The Sound of Music (Film)

Dreharbeiten im Herbst 1964 auf der Festung Hohensalzburg.

Der amerikanische Film "The Sound of Music" , der 1965 in die Kinos kam, erzählt die Geschichte der Trapp-Familie, die in der Gemeinde Aigen bei Salzburg in der Trapp-Villa wohnte.

Der Film

Der Film hält sich nicht immer an die "wahre Geschichte" der Familie und nicht an die Originalschauplätze. Die spektakulären und schönen Aufnahmen in Stadt und Land Salzburg machten die Geschichte, unsere Land und die Musik zuerst bei den Amerikanern und später in Australien, Japan und China sehr populär. Er wurde ab 20. April 1964 in den Sommer hinein[1] an originalen und fiktiven Schauplätzen in Salzburg gedreht und erhielt fünf Oscars bei zehn Nominierungen. Robert Wise produzierte diesen Film auf der Basis des deutschen Films "Die Trapp-Familie" aus den 1950er-Jahren und dem Musical, das ebenfalls nach diesem deutschen Film entstanden war. Das Musical wurde über 1 500 Mal in New York am Broadway aufgeführt.

Die Melodien zum Film wurden von Richard Rodgers zu Texten von Oscar Hammerstein komponiert (siehe Rodgers & Hammerstein. Die Hauptdarsteller im Film waren Julie Andrews als Maria von Trapp und Christoph Plummer als Baron Trapp.

Die Urenkel der Trapp-Singers 2013 mit "Edelweiß", 01:54 min Video

Gedreht wurde der Film von der amerikanischen Filmgesellschaft Twentieth Century Fox, die 75 Prozent des 100-Millionen-Schilling teuren Films in Salzburg drehte, rund 51 Millionen Euro nach heutigem (2025) Geldwert.[2]

Produzent Robert Wise hatte für die Dreharbeiten vor Ort sechs Wochen geplant (geplanten Ende 10. Juni)[3]. Insgesamt bestand die Filmcrew damals aus mehr als 250 Personen, die größtenteils mit dem Flugzeug aus Übersee anreisten und in Salzburg untergebracht werden mussten. Die Produktion war durch den Aufenthalt von Regisseur, Schauspielern, Kameraleuten, Technikern, Bühnenbauern, Architekten, sowie weitere technische Assistenten aus München für damalige Verhältnisse vergleichsweise teuer und der Zeitplan eng. Was nicht geplant werden konnte war das Wetter, und Salzburg ist berühmt für seinen "Schnürlregen". Aus sechs Wochen wurden deshalb elf Wochen.

Am 22. April 1964 kam Julie Andrews in Salzburg mit ihrem eineinhalb Jahre alten Kind und einer Gouvernante an, die sich während der Drehzeiten um das Kind kümmerte. Sie wohnten im Hotel Österreichischer Hof.

Am 25. April 1964 lud der Salzburger Bürgermeister das Filmteam in den Carabinierisaal des Schlosses Hellbrunn zu einem Empfang ein. Bürgermeister Alfred Bäck, Vizebürgermeister Hans Donnenberg und Stadtrat Heinrich Salfenauer würdigten die für Salzburg wichtige Filmarbeit.[4]

Am 8. Juni 1964 wurden 132 Journalisten aus den USA zu den Dreharbeiten erwartet, die am nächsten Tag mit "Lufthansa" von München nach Rom weiterreisten.[5]

Anekdote

Eine graumelierte Dame in Salzburger Tracht drängte sich am Freitag, den 22. Mai, auf dem Residenzplatz durch die Zuschauer, die die Dreharbeiten beobachteten. Schließlich erreichte sie Regisseur Robert Wise. Es war Maria Baronin von Trapp. Sie war bei einem Bummel durch ihre ehemalige Heimatstadt auf das Filmteam gestoßen. Sie war nach Salzburg gekommen um mit 21 von 24 ehemaligen Mitschülerinnen das 40. Maturajubiläum zu begehen. Die Baronin zeigte sich mit der Verfilmung der Geschichte ihrer Familie einverstanden.

Nach dem Zusammentreffen mit dem Filmteam wurde sie sofort als Komparsin wegen ihrer echten Salzburger Tracht "engagiert". In einer Szene des Films ist sie als Salzburger Fußgängerin zu sehen. Am Sonntag, den 24. Mai, hatte Maria von Trapp dann Salzburg wieder verlassen. Sie wollte in Stowe, Vermont, USA, wo sie lebte, einen Souvenir-Laden einrichtet, in dem sie nur Andenken aus Salzburg anbieten will. Dadurch hoffte sie, öfter in ihre Heimat zu kommen, um Artikel für ihren Laden einzukaufen.[6]

Dazu gibt es im Facebook ein Bild[7]

Die Drehorte

 
Robert Wise verpflichtete Ted D. McCord, der mit einer 70 mm Kamera arbeitete.
  • Felsenreitschule: Baron von Trapp singt "Edelweiß".
  • Im Friedhof St. Peterversteckt sich die Familie Trapp hinter Gräbern und in Grüften vorübergehend vor der Gestapo.
  • Schloss Leopoldskron: wird im Film als "Trapp-Villa" für Außenaufnahmen verwendet. Doch das entspricht nicht den Tatsachen: Mindestens zwei ehemalige Direktoren des damaligen Salzburg Seminars, und heutigen Salzburg Global Seminars, dem heutigen Eigentümer von Schloss Leopoldskron, haben konkret erklärt, keine Drehgenehmigung erteilt zu haben und daher im Schloss Leopoldskron auch nicht gedreht wurde. Tatsächlich ist Schloss Leopoldskron im Film nicht zu sehen - Schloss Frohnburg liefert auch die Rückseite der Trapp Villa (die in Salzburg-Aigen steht), auf dem benachbarten Grund des Meierhofs stand dagegen der berühmte Pavillon, wo u. a. das Tor zum Weiher nachgebaut und von dort aus die Bootsszene auf dem Weiher gedreht wurde. Dieses Grundstück gehörte damals noch dem Bertelsmann-Verlag, weshalb im englischsprachigen Bereich gelegentlich behauptet wird, der Drehort hätte "Bertelsmann" geheißen. Man wollte eben nicht auf die Kulisse mit dem Untersbergstock im Hintergrund verzichten.[8]
  • Schloss Frohnburg wird ebenfalls als "Trapp-Villa" für Außenaufnahmen verwendet, insbesondere die Zufahrt und Abfahrt durch das schmiedeeiserne Tor und die Hellbrunner Allee.
  • Hellbrunn: Der weiße Pavillon (Gazebo) - wo Liesl das bekannte Lied "I am 16 going on 17" singt - stand damals beim Schloss Leopoldskron und befindet sich heute im Schlosspark Hellbrunn.
  • Untersberg dient als Eröffnungsszene und später als Fluchtweg über die nahe Staatsgrenze "in die Schweiz".
  • Wasserschloss Anif als Hintergrund in einer Eröffnungsszene vorkommend.
  • Festung Hohenwerfen als Hintergrund im Lied "Do-Re-Mi" vorkommend.
  • Mondsee, ., wird ein einer Eröffnungsszene gezeigt, in der Maria über den Hügel zum Kloster Mondsee als "Kloster Nonnberg" läuft.
  • In der Basilika St. Michael in Mondsee findet im Film die kirchliche Hochzeit von Maria und Georg von Trapp in "Salzburg" statt.
  • Unterach am Attersee sieht man in einer Eröffnungsszene, in der die Kinder mit "Maria" am Seeufer radeln, während sie das Lied "Do-Re-Mi" singen.
  • Salzkammergut: In Fuschl am See, St. Gilgen, Illinger-Bergalm (Abersee) und St. Wolfgang im Salzkammergut wurden verschiedene Szenen gedreht.
 
Aufnahme im Mirabellgarten.

Die Wirkung und das Klischee

Der Film The Sound of Music und seine Musical-Romanze ist auch 50 Jahre nach seiner Entstehung mit etwa einer Milliarde Zuschauern weltweit einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Er prägt weltweit nachhaltig ein Klischee von Österreich, Deutschland und der Schweiz. Grüne Hügeln mit Edelweiß, verschnörkelte Holzhäuser mit Geranien am Fenster, Zwiebelkirchentürme vor schneebedeckten Bergen, sowie einer Bevölkerung, die Trachten trägt und in der sich die Frauen im Dirndl zeigen.

In Amerika kennt den Film fast jeder. Gerade die US-Amerikaner wollen schon seit Jahrzehnten zu den Originalschauplätzen ihres geliebten Sound of Music reisen und "Schnitzel with noodles" und "crisp applestrudels" essen, einen "Landler"-Tanz sehen und "Edelweiß", die sie für die österreichische Nationalhymne halten, hören.

The Sound of Music ist als Werbeträger wertvoller als die Marke Mozart. Etwa 40 Prozent der jährlich rund 1,2 Millionen Besucher Salzburgs geben an, wegen des Films The Sound of Music gekommen zu sein.[9]

2025 - 60-Jahr-Jubiläum des Films

Sonderaufführungen The Sound of Music im DAS KINO

2025, zum 60-Jahr-Jubiläum des Films The Sound of Music, hatte Geschäftsführerin Renate Wurm noch einmal zwei Aufführungsrechte für DAS KINO in Salzburg ergattert - und damit eine der seltenen Möglichkeiten, dieses Stück Filmgeschichte im Kino zu erleben. Der in 4K-Qualität restaurierte Film im Kinoformat wirke nicht so verstaubt wie einst. Farben und Ton wurden nachjustiert. Gezeigt wurde der Film in englischer Originalfassung mit deutschen Untertiteln am 20. September um 17 Uhr und am 23. September um 19 Uhr. Schon einmal hat Renate Wurm den Kultfilm mit Julie Andrews und Christopher Plummer auf die Leinwand gebracht - das war 2018 und open-air vor Schloss Leopoldskron. "Wir hatten damals die Rechte für ein einziges Screening - und es war ausverkauft."

Dass The Sound of Music überhaupt in einem österreichischen Kino gespielt wird, hat Seltenheitswert. Zum einen wegen limitierter Aufführungsrechte, zum Teil wohl auch, weil die Hollywood-Produktion aus dem Jahr 1965 im Gegensatz zum Rest der Welt, wo mehr als 1,2 Milliarden Besucher den Film sahen, im deutschsprachigen Raum floppte.

In Sachen The Sound of Music haben Renate Wurm und ihr Team aber auch im eigenen Haus einen kleinen Schatz gefunden. "Als wir unser Archiv durchforstet haben, kam plötzlich ein Original-,The Sound of Music'-Programmheft zum Vorschein." Das in England gedruckte Souvenir Book, in dem sich Kurzbiografien der Darsteller, Fotos aus dem Film und eine ausführliche Zusammenfassung des Geschehens finden, soll als Geschenk an das neue The-Sound-of-Music-Museum gehen, das 2026 in Hellbrunn eröffnen soll.[10]

Golling an der Salzach: Video

"Edelweiss", 01:08 min. Video

Die Wallfahrtskirche St. Nikolaus in Torren in Golling an der Salzach war ein Drehort des Musicalfilms. Zum Jubiläum hat der Gollinger Kirchenchor dort ein Video gedreht. Eine Gitarre stimmt die ersten Akkorde an, während die Kamera auf den Glockenturm des Nikolauskircherls zusteuert: Edelweiss, Edelweiss, every morning you greet me, setzen die Frauen und Männer des Gollinger Kirchenchors vielstimmig ein. Leiterin Katrin Auer dirigiert in dem einminütigen Video den Gollinger Kirchenchor sowohl vor als auch in der Kirche. Alle tragen Dirndlkleid oder Lederhose. "In den zwei Stunden haben wir das Lied gefühlte 20 Mal gesungen." Damit für die Aufnahme alles perfekt klingt, wurden zwei Chorproben abgehalten. "Und ich habe über WhatsApp eine Aufnahme an alle geschickt, mit der sicher auch viele zu Hause noch einmal geübt haben", schildert Auer.

Ein Fotopoint wurde eingerichtet: eine Art hölzerner Bilderrahmen, der auf die Wallfahrtskirche St. Nikolaus als Drehort hinweist. Das Budget belaufe sich auf rund 3000 Euro - darunter auch 500 Euro für den Verlag, dem die Rechte an dem Lied gehören. Insgesamt hätten mehr als 25 Personen ehrenamtlich mitgewirkt.[11]

Podcast

"Salzburger Nachrichten"-Podcast "The Sound of Music" und sein fragwürdiger Zauber, 7. September 2023 hier zum Nachhören

Bildergalerie

Diese Aufnahmen von den Dreharbeiten im Frühling 1964 stellte Peter Markl aus Wien dem SALZBURGWIKI zur Verfügung.

weitere Bilder

  The Sound of Music (Film) – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Literatur

Weblinks

Quellen

Einzelnachweise

  1. www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 14. April 1964, Seite 5
  2. waehrungsrechner
  3. www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 21. April 1964, Seite 7
  4. www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 27. April 1964, Seite 3
  5. www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 6. Juni 1964, Seite 7
  6. www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten" Ausgabe vom 25. Mai 1964, Seite 5
  7. www.facebook.com
  8. www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", 23. Juli 1994, "Ein magischer Ort: Schloss Leopoldskron", ein Beitrag von Hedwig Kainberger sowie www.sn.at/leserforum
  9. www.sn.at, 02. März 2015
  10. www.sn.at, 12. September 2025
  11. www.sn.at, 12. September 2025