Tourismusverband Hallein - Bad Dürrnberg Geschichte

Farbe, Logo und Erscheinungsbild von Unterlagen des Tourismusverbands bis 2012.

Rückblick in der Geschichte des Tourismusverbandes Hallein - Bad Dürrnberg.

Geschichte

Dieser Artikel listet Daten und Fakten über den Tourismusverbandes Hallein - Bad Dürrnberg auf, soweit sie bekannt sind.

1990er-Jahre

Um 1988 bis 1991 war Helmut Reisinger Fremdenverkehrsdirektor in Hallein.[1]

2003–2012 unter Obmann Ernst Kronreif

 
Anlässlich der Neuwahl des Vorstands und Obmanns im Dezember 2012 der Rückblick des bisherigen Obmanns Ernst Kronreif - Inhaltsübersicht.

Als Ernst Kronreif 2003 den Tourismusverband Hallein - Bad Dürrnberg übernahm, fand er zunächst einen unerwarteten Schuldenstand[2]. Ernst Kronreif krempelte dennoch die Ärmel hoch und tat das, was niemand anderer getan hätte. Er verzichtete angesichts der angeschlagenen Finanzlage des Tourismusverbandes sechs Jahre lang auf seine Entlohnung. Besonderen Dank oder spezielle Anerkennung dafür erhielt er freilich nicht. Erst zwei Jahren nach dem Ende seiner Funktion, im November 2014, wurde er von Bürgermeister Gerhard Anzengruber für seine Verdienste um den Fremdenverkehr mit der Wappenplakette der Stadt Hallein in Silber ausgezeichnet[3].

Ernst Kronreif erhielt ab 2009 ein Jahresentgelt von 50.000 Euro (unversteuert). Geteilt durch 14 Monatsgehälter ergab dies monatlich etwa 2.200 Euro (unversteuert). Der als Sparmeister bekannte Bürgermeister der Stadt Hallein, Dr. Christian Stöckl, sagte bei einer Sitzung des Tourismusverbandes ausdrücklich, dass er dies für angemessen hielt. Denn Ernst Kronreif übte mehrere Funktionen aus: Obmann des Tourismusverbandes Hallein - Bad Dürrnberg, gleichzeitig Geschäftsführer des Tourismusverbandes Hallein - Bad Dürrnberg[4], gleichzeitig Kurdirektor von Bad Dürrnberg und er war auch noch Obmann der ARGE Stille Nacht Land Salzburg. Legt man das Entgelt dieser vier Jahre auf seine zehnjährige Amtszeit um, bedeutet dies, dass der Vorsitzende des Tourismusverbandes Hallein - Bad Dürrnberg monatlich gerade einmal 880 Euro verdiente. Wie "Der Salzschreiber" meint "Ein absolut undiskutables und beschämendes Honorar für den Tourismus-Chef der zweitgrößten Stadt des Landes Salzburg".

Im Rahmen der Vollversammlung des Tourismusverbandes Hallein - Bad Dürrnberg am 3. Dezember 2012, erklärte Ernst Kronreif nach zehnjähriger Tätigkeit seinen Rücktritt und machte so den Weg für seine Nachfolger frei. Er präsentierte dann einen eindrucksvollen Rückblick auf seine Tätigkeit als Chef des Halleiner Tourismusverbandes, der hier auszugsweise gebracht wird:

Tourismusverband sichert als Sponsor zahlreiche Veranstaltungen in Hallein

Die Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde Hallein, dem Gästeservice Tennengau, den Salzwelten Hallein, dem Keltenmuseum und dem Kulturforum Hallein bezeichnete Ernst Kronreif "als beispielhaft" und als "ein wirkliches Miteinander", obwohl er in vielen Fällen lediglich als wichtiger, entscheidender Sponsor agierte, ohne dessen finanzielles Engagement es den Großteil der Veranstaltungen und verschiedenste Initiativen in Hallein es gar nicht gäbe.

Da wären beispielsweise anzuführen: Die Reparaturen und Ergänzungen der Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt wurden vom Tourismusverband übernommen, alle drei Halleiner Adventmärkte wurden maßgeblich unterstützt,[5] weiters die Mitfinanzierung verschiedener Adventhütten, Bewerbung, Unterstützung und Mitorganisation des Halleiner Krippenpfades, Finanzierung des alljährlichen Gedenksingens am Gruber-Grab durch die Halleiner Liedertafel und auch der Christmette in der Stadtpfarrkirche Hallein, Sponsoring des neuen Halleiner Weihnachtsspiels "A Stern kummt auf" 2011 mit 7.000 Euro und 2012 mit 8.000 Euro;

Kronreif erkannte die Bedeutung Franz Xaver Grubers für die Stadt Hallein

Einen besonderer Schwerpunkt für Ernst Kronreif stellten der Stille Nacht-Komponist Franz Xaver Gruber und das Stille Nacht Museum Hallein dar. Die Gründung der Arbeitsgemeinschaft "Stille Nacht"-Land Salzburg, deren Geschäftsführung in Händen von Ernst Kronreif lag und die ihren Sitz in Hallein hatte, war maßgeblich Kronreif zu verdanken. Seine überaus engagierten Bestrebungen waren, den Komponist und seine Stadt Hallein, in der er noch verschiedene Besetzungsvarianten für "Stille Nacht" komponierte, international stärker und über die kurze Adventzeit hinaus zu verankern.

Ernst Kronreif öffnete seit 2004 das Stille Nacht Museum", das bis dahin nur in der Adventzeit zu besichtigen war, ganzjährig, sorgte für die Anschaffung des Hallein Tour Guides und für 2012 erwartete man bereits über 5 000 Besucher des Museums. Ernst Kronreif verfügte über ausgezeichnete Kontakte zu Medien, die zu umfangreichen Beiträgen in Fernsehen, Radio und Presse über die Weihnachtsstadt Hallein führten. Die Sonderbriefmarke über Franz Xaver Gruber oder die Stille Nacht Marke mit dem Motiv der Anbetung des Kindes durch die Hirten, vom Hauptaltar-Bild der Halleiner Stadtpfarrkirche, wurden in Zusammenwirken mit der Stille Nacht Gesellschaft aufgelegt, der 225. Geburtstag Franz Xaver Grubers wurde 2012 gefeiert und am 24. Dezember 2012, im Rahmen der ORF-Sendung "Licht ins Dunkel", ging die Moderation hinaus zu den wichtigsten Schauplätzen der "Stille Nacht"-Gemeinden und so auch nach Hallein. Nächstes ganz großes Ziel wäre für Kronreif das Jahr 2018 gewesen, in dem man das 200-Jahre-Jubiläum des 1818 erstmals gesungenen Weihnachtsliedes feiern wird: "Das Jahr 2018 muss für Hallein das werden, was das Mozartjahr für Salzburg war!" sagte Ernst Kronreif voll Begeisterung.

Die vielfältigen wichtigen und unverzichtbaren Aufgaben des Tourismusverbandes in Hallein

Die Aufgaben eines Tourismusverbandes sind im Salzburger Tourismusgesetz sehr großzügig definiert. Daher konnte der Tourismusverband Hallein die begrüßenswerte Initiative der Halleiner Wirtschaftstreibenden "Gemeinsam für Hallein" jährlich mit 50.000 Euro unterstützen; er installierte vier Stadtplan-Infotafeln für Fußgänger (eine fünfte war Ende 2012 in Auftrag); der Tourismusverband konnte die preislich günstige Kombikarte mit Salzwelten, Keltendorf Salina, Keltenmuseum und "Stille Nacht Museum" schaffen und unterstützte die erfolgreichen archäologischen Ausgrabungen in der Stadtpfarrkirche noch unter Museumsdirektor Mag. Kurt Zeller.

Der Tourismusverband Hallein unter Ernst Kronreif präsentierte aber Hallein auch in der Stadt Salzburg, wo eine Hallein-Auslage in den Mönchsberggaragen Gäste auf die Tennengauer Bezirkshauptstadt aufmerksam machte. Mit dem Gästeservice Tennengau wurde die Bus-Gästekarte geschaffen, mit der man um zwei Euro je Strecke von Hallein nach Salzburg oder von Hallein nach Gosau fahren kann. Der Bildband "Hallein und der Tennengau" mit zahlreichen Bildern und kurzen informativen Texten erschien in vier Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch). Die Herstellungskosten hatten sich bereits durch die Erlöse des Bücherverkaufs amortisiert. Seit 2007 lud der Tourismusverband Hallein die Schauspieler der Salzburger Festspiele auf der Pernerinsel zur Stadtbesichtigung mit anschließender Halleiner Festspieltafel in der Fußgängerzone ein. Zum 20jährigen Jubiläum der Festspiele in Hallein hisste Kronreif zusammen mit Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler eigens neu geschaffene Festspielfahnen. Schließlich war auch der Tourismusverband Initiator für den Auslagenwettbewerb in Hallein zur Festspielzeit mit Prämierung der schönsten Festspiel-Auslage.

Die Internationale Sommerakademie für bildende Kunst in den Gebäuden der Alten Saline auf der Pernerinsel wurde bis 2012 vom Tourismusverband Hallein mit jährlich 5.000 Euro unterstützt, ebenso das Medien-Kultur-Festival "Schmiede" auf der Pernerinsel. Werbetafeln für das Keltenmuseum und das "Stille Nacht Museum" wurden beim Aqua Salza in Golling an der Salzach, bei den Zinkenliften Bad Dürrnberg und beim Salzbergwerk aufgestellt. Auch beim Salzbergwerk Berchtesgaden, bei der Kunsteisbahn Königssee am Königssee, im Luitpoldpark und an der Almbachklamm wurden solche Werbetafeln aufgestellt. Das Moonlight Shopping, das mit einem jährlichen Budget des Tourismusverbandes von 8.000 Euro ausgekommen war, ging auf eine Initiative von Andreas Pilz und des Tourismusverbands zurück. Der Mercato Bella Italia, der italienische Markt und die italienische Nacht des Alois Frauenhuber, wurden vom Tourismusverband ebenso unterstützt wie das jährliche Halleiner Stadtfest, Veranstaltungen des Kulturforums Hallein oder etwa der Dürrnberger Schwerttanz im Jahre 2008. Die Wanderwege auf dem Dürrnberg und die Errichtung von elf Nordic-Walking-Strecken samt Beschilderung auf dem gesamten Halleiner Gemeindegebiet bis Rif gehörten zum Aufgabenbereich des Halleiner Tourismusverbandes.

Als Kronreif seine Rückschau mit dem Satz endete, "Es ist viel weitergegangen, danke für die schöne Zeit", erhielt er den Beifall aller anwesenden Mitglieder des Tourismusverbandes[6].

2012

Wahl des Ausschusses 2012

Zur Neuwahl des Ausschusses und damit des Vorstands und Obmanns am 3. Dezember 2012 trat der bisherige Obmann und Geschäftsführer Ernst Kronreif nicht mehr an. Die Halleiner Gruppierung proHallein, die aus dem Verein Gemeinsam für Hallein gebildet hatte, forderte einen Wechsel des Vorstands und des Obmanns und kandidierte für die Wahl. Mangels eines Gegenkandidaten wurden bei der Wahl am 3. Dezember 2012 die in der angetretenen Liste proHallein angeführten Mitglieder in den Ausschuss gewählt, der in vierzehn Tagen, nach Klärung von rechtlichen Dingen (siehe weiter unten), zusammentreten würde, um den Vorstand und Obmann zu wählen.

Bei der Wahl am 3. Dezember 2012 wurde auch die Erhöhung der Zahl der Ausschussmitglieder von sechs auf neun beantragt und genehmigt. Aufgrund des Salzburger Tourismusgesetzes 2003 müssen nun jedoch zwei Vertreter der Stadtgemeinde Hallein im Ausschuss vertreten sein. Um diesen formaljurististischen Punkt korrekt erfüllen zu können, musste die Wahl des Vorstands und Obmanns auf einen späteren Termin verlegt werden.

Die drei Stimmgruppen

Die ersten drei Personen waren nun im Ausschuss vertreten, die anderen drei sind Ersatzmitglieder.

  • Stimmgruppe 1

Liste eingebracht durch Jacoby Pharmazeutika AG

1. Salzburger Sparkasse, Christian Halwa
2. Ehrmed GmbH, Apotheker Volker Kühn
3. Gerald Falch, Optik Stöckl
4. Dr. Hajo Klingler, Arzt für Allgemeinmedizin
5. Friedl Bahner, Kulturforum Hallein
6. Manuel Khan, Restaurant Riva
  • Stimmgruppe 2

Liste eingebracht durch Mag. Helmut Reisinger

1. Grundtner GmbH, Wilhelm Grundtner (gilt als wahrscheinlich neuer Obmann)
2. Ganzer GmbH, Peter Ganzer
3. Zinkenlifte Gem.GmbH, Mag. Gabriele Pichler
4. Fit-Center Hallein Gmbh, Manfred Petautschnig
5. Hotel Kranzbichlhof, Cornelia Salmhofer
6. Helmuth Brudl, Café Salitri
  • Stimmgruppe 3

Liste eingebracht durch Gerald Falch

1. Alexandra Priewasser, Vom Fass
2. Eigenart GmbH, Stefan Hasenberger
3. Mag. Josef Herr, Rechtsanwalt
4. Josef Alfaré, Glaskunst Alfaré
5. DI Markus A. Vogl, Architekt
6. Augenoptik Schauer GmbH, Josef Schauer

Nach der Wahl

Im neu gewählten Ausschuss dominierten Unternehmer, die nicht direkt im Fremdenverkehr tätig waren. Dies deutete auf eine Erweiterung von Stadtmarketing-Aufgaben, wie es ja die weit gefassten Bestimmungen des Salzburger Tourismusgesetzes zulassen. Der neue Obmann Wilhelm Grundtner formulierte ja bereits im Vorfeld der Wahl "... man kann Journalisten und wichtige Kontakte bei sich im Gasthaus zum Essen einladen und dann sagen 'Helft's uns weiter, schreibt's was Nettes'. Aber wir wollen das ganz transparent machen, keine Einladungen mehr, das wird vorbei sein." Und weiter "Es geht um eine Vision für die Stadt. Wir wollen sie nicht aufmascheln für die Italienische Nacht und das Moonlight-Shopping – Hallein soll generell lebenswerter werden."[7].

Zum neuen Obmann des Tourismusverbands wählte der Ausschuss im Dezember 2012 den Halleiner Fahrradhändler Wilhelm Grundtner.

Wilhelm Grundtner nach teils überzogenen "Wahlkampf-Attacken" mit versöhnlichen Worten

 
Das anlässlich Neuwahl des Vorstands und Obmanns im Dezember 2012 ausgeteilte Flugblatt, Seite 1.
 
Das anlässlich Neuwahl des Vorstands und Obmanns im Dezember 2012 ausgeteilte Flugblatt, Seite 2.

Im Vorfeld zur Vollversammlung am 3. Dezember 2012 kursierten Informationen und Zettel, deren Inhalt nicht immer den Wahrheiten entsprach. Die engagierte Initiative "Gemeinsam für Hallein", deren Mitglieder alle aufgrund gesetzlicher Bestimmungen auch automatisch Mitglieder des Tourismusverbandes sind, hatte die "Liste Pro Hallein" als Gegenkandidat zum Team Kronreif aufgestellt. Nicht alle Äußerungen mancher Mitglieder dieser Liste waren fair und entsprachen dem Bild eines Unternehmers. Sogar Bürgermeister Dr. Christian Stöckl, der aufgrund der Erhöhung der Ausschussmitgliederzahl nun selbst Mitglied im neuen Ausschuss wurde, kritisierte dies mit deutlichen Worten. Am Abend der Generalversammlung wurde ein absolut überflüssiges gelbes Flugblatt verteilt, zu dem auch der Bürgermeister klar auf Distanz ging: "Wir haben es nicht nötig, irgendwelche Abgriffe zu starten!" führte aber dann zu seinem Schlusssatz: "Vergessen wir, was da ausgeteilt wurde!" und hoffte auf eine Miteinander.

Dem bisherigen Vorstand versagten die anwesenden Mitglieder des Tourismusverbands die Entlastung und verlangten, dass ein unabhängiger Wirtschafts-Treuhänder die Finanzgebarung des Tourismusverbandes durchleuchte. Wie Grundtner ausführte, möchte er zwar niemanden etwas vorwerfen, sondern den Vorstand überprüfen wie beim Auto das "Autopickerl"; er möchte auch niemanden den "Schwarzen Peter" zuschieben, aber er möchte einen "perfekten Neustart, und nicht Altlasten mitschleppen" (wie dies aber Kronreif tun musste und erfolgreich saniert hatte!).

Neuanfang 2013

März 2013: Neue TVB-Struktur steht

Mit der Präsentation der neuen Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Alexandra Hosp rückte das Ziel der lang diskutierten Stadtmarketing-Plattform wieder ein Stück näher.[8] Am 2. April 2013 trat die Oberösterreicherin offiziell ihre Stelle an. Die 29-Jährige war elf Jahre lang für die Tourismusregion Traunsee tätig gewesen, zuletzt als Tourismuschefin in Gmunden. Auch Bürgermeister Christian Stöckl (ÖVP) stand dem Thema Stadtmarketing positiv gegenüber: Hosp bringe hier bereits einen "reichen Erfahrungsschatz" mit und könne auch auf seine Unterstützung zählen.

Am Wahlabend im Dezember 2012 wurde vom neuen Team beschlossen, die Geschäftsgebahrung des scheidenden Vorstands und Ausschusses von einer Wirtschaftsprüfungskanzlei überprüfen zu lassen. Auch der scheidende Obmann Ernst Kronreif stimmte dafür, da, wie er selbst immer wieder betonte, nichts Unrechtes getan hätte. Im Sommer 2013 lag dann der Prüfungsbericht vor. Offensichtlich brachte jedoch dieser Bericht keine oder nicht die gewünschte (erwartete) Erklärung. Daher wurde der Bericht an das Land Salzburg an die Abteilung Tourismus beim Amt der Salzburger Landesregierung zur Stellungnahme weitergeleitet. Die Leiterin dieser Abteilung Dr. Sigrid Lebitsch-Buchsteiner (die auch bei der Neuwahl im Dezember 2012 anwesend war) meinte dazu, sie könne diese Anfrage noch nicht richtig einordnen. Normalerweise gibt es eine Aufsichtsbeschwerde von einem TVB-Mitglied oder gegen einen TVB als solches. Aber dass ein Tourismusverband einen Bericht über sich selbst vorlegt, war für sie einmalig[9].

In einem Interview mit Matthias Petry von den "Tennengauer Nachrichten" (Ausgabe 20. November 2013) äußerte sich Ernst Kronreif erstmals zu den Vorwürfen. Konkret sprach er davon, dass er bei Amtsübergabe ein Sparbuch mit 270.000 Euro sowie einen Fonds mit rund 38.000 Euro seinem Nachfolger übergeben hätte. Weshalb hier also von Ungereimtheiten in der Finanzgebarung gesprochen werde, verstehe er nicht. Es sei auch keine Entscheidung im Alleingang getroffen worden. Schließlich gab es ja den Vorstand, der aus drei Personen bestand, und einen Ausschuss. Beide Gremien hätten seine Entscheidungen mitgetragen.

Die Bezirksblätter (online[10]) berichteten am 17. Dezember 2013, dass ein Wirtschaftsprüfer nun für den neuen TVB-Vorstand in einem 7.400 Euro teuren Gutachten festgestellt hatte, dass es zwar bürokratische Unklarheiten gegeben hat, dass aber Ernst Kronreif strafrechtlich nichts angelastet werden kann. "Endlich weiß jeder: Ich habe mich nicht bereichert" sagte Kronreif dazu.

Nach einem Jahr Prüfung und heißen Diskussionen bei der Vollversammlung am 16. Dezember 2013 hatte der Halleiner Tourismusverband nun mit der Ära von Ex-Obmann Ernst Kronreif abgeschlossen. Das "Thema" waren die Genehmigung der Jahresabschlüsse 2011 und 2012 sowie die Entlastung des damaligen Vorstands, allen voran Ex-Obmann Ernst Kronreif und Ex-Finanzreferent Alois Frauenhuber – beides genehmigte die Vollversammlung des Tourismusverbands mit letztlich deutlichen Mehrheiten.

Damit bestätigten sie, was der unabhängige Wirtschaftsprüfer Peter Josephu Minuten zuvor in seinem Bericht über die Finanzgebarung dieser dargelegt hatte: Bei vielen Belegen hätten zwar detaillierte Hinweise gefehlt, was zu welchem Zweck ausgegeben wurde und welchen Nutzen es gebracht habe, "aber die Buchhaltung selbst war sehr ordentlich". Zudem seien die Zahlen stets offen kommuniziert worden, und bei den Vollversammlungen hätte es ausreichend Informationsmöglichkeiten gegeben. Geht es nach Obmann Wilhelm Grundtner, sollte damit nun die Aufarbeitung der Vergangenheit im TVB einen Abschluss gefunden haben: "Wir wollen jetzt in die Zukunft blicken." Die bringt unter anderem eine neue Marketing-Kooperation bei der Initiative "Kleine Historische Städte", ein weiteres Forcieren des "Halleiner Advents" als eigener Marke und eine neue Homepage[11].

April 2016: TVB Hallein - Bad Dürrnberg steigt aus der ARGE aus

Hauptartikel Tourismusverband Hallein-Bad Dürrnberg und die ARGE Stille Nacht

Der Tourismusverband Hallein - Bad Dürrnberg war bis Ende April 2016 Mitglied der ARGE Stille Nacht Land Salzburg, die 2006 vom damalige TVB-Obmann Ernst Kronreif gegründet wurde, der sie auch bis zu seinem Ende als TVB-Chef 2012 leitete.

Bildergalerie

Bilder bis 2012

Siehe auch

Quellen

Einzelnachweise

  1. www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 11. April 1991, Seite 25
  2. Bei der Neuwahl 2012 wurde Kronreif nicht entlastet und ein Wirtschaftsprüfer beauftragt, die Geschäftsgebarung zu überprüfen; diesem Wunsch stimmte der abgewählte Vorstand vollinhaltlich zu; jedoch ergab diese Überprüfung keine Unregelmäßigkeiten oder Straftatbestände
  3. www.meinbezirk.at
  4. hier irrte die Liste ProHallein, in dem sie die Doppelfunktion "Obmann" und "Geschäftsführer" als statutenwidrig anprangerte; laut Salzburger Tourismusgesetz ist diese Doppelfunktion ausdrücklich gestattet
  5. siehe auch Halleiner Advent
  6. es waren 166 Stimmberechtigungen an diesem Abend registeriert, allerdings hatten zahlreiche Mitglieder mittels Vollmachten eine zweite Stimmberechtigung dabei, somit waren deutlich weniger Personen physisch anwesend
  7. "Salzburger Woche", Ausgabe "Tennengauer Nachrichten", 29. November 2012
  8. ein Beitrag von Matthias Petry, "Tennengauer Nachrichten" vom 21. März 2013
  9. "Salzburger Woche", Ausgabe "Tennengauer Nachrichten", 18. Juli 2013
  10. hier
  11. "Salzburger Woche", Ausgabe "Tennengauer Nachrichten", 18. Dezember 2013