg)
  • Oed: traurig, ein öder Mensch: ein trauriger Mensch, auch mir ist öd im Magen anstatt übel
  • Omahl: unter dem Abendessen (Pinzgau)
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P

  • Pabl: Schlingenbaum oder Wolliger Schneeball (lat. viburnum lantana, Pinzgau)
  • Palfen: eine Felsenwand (Innergebirg)
  • pantschen: gelind peitschen, ein Kind pantschen; figürlich das Bier pantschen: durch Zuguss schlechter machen
  • parkeln: hin und her schaukeln
  • Pastöck: die Männchen des Hanfs (lat. cannabis sativa, Pinzgau)
  • Patz: das Äußerste (z. B. auf die Patz köma: auf das Äußerste kommen, Pongau)
  • Peterbart: die Waldrebe (lat. clematis vitalba) auch Kateinl und Waldstrick (Pinzgau)
  • Peterschlüssel: Mondraute (lat. botrychium lunaria)
  • Peunten: eine eingezäunte Wiese, auch Point
  • Pfaid: Hemd
  • Pfanne: eine Pfanne Holz, oder 60 Klafter Drahlinge (runde Holzblöcke)
  • Pfeifmutter: der Schmetterling oder Weinfalter (Pinzgau)
  • Pfennwert: Feilschaften, allerlei Pfennwert: allerlei Feilschaften von Lebensbedürfnissen (z. B. Butter, Schmalz)
  • Piron: die Gabel (Innergebirg), Pira (um Teisendorf)
  • Poasselbeeren: die Früchte der Berberisstaude
  • Plaicke: Erdfall, eine Abplaickung: eine abgefallene Wiese, eine Grundlähne. Ploack (Pinzgau)
  • plattat: unklug
  • plodern: von Kleidern, welche zu weit sind (auch in Tirol, Bayern und Österreich)
  • plöderig: (gleichsam plauderig) plauderhaft, beredt (Pinzgau)
  • Podach: der Hintere (Innergebirg)
  • Podig: der Rumpf, oder der Leib ohne Kopf (Pinzgau)
  • poschandla: angesehen (Pinzgau)
  • prachten: sprechen
  • progeln: prahlen
  • prowenken: wenden, auch bewegen (z. B. Er prowenkt sich nicht: er bewegt sich nicht; das Kleid prowenken: das Kleid wenden)
  • Putzschahr: weibliches Schimpfwort im Pongau
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R

  • raiten: rechnen, abraiten: abrechnen
  • Rait: Rechnung, Abrait: Abrechnung, Raitmeister: Rechnungsmeister, Raitmeisterei: Rechnungsmeisterei
  • Ranten: Possen
  • rantig: prächtig
  • ranzen: sich strecken
  • rapfig: helpericht
  • rappig: aussätzig (Innergebirg)
  • raß: herb (auch in Bayern und Österreich)
  • raukitzen: kläglich tun oder reden
  • resirig: vernünftig oder geschickt (z. B. ein resiriger Mensch)
  • regeln: großsprechen (Innergebirg)
  • reitbrennen: das Verbrennen des ausgereuteten Unkrauts, oder der jungen Ellern, um den Boden zum Graswuchse zu bereiten
  • Rem: Brücke (Pinzgau)
  • Remp: Hirschkuh
  • Renner: Rechnungs-Auszug, auch wohl Register
  • resch: (von rasch) (z. B. das Brot ist resch (neugebacken), dieser Mensch ist resch, er hat mich resch angeredet)
  • reteln: Hausbesuch in der Küche
  • Ribisel: Johannisbeere
  • Ridel: ein Hügel (Pinzgau)
  • riderisch: zäh (z. B. ein riderisches Fleisch, auch in Bayern)
  • rieseln: schlossen
  • Riesen: eine Art Graben zwischen langen Bäumen, zur Abrollung des Bergholzes
  • Riggroamat: (Riggrument), das Gras, welches nach der Getreideernte wächst; so auch
  • Rigrüben: Rüben, welche auf dem Ort gesäet, wo ehevor Getreid stand
  • Ritze: eine Kuh von dunkelroter Farbe, mit einer weißen Binde über den Rückgrat gezeichnet (Zillertal)
  • Röckel: weibliches Leibchen, oder Korsett
  • röhrn: weinen
  • rogl: locker
  • rosen: das Getreid reinigen; auch figürlich: im Spiele verlieren (Pinzgau)
  • Roßbäuche: eine Pflaumenart (Zillertal)
  • Rothbrantel: das Rotschwänzchen, Brandreiterl (Pinzgau)
  • Rüpl: Rupert (auch in Bayern und Österreich)
  • rüheln: wiehern
  • Rügat: eine Gerichtsabteilung
  • rund: lustig, angenehm (z. B. ein runder Mensch)
  • Rupfen: eine aus Werg bereitete Leinwand
  • Rüstgeld: eine jährliche Abgabe zur Landschaft, 5 Kr. 2 Pf. von 100 fl Steuerkapital, wovon die so genannten geschriebenen Feuerschützen frei sind
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S

  • Sagmehl: Sägespäne
  • Sagra oder Sagara: die Sakristei
  • Salde: eine Kuh mit waagerechten Hörnern (Zillertal)
  • Sampin: eine garstige, unflätige Person weiblichen Geschlechts
  • Sapin: eine krumme, spitzige Haue (Innergebirg)
  • Sattel: der Rücken eines Berges (Innergebirg)
  • sauer: feucht (z. B. ein saures Holz, Pinzgau)
  • Säuer: der Sauerschotten
  • schalbossen oder schalhausen: kalmäusen oder geizen (Pinzgau)
  • schargn: den Dünger zusammenhäufen (Innergebirg)
  • Scharling: Bärwurz oder Wiesen-Bärenklau (lat. heracleum sphondylium)
  • Scharten: der Rücken eines Berges, welcher eine scharfe Vertiefung hat
  • schatzen: sprechen
  • Schauben: Küttel (Abtenau, im Lungau Schäubn)
  • Schaufel: anstatt Vorderfuß (niedrig, Pinzgau)
  • Scheindsgeld: Kleingeld (Lungau)
  • Scher: Maulwurf
  • Scherm: ein Stall oder Unterstand für das Vieh (Innergebirg)
  • Scherz: ein Stück Brot (Brodscherz, auch in Bayern)
  • Schicht lassen oder machen: die Arbeit beschließen (Innergebirg)
  • schider, auch schitter: undicht
  • schiech: garstig
  • schlänkeln: aus dem Dienste treten (z. B. der Schlänkltag: der Tag, an dem man aus dem Dienste tritt
  • schlaun: geschwind vor sich gehen (z. B. es schlaunt ihm, es geht ihm schleunig von der Hand)
  • schlecht: klein (z. B. ein schlechter Mensch: ein kleiner Mensch)
  • Schmeldmahd: eine Bergwiese, die nur saures und dürres Gras hat (Innergebirg)
  • Schmidkäfer: Hirschschröter (lat. lucanus cervus)
  • schnackeln: mit der Zunge knallen
  • schnatzig: vorwitzig (Innergebirg)
  • Schneid: Mut (z. B. der Mensch hat Schneid), auch der schmale Rücken eines Berges
  • Schneider: der langbeinige Spinner oder Weberknecht
  • Schnödahüpfl: kurze Reime aus dem Stegreife
  • Schöber: übereinander aufgehäufte Garben
  • schöppern: klirren, klingeln (auch in Bayern)
  • Schopfmeise: die Haubenmeise
  • schottig: abgeschmackt (Pinzgau)
  • Schräg: eine Art Befriedung aus Stangen, welche nach Belieben errichtet und wieder weggenommen wird
  • Schratz oder Sambeiß: der Flussbarsch
  • Schusterveigeln: der Frühlingsenzian (lat. gentiana verna)
  • Schwarzelsenbaum: der Traubenkirschenbaum
  • Schwärtling: hölzerne, auf einer Seite runde Läden von der Oberfläche des Baumes abgesägt
  • Schwendten: die Samenloden des Nadelholzes an einem Orte abtreiben; auch soviel als abholzen
  • Schwindholz: Jahrgetriebe der Eschen
  • Senden: das Heidekraut, welches vielfältig große Strecken überzieht, und woraus Besen verfertigt werden
  • Sender: ein Viehhirt auf den Alpen
  • Sendin: eine Viehmagd auf den Alpen.
  • Sideln: Beichtstühle (Thalgau)
  • sinnlich: betrübt (z. B. er sieht ganz sinnli drein, so viel als nachsinnend)
  • sönnern: sonnen
  • Solle: eine hölzerne der Köhler oder Holzhauer auf den Bergen (Innergebirg)
  • Soller oder Solla: der Gang über dem ersten Geschosse eines Hauses von Außen (Pinzgau), das Vorhaus (Pongau)
  • Spannbüchl oder Büchl: eine Spahnfackel, d.i. eine Fackel aus dünn gespaltetem Holz (Innergebirg)
  • Speil: Alpen-Mannsschild (lat. androsace alpina)
  • Spielleute: anstatt Musikanten (auch in Österreich und Bayern)
  • Spinner: ein Ochs, der noch als Kalb verschnitten wird
  • Spinnerin: die Hausspinne
  • Spönling: Spilling (lat. prunus domestica praecox, auch in Bayern)
  • Spaiche: eine Ziege, die ein Jahr lang wider ihre Gewohnheit unfruchtbar blieb (Zillertal)
  • stad: stille (auch in Bayern und Österreich)
  • Strah: Streu
  • Strahleiten: Unordnung (figürlich)
  • Straucken: Schnuppen
  • Steinhennl oder Stoanhändl: Berghuhn
  • Steinrösel: Bewimperte Alpenrose (lat. rhododendron hirsutum)
  • Sterchen: ein männliches Schwein
  • Sterr: Mietarbeit, in die Sterr gehen: auf die Arbeit zur Miete gehen, insgemein von Schneidern, Schustern, Näherinnen gebräuchlich
  • stickl: steil (Innergebirg)
  • Stieleiche: die Kohleiche (lat. Quercus robur)
  • Stifler: hölzerne Stangen mit drei bis vier Zoll langen Ästen, worauf die Garben gelegt werden, um daraus Schöber zu machen
  • Stigl: (Steige), eine Art Stiege oder Leiter an einem Feldzaun
  • Stihl: Christian (Pinzgau)
  • Stoangadn: das Speisegewölb (Pinzgau), Kemmatn (Pongau)
  • Stockante: die gemeine Wildente
  • Stridori: Schreibzimmer (Innergebirg), auch Verschlag (Lungau)
  • Striem bzw. Striemin: ein Mensch beiderlei Geschlechts, welcher Taub und stumm zugleich ist
  • Summeraun: das im Frühling gefällte Holz zum Austrocknen liegen lassen (Innergebirg)
  • Surmer: eine Mauerschwalbe (Zillertal)
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T

  • Tagbau: ein Morgen Acker, ungefähr so viel, als man in einem Tage mit vier Pferden umackern, eggen und besäen kann (ca. 50 Ar)
  • Tagweide: ein Stück Wiese, das eine Kuh an einem Tag abweidet
  • Tamalischken: der deutsche Tamariskenstrauch (lat. myricaria germanica), woraus ein Öl bereitet wird, das man sehr hoch schätzt. Die Stäbe werden ausgehöhlt und als Röhre zum Trinken gebraucht, damit kein Gift schaden könne
  • Tangeln: soviel als Nadeln, Tangelholz: Nadelholz
  • tapfer: kräftig (z. B. tapfer darauf arbeiten)
  • Terzen: ein Ochs, der als dreijährig verschnitten worden ist
  • tränzen: weinen
  • thörisch: taub, großghörig (Pinzgau)
  • Tratten: Gemeinweide, auch tratten: sein Feld zur Weide brach liegen lassen
  • Traubeneiche: die Haseleiche (lat. quercus robur cum longo pediculo)
  • Trenksack: ein Bube (niedrig, Pinzgau)
  • Tretten: Viehställe auf den Alpen (Innergebirg)
  • Tuch: Leinwand (z. B. ein härbenes Tuch: eine feinere Art Leinwand)
  • Tunk: der Schaum bei der Zubereitung der Butter (Zillertal), Maymilli (Pinzgau)
  • Türken: Mais (lat. Zea Mays)
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U

  • uebasted: genug (Pinzgau)
  • uerisen: verschwenden (Pinzgau)
  • undanks: unversehen (Pinzgau)
  • undera: unbass (Thalgau)
  • Unend: Possen (z. B. Der Mensch ist voll Unend)
  • ungleichs: unerlaubt, ungesittet
  • ungut: übel
  • ungwerben: ungelegen (Pinzgau)
  • unheimlich oder (im Pinzgau) unhoamla: spukend (z. B. hier ists unheimlich: hier spukts)
  • unöd: lustig (Innergebirg)
  • unsattig: sehr (Pinzgau)
  • u(nserer). l(ieben]. Frauen Vogel: die Schwalbe
  • Untern, der: das Abendbrot
  • untzhero: (ein altes Kanzleiwort für:) vorher
  • urbacha: herüber (Pinzgau)
  • Urkauf: Geld zum Ankauf
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V

  • Valtl: Valentin (Innergebirg)
  • vanötn: darum
  • vergeben: vergiften
  • verleutgeben: feilhaben
  • verschändeln: verunstalten
  • viel: so (anstatt: sehr), so viel schön, so viel kalt (vom Italienischen tanto bello, tanto freddo)
  • voneh: vorher
  • Votz: der Mund
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W

  • wallitzen: flattern, in die Luft wehen (Innergebirg)
  • Wandel: (gerichtlich:) soviel als Geldstrafe, daher Gerichtswandel, jemanden abwandeln
  • Wandschopper: der Mauerspecht (lat. picus murarius, Innergebirg)
  • waulen: jammern (Pinzgau)
  • wax: sehr gut (z. B. ein waxer Wein, ein waxer Mensch)
  • wegst: beinahe (Pinzgau)
  • Wegnarr: der Alpensalamander (lat. salamandra atra)
  • Weinbeere: die Früchte der Johannisbeerstaude (lat. ribes rubrum)
  • weisen oder ins Weisat gehn: der Wöchnerin ein Geschenk bringen.
  • Weißfuß: ein alberner Mensch, weißfußer, angschrieben, abführig, schottig (Innergebirg)
  • Well: Stier (Pinzgau)
  • Wexeln: Wespen (Zillertal)
  • Wienerruben: Kartoffeln (Pinzgau)
  • Wildkerschen: die Früchte der Johannisbeerstaude (Zillertal)
  • Wildniss: eine Krankheit (Innergebirg)
  • Wörgl: der Grünfink (Zillertal)
  • woita: ziemlich (z. B. woita: viel)
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Z

  • Zäubern: eine Pflaumen(Zwetschken)art (Zillertal)
  • Zag: Zugochs (Pinzgau), auch Zugvieh überhaupt
  • Zageln: Würmer auf dem Sauerkraute (Zillertal)
  • Zain: Haufe, aufzainen: aufhäufen
  • zam mi: es deucht mich (in Rauris)
  • Zargn: der Rand (Pinzgau)
  • Zasan: ein Lappen (Pinzgau)
  • Zascht: Ziererei (Pinzgau), daher zaschtig: ein Mensch, der Umstände macht (Zaschtskäfernsadla, ein Pinzgauer Schimpfwort)
  • Zaunschlüpferl: Zaunkönig
  • Zeck: eine Art Milbe (z. B. der Hundszeck: die Hundsmilbe. Zeck wird überhaupt die Kuhmilbe genannt)
  • zeitn: früher (Pinzgau)
  • Zens: Vincenz (Innergebirg)
  • Zestag: ein ungewisser Tag (Teisendorf)
  • Zettach: die kleineren Sträuche mit Beeren
  • Zetten: die kleine Alpenkiefer (lat. pinus pumilio)
  • Zirschen: Zirbelbaum (Zillertal)
  • Zistl: ein Handkörbchen
  • Zitterbirke: die Zitterpappel (lat. populus tremula)
  • zkeit: außer Fassung (z. B. er ist ganz zkeit)
  • zmorgen: am Morgen
  • znachts: am Abend
  • Zoamas: Käse und Schotten (Innergebirg)
  • zugeln: gehen (Pinzgau)
  • zum Hörikait: soviel, als wollte er sagen (Thalgau)
  • Zurr: die Misteldrossel (lat. tardus viscivorus, im Zillertal Zuren)
  • zuserisch: sehr sparsam
  • zwagen: waschen (auch in Bayern und Österreich)
  • zwegen kommen: zum Vorschein kommen
  • zwö oder zwe: warum?; zwö denn?: warum denn?
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Quelle

  1. Hübner, Lorenz: Beschreibung des Erzstiftes und Reichsfürstenthums Salzburg in Hinsicht auf Topographie und Statistik. Dritter Band. Salzburg (Selbstverlag) 1796, S. 955–984.
  2. siehe Ennstalwiki → enns:Hifel
  3. Verlinkung(en) mit "enns:" beginnend führ(t)en zu Artikeln, meist mit mehreren Bildern, im EnnstalWiki, einem Schwesterwiki des SALZBURGWIKIs