FIS Alpine Ski-Weltmeisterschaften 2025 in Saalbach-Hinterglemm
Die 48. FIS Alpine Ski-Weltmeisterschaften 2025 fanden in der Pinzgauer Gemeinde Saalbach-Hinterglemm vom 4. bis 16. Februar 2025 statt.

Die WM-Rennen
- Dienstag, 4. Februar 2025: Team-Parallel-Bewerb
- Donnerstag, 6. Februar: Damen Super-G
- Freitag, 7. Februar: Herren Super-G
- Samstag, 8. Februar: Damen Abfahrtslauf
- Sonntag, 9. Februar: Herren Abfahrtlauf
- Dienstag, 11. Februar: Damen Team Kombination (DH/SL)
- Mittwoch, 12. Februar: Herren Team Kombination (DH/SL)
- Donnerstag, 13. Februar: Damen Riesentorlauf
- Freitag, 14. Februar: Herren Riesentorlauf
- Samstag, 15. Februar: Damen Slalom
- Sonntag, 16. Februar: Herren Slalom

Medaillenstand
Land | Gold | Silber | Bronze | Total |
---|---|---|---|---|
Schweiz | 5 | 5 | 3 | 13 |
Österreich | 2 | 3 | 2 | 7 |
USA | 2 | 2 | 4 | |
Italien | 2 | 1 | 3 | |
Norwegen | 1 | 2 | 3 | |
Neuseeland | 1 | 1 | ||
Schweden | 1 | 1 | ||
Tschechien | 1 | 1 | ||
Deutschland | 1 | 1 |
Notizen zu den Ski-Weltmeisterschaften

82 000 Zuschauer kamen zu den ersten fünf von insgesamt elf Bewerben am Zwölferkogel in Hinterglemm. Im Durchschnitt offiziell 16 400 Zuschauer pro Rennen im Zielgelände, dazu noch viele Skifahrer, die entlang der Strecke mit einem Skipass hautnah am Geschehen sind, machen am Zwölferkogel Stimmung (Stand 9. Februar 2025).[2] Insgesamt hatten 174 900 Zuschauer im Stadion am Zwölferkogel und entlang der Rennstrecken die WM-Entscheidungen verfolgt. Die stärksten Tage waren dabei die Herren-Abfahrt mit rund 22 500 Zuschauern und dann noch der Herren-Slalom am letzten Tag mit 23 000 Zuschauern.[3]
Vor zwei Jahren gab es bei den Ski Weltmeisterschaften in Courchevel-Méribel in den französischen Alpen 13 Bewerbe, so gibt es in Saalbach elf Bewerbe in 13 Tagen. Erstmals fand bereits im Rahmen der Eröffnung am 4. Februar eine Medaillenentscheidung. Neben den acht Rennen in den vier klassischen Bewerben gibt es diesmal die Premiere einer Team-Kombination anstelle der klassischen Kombination. Dabei wird die Laufzeit des Abfahrtslaufs mit jener des Slaloms addiert.
Erwartet wurden 150 000 Zuschauer, bis vor Beginn der Weltmeisterschaften waren rund 100 000 Karten verkaufen. Die günstigsten Tagestickets mit € 25,-- gab es am 4., 11. und 12. Februar (Schneestehplätze), Tribünenplätze "Bronze" fingen bei € 55.-- an (4., 11. und 12. Februar), die teuersten Tagestickets kosteten € 175,-- (9. und 16. Februar), der günstigste "WM-Vorteilspass Tribüne Bronze" kostete € 590.--, der teuerste 1.260.-- (Tribüne Gold).[4]
Die Anreise war mit PKW war nur bis zum Großparkplatz in Maishofen vor dem Beginn des Glemmtals möglich. Von diesem Parkplatz und dem neu renovierten Maishofen-Saalbach Bahnhof ein Shuttle Service. Die Eintrittskarte galt im gesamten Bundesland Salzburg auch als Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel.
Nachdem vor ein paar Jahren die Preise für eine einigermaßen zentral gelegene Unterkunft im Glemmtal zunächst in teilweise irrwitzige Höhen geschnellt waren, gab es aber dann doch auch noch kurz vor Beginn der Weltmeisterschaften Zimmer zu vernünftigen Preisen. Es gab noch Doppelzimmer zum Preis ab € 200,-- pro Nacht. Hochbetrieb herrschte bei den Après-Ski-Klassikern wie Schwarzacher, Goaßstall (bis zu 2 000 Personen pro Nacht) oder Hexenhäusl.
Rund 1 000 Volunteers ("freiwillige" Helfer) trugen zum Gelingen der Großveranstaltung bei. Extra für die Weltmeisterschaften wurde ein fast acht Kilometer lange Notweg zwischen Vorderglemm und Hinterglemm für Notfälle der Einsatzkräfte gebaut. Er wird dann als Geh- und Radweg benützt werden können. Nachhaltig sollen auch die touristische Werbung und wirtschaftliche Entwicklung für das Glemmtal werden. Den rund 50 Millionen Euro an öffentlichen Geldern von Gemeinde, Land und Bund stehen Berechnungen von 150 Millionen Euro Werbewert gegenüber. Man erwartet rund 1 000 Journalisten, die von den Weltmeisterschaften berichten. 3,5 Milliarden Euro erwirtschaftet der Winterfremdenverkehr im Land Salzburg. Vergleiche Erwartung und Realität gibt es von der Fußball-Europameisterschaft UEFA EURO 2008.
Christoph Puchner, der Vater der Skirennläuferin Mirjam Puchner, ist als Chefmeteorologe bei den Weltmeisterschaften im Einsatz.
Insgesamt wurden rund 170 000 Besucher während den Weltmeisterschaften gezählt. Die erste Woche herrschte praktisch durchgehend Sonnenschein, ebenso am Final-Wochenende. Außer bei den absoluten Highlight-Rennen, der Abfahrt und dem Slalom der Herren, war ein relativ großer Bereich auf den Tribünen im Zielraum freigeblieben. Der Grund lag im Ticketpreis - das Tagesticket kostete € 175,-- für einen Stehplatz. Polizisten mit Maschinenpistolen und schwarzen Sturmhauben in der Fußgängerzone waren zwar kein Bild, an das Ski-Fans gewohnt sind. Man setzte ganz offensichtlich auch optisch auf Abschreckung.[5]
Bilder von der WM-Strecke am Zwölferkogel in Saalbach-Hinterglemm
Am Mittwoch, den 5. Februar 2025 flog Gerald Lehner, ORF-Redakteur in der Stadt Salzburg, Pilot, Autor und Filmproduzent, über der WM-Strecke in Saalbach-Hinterglemm. Er schrieb dazu in seinem Facebook (Auszug):
Gestern bin ich mit einer Katana über dem Zwölferkogel in Saalbach-Hinterglemm (Pinzgau, Land Salzburg, Österreich) ein paar TriSixties geflogen (Vollkreise), um Fotos zu machen. Zu dieser Zeit lief gerade das erste Abfahrtstraining der Frauen. Zu sehen sind die Starthäuseln auf dem Gipfel des Zwölferkogels und das Hüttel für den kommenden Super-G der Herren. [...] Fußnote: Ich blieb IMMER oberhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestflughöhe über Grund. Diese beträgt in unbesiedeltem Gebiet 500 Fuß (150 Meter) und tausend Fuß (ca. 300 Meter) über Dörfern, Gemeinden und Städten.
- Bilder von seinem Flug
Blick über den Gipfelbereich des Zwölferkogels, rechts im Hintergrund Saalbach.
Allgemeine Bilder von den Ski-Weltmeisterschaften
16. Februar: Siegerehrung Herren Slalom und Schlussfeier Flaggenparade. Im Bild Landeshauptmann Wilfried Haslauer junior und die Präsidentin des ÖSV, Roswitha Stadlober.
15. Febuar: Blick auf den Zielbereich in Hinterglemm.
Geschichte
Saalbach-Hinterglemm wird zum zweiten Mal nach 1991 Gastgeber für das Großereignis. Es war dies die dritte Bewerbung[6] um die neuerliche Austragung einer WM und am Samstag, den 3. Oktober 2020 stimmte FIS-Kongress mit 12:1:1 für Saalbach-Hinterglemm.

Stimmen zur Vergabe
Landeshauptmann Wilfried Haslauer junior (ÖVP): "Saalbach-Hinterglemm hat sich toll präsentiert. Der Zuschlag für die Ski-WM ist ein ganz wichtiges und motivierendes Zeichen in dieser schwierigen Zeit. Das Land Salzburg steht voll hinter dem Organisationsteam, es gibt dazu auch einen einstimmigen Beschluss im Landtag", betonte Haslauer. Auf die Frage, welches Rennen er 2025 auf jeden Fall sehen will, gab es eine eindeutige Antwort: "Alle!"
Der Präsident des Österreichischen Skiverbandes Peter Schröcksnadel kam aus Tirol nach Saalbach-Hinterglemm: "Es war mein persönliches Ziel, dass wir die WM nach Saalbach holen, bevor ich gehe. Jetzt ist es gelungen."
Bürgermeister Alois Hasenauer (ÖVP): "Bisher war es viel Arbeit und wir sind überglücklich, dass es sich gelohnt hat. Aber das, was jetzt auf uns zukommt, wird noch intensiver. Wir freuen uns darauf und werden perfekte Gastgeber sein, schließlich haben wir einen Ruf zu verlieren."
ÖSV-Vizepräsident Michael Walchhofer aus Altenmarkt-Zauchensee: "Diese Weltmeisterschaft bei uns in Salzburg und Österreich wird den Nachwuchs unglaublich motivieren. Die jungen Skirennläufer werden alles geben, um hier dabei zu sein und vielleicht am Podium zu stehen", so der Ex-Skirennläufer.
Salzburgs Skipräsident Bartholomäus "Bartl" Gensbichler ist ja gleichzeitig Obmann des Schiclubs Saalbach Hinterglemm und treibende Kraft hinter der Bewerbung, am Samstag fiel ihm ein Stein vom Herzen. "Ich freue mich so für den Ort, die Region, das Land Salzburg und ganz Österreich. Mein Telefon steht nicht mehr still, ich habe Tränen in den Augen, weil sich alle so mitfreuen. Es geht ein Lebenstraum in Erfüllung", so Gensbichler sichtlich gerührt.
Saalach-Hinterglemm-Tourismus-Chef Wolfgang Breitfuß: "Es ist ein Lichtblick in dieser schwierigen Zeit, endlich einer! Wir haben nun fünf Jahre Zeit für die Organisation. Und da wir Weltcuprennen in nur zehn Tagen organisiert haben, als wir für andere eingesprungen sind, wird das eine tolle Weltmeisterschaft, das ist sicher."
Ereignisse im Vorfeld der WM
2023, Rettungsaktion erfolgreich: 1 647 Amphibien von WM-Piste in Saalbach abgesiedelt
Für die Ski-WM 2025 sind bei den Strecken am Zwölferkogel auf rund zwei Hektar Fläche Grabungsarbeiten nötig. Es war eine Forderung des internationalen Skiverbands, dass zur Sicherheit der Läufer die Sturzräume vergrößert werden müssen. Die sonnigen Pisten bei der Breitfußalm auf rund 1 700 Metern Seehöhe sind aber die Heimat zahlreicher geschützter Tier- und Pflanzenarten. Eine Auflage der naturschutzrechtlichen Genehmigung war die Absiedlung der Amphibien und Reptilien.
In dieser Aktion wurden 1 647 Tiere eingefangen und umgesiedelt. In den zwei betroffenen Bereichen bei der Damenabfahrt und bei der Herrenabfahrt wurden mit 3,2 Kilometern Amphibienzäunen 92 Fangfelder gebildet. Darin wurden 368 Fangkübel vergraben, in die die Tiere fielen, die täglich ausgeleert werden mussten. Insgesamt fing man 54 Alpensalamander, 348 Bergmolche, 685 Grasfrösche, 277 Erdkröten und 283 Bergeidechsen. Erst wenn die Fangeimer 14 Tage lang leer waren, durfte ein Fangfeld für die Bauarbeiten freigegeben werden. Auf der Damenabfahrt wurde von 26. Juli bis 21. September 2023 abgesiedelt. Hier war der Pistenbau schon abgeschlossen. Er dauerte zwei Tage. Bei der Herrenabfahrt konnte die Absiedlung nach zwei Monaten beendet werden. Hier dauern die Arbeiten rund zwei Wochen.
Michael Steinwender, der die ökologische Begleitplanung für die Hinterglemmer Bergbahnen gemacht hatte, sagte, es seien zwar noch immer Tiere gefangen worden, aber es habe eine Einigung mit dem Naturschutz gegeben. "Wir sind hier in sehr steilem Gelände, wo es keine Erfahrungen mit Froschzäunen gibt. Die Tiere sind nach der Absiedlung wieder hineingehüpft oder durch Gänge zurückgekommen. Das Gelände ist ausgehöhlt wie ein Schweizer Käse, unter anderem von Murmeltieren." Die in Hinterglemm gemachten Erfahrungen werde man in Zukunft bei den Auflagen berücksichtigen müssen. Der Geschäftsführer der Hinterglemmer Bergbahnen, Peter Mitterer junior, sagte, es sei ein schwieriges Projekt gewesen. "Aber jetzt sind wir froh, dass es geschafft ist. Das Wetter ist uns zum Glück entgegengekommen."
Starten konnten am Zwölferkogel auch die Arbeiten am Neubau der Seilbahn 12er NORD. Die Bewilligung wurde Ende September erteilt. Die bestehende Anlage stammt aus dem Jahr 1989. Die neue Bahn steht dann bei der WM schon zur Verfügung. Die Kosten beziffert Mitterer mit rund 24 Mill. Euro. Der zweite Zubringer, die Zwölferkogelbahn, wurde schon 2019 um 37 Mill. Euro neu gebaut. Da fallen die 130.000 Euro für die Amphibienabsiedlung kaum ins Gewicht.[7]
Geschützte Werkstätte liefert 50 000 Teile für die Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm
Von Hoodies über T-Shirts bis zu Stirnbändern und Kappen: Die Geschützten Werkstätten (GWS) in Salzburg-Gnigl produzieren mehr als 50 000 Teile für die Ski-WM. Der Verkauf der Kollektion erfolgt über den Webshop von Ski Austria[8]. Sie sind aus GOTS-zertifizierten Materialien hergestellt. GOTS (Global Organic Textile Standard, Anm.) ist ein Gütesiegel für Textilien aus biologisch erzeugten Naturfasern. Die Textilien sind aus Baumwolle und werden von Lieferanten in der Türkei erzeugt.[9]
Ortspolizeiliche Verordnung - Verbotene Werbung
Zunächst wollte die Gemeinde per Verordnung ab 10. Dezember 2024 bis zum Ende der Ski-WM Werbung auf Privatgrund verbieten. Gemeindeorgane müssen bei möglichen "Missständen" auch in private Wohnungen eingelassen werden. Der grüne LAbg. Simon Heilig-Hofbauer spricht von "einem starken Stück" und der Verletzung von Grundrechten. Heilig-Hofbauer spricht von einer absoluten Unterwerfung unter den ÖSV.
Am Montag, den 25. November 2024 wurde eine Verordnung der Gemeinde Saalbach-Hinterglemm mit dem Namen "Verbotene Werbung"[10] veröffentlicht. Ziel der Verordnung ist es, während der Ski-WM einen Wildwuchs an Werbung im Ort zu vermeiden. Die Rede ist von sogenanntem Ambush Marketing, auch Schmarotzermarketing genannt. Gemeint ist, dass die mediale Aufmerksamkeit bei einem Großereignis von Firmen, die nicht offizielle Sponsoren des Ereignisses sind, ausgenützt wird, um Marketing-Aktivitäten zu setzen.
Verordnung der Gemeindevertretung Saalbach-Hinterglemm, beschlossen in der Sitzung am 22.10.2024. Aufgrund der Bestimmungen des § 9 Salzburger Gemeindeordnung 2019 (GdO 2019), LGBI Nr 9/2020 i.d.F. LGBI Nr 19/2024, wird zur Abwehr unmittelbar zu erwartender und zur Beseitigung bestehender, das 6rtliche Gemeinschaftsleben stérender Missstande, nämlich der Setzung von Marketingaktivitäten, die darauf abzielen, die mediale Aufmerksamkeit dieses GroRereignisses auszunutzen ("Ambush Marketing"), verordnet:
§1 - Die Errichtung, Aufstellung, Änderung, Erweiterung und sonstige Zurschaustellung von Werbe- und Ankündigungseinrichtungen jeglicher Art, insbesondere von Fahnen, Transparenten, Bemalungen, Plakaten, Tafeln, Bannern, Bildschirmen, Displays, etc., ist auf allen im Gemeindegebiet gelegenen privaten Flachen verboten.
§4 - Den zur Überwachung eingesetzten Organen der Gemeinde ist der Zutritt zu Grundstücken und allen darauf befindlichen Baulichkeiten und ähnlichen Objekten, insbesondere auch Wohnungen, die im Verdacht stehen, von einem Missstand betroffen zu sein, zu ermöglichen.
Diese Verordnung sollte vom 10. Dezember 2024 bis 17. Februar 2025 gelten. Ausgenommen von dem Verbot wären nur der Österreichische Skiverband (ÖSV), die ÖSV-Tochter Austria SKI WM und Großveranstaltungsges. m. b. H. sowie deren Vertragspartner und Sponsoren. Der Mitinitiator der WM und Präsident des Landesskiverbandes Bartl Gensbichler sagt, das Ziel sei, dass Firmen nicht überall die Transparente raushängen und ein Wildwuchs verhindert wird. Es gebe bei solchen Veranstaltungen immer Trittbrettfahrer. "Da gibt zum die eine Skifirma viel Geld aus, damit sie als Sponsor bei der Veranstaltung präsent ist." Und dann gehe die andere Skifirma zu einem privaten Hausbesitzer im Ort und sage zu ihm: "Ich schenk dir ein Paarl Ski, wenn du mich die Tafel auf den Balkon nageln lässt." Wenn die Sponsoren Millionen ausgeben, würden sie erwarten, dass das nicht passiere. Es gebe Verträge zwischen dem ÖSV, dem Rechteinhaber und der Gemeinde. Die Gemeinde sei gefordert, wilde Werbung zu verhindern. Nur sie könne die Verordnung erlassen "Das hat es bei der WM 1991 gegeben und das gibt es überall. Aber dass es zu einem Aufschrei kommt, war mir klar. Bei uns glaubt immer jeder, dass er alles tun kann, was er will, und dass er sich an nichts halten muss." Vom Land hieß es, jede Gemeinde könne ortspolizeiliche Verordnungen erlassen. Sie würden nicht automatisch vom Land kontrolliert. Jeder Bürger habe aber die Möglichkeit, eine Eingabe bei der Gemeindeaufsicht des Landes zu machen und eine Verordnung prüfen zu lassen.[11]
Am Dienstag, dem 10. Dezember, sollte die ortspolizeiliche Verordnung der Gemeinde Saalbach-Hinterglemm zur Verhinderung von unerwünschter Werbung während der Ski-WM 2025 in Kraft treten. Am Abend desselben Tages hatte die Gemeindevertretung die umstrittene Verordnung wieder aufgehoben. Bürgermeister Alois Hasenauer (ÖVP) sagt, man sei in Absprache mit der Gemeindeabteilung des Landes zu dem Entschluss gekommen, die Verordnung nicht umzusetzen, weil die Salzburger Gemeindeordnung das nicht hergebe.
Die Gemeinde versucht jetzt, mithilfe der Bauordnung gegen unerwünschte Werbung vorzugehen. In einem Rundschreiben vom 10. Dezember heißt es: "Aufgrund bestehender Sponsorenverträge und um während der WM einen Wildwuchs an Werbung zu verhindern, wird darauf hingewiesen, dass jegliche Anbringung und Aufstellung von Werbemaßnahmen bewilligungspflichtig ist. Es werden seitens der Gemeinde keine Genehmigungen für zusätzliche Werbemaßnahmen erteilt."[12]
Personen im Zusammenhang mit der WM
Michaela Zebedin
Die Kärntnerin Michaela Zebedin ist Projektmanagerin der Ski-WM in Saalbach 2025. Sie hatte bereits bei der Ski-WM in Schladming 2013 und bei der WM in St. Moritz 2017 (Schweiz) als Marketing-Chefin Erfahrung gesammelt. Ende 2023 stand der Skisport vor allem von Klimaaktivisten in der Kritik, damit auch Megaprojekte wie die WM. In Saalbach 2025 wird Nachhaltigkeit großgeschrieben, sagt Zebedin. "Wir schaffen es nur offensichtlich nicht, das zu kommunizieren." Im Bereich der Kunstschneeproduktion etwa würden die Bergbahnen hier im Glemmtal zu den Vorreitern in Sachen Nachhaltigkeit zählen. Außerdem gäbe es No-Food-Waste-Konzepte und Nachhaltigkeitsstrategien für die Großveranstaltung. Auch Elektroshuttles sollen zum Einsatz kommen. "Wir hoffen, dass die meisten Gäste mit den Öffis anreisen." Das Gebäude, in dem sich das Rennbüro befindet, diente davor als Schule. Danach soll es von den Bergbahnen Hinterglemm als Verwaltungsgebäude genutzt werden.
Kosten
Informationen im Vorfeld
Als Gesamtkosten für die öffentliche Hand wurden laut einer Landtagsanfrage der Grünen 50 Millionen Euro veranschlagt. Aufgeteilt werden die Kosten auf die WM-Gemeinde Saalbach, das Land Salzburg und den Bund. "Als Land rechnen wir mit 21,5 Millionen Euro - für Infrastruktur- und Werbemaßnahmen", sagt Andrea Zarfl, Referatsleiterin in der Landessportdirektion. Die Kosten für die Infrastruktur machen den Löwenanteil der öffentlichen Zuschüsse aus: 37 Millionen Euro fließen gesamt in die Maßnahmen. Laut Land Salzburg übernimmt die Gemeinde Saalbach zehn Millionen Euro, der Bund zwölf Millionen Euro und das Land 15 Millionen Euro.
Der Blick in die jüngere Vergangenheit zeigt: Skiweltmeisterschaften wurden schon zum finanziellen Desaster - für die öffentliche Hand und die Veranstaltungsorte. Der Rechnungshof des Bundes übte scharfe Kritik an der Ski-WM 2013 in Schladming, aber auch an der nordischen Ski-WM in Seefeld, Nordtirol. Kostenexplosionen, mangelnde Transparenz, mangelndes Controlling und ein fehlendes Projektmanagement wurden nach den Spielen kritisiert. In Seefeld geriet die Gemeinde nach Austragung der WM selbst in finanzielle Turbulenzen.

Bei der Ski-WM in Salzburg soll das laut den Organisatoren anders laufen. "Wir rechnen schon jetzt mit einer Prüfung des Rechnungshofes", sagt Heinz Fuchs, Geschäftsführer der Saalbach 2025 Projekt- und Infrastruktur-Gesellschaft, einer 100-Prozent-Tochter der Gemeinde. Daher seien die Kritikpunkte der bisherigen Prüfberichte auch in die Organisation eingeflossen. Zudem profitiere man von einer "besseren Grundinfrastruktur" als bisherige Austragungsorte, da man bereits Großveranstaltungen abgewickelt habe. In Schladming flossen 2013 rund 248 Millionen aus öffentlichen Geldern in die Infrastruktur der Ski-WM.
Die meisten Gelder seien in die Piste am Zwölferkogel geflossen - in Pistenkorrekturen und die Beschneiung. Zudem musste die Dorfstraße barrierefrei gestaltet werden. "Auch ein Notweg entlang der Landesstraße wurde errichtet."
Öffentliche Gelder werden auch in die Außenwirkung gesteckt: "6,5 Millionen Euro fließen in die Werbekosten und begleitenden Maßnahmen", heißt es aus dem Büro von Landeshauptmann-Stv. Stefan Schnöll (ÖVP). Zusammengefasst handle es sich um "Marketingmaßnahmen". Es gehe aber nicht nur um Inserate und TV-Einschaltungen. "Umfasst sind auch ein Gastgeberhaus oder Aktivitäten entlang der Fanmeile." Der Bund leiste dafür keinen Beitrag. Zudem fließt eine weitere Million von der SalzburgerLand Tourismus Gesellschaft in die Ski-WM. "Rein für Werbung."
Konkrete Fragen zu den Erträgen beantwortet ein ÖSV-Sprecher nicht und verweist auf "vertragliche Vereinbarungen". Merkt aber an: "Das Budget für die Ski-WM liegt bei etwa 50 Millionen Euro." Mehr als 120 000 Besucher würden im Zielstadion erwartet, zusätzlich zu weiteren entlang der Strecke. Von den Ticketeinnahmen - Tageskarten kosten zwischen 25 und 175 Euro - profitiert der ÖSV. Die TV- und Werberechte werden von einer externen Vermarktungsagentur verwaltet. Dem Vernehmen nach zahlt diese einen Sockelbetrag im zweistelligen Millionenbereich an den ÖSV.
Die Konzernbilanz der Austria Ski Team Handels und Beteiligungs-Gesellschaft des ÖSV wies im Geschäftsjahr 2022/2023 einen Bilanzgewinn von 5,9 Millionen Euro aus (inklusive Gewinnvortrag aus dem Vorjahr). Der Umsatz lag bei 67 Millionen Euro.[13]
Daten nach der Veranstaltung
InfoMediaWorx meldete in einem Facebook-Posting am 13. April 2025,[14] dass die Beantwortung einer GRÜNEN Landtagsanfrage ergeben hat, dass für VIP-Ticktets und Berichterstattung von Seiten des Landes Salzburg folgende Kosten entstanden waren. VIP-Tickets wurden im Wert von 65.340 Euro zur Verfügung gestellt und 20 VIP-Tagestickets um 18.144 Euro angekauft. Um die VIP-Besuche der Regierungsmitglieder zu dokumentieren, musste das Landesmedienzentrum (LMZ) Überstunden machen. Es war über zwei Wochen mit durchgehend vier bis fünf Personen vor Ort, die jeweils 15 bis 20 Überstunden leisteten. Von GRÜNE Transparenzsprecher LAbg. Simon Heilig-Hofbauer wurde außerdem kritisiert, dass im Landesvoranschlag das LMZ-Budget allein für die neue Videolattform "Salzburg On" um 100.000 Euro aufgestockt wurde, deren Reichweite sehr überschaubar war und aufwändige Video-Beiträge produziert. Die Zahl der der Videoaufrufe auf der neuen Landesplattform werden aufgrund des Datenschutzes nicht bekanntgegeben.
Weblinks
- www.sn.at, 16. Februar 2025: "Die Schweizer sind nur Nachahmer" - die besten Sprüche der Ski-WM in Saalbach
- www.fis-ski.com, offizielle FIS-Seite über die WM mit allen Ergebnissen
- www.sn.at, 11. März 2025: "70 000 reisten mit den Öffis zur Ski-WM nach Saalbach-Hinterglemm"
Quellen
- Salzburger Landeskorrespondenz vom 3. Oktober 2020
- www.sn.at, 18. Dezember 2023
- www.saalbach.com/de/saalbach2025/rennprogramm
- "Salzburger Nachrichten", 1. Februar 2025, was man über die Ski-WM wissen muss, Seite 23
Einzelnachweise
- ↑ www.skigebiete-test.at
- ↑ www.sn.at, 9. Februar 2025
- ↑ Salzburger Landeskorrespondenz vom 16. Februar 2025
- ↑ www.saalbach2025.com, pdf, offizielle Preisliste
- ↑ www.sn.at, 16. Februar 2025
- ↑ siehe Bewerbung von Saalbach-Hinterglemm um die FIS Alpinen Ski Weltmeisterschaften 2021 und Bewerbung von Saalbach-Hinterglemm um die FIS Alpinen Ski Weltmeisterschaften 2023
- ↑ www.sn.at, 2. Oktober 2023, ein Beitrag von Anton Kaindl
- ↑ shop.skiaustria.at
- ↑ www.sn.at, 13. Dezember 2024
- ↑ "Ortspolizeiliche Verordnung - Verbotene Werbung", abgefragt am 27. November 2024
- ↑ www.sn.at, 27. November 2024
- ↑ www.sn.at, 12. Dezember 2024
- ↑ www.sn.at, 18. Jänner 2025
- ↑ facebook, 13. April 2025
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