EC Red Bull Salzburg

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Red Bulls
Logo
Voller Name EC Red Bull Salzburg
Spitzname(n) Red Bulls
Gegründet 1995
Stadion Eisarena Salzburg
Plätze/Mitglieder 3.200
Präsident/Obmann Rudolf Theierl
Trainer Oliver David
Adresse Gaisbergstraße 4A
5020 Salzburg
Telefon: (0 662) 62 96 56 – 4311
E-Mail
Homepage ecrbs.redbulls.com
Ex-Trainer Matt McIlvane.

Der EC Red Bull Salzburg ist ein Eishockeyclub in der Erste Bank Eishockey Liga.

Geschichte

Der heutige EC Red Bull Salzburg ging 1995 als EC Kaindl Salzburg aus der Fusion des EC Morzg und des EC Tiefenbach hervor, beides Mannschaften der dritten Leistungsstufe. Der EC Morzg war seinerseits ein Nachfolgeverein des 1988 in Konkurs geschlitterten Salzburger Eissportclubs (SEC) gewesen. In jenem Jahr hatten die Salzburger nach zwischenzeitlicher Tabellenführung Rang sechs in der Abschlusstabelle belegt und mit einer hochkarätigen Truppe, denen die russischen Stürmer Viktor Schalimow und Sergej Kapustin oder der kanadische Torhüter Mike Zanier angehörten, 10 Jahre nach dem sensationellen dritten Platz des Hockeyclubs Salzburg (HCS), endlich wieder einmal Eishockey Euphorie an der Salzach entfacht. Bereits 1988 hieß der Sponsor wie heute Red Bull.

Wiedereinstieg von Red Bull

Im Jahr 2000 stieg Red Bull wieder als Sponsor beim Klub ein und verewigte sich nun auch im Klubnamen. In der Saison 2000/01 schaffte der EC Red Bull Salzburg den Meistertitel in der Oberliga, entschied sich aber gegen einen Aufstieg in die höchste Spielklasse, der den Salzburgern angeboten worden war. Fortan konnten sich Salzburgs Eishockeyfans vor allem an den Derbys gegen den EK Zell am See erfreuen. 2001/02 verlor man das Finale gegen den EC Supergau Feldkirch, 2002/03 unterlag man Zell am See, ein Jahr später gewann der EC Red Bull Salzburg aber die Finalserie gegen den EC Dornbirn und entschied sich zum Aufstieg. Ein Farmteam blieb aber auch der Nationalliga erhalten.

Im ersten Jahr der Bundesligazugehörigkeit musste der EC Red Bull Salzburg viel Lehrgeld zahlen, es reichte nur zum 7. und letzten Platz in der Erste Bank Eishockeyliga. In der Saison 2005/06 wurde man bereits als Favorit gehandelt, hatte man den Kader doch nochmals deutlich verstärkt und mit Hardy Nilsson einen Meistermacher als Trainer nach Salzburg geholt. Als Sieger des Grunddurchganges verloren die Salzburger aber dann die Finalserie gegen den Villacher SV (VSV) durch ein Sudden Death Tor im sechsten Spiel.

Erstmals Österreichischer Meister

Im dritten Bundesligajahr war es dann endlich soweit. Nach einem souveränen Grunddurchgang mit insgesamt acht Mannschaften, in dem die Red Bulls von 28 Heimspielen nur ein einziges verloren, gaben sie sich auch in den Play-Offs keine Blöße. Nach drei Siegen en suite gegen die Vienna Capitals im Halbfinale (best of five) mussten die Red Bulls auch im Finale gegen den VSV letztlich auch nur ein Spiel in Villach abgeben, ehe sie sich mit dem Gesamtscore von 4:1 Siegen (best of seven) zum ersten Mal in der Salzburger Eishockeygeschichte zum Österreichischen Meister kürten. Mit einem 4:2 im fünften Finalspiel holte der EC Red Bull Salzburg am 5. April 2007 den Titel.

Besonders die Finalspiele in Villach, wo der VSV mit einem unglaublich enthusiastischen Publikum einen siebenten Mann neben dem Eis hat, mussten dabei aber wirklich hart erkämpft werden. Ausschlaggebend für diesen Erfolg war u. a. die homogene Mannschaft, die vom Head Coach Hardy Nilsson perfekt auf dieses Ziel vorbereitet wurde. Der 59-jährige Schwede beendete danach seine aktive Trainerlaufbahn, mit den Red Bulls feierte er seinen insgesamt zehnten Meistertitel als Trainer.

Neuer Coach und Titelverteidigung

In der vierten Bundesligasaison der Red Bulls kamen mit Pierre Pagé ein neuer Head Coach und Sportdirektor sowie einige neue internationale Trainer nach Salzburg. Der 59-jährige Kanadier legte in den Anfangsmonaten mit dem International Icehockey Development Model (IIDM) eine neue Basis für zukunftsorientierte Nachwuchsarbeit und baute wie nie zuvor junge Spieler in die Bundesligabewerbe ein. Nach einem durchwachsenen Grunddurchgang starteten die Red Bulls zunächst als Dritter in die erstmals durchgeführte Zwischenrunde und rutschten dort noch um einen Platz ab. Im Play-Off gab es dann aber kein Vorbeikommen an den Salzburgern: Nach einem voll ausgereizten "Best-of-Five" im Viertelfinale gegen Villach (3:2) ließen sie die Vienna Capitals im Halbfinale mit vier Siegen (Best-of-Seven) klar hinter sich. Da Olimpija Laibach die Black Wings Linz im anderen Halbfinale bezwang krönte sich Salzburg am 9. März 2008 bereits vor Beginn der Finalserie zum Österreichischen Meister. Die Finalserie selbst war geprägt von engen Spielen und einer Strafverifizierung gegen Laibach. Nach dieser gewann Salzburg alle Partien und krönte sich am 25. März 2008 auch zum EBEL Meister. Der Salzburger Eishockeyclub wiederholte damit seinen Vorjahreserfolg und zeigte auch mit dem zweiten Platz des Farmteams in der Österreichischen Nationalliga groß auf.

In der Saison 2008/09 schrammten die Red Bulls haarscharf an der Titelverteidigung vorbei. Nach einer unglaublich spannenden Finalserie über sieben Spiele unterlagen sie in der letzten Partie am 5. April 2009 in Klagenfurt knapp mit 1:2 und wurden damit vom KAC entthront. Die Red Bulls beendeten die Saison dennoch erhobenen Hauptes, zeigten sie doch als die mit Abstand jüngste Mannschaft der Erste Bank Eishockey Liga schnellen und kraftvollen Eishockeysport und begeisterten damit immer mehr Salzburger Fans, die im Play-Off schließlich immer für ein volles Haus sorgten. Im zweiten Jahr seiner Regentschaft als Head Coach und Sportdirektor war die Handschrift von Pierre Pagé noch deutlicher als im Vorjahr zu lesen: viele junge Talente aus dem In- und Ausland gemischt mit einigen starken österreichischen Leistungsträgern – Kapitän Thomas Koch wurde u. a. zum MVP der Saison gekürt – entwickelten sich im Verlaufe der Saison zu einem schlagkräftigen Team, das mit einem Altersdurchschnitt von nur 23,8 Jahren in die Meisterschaft gestartet war. Dabei spielten im Rahmen des Red Bull Hockey Models auch wieder etliche Talente aus dem Farmteam in der Bundesliga bzw. standen dort selbst in den Finalspielen ihren Mann. Insgesamt setzten die Red Bulls in der Bundesliga 43 Spieler ein. Das Farmteam, das zum Großteil aus U20-Spielern bestand, schied im Viertelfinale der Österreichischen Nationalliga gegen den EK Zell am See aus.

Sieg auf europäischer Bühne

Die Saison 2009/2010 war nach dem Gewinn des Red Bulls Salute Turniers und dem Titel im Continental Cup in der Meisterschaft von durchwachsenen Leistungen gekennzeichnet. Erst gegen Ende schafften die Salzburger noch den Sprung auf den zweiten Platz im Grunddurchgang und nach dem überraschenden Aus der Graz 99ers in der ersten Play-Off Runde den Heimvorteil bis ins Finale. Dort traf man ebenso überraschend auf die Black Wings Linz und verlor zu Beginn die ersten beiden Spiele. Mit einem Sieg in der zweiten Verlängerung des 6. Finalsspiels am 6. April 2010 sicherten sich die Salzburger allerdings dann doch den dritten Meistertitel der Vereinsgeschichte.

Am 16. Jänner 2010 sicherten sich die Bullen in Grenoble als erstes österreichisches Team den Sieg im IIHF Continental Cup. Nach Erfolgen gegen Minsk und Sheffield stand man bereits vor dem abschließenden Spiel als Gewinner fest. Es war der erst zweite Erfolg einer österreichischen Mannschaft, nach der VEU Feldkirch 1998 (European Hockey League), in einem europäischen Klubbewerb.

Thomas Koch verabschiedet sich mit entscheidendem Tor

Die Saison 2010/11 beendete der Verein nach dem Grunddurchgang an zweiter Stelle der Tabelle. Starke Leistungen in den Heimpartien wurden oftmals durch schwache Auswärtsdarbietungen zunichte gemacht, somit blieb der KAC als Sieger des Grunddurchgangs außer Reichweite.

In den Play-Offs der Saison 2010/11 traten die Bullen zu einem Auswärtsspiel am 6. März 2011 bei Olimpija Laibach aus Sicherheitsbedenken nicht an. Im Auswärtsspiel davor waren die Spielerbank mit Gegenständen beworfen und danach die geforderten Verbesserungen sind umgesetzt worden. Der Strafsenat verhängte daraufhin drakonische Strafen gegen die Salzburger: Die 5:0 Strafverifizierung war noch erwartet worden, statt 3.650 Euro für Nichtantreten musste der Verein aber 10.000 Euro wegen ligaschädigendem Verhalten zahlen. Zudem wurde Manager Rene Dimter für zwei Monate gesperrt und aller Funktionen enthoben und Salzburg wurde verurteilt, Olimpija Laibach alle entstandenen Kosten zu ersetzen. Dazu beschloss der Vorstand des Verbandes noch umgehend eine Regeländerung, die für den Wiederholungsfall einen sofortigen Ausschluss aus dem Ligabetrieb vorsieht.

Das Viertelfinale ging trotzdem an die Salzburger. Im Halbfinale wartete mit den Vienna Capitals ein Gegner, der in den Play-Offs regelmäßig und zumeist deutlich an Red Bull gescheitert war. Diese Serie ging allerdings über die maximalen sieben Spiele, wobei beide Teams jeweils ihre Heimspiele gewannen. Im entscheidenden Spiel siegte Red Bull in Salzburg. Mit dem KAC traf man im Finale auf den Sieger des Grunddurchgangs und die Serie wogte hin und her. Auch hier siegten zuerst die Heimteams, bis sich Salzburg in Spiel 3 in Klagenfurt einen Vorteil verschaffte, diesen aber im Heimspiel darauf sofort wieder aus der Hand gab. Auch die Finalserie musste im siebten Spiel entschieden werden. Und hier hatte der EC Red Bull Salzburg am 14. April 2011 mit einem 3:2 in der Overtime zum 4. Meistertitel das Glück auf seiner Seite. Das entscheidende Tor erzielte mit Thomas Koch ausgerechnet ein Klagenfurter, der nach fünf Jahren in Salzburg im Herbst 2011 zu seinem Heimatverein zurückkehrt.

Salute Sieg und Viertelfinal K.O.

In der Saison 2011/12 gelang sensationell ein zweiter Triumph beim Red Bulls Salute. Zwar versäumten die Bullen die Qualifikation über die Gruppenspiele der European Trophy, waren aber als Veranstalter im Finalturnier gesetzt. Nach zwei Siegen holte das Team im Finale gegen Jokerit Helsinki einen 0:2 Rückstand auf und gewann schlussendlich mit 3:2.

Nach diesem Highlight im Dezember folgte allerdings in der Meisterschaft ein Leistungsabfall. Im Viertelfinale traf man auf den Finalgegner des Vorjahres, den KAC, und schied in Spiel 6 aus. Erstmals seit 2005 erreichten die Red Bulls nicht das Finale der EBEL.

Das Jahr 2012/13 ging als das erste in sieben Jahren ein, in dem die Bulls völlig titellos blieben oder nicht zumindest im Finale der EBEL standen. Die Saison war gekennzeichnet vom NHL-Lockout in Amerika und zahlreichen Spielerwechseln. Lange Zeit fand das Team weder einen sicheren Rückhalt im Tor, noch ein gutes Teamgefüge. Erst im letzten Spiel der Qualifikationsrunde schaffte die Mannschaft den Sprung in die Play-Offs, wo im Viertelfinale KHL Medvešcak Zagreb wartete. In sechs heiß umkämpften Spielen sicherte sich Salzburg, das nun auch spielerisch wieder zu überzeugen wusste, einen Platz im Halbfinale. Auch hier lag man mit einem Auswärtssieg bei den Vienna Capitals bereits 2:1 in der Serie voran, gab den Vorteil aber postwendend wieder an den Sieger des Grunddurchgangs ab und verlor am Ende die Serie mit 2:4.

Mit dem Halbfinalaus endete auch die Ära Pierre Page in Salzburg. Der Kanadier zog im Mai 2013 als Trainer weiter zum Schwesterverein EHC München.

Mit Don Jackson zum nächten Meistertitel

Als Pierre Pages Nachfolger wurde Donald Clint Jackson verpflichtet, der bereits in Berlin Pages Nachfolger gewesen war. Während der European Trophy in der Sommervorbereitung konnte das neuformierte Team bereits erste Erfolge aufweisen. So wurden die skandinavischen Spitzenteams Lulea und Oulun Kärpät, sowie die tschechischen Mannschaften Mountfield HK und Brünn besiegt, das Finalturnier aber durch Niederlagen gegen Berlin und Hamburg versäumt. In der EBEL folgte einem durchwachsenen Start im September eine Serie von 18 Spielen ohne Niederlage in der regulären Spielzeit zwischen Anfang Oktober und Ende November. Im Endeffekt beendete man den Grunddurchgang an dritter Stelle hinter den Vienna Capitals und Linz.

In der Zwischenrunde katapultierte man sich aber mit acht Siegen in zehn Spielen auf den ersten Platz der sogenannten "Pick Round" und konnte sich somit seinen Viertelfinal-Gegner im Play-off als Erster aussuchen. Salzburg wählte den achtplatzierten Dornbirner EC und verlor prompt die ersten beiden Partien der Best-of-seven Serie. Als man auch im dritten Spiel im Volksgarten zu Beginn des zweiten Drittels 1:3 in Rückstand geriet, wechselte Don Jackson seinen Torwart: Luka Gracnar, der während der Saison zum Rückhalt der Mannschaft geworden war, musste dem erfahrenen aber selten eingesetzten Bernd Brückler weichen. Salzburg gewann Spiel 3 und auch die nächsten drei Matches gegen Dornbirn und stand im Halbfinale. Dort traf man auf die Linzer Black Wings. Auf Grund des Antretens der Nationalmannschaft bei Olympia und der Tatsache, dass man wieder zum früheren B-Gruppen Termin der Weltmeisterschaften mit der Meisterschaft fertig sein musste, waren Halbfinale und Finale als verkürzte Best-of-five Serien angesetzt. Red Bull Salzburg dominierte Linz klar und fixierte bereits in drei Spielen den Aufstieg ins Finale. Da im anderen Halbfinale der HC Südtirol Bozen den Villacher SV aus dem Bewerb warf, krönte sich Red Bull Salzburg am 30. März 2014 ohne eigenes Zutun zum Österreichischen Meister.

In der abschließenden Finalserie erspielte sich der HC Südtirol einen 2:0 Vorsprung, Salzburg konnte aber die Serie nochmals ausgleichen. Das alles entscheidende fünfte Finalspiel im Volksgarten ging in die Verlängerung, in der Bozen nach 12 Minuten das bessere Ende für sich hatte und sich damit zum EBEL Meister krönte.

Dan Ratushnys erfolgreicher Einstand

Der überraschende Wechsel von Don Jackson zum Schwesterklub nach München im Sommer 2014 machte einen erneuten Wechsel im Trainerteam und auch unter den ausländischen Spielern nötig, die zum Teil Jackson zum EHC München nachfolgten. Als neuer Trainer wurde der bereits in Deutschland erfolgreiche Dan Ratushny vorgestellt. Er bewies vor allem bei der Zusammenstellung des Kaders ein glückliches Händchen. So konnten nicht nur die wichtigsten österreichischen Spieler gehalten werden, auch seine neu ins Team geholten nordamerikanischen Legionäre und der vom Villacher SV zurückgeholte John Hughes konnten im Gegensatz zu den Vorjahren restlos überzeugen.

Die Saison begann mit guten Leistungen in der neu geschaffenen Champions Hockey League (5 Siege, 1 Niederlage) und dem Aufstieg ins Achtelfinale dieses Bewerbs. In der EBEL landete man auf Platz eins nach dem Grunddurchgang, hielt diesen Platz eins auch in der Zwischenrunde und sicherte sich dann mit 12 Siegen in nur 13 Play-off-Spielen im Eiltempo den Meistertitel. Nur ein zehnminütiges Black-Out in der Champions League gegen den späteren Titelträger Lulea hatte zwischendurch dafür gesorgt, dass die Saison kurzzeitig aus der Bahn geworfen wurde. Nach einem 4:2 Auswärtssieg hatte man nach dem ersten Drittel zuhause bereits 4:1 (Gesamtscore 8:3) geführt, nur um dann das zweite Drittel mit 0:5 und das Spiel in der Verlängerung zu verlieren.

Im Play-off der EBEL schaffte nur der Villacher SV im Viertelfinale in Spiel 2 einen Sieg gegen die dominanten Salzburger, die im Halbfinale den Klagenfurter AC und im Finale die Vienna Capitals mit 4:0 Gesamtsiegen bezwangen und mit 11 gewonnenen Play-off Spielen in Folge einen neuen österreichischen Rekord aufstellten.

Zum dritten Mal in Serie Österreichischer Meister

Im Sommer 2015 hielten sich die Veränderungen im Kader im Rahmen und so machte sich ein eingespieltes Team auf den Weg Richtung Titelverteidigung. In der Meisterschaft dominierte man sowohl den Grunddurchgang als auch die Zwischenrunde. Lediglich in der Champions Hockey League gelang nur ein Sieg in sechs Spielen, das Team schied im 1/16 Finale aus.

Im Viertelfinale des Play-Offs wartete der KAC, lediglich Achtplazierter nach dem Grunddurchgang. Die Serie begann programmgemäß mit zwei Salzburger Siegen, aber plötzlich riss der Faden und die Klagenfurter brachten die Red Bulls mit drei Siegen in Folgen an den Rand des Ausscheidens. Erst ein Wechsel im Tor hin zum im Februar engagierten Finnen Juuso Riksman und eine für Salzburg untypische Defensivtaktik in den beiden "do-or-die" Spielen sechs und sieben, die nicht verloren werden durften, sicherte den Salzburgern den Gewinn des Viertelfinales. Im Halbfinale wartete mit Villach der zweite Kärntner Verein. Wieder blieb die Serie eng, vor allem weil die Torhüter beider Teams hervorragende Leistungen boten und nur wenige Tore fielen. Am Ende gewann Salzburg viermal mit 2:1 und das Halbfinale mit 4:2. Durch den entscheidenden Sieg am 24. März 2016 sicherte man sich zudem bereits den Österreichischen Meistertitel, da der Finalgegner das tschechische Team aus Znaim war. Auch das Finale war geprägt von engen, temporeichen Spielen der beiden wohl technisch versiertesten Mannschaften der EBEL. Wieder geriet Salzburg in der Serie mit 1:2 in Rückstand und wie im Halbfinale gewann man im Anschluss drei Partien hintereinander, die Entscheidende am 12. April 2016 in Znaim mit 4:3. Damit sicherte sich der EC RBS seinen sechsten EBEL-Titel.

Kurz nach dem Titelgewinn gab Coach Dan Ratushny seinen Wechsel zum HC Lugano in die Schweiz bekannt. Er wurde am 26. Mai 2016 durch den US-Amerikaner Greg Poss als Trainer ersetzt.

Halbfinalaus nach 2:0 Führung

Unter dem neuen Trainer Greg Poss gelang 2016/17 ein guter Einstieg in die CHL und den Grunddurchgang der EBEL. Im internationalen Bewerb überstand man die Gruppenphase, schied dann aber im Sechzentelfinale gegen den Schweizer Meister SC Bern aus. Den Grunddurchgang der heimischen Meisterschaft beendete man als Zweiter und sicherte sich somit vorzeitig das Startrecht für die kommende CHL Saison. In den Play-Offs fertigte man zunächst die Graz 99ers sicher mit 4:1 ab und startete furios ins Halbfinale gegen den KAC. Doch einer 2:0 Serienführung folgten vier Niederlagen am Stück und das Aus.

Revanche gegen Bozen misslingt

Im zweiten Jahr unter Poss startete die Mannschaft schlecht in die Meisterschaft, konnte aber den Grunddurchgang und die Zwischenrunde jeweils als Zweiter abschließen. Wie 2014 stand man vor den Finalspielen gegen den HC Bozen als Österreichischer Meister fest und wie 2014 verlor man die EBEL Meisterschaft im entscheidenden letzten Spiel in eigener Halle, diesmal mit einem 2:3 nach 0:3 Rückstand und einer Aufholjagd im letzten Drittel, die knapp scheiterte.

Höhen und Tiefen mit zwei Halbfinal Niederlagen

Das dritte Poss Jahr war national wieder von einem schwachen Start gekennzeichnet, der sich diesmal aber bis ans Ende der Zwischenrunde zog. Parallel dazu überzeugten die Bullen aber international und schafften nach dem Gruppensieg in der Champions Hockey League vor Bern (CH) und Växjö (SWE), mit Siegen gegen Rouen und Oulu sogar den Einzug ins Halbfinale. Hier kam es zum Red Bull internen Duell mit dem EHC Red Bull München, das die Bayern nach einem 0:0 im Hinspiel mit 1:3 in Salzburg für sich entschieden. Vor den Play-Offs musste Greg Poss seinen Hut nehmen und wurde durch Andreas Brucker ersetzt. Ein Ruck ging durch die Mannschaft, im Viertelfinale setzte man sich mit 4:2 gegen Fehérvár durch. Im einer begeisternden Halbfinalserie, die über die volle Distanz von sieben Spielen ging und vier Overtime Siege sah, musste man sich den Vienna Capitals dann aber doch letztendlich geschlagen geben. Mit dem Aus im Halbfinale ging auch die Karriere von Matthias Trattnig zu Ende.

Bester Grunddurchgang und vorzeitiges Ende

Zur Saison 2019/20 wurde mit Matt McIlvane ein neuer Trainer installiert, der zuvor sechs Jahre unter Don Jackson als Assistant Coach in München gearbeitet hatte. Der jüngste Head Coach führte die Salzburger zu ihrem besten Grunddurchgang der Klubgeschichte und damit auch nach einem Jahr Pause wieder in die Champions Hockey League. Die Meisterschaft musste aber im Viertelfinale der Play-Offs wegen der Covid-19 Pandemie abgebrochen und anulliert werden.

Pandemiehockey

Auch die Saison 2020/21 war von der Covid-19 Pandemie geprägt und fand ohne Zuschauer in den Stadien statt. Die nun unter dem neuen Hauptsponsor bet-at-home agierende ICE Hockey League startete Ende September in die Saison und damit deutlich vor Ligen in den Nachbarländern. Dies hatte zum Effekt, dass der EHC Red Bull München Talente wie John-Jason Peterka nach Salzburg lotste, um Spielpraxis zu sammeln. Auf einen starken Start mit vier Siegen folgten postwendend fünf Niederlagen und darauf wieder sechs Siege am Stück. Gehandicapt durch mehrere Covid-Unterbrechungen schloss das Team den Grunddurchgang auf Rang fünf ab und konnte sich in der Zwischenrunde auf Platz drei verbessern. Den Auftakt in die Play-Offs gewann das Team noch mit 4:2 gegen den EC Dornbirn - im Halbfinale scheiterte man jedoch wieder einmal am KAC. Als Trost blieb die Fixierung des Champions Hockey League 2021/22 Startplatzes. Am Ende der Saison wurden die Verträge zahlreicher langjähriger Spieler wie John Hughes, Alexander Rauchenwald oder Lukas Herzog nicht mehr verlängert und ein größerer Umbruch vollzogen. Im April 2021 verstarb das Salzburger Eishockey Urgestein Gerald Wimmer, zuletzt Videocoach der Red Bulls und Trainer in der Nachwuchsakademie, völlig unerwartet und überraschend.

Saison 2021/22

Vor der Saison 2021/22 verstärkte sich der Klub unter anderem mit drei Spielern von Ligakonkurrent Vienna Capitals (Ali Wukovits, Benjamin Nissner und Ty Loney) und dem erfahrenen Peter Schneider, der nach drei Jahren in Wien zuletzt in Tschechien gespielt hatte. In der Gruppenphase der Champions Hockey League setzte man sich gegen den HC Bozen, den polnischen Vertreter Jastrzębie und das norwegische Team Frisk Asker als Gruppensieger durch, in der ersten K.O. Runde kam aber gegen den französischen Meister Rouen aufgrund des schlechteren Torverhältnisses das Aus. Nach einem 0:3 im Hinspiel hatte man zuhause das Ergebnis bereits egalisiert, als den Franzosen in der 55. Minute der entscheidende Treffer zum 3:1 gelang. Den Grunddurchgang der heimischen ICE Hockey League beendete man hingegen als Tabellenerster und sicherte sich damit auch bereits das Startrecht für die kommende CHL Saison. Am Ende des Grunddurchgangs wurde Peter Schneider von den Eishockey-Fachjournalisten zum wertvollsten Spieler (MVP) der Saison gewählt. Damit ging die nach dem ehemaligen Spieler und Trainer benannte Ron Kennedy Trophy erstmals seit der Saison 2008/09 (Thomas Koch) wieder an einen Spieler der Red Bulls.

Im Viertelfinale der Play-Offs traf man auf Znaim und setzte sich mit 4:0 durch. Im Halbfinale kam es zum Aufeinandertreffen mit den Vienna Capitals, denen man im Sommer davor drei wichtige Spieler abgenommen hatte. Gegen in den ersten beiden Partien coronabedingt geschwächte Wiener gelang im ersten Spiel ein Heimsieg. Zwei Tage später lag man in Wien bis zur letzten Minute 0:2 zurück, bevor innerhalb weniger Sekunden der Ausgleich gelang. Der in der Verlängerung eingefahrene Sieg war im Nachhinein der Knackpunkt der Serie, die die Salzburger ebenfalls 4:0 gewannen. Da mit dem Villacher SV der letzte österreichische Vertreter im anderen Halbfinale ausschied, stand Salzburg vor Beginn der Finalserie gegen Fehérvár AV19 als Österreichischer Meister fest. Die Finalserie gegen die Ungarn entwickelte sich vom ersten Spiel an zu einer knappen Angelegenheit. Sie begann in Salzburg mit einem 2:1 Sieg der Bullen nach zweimaliger Verlängerung und führte über einen 5:3 Auswärtssieg in Székesfehérvár und einen weiteren 2:1 Heimsieg zum entscheidenden 4. Duell in Ungarn, einem erneuten 1:3 Auswärtssieg, mit dem sich die Salzburger ihren 7. Ligatitel und den zweiten Play-off Durchmarsch eines Vereins mit 12:0 Siegen in drei Runden sicherten. Dies war davor nur den Vienna Capitals 2017 gelungen.

Saison 2022/23

Für die Saison 2022/23 wurden alle wichtigen Leistungsträger gehalten. Salzburg spielte einen soliden Grunddurchgang, an dessen Ende Platz zwei hinter dem HC Südtirol stand, der bereits die Champions Hockey League Qualifikation für das kommende Jahr bedeutete. Wermutstropfen waren lediglich zahlreiche langwierige Verletzungen, so fiel zum Beispiel Ty Loney fast die komplette Spielzeit aus und musste im April 2023 wegen anhaltender Nachwirkungen einer Gehirnerschütterung seine Karriere beenden.

In der Champions Hockey League erreichte man souverän das Achtelfinale, wo man im Heimspiel gegen den schwedischen CHL-Titelverteidiger Rögle BK (SWE) einen überraschenden 3:1 Sieg vor 3.000 Zuschauern feierte. Im Rückspiel in Ängelholm folgte dann dennoch das Aus.

Im Play-off setzte man im Viertelfinale die Serie ungeschlagener Play-off Spiele aus dem Vorjahr fort und besiegte Vorjahrsfinalist Székesfehérvár 4:0. Auch den Halbfinalauftakt gegen den KAC gewann man in Salzburg deutlich, bevor man nach 17 gewonnenen Play-off Spielen in Spiel 2 in Klagenfurt wieder einmal verlor. Trotzdem setzen sich die Bullen mit 4:1 durch und starteten somit in Bozen in eine Finalserie Erster gegen Zweiter des Grunddurchgangs. Spiel 1 gewannen die Südtiroler 1:0, das erste Heimspiel in Salzburg der EC Red Bull Salzburg ebenso mit 1:0. Zwei klare Siege der Salzburger in den Spielen 3 und 4 schienen eine Vorentscheidung zu sein, aber die Bozener kamen mit einem 4:3 Heimsieg in der dritten Overtime und einem 4:3 in Salzburg in Spiel 6 zurück und erzwangen ein entscheidendes Spiel 7. Mit einem 2:1 in Bozen sicherte sich Salzburg dann aber dennoch den 8. Ligatitel. Der 10. Österreichische Meistertitel war bereits vor der Finalserie festgestanden.

Am Ende der Saison gab Trainer Matt McIlvane nach vier Jahren seinen Abschied aus Salzburg bekannt.

Vereinsstruktur

Vereinsvorstand
Geschäftsstelle
  • Team Management: Helmut Schlögl, Christof Rudinger
  • Assistentinnen GF: Andrea Grassl, Veronika Niederreiter
  • Marketing: Rupert Zamorsky, Kurt Müller
  • Presse: Guido Stapelfeldt
  • Ticketing: Johannes Prem

Spieler und Trainer

Kader Saison 2022/23
Trainer
Bekannte ehemalige Spieler
Gesperrte Trikotsnummern
  • #15 Manuel Latusa (Sturm)
  • #20 Daniel Welser (Sturm)
Ehemalige Trainer

Die Trainer des Vereins seit der Rückkehr in die EBEL:

Titel und Erfolge

Titel
Weitere Erfolge
  • Finalist Erste Bank Eishockeyliga: 2006, 2009, 2014, 2018
  • 2. Platz IIHF Continental Cup: 2010/11
  • 3. Runde IIHF Continental Cup: 2006/07
  • 2. Runde IIHF Continental Cup: 2007/08

Red Bulls Salute

Hauptartikel: Red Bulls Salute

Das Red Bulls Salute wurde zunächst als international besetztes Eishockey-Einladungsturnier, das seit 2005 vom EC Red Bull Salzburg in Salzburg veranstaltet wurde, ausgetragen. Im Sommer 2010 wurde dieses Highlight zu Saisonbeginn mit der Integration in die neu gegründete European Trophy noch einmal auf eine neue Ebene gehoben und bildete fortan das große Finale dieses Pre-Season-Turniers. Vorerst letztmalig fand das Red Salute 2013 in Berlin statt, bevor es der neu gegründeten Champions Hockey League (CHL) wich.

Im Sommer 2017 kehrte das Red Bull Salute als Vorbereitungsturnier, diesmal mit Schauplatz Garmisch-Partenkirchen, zurück.

Fanclubs

Quellen

  • Homepage des Vereins
  • Salzburger Nachrichten Sportarchiv
  • Homepage des Red Bulls Salute Turniers

Weblinks

 EC Red Bull Salzburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons