Philipp Graf Boos-Waldeck

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Philipp Jakob Karl Maria Klemens Wenzeslaus Graf von Boos zu Waldeck und Montfort (* 14. Februar 1896 in Wien; † 12. Oktober 1968 in der Stadt Salzburg) aus Hallein-Rif war ein sehr bekannter und erfolgreicher Automobil- und Motorradrennfahrer der Zwischenkriegszeit des 20. Jahrhunderts.

Herkunft und Familie

Graf Boos-Waldeck entstammte als Sohn des Hugo Grafen von Boos zu Waldeck und Montfort (* 10. Mai 1869 in Mzell, tschechisch Mcely, Böhmen); † 19. März 1945 auf Schloss Urstein) und der Julie Gräfin Hunyady de Kéthely (* 22. Dezember 1867 in Maria-Enzersdorf bei Wien; † 21. November 1943 in Hallein-Rif) einem alten rheinischen Ministerialengeschlecht. Philipps Onkel Alexander Boos-Waldeck fuhr am 28. Juni 1914 mit seinem Auto in Sarajevo direkt hinter dem Wagen des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand und wurde bei dem Attentat auch verwundet.

Philipp Boos-Waldeck heiratete am 24. Mai 1923 in Wien Josephine Mady Maria Gräfin von Thun und Hohenstein a. d. H. Tetschen (* 2. Februar 1903 Prag; † 25. Oktober 1979 Oberalm), Tochter des Franz de Paula Graf von Thun und Hohenstein und der Maria Theresia Gräfin Thun und Hohenstein-Castelfondo.

Dieser Ehe entstammen die zwei Töchter Maria Juliana (* 17. August 1924 in Hallein-Rif); † 5. März 2005 in Wien; verh. mit Friedrich Geyrhofer (* 30. März 1914 in Wien; † 30. August 1987 ebenda) und Carlotta (* 1. November 1926 in Hallein-Rif), verh. mit Friedrich-Christian Graf von Plettenberg (* 15. Juli 1916 in Alst; † 1. Juni 2002 in Mechernich-Satzvey).

Rennerfolge

Immer wieder taucht sein Name in Ergebnislisten auf. So bei dem österreichischen Motorradsportereignis der zweiten Hälfte der 1920er-Jahre, dem Großen Preis von Österreich für Motorräder, der auf einem Rundkurs bei Vösendorf, Niederösterreich, ausgetragen wurde. Am 2. September 1928 wurde er in der Klasse bis 175 cm³ Sieger auf einer M.T. Villiers mit 407,425 gefahrenen Rennkilometern. Der "Große Preis von Österreich" ging damals nicht über eine bestimmte Rundenanzahl, sondern über die Dauer von sechs Stunden. Der Siegespreis für Graf Boos-Waldeck war in jenem Jahr ein Geldpreis von öS 1.000.-- sowie drei Pfund Sterling (...), von einer Firma gespendet, und ein Ehrenpreis.

Zu diesem "Großen Preis von Österreich" waren zahlreiche Prominente aus Salzburg angereist. Als Vertreter des S.A.C. waren seine Frau, Gräfin Boos-Waldeck, Direktor Quoika und Sekretär Hagemann erschienen sowie Kommerzialrat Josef Klein.

Philipp Graf Boos-Waldeck war beim Motorradrennen auf der Trabrennbahn vom 9. August 1925 Sieger in der Klasse bis 175 cm³ und fuhr am 10. Mai desselben Jahres beim Rennerbergrennen mit (in der Klasse bis 175 cm³ war er auf Sun in einer Zeit von 5:37,2 der Schnellste). Weitere Erfolge hatte er beim Internationalen Tauernrennen am 30. August 1925, bei dem er Zweiter in der Klasse bis 175 cm³ wurde, sowie beim Gaisbergrennen.

Beim Semmering-Bergrennen im September 1928 gewann Philipp Graf Boos-Waldeck die Klasse bis 175 cm³ mit einer Schnittgeschwindigkeit von 63,7 km/h, ebenso das Zirlerberg-Rennen in Tirol am 14. Oktober, allerdings in der Klasse Tourenmotorräder bis 350 cm³ auf M.T. 1928 wurde er in der Klasse bis 175 cm³ Meisterschaftsfahrer von Oesterreich (Staatsmeister). 1933 war er wiederum beim Semmering-Bergrennen in der Klasse bis 350 cm³ siegreich.

Weitere Rennerfolge

Quellen