Stuhlfelden

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Ortsbild
Blick auf das Ortszentrum.
Karte
Basisdaten
Politischer Bezirk: Zell am See (ZE)
Fläche: 29,62km²
Geografische Koordinaten: 47° 16' N, 12° 31' O
Höhe: 789 m ü. A.
Einwohner: 1 549 (1. Jänner 2022)[1]
Postleitzahl(en): 5724
Vorwahl: 0 65 62
Gemeindekennziffer: 50 621
Gliederung Gemeindegebiet: 1 Katastralgemeinde
Gemeindeamt: 5724 Stuhlfelden Nr. 21
Offizielle Website: www.stuhlfelden.salzburg.at
Politik
Bürgermeister: Sonja Ottenbacher (ÖVP)
Gemeinderat (2019): 17 Mitglieder:
8 ÖVP,
3 SPÖ ,
6 FPÖ
Bevölkerungs-
entwicklung
Datum Einwohner
1869  669
1880  682
1890  639
1900  725
1910  723
1923  754
1934  842
1939  977
1951  990
1961 1 087
1971 1 266
1981 1 352
1991 1 388
2001 1 539
2011 1 545
2020 1 588
Karte

Stuhlfelden ist eine Gemeinde im Oberpinzgau.

Geografie

Die Gemeinde Stuhlfelden befindet sich im westlichen Salzachtal im Oberpinzgau. Das südliche Gemeindegebiet gehört bereits zum Nationalpark Hohe Tauern, am Fuß des 2 363 m ü. A. hohen Gaißsteins, dem höchsten Gipfel der Pinzgauer Grasberge. Allerdings befindet sich der Gipfel selbst bereits auf Nordtiroler Gebiet.

Südlich des Gemeindezentrums fließt von Westen nach Osten die Salzach.

Ausdehnung des Gemeindegebiets

Das sich von Norden nach Süden als schmaler Streifen ausbreitende Gemeindegebiet reicht im Norden vom Kamm der Kitzbüheler Alpen bis südlich der Salzach in die Nähe des Birkkogels, der sich bereits in der Nachbargemeinde Uttendorf befindet.

Gemeindegliederung

Kirche Stuhlfelden

Die Fläche Stuhlfeldens beträgt 29,64 km². Die Ortsgemeinde umfasst die beiden Katastralgemeinden Stuhlfelden und Dürnberg und unterteilt sich in die folgenden Ortschaften:

Anmerkung: In kursiver Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften zum 1. Jänner 2020 angegeben.[2]

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind im Westen und Südwesten Mittersill, im Norden Saalbach-Hinterglemm sowie östlich und südöstlich die Gemeinde Uttendorf. Im Norden grenzt Stuhlfelden dazu noch an die Tiroler Gemeinde Jochberg.

Religionen

Die Pfarre Stuhlfelden ist die älteste und bis ins 13. Jahrhundert einzige Pfarre des Oberpinzgaus. Die Dekanats- und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt wurde erstmals 1140 urkundlich erwähnt. Der Kirchenbau wurde ursprünglich im gotischen Stil ausgeführt, Teile der Kirche wurden aber später einer Romanisierung unterzogen. Sehenswert sind neben der Innenausstattung der 58 Meter hohe Spitzhelmturm und das romanische Rundbogenportal.

Neben der Pfarrkirche befinden sich im Gemeindegebiet noch die ebenfalls sehenswerten, aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammende Antoniuskapelle und die Toten- oder Michaelskapelle. Weitere Kapellen sind die Saueck-Kapelle und die Waldkapelle.

Geschichte

Etymologie

Stuhlfelden wurde erstmals in der um das Jahr 963 zu Lengdorf zitierten Urkunde als "Stuolueldum" erwähnt, mit der die edle Frau Rosmout dem damaligen Erzbischof Friedrich I. eine Hube (= Bauernlehen) bei Taxenbach, mit großen Wäldern vom Erlbach bei der Fuscher Ache bis zur Gasteiner Ache, mitsamt allen Rechten übergab und dafür als Entschädigung eine Hube bei Stuhlfelden ("unam hoban ad Stoulueldum") mitsamt Zehentrecht erhielt.

Das aus dem Althochdeutschen und Mittelhochdeutschen stammende Bestimmungswort "Stuol" reiht sich in die vor allem im Pinzgau und Pongau häufig vorkommenden "Stuhl"-Namen ein, und bedeutet "Stuhl" bzw. auch "Dachstuhl".

Als "Stuhl" käme nach Josef Lahnsteiner (Ur- und Pfarrgeschichte Stuhlfelden, Seite 3) der heute bereits Schotter verdeckte Stein in Betracht, an dem die älteste Kapelle "Maria auf dem Stein" errichtet worden war. Eine Deutung als Königs- oder Richterstuhl ist für diese Gegend nicht zulässig.

Geschichte

Stuhlfelden war bereits in prähistorischer Zeit Bergbaustätte. Bereits für das Jahr 1160 lässt sich mit Heinrich von Stuhlfelden ein Pfarrer im Ort nachweisen. Bis in das 13. Jahrhundert war Stuhlfelden die alleinige Pfarre des gesamten Oberpinzgaus.

1215 gründete Erzbischof Eberhard II. von Regensberg das Bistum Chiemsee und verleibte diesem zur Sicherung dessen Einkünfte mehrere Salzburger Pfarreien, darunter Stuhlfelden, Zell am See und Bischofshofen, ein. Aus der Zahl der festgesetzten, zu haltenden Geistlichen, lässt sich ersehen, dass Stuhlfelden damals eine behäbige Pfarre mit besseren Einkünften gewesen sein muss.

Im Jahr 1216 fand erstmals das heute zu mehreren kleinen Höfen aufgeteilte Bauernlehen Wilhelmsdorf Erwähnung. Weitere alte Höfe aus dieser Zeit sind Bam (Poum) ob Pirtendorf, das Oellehen, das Gut auf dem Puhel in Pirtendorf und das Zehentergut (Gut Pirtendorf). Der erste Hof im Dorf war das Stuhlfeldnergut (heute Unterbäck).

Im Hochmittelalter war in Stuhlfelden das Urbaramt (hier "Kellenamt genannt") der Grafen von Matrei-Lechsgemünd, die die Grafschaft Pinzgau vom Reich zu Lehen hatten. Als 1228 der Pinzgau an das Erzbistum Salzburg kam, blieb dieses "Kellenamt" in Stuhlfelden, neben dem Pflegegericht in Mittersill, bestehen.

Nach der Säkularisation kam das bis dahin eigenständige, nunmehrige Fürsterzbistum Salzburg während der französischen Kriege abwechselnd unter bayrische, französische und österreichische Herrschaft. Erst 1816, mit der Teilung des Landes (Salzburg verlor etwa ein Drittel seiner Fläche an Bayern, darunter den ertragreichen heutigen Rupertiwinkel, Tirol, Kärnten und der Steiermark) kam das einstmalige Erzbistum und damit der Pinzgau zu Österreich.

Langjähriger Gemeinderat war Alois Steiner.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Das Denkmal besteht aus einem Serpentinstein, auf dem ein vom österreichisch-ungarischen Doppeladler gekrönter Obelisk ruht. Es wurde 1837 auf Initiative von Ignaz von Kürsinger zu Ehren Kaiser Franz II./I. errichtet, der am 12. Juli 1832 auf der Rückreise von Tirol die Versumpfung des Pinzgaues in Augenschein nahm und sofort Hilfe zusagte.
Das aus dem ersten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts stammende und mit fünf Ecktürmchen versehen Schloss wurde von den Bergwerksherren Rosenberg mitten im Ort erbaut und beherbergt heute das Zentrum für Inklusiv- und Sonderpädagogik Stuhlfelden sowie Veranstaltungsräume.
Das Schloss wurde urkundlich erstmals 1323 erwähnt und gleicht in seiner Ausführung einem Bauernhaus.

Musik

Theater

Sport

Stuhlfelden bietet als Fremdenverkehrsgemeinde unzählige Möglichkeiten zur Ausübung von Winter- und Sommersportarten. In den letzten Jahren hat sich insbesonders der traditionelle Bogensport etabliert. Im Mai 2010 war Stuhlfelden der Austragungsort der Europameisterschaften der traditionellen Bogensportler nach dem Reglement der IFAA. Eine Besonderheit ist das Ranggeln, eine uralte, körperbetonte Kampfsportart, die nur in den Alpenregionen ausgetragen wird und Jahr für Jahr nicht nur für sportliches Amüsement sorgt.

Vereine

Politik, Religion und Soziale Angelegenheiten

Sport und Freizeit

Volkskulturvereine

Regelmäßige Veranstaltungen

Die Gemeinde Stuhlfelden ist Zentrum der Brauchtumspflege im Oberpinzgau. So findet als Unikum im gesamten Oberpinzgau alljährlich am Dreikönigstag (6. Jänner) der traditionelle Trestererlauf statt, bei dem eine Gruppe von sechs Tresterern (Schönperchten mit buntem Kopfschmuck), ein Hanswurst, zwei Klarinettisten und Schiachperchten von Hof zu Hof ziehen und dort einen alten Kulttanz aufführen, der mithelfen soll, die bösen Geister für das kommende Jahr von den Höfen fernzuhalten.

Ebenfalls jährlich findet am 5. Dezember ein großer Krampusrummel statt, weiters werden kirchliche Bräuche um im Advent und in der Weihnachtszeit (Christmette, Turmblasen, Sternsingen, Anglöckeln) und die Osterbräuche (Palmweihe, Speiseweihe, Kreuzwegprozession, Fronleichnamprozession) gelebt und zelebriert.

Seit 2007 wird auf dem Gelände der Firma Huber in Stuhlfelden die alljährliche Tretmofa Challenge veranstaltet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Fremdenverkehr

Das am Berghang errichtete Haus "Burgwies" fand 1450 erstmals urkundlich Erwähnung. Die nahe gelegene Heilquelle dient heute als Heilbad mit kalten Schwefel- und Eisenquellen, die künstlich erwärmt werden. Das Wasser soll in Verbindung mit anderen Anwendungen vor allem bei rheumatischen Erkrankungen, Neuralgien und Frauenleiden Linderung verschaffen.

Verkehr

Der Ort ist sowohl über die Mittersiller Straße (B 168) als auch mit der Bahn (Pinzgaubahn) gut erreichbar.

Öffentliche Einrichtungen

Rettungsorganisationen

Bildung

Politik

Bürgermeister

Hauptartikel Bürgermeister der Gemeinde Stuhlfelden

Ehrungen und Auszeichnungen der Gemeinde

Wappen

Am 8. Jänner 1930 wurde der Gemeinde Stuhlfelden durch die Salzburger Landesregierung das folgende Wappen verliehen:

In von Blau über Gold geteiltem Schilde ein rechtsgewendeter, feuerspeiender roter Panter.

Das Wappen ist eng an jenes der Grafen von Matrei-Lechsgemünd angelehnt und soll damit auf die ersten nachweisbaren Grundherren sowie auf das hohe Alter des Ortes Stuhlfelden hinweisen.

Persönlichkeiten

Töchter und Söhne der Gemeinde

Hauptartikel Töchter und Söhne der Gemeinde Stuhlfelden

Bilder

 Stuhlfelden – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Weblinks

Quellen

Städte und Gemeinden im Pinzgau
TennengauStadt SalzburgFlachgauPongauLungauPinzgauLage des Pinzgau im Land Salzburg (anklickbare Karte)
Über dieses Bild

Stadtgemeinden: MittersillSaalfelden am Steinernen MeerZell am See
Marktgemeinden: LoferNeukirchen am GroßvenedigerRaurisTaxenbach
Gemeinden: Bramberg am WildkogelBruck an der GroßglocknerstraßeDienten am HochkönigFusch an der GroßglocknerstraßeHollersbach im PinzgauKaprunKrimmlLendLeogangMaishofenMaria Alm am Steinernen MeerNiedernsillPiesendorfSaalbach-HinterglemmSt. Martin bei LoferStuhlfeldenUnkenUttendorfViehhofenWald im PinzgauWeißbach bei Lofer

  1. Statistik Austria, aktualisiert am 28. Juni 2022
  2. Statistik Austria